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Die sogenannte Erholungsphase





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20 Juni 2009 17:08 #31357 von
Danke für diese interessante Info!! :)

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Sebastian Martin
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30 Juli 2009 12:13 #31988 von Sebastian Martin
Sebastian Martin antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hallo Wilfried und alle anderen.

Ich bin jetzt seit fast 2 Jahren Typ 1 diagnostiziert und komme bis auf den ersten Monat seitdem ohne Insulin aus.
Ich bin topfit und mir geht es besser als vorher(Hb1ac-4,8). Ich habe gleich nach meinem Krankenhausaufenthalt alles hinterfragt, recherchiert und auseinandergenommen weil ich fand, dass die Erklärungen der Ärzte nicht ausreichen.
Inzwischen schreibe ich ein Buch das meine Erfahrungen mit Diabetes und viele Infos wiederspiegelt. Grund ist dass mir immer wieder auffällt, dass einige Menschen sich mit der Aussage " du musst ab jetzt sofort Insulin für immer spritzen" zu leicht abfinden und alles beim alten belassen den man kann ja "so weiteressen(weitermachen) wie vorher wenn man nur genug Insulin spritzt". Das ist natürlich nicht immer so aber doch weitverbreitet.

Ich denke du bist auf dem richtigen Weg auch wenn dieser Weg für jeden unterschiedlich sein kann da der Grund vielseitig sein kann.
Ein Grund für die Immunreaktion kann z.B Kuhmilcheiweiss sein. Besonders bei dünnen Darmwänden(bei Kleinkindern oft so) kann das Kuhmilcheiweiss in das Blut gelangen. Der Körper erkennt eine artfremde Substanz(von der Kuh statt Menschen-Muttermilch) und versucht sie mit einer Immunreaktion zu vertreiben/zerstören. Ich will hier keine alzu große Grundsatzdiskussion entfachen weil viele leider auf solche Aussagen sehr gereizt reagieren(ein Grund warum ich Foren eher meide) aber Kuhmilch ist ungesund! Die von der Nahrungswirtschaft durch Werbung propagierte Botschaft "Die Milch machts" kann eine doppelte Bedeutung entfachen. Kalzium, dass immer als "so wichtig" im Zusammenhang mit Milch für unsere Kinder und unser Wachstum beworben wird, ist in einer Vielzahl an Nahrungsmitteln enthalten aus dennen es auch besser vom Magen absorbiert wird als aus Milch.

Zucker, Weissbrot und alle möglichen anderen künstlichen Stoffe tuen ihr übriges. Umso natürlicher die Nahrung umso gesünder der Mensch!

Insulin kann notwendig sein aber man sollte immer daran arbeiten so wenig wie möglich Insulin von aussen zu sich zu nehmen.

Bewegung und Ernährung sind die Schlüsselfaktoren bei Typ1 und auch Typ2.

Der komplette Stoffwechsel muss gesundet und in seinen natürlichen Rythmus gebracht werden. Unsere heutigen Bewegungs und Ernährungsmuster haben unsere chronischen Krankheiten wie Diabetes erst in dieser Anzahl hervorgebracht.

Ich empfehle dir komplexe vollwertige Kohlenhydrate deinem Kind schmackhaft zu machen(Vollkornnudeln, Vollkornreis auch aufgrund der vermehrt vorhandenen Ballaststoffe). Manchmal benötigt die Umstellung ein wenig. Meine absoluter Favorit sind die roten Linsen denn sie haben ein nahezu optimales Verhältnis von Eiweiss zu Kohlenhydraten und man kann in alle möglichen Geschmacksrichtungen würzen.

Was die gegen sich gerichtete Philosophie hinter Diabetes betrifft liegst du sicher auch richtig. Im indischen Ayuverda das schon seit einigen tausend Jahren besteht wird Diabetes als gegen sich selbst gerichtet ausgewiesen schon lange bevor ein westlicher Arzt darauf gekommen ist das eine Immunreaktion gegen den eigenen Körper bei Diabetes Typ 1 am laufen ist.

Das muss natürlich nicht immer sofort psychologische Hintergründe haben. Da dies ein Forum für Kids ist würde ich sagen das man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt wenn man Kinder dazu animiert sich körperlich zu betätigen z.B durch einen reglmäßig durchgeführten Sport(am besten täglich) der auch gleichzeitig Spaß und Freude zum Leben hin erzeugt.

