Mit Pen Korrektur spritzen?

Hallo zusammen,

ich muss jetzt nochmal die Pen-Benutzer hier im Forum um Rat fragen!

Hannah ist 6 Jahre und wir spritzen momentan Humalog, Rapid und Basal-alles mit Spritze.
Wir würden nun gern auf Pen umstellen. Ich weiss ja auch, dass man mit dem Pen nur halbe Einheiten aufziehen kann, das kann man bei den Mahlzeiten ja dann regulieren, indem man die KH etwas ab- oder aufrundet.
Meine Frage wäre aber, wie Ihr das mit der Korrektur macht.
Wir korrigieren momentan wie folgt (mit Humalog):
ab 180 BZ - 0,25 I.E.
ab 230 BZ - 0,50 i.E.
usw.
Ich weiss nun nicht, wie ich das machen soll, wenn ich dann eben nur 0,25 I.E. korrigieren müsste (z.B. nachts, wenn ich dann mehr spritze, dann rauscht sie doch ab?
Ausserdem kann man den Pen doch erst ab mind. 1 I.E. benutzen?

Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Tipps geben!

LG
Claudia

Hallo Claudia,

Wie Du schon schreibst, kann man mit dem Pen nur in 0,5er Schritten spritzen. Eine genaue Dosierung ist auch erst ab der ersten Einheit garantiert.

Das bedeutet für Dich dass 0,25 Korrektur gar nicht möglich sind (wenn Du nur Korrektur spritzt). Wir hatten mal eine Phase wo wir auch nur eine halbe Einheit spritzen mussten und haben es probiert. Bei uns hat das eigentlich funktioniert, aber wie gesagt, dafür gibt es keine Garantie.

Vielleicht wäre es ja auch eine Lösung den Pen zu nutzen und nur im Notfall für Nachts die Spritze zu nehmen?

LG
Margret

Hallo Margret,

danke für die Info. Ja, das habe ich auch schon überlegt, ob man für nachts dann eben doch wieder spritzt. Man hat dann allerdings noch mehr Utensilien.
Deine Tochter ist ja schon 11 Jahre. Ist es denn schon so, dass in dem Alter dann mehr Korrektur gespritzt werden muss (falls überhaupt nötig)? Sonst müssten wir dann eben einfach noch ein bischen warten, bis die Einheiten einfach grösser werden. Wann habt Ihr denn mit dem Pen angefangen?

LG
Claudia

Hallo Claudia,

S... benötigt auch sehr wenig Insulin, uns wurde allerdings anfangs die Therapie mit Pen gezeigt (eigentlich wollte man ihn auf CT einstellen, da wehrten wir uns aber mit Händen und Füßen). Also, wir bekamen anfangs die Pen-Therapie gezeigt, das war aber witzlos, weil die Dosierung überhaupt nicht hinreichend fein möglich war. Also stellten wir auf Spritze selbständig um, ohne darüber mit dem Diabetologen weiter zu diskutieren, wir teilten es ihm nur mit. Da gings dann schon besser. Aber auch das war nicht wirklich befriedigend, mit dem Ende der Remissionsphase und diversen Infekte wurde nämlich der Insulinbedarf insgesamt etwas höher, ohne daß aber der Faktor für die einzelnen BEs sich verändert hätte. Das heißt, wir mußten weiterhin Vierteleinheiten spritzen.
Wir gingen dann dazu über, das Insulin zu verdünnen, um es besser dosieren zu können, stellten dann aber nach ganz kurzer Zeit auf Pumpe um. Haben jetzt in der Pumpe aber auch verdünntes Insulin, um hinreichend genau dosieren zu können (bzw. damit eine Basalrate über 24 Stunden überhaupt möglich wird).

Klaus wies hier im Forum darauf hin, daß es auch einen Pen gibt bzw. gab, der mit selbstefüllten Reservoirs geladen werden kann, sodaß auch dieser Pen mit verdünntem Insulin genutzt werden kann.

Lieben Gruß

Gottwalt

Gottwalt schrieb u.a.:

Klaus wies hier im Forum darauf hin, daß es auch einen Pen gibt bzw. gab, der mit selbstefüllten Reservoirs geladen werden kann, sodaß auch dieser Pen mit verdünntem Insulin genutzt werden kann.

