selber entscheiden....

hallo!

ich finde, dass ich mit 15 inzwischen alt genung bin mich um mich selbst zu kümmern und es nervt mich, dass meine eltern mir nichts zutrauen. ich will mich jetzt auch selbst um den diabetes kümmern und bin auf der suche nach guten allgemeinen ratgebern...ich hab von dieser zeitschrift "inbalance" gehört, aber da gibts doch sicher noch mehr?!

Hallo Michael,

grundsätzlich ist der Ansatz, sich mit 15 Jahren selber kümmern zu wollen, völlig in Ordnung. Dieses Forum hier kann sicherlich auch ein guter Ratgeber sein. Allerdings geht es hier meist um die Sorgen und Nöte der Eltern.

Vielleicht kannst du ja auch mal bei www.diabetes-teens.net reinschauen. Nach Aussage des Betreibers ist dies ein Forum von jugendlichen Diabetikern für andere Teens die sich rund um das Thema informieren und austauschen, oder auch nur neue Freunde finden wollen.

Die Zeitschrift "In balance" kenne ich nicht, beim googlen bin ich nur auf die Hauszeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Erkrankungen (DGBS) gestoßen, eine Zeitschrift für Manie und Depressionen. Du meinst sicher eine andere Zeitschrift...

Es gibt eine grosse Zahl an Diabetiker-Ratgebern und Diabetes-Zeitschriften, die auch über das Internet zu bekommen sind. Teilweise kann man Artikel oder ganze Zeitschriften zum Lesen "downloaden".

Auf der Seite www.diabsite.de/wegweiser/lesen/zeitschriften.html findest du eine Zusammenstellung von vielen Zeitschriften zu diesem Thema.

Ich persönlich finde das Diabetes-Journal sehr hilfreich. Vielleicht findest du unter den vielen Zeitschriften ja das passende für dich.

Ich hoffe, dir damit ein wenig geholfen zu haben.

Und eins noch: auch wenn es dich nervt, dass deine Eltern sich kümmern, oder zu sehr kümmern: sie meinen es bestimmt nur gut. Versuche doch, dass ihr euch GEMEINSAM um den Umgang mit dem DM kümmert. Hast du schon mal mit deinen Eltern gesprochen, dass du dir ein wenig mehr Freiräume wünscht?

Gruß
Mic

danke, ich bin im moment noch ziemlich ratlos und dankbar für jeden tipp.
und besonders bei meinem vater rede ich gegen eine wand...ich hoffe, das wird sich ändern, wenn ich erst mal zeigen kann, dass ich selber ahnung habe.

Hallo Michael,

frage doch mal Deinen Diabetologen, wie Du das am besten angehen könntest!
Unsere Diabetologin veranstaltet regelmäßig Schulungsgruppen für Gleichaltrige, damit diese wirklich bescheid wissen und ihren Diabetes selbst managen können. Die sind dann für eine Woche oder 10 Tage im Krankenhaus, üben das Berechnen der Mahlzeiten, machen gemeinsam Ausflüge und Sport (Schwimmen, Fußball usw.), gehen auch gemeinsam aus und lernen so, das alles völlig selbständig zu managen. Vermutlich gibts sowas bei Dir auch.

Wäre doch vielleicht geschickt, es so anzugehen, denn dann hast Du einerseits die Unterstützung Deines Diabetologen und kannst andererseits Deinen Eltern auch sagen, daß die anderen Diabetiker in Deinem Alter das ebenso mache dürfen. Und vielleicht findest Du auf diese Weise sogar ein paar Freunde aus Deiner Gegend, die auch Diabetiker sind, sodaß Ihr Euch gegenseitig helfen könnt!

Alles Gute

Gottwalt

Hallo Michael

Wie lang ist denn die Diagnose her?
Grundsätzlich finde ich es gut,das du deinen DM selbst ein wenig in die Hand nehmen möchtest.Mein Sohn ist jetzt 9 ( DM seit 6,5 J. ) und wir sind recht früh angefangen,seine Selbständigkeit zu fördern.
Vielleicht solltest du mit deinen Eltern einen Kompromiss aushandeln.Du managt mal einen Tag deinen DM allein und am Abend setzt ihr euch zusammen und besprecht die Werte,Insulingaben etc.
Wenn deine Eltern dann sehen,das du das schafft,können sie bestimmt ein wenig mehr "loslassen",denn das ist für DM Eltern schonmal gar nicht so einfach.

www.diabetes-teens.net kann auch ich dir nur empfehlen.