Aus dem Ayuverda mein Typ: Bockshornkleesamen die man ankeimen lässt. Sehr gut für Magen und den BZ.


Ich wünsche euch und vor allem euren Kids alles erdenklich gute!

Gruß von Sebastian

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Mic69
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30 Juli 2009 14:07 #31989 von Mic69
Mic69 antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hi Sebastian,

ich frage jetzt einfach mal ganz neutral: wie kommst du ohne Insulin aus?

Allein durch konservative Ernährungsumstellung (Verzicht auf Zucker und ähnliches) geht das nicht.

Nach meinem bescheidenen medizinischem Wissen führt man dem Körper ja nicht nur Kohlenhydrate und Zucker von außen zu, sondern der Körper produziert selbständig Zucker. Du müsstest ja irgendetwas "einnehmen" (oder wie immer man es nennen möchte), um diesen Prozeß zu blockieren bzw. zu verringern.

Also, wie machst du das?

Gruß
Mic

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30 Juli 2009 16:52 - 30 Juli 2009 16:52 #31992 von
Hmm, das würde mich jetzt auch mal interesieren!

Da fiele mir nur ein Ernährung, Gurken, Tomaten und Möhren, aber das hält man keine 2 Jahre durch. Außerdem fehlt dann auch das Langzeitinsulin.
Wenn du kein Insulin brauchst, dann arbeitet deine Bauchspeicheldrüse noch und gibt selber Insulin ab. Typ 1????
Wenn meine Tochter mal vergisst zu spritzen steht schon mal HI auf dem Messgerät.
Typ 1 die Bauchspeicheldrüse hört auf zu arbeiten (kein eigenes Insulin mehr!!)
Letzte Änderung: 30 Juli 2009 16:52 von .

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Sebastian Martin
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Neuling
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31 Juli 2009 02:05 #31997 von Sebastian Martin
Sebastian Martin antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hi, ich antworte euch mal in einem.

Typ 1 wird meistens diagnostiziert wenn 30% der BSD noch funktionieren weil dann die ersten Symptome sehr stark zum tragen kommen. D.h man ist theoretisch auch Typ 1 Diabetiker wenn man noch nicht diagnosiziert wurde aber die Zellen bei 75%,60% usw. Leistungsfähigkeit sind. In meinem Fall gehe ich davon aus, dass ich schon mindestens ein Jahr Typ1 Diabetes hatte bevor es zur endgültigen Diagnose kam.

Nun gibt es einige Lebensmittel die positive Auswirkungen auf Diabetes haben und Lebensmittel die negative haben. Alle kurzkettigen Kohlenhydrate(Zucker, Weisse Nudeln, Weisser Reis, Weisses Brot usw.) habe ich aus meiner Ernährung so weit wie möglich ausgeschloßen denn sie lassen den BZ zu steil in die Höhe steigen. Der Glykämische Index ist hier eine große Hilfe. Im Grunde benutze ich keine Lebensmittel die einen GI über 40 haben.

Mein Riesen Vorteil war, dass ich sofort nach Diagnoseerstellung meine Ernährung vollkommomen umgestellt habe. So konnte ich die restlichen beta Zellen die Insulin produzieren noch nutzen. Bis heute scheinen diese restlichen Zellen noch zu funktionieren. Die Antikörper in meinem Körper sind über die Monate immer weniger geworden. Ich gehe davon aus, dass die Immunreaktion gegen die Betazellen durch die Ernährungsumstellung inzwischen auf ein minimum gesunken ist. Vermutlich war in meiner Ernährung etwas das diese Immunreaktion herausgefordert hat.

kurz zusammengefasst:

-Keine Nahrungsmittel denen Zucker, Milcheiweis und andere Zusatzstoffe beigesetzt sind die darin auch nichts zu suchen haben. Folge ist, dass man die Chance minimiert etwas in seiner Ernährung zu haben was die Immunreaktion weiter anheitzt.