Nur damit keine falschen Hoffnungen auftreten:
Der beschriebene Pen wurde von der Firma Disetronic hergestellt, ist aber bereits seit Jahren nicht mehr im Vertrieb. (Diese Pens gab es übrigens auch für U100er Insulin.)
Er hatte (ähnlich wie die OptiPens) eine digitale Anzeige der eingestellten IE. Diese Anzeige wurde von einer nicht auswechselbatren Batterie gespeist. Nach ca 2 Jahren Nutzung war die Batterie am Ende und die Anzeige schaltete sich ab.
Das heißt, es wird höchstens noch vereinzelt solche funktionsfähigen Pens geben.

Und noch ein Hinweis:
In verschiedenen aktuellen Diabetes-Zeitschriften wird die Vorsitzende des VDBD mit der Aussage zitiert, es gäbe auch Pens für U40er Insuline. Da ist sie falsch zitiert worden: Es gibt keine Pens für U40er Insulin.

Gruß Egon M.

Hallo Claudia,

wir haben den Pen mit 8 Jahren bekommen. Der Korrekturfaktor war bei uns Nachts auch lange sehr problematisch (1 IE senkte ca. 180).
Inzwischen leider nicht mehr.... Korrektur ist leider auch bei uns immer wieder mal nötig, besonders seit die Pubertät grüßen lässt.

Allerdings war meine Tochter von der ersten Injektion an so begeistert, weil es wohl wesentlich angenehmer ist.
Irgendwie haben wir es auch immer hingekriegt und ihren Pen hätte sie nie mehr her gegeben.

LG Margret

Hallo Claudia,
meine Tochter ist 7 und wir spritzen von Anfang ausschließlich mit Pen, was aber teilweise die erwähnten Probleme der niedrigen Dosis mit sich bringt.Bei uns ist der Korrekturfaktor für Actrapid 100 und für Humalog 200!!So daß wir uns gerade den umgekehrten Schritt überlegen und uns das Spritzen mit verdünntem U100 Humalog und U100 Spritzen erklären lassen wollen (insbesondere für die nächtlichen Korrekturen und die kleine Zwischenmahlzeit oder das Eis zu ungünstigen Zeiten ).Haben uns da aber noch nicht so richtig rangetraut.Wir sind sonst sehr glücklich mit dem Pen und zu den Mahlzeiten klappt es auch in der Regel mit der Dosierung unproblematich aber auch nur mit Actrapid,weil wir da immer gleich 2 Mahlzeiten abspritzen können im Abstand von ca 2 Stunden gegessen.Mit Humalog (BE Faktor 0,3) müsste meine Tochter dann immer mindestens 3 BE auf einmal essen oder einen Hohen Nüchternwert haben. Die Vorschlag von Magret den Pen regelmäßig und die Spritzen nur im Notfall zu benutzen scheint mir sehr gut, darauf läuft es bei uns auch gerade hinaus.Nur eine halbe Einheit mit Pen spritzen funktioniert zumindest bei dem Humalog Pen von Lilly unsere Erfahrung nach nicht sicher.Lieben Gruß

Hallo Anke,

auch wir gingen erst den Weg des verdünnten Insulins, und das klappt völlig unproblematisch, denn man rechnet einfach den Faktor um (also bei U40 würde man den Faktor mit 2,5 multiplizieren, bei U20 mit 5 und bei dem von uns verwendeten U10 halt mit 10). Das hieß bei uns praktisch, daß S... nicht mehr 0,2 Teilstriche je BE bekam, sondern 2 Teilstriche, also einfach das Komma verschoben! Supersimpel. Gerade für die Korrekturen hat es noch einen sehr sehr sympathischen Nebeneffekt: Es wirkt viel schneller! Ich würde dann allerdings konsequent das verdünnte Insulin nur mit der Spritze und das unverdünnte nur mit dem Pen geben, damit man sich mit den Einheiten nicht vertut ...

Lieben Gruß

Gottwalt

Wir sind einige Zeit zweigleisig gefahren. Laut unserer DM Amb. kann man ruhig zur Mahlzeit mit dem Pen U 100 er spritzen und zur Nacht mit der Spritze U 40er korrigieren. Muß auch nicht der gleiche Hersteller sein.
Klar man hat dann auch noch die Spritzen und das andere Insulin, aber die Einstellung ist besser. Viola will nicht mehr zu den Spritzen zurück seit sie den Pen hat. Auch hat sie nicht mehr so schnell blaue Flecken vom spritzen .
Habt Mut zum Ausprobieren.
Elke