Gruß Ulrike

Hallo Michael,

meine Tochter ist auch 15 hat seit einem Jahr Diabetes und ich kann dich voll und ganz verstehen. Theresa managt ihren Diabetes zu 98% eigenständig. Und das ist auch super wichtig. Hier vielleicht ein paar Tipps, wie Du auch Deine Eltern Überzeugen kannst.
1. Gründliche Tagebuchführung ist wichtig, nicht nur die BZ-Werte eintragen, sondern auch die BE und die gespritzten Einheiten, falls mal was außer Kontrolle gerät, dann kann man helfen. Theresas Spritzplatz ist in der Küche, das Tagebuch liegt immer auf dem Tisch. So kann ich nachschauen wenn mir danach zumute ist,Theresa fühlt sich nicht kontrolliert. Eigentlich habe ich nun schon seit zwei Wochen nicht mehr reingeschaut fällt mir dabei gerade auf.
2. Wenn Theresa Abends mit Freunden unterwegs ist, weiß ich mit wem und wo. Die "guten" Freundinnen wissen alle das Theresa Dia hat und wissen auch was im Notfall zu tun ist. Viele erkennen mittlerweile sogar, wann Theresa in den Unterzucker kommt und stupsen sie dann mal an.
3. Wir haben ein Notfallhandy auf das beide Kids Zugriff haben und wenn´s mal undefinierbar weggeht, dann muss das Handy mit. Ein Kontrollanruf darf dann sein.
4. Wenn´s Probleme mit Spritzen, Essen o.ä. gibt, dann kommt Theresa auf mich zu. Werte können mal entgleisen, dann weiß ich aber Bescheid und habe nicht das Gefühl, hier passiert etwas, was wir nicht im Griff haben. Auch Ehrlichkeit(Hab zuviel genascht) gehört dazu.
5. Kontrolltermine nehmen wir zusammen wahr. Etwas 10 Minuten gehören aber nur Theresa und ihrem Doc. Nicht alles was besprochen wird ist immer für die Elternohren gedacht!

Ich glaube einfach das A und O ist Offenheit und Vertrauen. Das muss von beiden Seiten kommen und bezieht sich nicht nur auf den Dia. Ich kann mit Theresas Diabetes nur so locker umgehen da ich weiß, dass ich mich voll und ganz auf sie verlassen kann und zwar in fast allen Bereichen des täglichen Miteinanders. Ob das Zeitabsprachen, der Umgang mit dem Weggehen etc. ist, solange gewisse Grenzen eingehalten werden ist alles im Lot und ich werde auch nicht überängstlich!
Vielleicht helfen Dir unsere Tipps ein wenig.

Liebe Grüße
Tanja und Theresa

cool, danke...so konkrete tipps, wie ich die sache angehen kann, kann ich gut gebrauchen!

Hallo Michael,
ich finde es toll, dass du deinen Diabetes selber managen willst. Das zeigt doch, dass du schon viel verantwortungsbewusstsein hast.
Die Zeitschrift, die Du genannt hast kenne ich nicht. Ich kenne nur das Diabetes Journal. Das gibt es ür Eltern und für Kinder. Speziell für Jugendliche gibt es glaube ich keins.
Kennst du das Buch Kinder und Jugendliche mit Typ 1 Diabetes? Da steht eigentlich alles drin, was man wissen muss. Es ist im Moment leider vergriffen, aber man kann es bestimmt über eine öffentliche Bibliothek ausleihen.
Wichtig finde ich immer die Zusammenarbeit mit dem Diabetologen. Ich würde an deiner Stelle mit ihm /ihr gemeinsam eine Strategie ausarbeiten, wie du den Diabetes selber managen kannst. Deine Eltern werden über kurz oder lang einsehen müssen, dass du nun erwachsen wirst.
Ich glaube man erreicht da aber mehr mit Taten als mit endlosen Diskussionen, wo sich alle nur vor den Kopf gestoßen fühlen... Wenn du beispielsweise unterwegs bist könntest du deine Werte und Abgaben ja immer schon aufschreiben und deinen Eltern das dann präsentieren. Sie brauchen wahrscheinlich Zeit um zu merken, dass du das wirklich verlässlich und kontinuierlich machst.
Bleib am Ball... und hab vielleicht auch ein wenig Geduld mit deinen Eltern
Viel Erfolg Vera

hallo,

ja das habe ich mir letzte woche ausgeliehen:lol: habe aber noch nicht wirklich viel darin gelesen...
trotzdem danke für den tipp!

hi micha...

ich kann dir keine tipps geben aber ich möchte dir mal meinen respekt aussprechen.
ich finde es sehr toll wie du dich mit dem DM beschäftigst und wie ehrgeizig und selbstbewußt du da ran gehst.
ich denke die tipps die du bis jetzt hier bekommen hast sprechen auch deinen eltern aus dem herzen. es ist halt so, dass wir eltern uns ungemein viele sorgen um euch kids machen...

alles gute für dich!

LG baete & ella