-Lebensmittel verwenden die aus langkettigen Kohlenhydraten bestehen. Optimal sind hier z.b statt Eiernudeln Vollkornnudeln. Statt Weissmehl Vollkornmehl. Viel Linsen(rote, pardina und gelbe.)
Folge ist das der Insulinbedarf sinkt. Hohe BZ Spitzen werden eher vermieden da der Verdauungstrakt länger benötigt um langkettige KH's in den BZ zu schleusen. Man fordert so auch den Stoffwechsel wesentlich mehr.

-Viel Gemüse zu sich nehmen. Die Ballststoffe, Vitamine und Mineralien helfen den Stoffwechsels gesund zu halten.
Am besten zu jeder Mahlzeit ein Gemüse. Nicht kaputkochen sondern so roh wie möglich verzehren.

-Lebensmittel verwenden die den BZ senken und seit Jahrhunderten helfen Diabetes zu bekämpfen. Z.B Bockshornkleesamen, topinambur, gymnea Sylvestre, echter Zimt, Heidelbeeren(Blaubeeren).

Ein großer postiver Nebeneffekt ist, dass durch diese Nahrungsmittelauswahl der Säurewert des Magens auf einen gesunden Level kommt. Ein besseres Klima für den Stoffwechsel und somit auch für die Bauchspeicheldrüse.

-Sport täglich. Sport reduziert den Insulinbedarf und fordert den Körper. Ich mache einmal morgens und Abends etwas Körperliches(yoga, Fitness, Fußball..).

Unsere Körper sind immernoch die gleichen wie vor mehreren tausend Jahren aber die Nahrung und Bewegung hat sich drastisch verändert. Wir müssen zurück zu natürlicher Nahrung ohne Zusätze und dabei hin zu mehr Bewegung die die Nahrungsenergie die gegessen wurde aufbraucht.

All diese Puzzleteile(hier nur kurz umrissen) können dazu beitragen, dass der Bedarf an Fremdinsulin sinkt oder gar wie bei mir wegfällt. Auf jeden Fall tragen sie dazu bei die Folgen von Diabetes gering zu halten und stärken den kompletten Organismus. Es ist natürlich heutzutage schwer gerade für Kinder auf Fast Food, Süßigkeiten etc. zu verzichten aber ich finde es lohnt sich Gewonheiten zu hinterfragen um gesünder heute und auch morgen zu leben unabhängig ob Diabetiker oder nicht.
Inge schrieb:

Hmm, das würde mich jetzt auch mal interesieren!

Da fiele mir nur ein Ernährung, Gurken, Tomaten und Möhren, aber das hält man keine 2 Jahre durch. Außerdem fehlt dann auch das Langzeitinsulin.
Wenn du kein Insulin brauchst, dann arbeitet deine Bauchspeicheldrüse noch und gibt selber Insulin ab. Typ 1????
Wenn meine Tochter mal vergisst zu spritzen steht schon mal HI auf dem Messgerät.
Typ 1 die Bauchspeicheldrüse hört auf zu arbeiten (kein eigenes Insulin mehr!!)

Inge,
Mich würde interessieren was deine Tochter so an einem normalen Tag isst und ob sie Sport macht. Wie lange ist sie Typ 1 Diabetiker und weist du den c peptide Wert(zeigt an inwieweit die Betazellen noch arbeiten)?

Mic69 schrieb:

Nach meinem bescheidenen medizinischem Wissen führt man dem Körper ja nicht nur Kohlenhydrate und Zucker von außen zu, sondern der Körper produziert selbständig Zucker. Du müsstest ja irgendetwas "einnehmen" (oder wie immer man es nennen möchte), um diesen Prozeß zu blockieren bzw. zu verringern.

Also, wie machst du das?

Gruß
Mic

Mic69,
im Endeffekt bricht der Magen/Darm die Lebensmittel in Einfachzucker(sozusagen reinste Energie die der Körper dann verwenden kann) herunter. Die Leber speichert einen Teil ein und gibt sie in Streßsituationen und auch Nachts in den Blutkreislauf ab.

Gruß Sebastian Martin

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EgonManhold
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31 Juli 2009 17:29 #31999 von EgonManhold
EgonManhold antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hallo,

Sebastian schrieb u.a.:

im Endeffekt bricht der Magen/Darm die Lebensmittel in Einfachzucker(sozusagen reinste Energie die der Körper dann verwenden kann) herunter. Die Leber speichert einen Teil ein und gibt sie in Streßsituationen und auch Nachts in den Blutkreislauf ab.


Zusätzlich produziert die Leber aber auch Glucose, die z.T. gespeichert wird und dann b.B. abgegeben wird.

Gruß, Egon M.

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....

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monday
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02 Aug. 2009 20:05 - 02 Aug. 2009 20:06 #32014 von monday
monday antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hallo Sebastian, misst du regelmäßig deinen BZ und hast gute Werte? Gruß Vera
Letzte Änderung: 02 Aug. 2009 20:06 von monday.

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Gottwalt
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02 Aug. 2009 20:54 #32015 von Gottwalt
Gottwalt antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hallo Sebastian,

Ernährung in der von Dir beschriebenen Weise wird wohl bei diversen Diabetikern ziemlich "normal" sein. Bei anderen (wie z. B. bei uns) war sie es schon lange vor dem Diabetes, allein schon des Wohlfühlens wegen. Mit Diabetes ist es dann noch einfacher, dies auch im sozialen Umfeld zu vertreten.

Nichtsdestotrotz muß man offensichtlich die verschiedenen Ursachen des Diabetes wieder getrennt betrachten, um die Relevanz Deiner Aussagen zu gewichten. So konnten bei S... bei sämtlichen Tests bisher KEINE Antikörper nachgewiesen werden, und dies ist laut Aussage unseres Diabetologen bei wenigstens 20% aller Typ-1-Diabetiker so. Also ist dort der Auslöser entweder KEINE Autoimmunreaktion oder aber eine noch nicht bekannte Autoimmunreaktion.

Den C-Peptid-Wert von S... kennen wir nicht, unser Diabetologe meinte auch, er sei bei S... aus den oben genannten Gründen schlicht irrelevant.
Das Interessante bei S... ist ja, daß er extrem stark sowohl auf Insulin als auch auf Zucker reagiert, und daß er z. B. mit "nur Basalrate" einfach stabil bleibt, egal ob er höher liegt (also z. B. bei 140mg/dl) oder im Normbereich. Dies spricht nach Aussage unseres Diabetologen GEGEN eine nennenswerte Restproduktion, auch wenn die extrem niedrige Gesamtinsulinmenge dies erstmal nahelegen würde.

Aber abgesehen davon: Die von Dir hier dargestellten Maßnahmen führen ja auf jeden Fall zu einer möglichst normnahen BZ-Einstellung, egal ob man nun eine Zeitlang wirklich ohne Insulin auskommt, sich ggf. sogar die Inselzellen nachhaltig erholen oder eine dauerhafte Insulinsubstitution notwendig ist. Und das allein ist ja schon viel wert, wenn ich bedenke, daß sämtliche betroffenen Fachärzte (Kardiologen, Nephrologen, Ophthalmologen, Neurologen usw.) extrem uneins sind mit den Diabetologen, was die "hinreichend gute" Einstellung betrifft. So finden nur und ausschließlich die Diabetologen eine Einstellung jenseits der Normwerte "gut genug". Sicherlich läßt sich das Ziel "Normwerte OHNE Hypos bei möglichst hoher Lebensqualität" in den meisten Fällen nicht erreichen, aber sich mit viel weniger zufrieden zu geben ist nur in den Augen der Diabetologen -die ja die Spätfolgen NICHT auszubaden haben- hinnehmbar. Insofern bin ich regelmäßig entsetzt, wenn -lieber Egon, das betrifft insbesondere auch Dein Fach- die Diabetesberater gerade NICHT auf die Wichtigkeit eines möglichst normnahen BZ-Verlaufes (auch mit geringen postprandialen Spitzen) hinweisen und Hilfestellung geben, wie dieser zu erreichen ist, sondern eher ins Horn "alles ist möglich, muß man halt nachspritzen/nachbolen" tuten. Insbesondere auch deshalb danke für Deinen Beitrag.

Lieben Gruß

Gottwalt

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Sebastian Martin
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03 Aug. 2009 01:37 - 03 Aug. 2009 01:45 #32018 von Sebastian Martin
Sebastian Martin antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
monday schrieb:

Hallo Sebastian, misst du regelmäßig deinen BZ und hast gute Werte? Gruß Vera

Hallo Monday,
solange ich meinen gewohnten Ernährungsmustern und Bewegungsmustern nachgehe messe ich so gut wie gar nicht bis auf alle paar Tage eine Kontrollmessung. Inzwischen weiß ich wie mein BZ auf bestimmte Nahrungsmittel in Verbindung mit bestimmten Aktivitäten reagiert. Das ist natürlich nur dann möglich wenn man gar kein Insulin spritzt! Ansonsten sind regelmäßige Messungen Pflicht um z.B Hypos zu vermeiden! Erst recht dann wenn man seine Ernährungs und Bewegungsmuster umstellt.
Sobald ich etwas neues in meine Ernährung aufnehme oder z.B einen neuen Sport ausprobiere teste ich intensiv wie der BZ sich entwickelt(dann auch schonmal 10 mal am Tag).Meine BZ Messwerte halten sich zumeist im Rahmen und sind 2 Stunden nach dem Essen meistens unter 140.

Hallo Gottwalt

Ernährung in der von Dir beschriebenen Weise wird wohl bei diversen Diabetikern ziemlich "normal" sein

Nach meiner Erfahrung leider Nein. Schön das hier anscheinend ein anderer Grundtenor herscht.

Nichtsdestotrotz muß man offensichtlich die verschiedenen Ursachen des Diabetes wieder getrennt betrachten, um die Relevanz Deiner Aussagen zu gewichten. So konnten bei S... bei sämtlichen Tests bisher KEINE Antikörper nachgewiesen werden, und dies ist laut Aussage unseres Diabetologen bei wenigstens 20% aller Typ-1-Diabetiker so. Also ist dort der Auslöser entweder KEINE Autoimmunreaktion oder aber eine noch nicht bekannte Autoimmunreaktion.

Den C-Peptid-Wert von S... kennen wir nicht, unser Diabetologe meinte auch, er sei bei S... aus den oben genannten Gründen schlicht irrelevant.
Das Interessante bei S... ist ja, daß er extrem stark sowohl auf Insulin als auch auf Zucker reagiert, und daß er z. B. mit "nur Basalrate" einfach stabil bleibt, egal ob er höher liegt (also z. B. bei 140mg/dl) oder im Normbereich. Dies spricht nach Aussage unseres Diabetologen GEGEN eine nennenswerte Restproduktion, auch wenn die extrem niedrige Gesamtinsulinmenge dies erstmal nahelegen würde


Das hört sich doch den Umständen entsprechend ganz gut an. Es ist gut möglich, dass die Immunreaktion mit der Zeit aussetzt. Vor allem dann wenn der Grund für die Immunreaktion nicht mehr gegeben ist also der Immunreaktion die "Feuerkohle" entzogen wird. Wenn dann allerdings schon so gut wie alle Beta Zellen zerstört/ausgeschaltet wurden ist es schwer den Insulinbedarf noch weiter zu senken. Dann sollte man alles daran setzen das der Körper einen Gesundheitszustand behält/erreicht der die Folgen von Diabetes minimiert. Ich würde auch nicht die Hoffnung komplett aufgeben, dass neue Zellen wieder entstehen. Es gibt einige Hinweise darauf(z.B Studie in englisch ).
Dafür benötigt der Körper allerdings eine so optimales Umfeld wie möglich. Ich empfehle deshalb vor allem in den ersten Wochen nach der Diagnose auf eine so simpel und vitaminreiche wie mögliche Ernährung umzustellen(z.B viel Gemüse, Sprossen, Vollkorn, Linsen - keine Milchprodukte, wenig Fleisch, kein Soja, keine Fertigprodukte) um der Autoimmunreaktion das Feuer zu entziehen.

Sicherlich läßt sich das Ziel "Normwerte OHNE Hypos bei möglichst hoher Lebensqualität" in den meisten Fällen nicht erreichen, aber sich mit viel weniger zufrieden zu geben ist nur in den Augen der Diabetologen -die ja die Spätfolgen NICHT auszubaden haben- hinnehmbar. Insofern bin ich regelmäßig entsetzt, wenn -lieber Egon, das betrifft insbesondere auch Dein Fach- die Diabetesberater gerade NICHT auf die Wichtigkeit eines möglichst normnahen BZ-Verlaufes (auch mit geringen postprandialen Spitzen) hinweisen und Hilfestellung geben, wie dieser zu erreichen ist, sondern eher ins Horn "alles ist möglich, muß man halt nachspritzen/nachbolen" tuten


Es gibt sicher genug engagierte und gute Diabetologen/Ärzte. Sobald man merkt das dies nicht so ist sollte man sich nach einem anderen umschauen. Und alles was man an seiner Diät ändert sollte man auch seinen Ärzten mitteilen. Allerdings ist es leider in unserem Gesundheitssystem sehr weit verbreitet das alleinig Medikamente eine Lösung darstellen und viele Ärzte nicht auf dem neuesten Stand sind oder auch peinlicherweise nicht das Wissen haben wo man ausserhalb von Medikamenten ansetzen kann(Stichwort: Ganzheitliche Behandlung). Mein Arzt wollte gar nicht erst genau wissen wie es dazu kommt, dass ich ohne Insulin auskomme. Ich meine man sollte dies doch weiter studieren und gegebenenfalls Anhaltspunkt finden wie man dies auf andere Patienten anwenden kann.
Aber diese Ignoranz gegenüber allem nicht erklärbaren ist leider tief in unserer Gesellschaft verankert.

Lebensqualität und wie sie aufgefasst wird ist ein Grund warum es immer mehr chronische Erkrankungen gibt und die Zahl der Diabetespatienten sich rapide vermehrt. Schnelles Essen, Alkohol, Süßigkeiten, künstliche Lebensmittel und mit dem Auto jeden Weg von Tür zu Tür( oder z.B Sofa zu Restaurant und wieder zurück) fahren sind nur ein paar Beispiele die uns und vor allem unseren Kindern jeden Tag schmackhaft gemacht werden.
Und wenn Lebensqualität bedeutet den ganzen Gesundheitschädlichen Schrott weiterzukonsumieren der uns überall für unser Geld angeboten wird dann ist das ein Holzweg der direkt in einen Teufelskreislauf führt. Ich meine klar kann man alles mit Insulin wegspritzen aber dadurch entstehen Baustellen an anderen Körperteilen/Organen die unter Umständen wesentlich gefährlicher sind als Diabetes.

Und wenn man etwas postives an Diabetes finden will, dann vielleicht das man seine Gesundheit immer an erste Stelle setzt. Und das unabhängig davon was der Rest der Leute als Lebensqualität definiert. Dass man sich damit unter Umständen im Umfeld Kopfschüttler oder gar offene Ablehnung einhandelt ist zunächst frustrierend und für Kinder/Jugendliche sicher umso schwieriger aber auf Dauer wird man dadurch selbstbewusster und vor allem gesünder!

Viele Grüße und gute Werte wünscht euch Sebastian
Letzte Änderung: 03 Aug. 2009 01:45 von Sebastian Martin.

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Wilfried49
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23 Aug. 2009 18:46 - 23 Aug. 2009 22:25 #32303 von Wilfried49
Wilfried49 antwortete auf Re:Die sogenannte Erholungsphase
Hallo, Sebastian,
vielen Dank für deine Infos. Wir sind gerade aus dem Urlaub zurück und können Vieles bestätigen, was du schreibst. Vier bis fünfmal am Tag waren unsere Kinder im Meer schwimmen und tauchen; an Obst gabs v.a. süße gelbe Pflaumen, Papaya, Maracuja; und obwohl es mit der Vollwerternährung nicht so einfach war wie zuhause, kam unser Sohn mit 10 bis 12 Einheiten Insulin pro Tag aus und hatte deutlich bessere BZ-Werte als zuhause. Für einen 13jährigen Vor-Pubertierenden ist es in unserem Umfeld in Deutschland extrem schwierig sich gesund zu ernähren. Wir tun, was wir können, und neue hilfreiche Tipps aus deinen Beiträgen werden wir ausprobieren. Danke dafür. Da du bislang kein Mitglied hier bist, kann ich dir keine persönliche Nachricht schreiben, also bitte ich dich uns doch mal eine E-Mail zu schicken. Es gibt noch einige Dinge, die hier nicht so ins Forum passen, die ich dir noch gerne schreiben würde:

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Herzliche Grüße von Wilfried
Letzte Änderung: 23 Aug. 2009 22:25 von WebAdmin. Begründung: Datenschutz

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