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Kind gibt kein Insulin ab und isst heimlich

smile366
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21 Nov. 2019 20:35 #112700 von smile366
Kind gibt kein Insulin ab und isst heimlich wurde erstellt von smile366
Hallo liebe Forum Gemeinde ,
Mein Sohn ist ja jetzt fast 11 Jahre und geht seit den Sommer in die 5 Klasse .
Wir haben jetzt öfter das Problem das er in der Schule sein Essen ohne Insulinabgabe isst und ich er dann am Nachmittag dann natürlich Horror Werte hat . Wenn man ihm fragt warum er kein Insulin abgeben hat dann kommt dann das er es vergessen hat oder das er das nicht vor den anderen machen möchte oder das es blöd ist das er sein Messgerät mit in die Pause nehmen muss . Allgemein finde er seinen Diabetes immer noch voll blöd und will Gesund sein .
Jetzt haben wir in seinen Zimmer ein Haufen Süßigkeiten Papier gefunden wo er dann wohl nachts heimlich genascht hat .
Wir haben ihn schon öfter erklärt was passieren kann wenn man hohe Werte hat und auch erklärt was Folge Erkrankung sind aber entweder ist er noch zu jung dafür um das zu verstehen oder er verdrängt es.

Hat jemand vielleicht einen Rat was für machen können ?

Liebe Grüße Steffi

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mibi74
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21 Nov. 2019 22:35 - 22 Nov. 2019 06:35 #112702 von mibi74
Hallo Steffi,

Ich kann dich zuerst einmal beruhigen, es passiert nur das, was auf 80 % aller Eltern zukommt, wenn Kinder mit Diabetes zu Jugendliche werden.
In den meisten Fällen machen die Kids das nicht mit Absicht, sondern müssen alles wieder neu lernen, weil das Gehirn komplett auf Chaos gestellt wird.

Ich wollte es auch nicht wahrhaben, aber pubertäre Demenz war und ist auch bei uns ein leidiges Thema.
Da jede Familie anders tickt, es eigene Spielregeln gibt, kann man nicht pauschal sagen, dann darf er halt das und das nicht.

Ich habe verschiedene Strategien ausprobiert. Reden, erklären, noch mal erklären, wütend werden, erklären, schweigen und bis 10 zählen, reden, schreien, in den Keller gehen und Wäsche aufhängen, dann reden.

Wirklich was gebracht hat miteinander reden und Vereinbarungen treffen. Wenn, dann ... Wenn nicht, dann ...
Und dann auch konsequent bleiben und durchziehen.
Immer und immer wieder.
Die Konflikte werden mit zunehmender Alter mehr und mehr.
Immer wieder muss man neu verhandeln, neu einfordern.

Gibt es Kinder, die keine Süßigkeiten im Zimmer horten oder heimlich futtern? Ich kenn keins.:P Mein Sohn hat mindestens genauso viele Geheimverstecke, wie meine Tochter.
Der Psychologe von der Klinik meinte zu mir, dass Essen ohne zu bolen keine Seltenheit wäre. Die Jugendlichen beschrieben das so, als wenn wir etwas unheimlich gerne essen und das geniesen. Riechen, schmecken, Augen dabei schließen und uns des Lebens freuen.
Insulin abgeben gehört bei den Kids nicht mit dazu. Dann wäre es kein NASCHEN mehr.;) ( So seine Erklärung)

Ich hab schon mal, vor lauter Wut, 6 Wochen keine Süßigkeiten gekauft, weil ich es so dicke hatte. Nur staubigen Traubenzucker.
Das war hart für uns alle und die Stimmung hat darunter extrem gelitten.
Gebracht hat es nix. Hinter den Betten entstehen immer wieder kleine Berge von Restmüll, was nicht essbar ist oder nicht mehr essbar ist.

Man muss das sportlich nehmen. Schon allein das Gesicht, wenn man bekannt gibt, man beabsichtige hinter den Betten sauber zu machen.
Letzte Änderung: 22 Nov. 2019 06:35 von mibi74.

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Sheila
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21 Nov. 2019 22:54 #112704 von Sheila
Hallo Steffi,

bei uns ist es momentan anders herum. Das ist auch nicht immer einfach. :( Mein Kind verdrückt sich jeglichen Hunger auf alles, wenn der Blutzuckerwert ihm nicht passt. Er schafft es sogar, nur ein Ministück vom kleinen Milkyway abzubeißen und den Rest liegen zu lassen, nur weil der Pfeil nach oben geht.
Warum gibt er denn zu Hause kein Insulin ab? Dass er das in der Schule nicht tut, kann ich fast verstehen. Aber bedeutet heimlich naschen auch kein Insulin abgeben?
Warum heimlich? Würde es etwas bringen, wenn man Süßigkeiten nicht mehr reglementieren würde? Wenn es nicht mehr gegen das Verbot der Eltern gegessen werden müßte?
Wir versuchen, Süßigkeiten nicht zu reglementieren, denn wenn Kinder wollen, dann holen sie sich die Süßigkeiten irgendwoher und wenn es eben heimlich am Kiosk ist.
Ich habe meinem immer gesagt, dass er alles essen darf, nur, dass er eben Insulin dafür abgeben muss.
Und falls es doch mal zuviel Süßigkeiten sind, atme ich tief durch und frage einfach nur nach, ob dafür gebolt wurde und danach gebe ihm noch ein Stück :silly:
Starke Nerven wünsche ich Dir.
LG

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mibi74
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22 Nov. 2019 07:13 - 22 Nov. 2019 14:24 #112705 von mibi74
Der Umgang mit Süßigkeiten hat sich bei uns über die Jahre hinweg angepasst.
Da gab es viele Stadien.
Ganz genau kann ich es jetzt nicht mehr sagen. Bis ungefähr zum Ende der Kindergartenzeit habe ich es vermieden Lebensmittel offen liegen zu lassen. (Aus den Augen aus dem Sinn)
Aber, dass es tagsüber verboten war, das gab's nie!

Der Grund, warum ich 6 Wochen nicht's mehr gekauft hatte war, dass beide nachts zum Schrank gingen und da war bei mir Ende Gelände!:angry:

Bei der Aktion ging es mir darum den Kids zu vermitteln, wie viel Süßigkeiten sie essen und dass die gar nicht so arm damit dran sind. Denn man lernt es erst zu schätzen, wenn man mal wieder weiß, wie es ist, wenn es NICHT da ist.;)

So halte ich es auch mit der Befüllung des Kühlschrankes. Ich gehe 1x in der Woche einkaufen. Wir besprechen immer Freitags, was es zum Essen geben soll, was sich jeder so wünscht. Und das muss dann reichen! (Ich koche abends für den nächsten Tag vor.) Kleine Sachen(Besorgungen) gehen zwar auch, aber ich muss mir meine Zeit sehr gut einteilen, sonst wird's eng. Wenn dann am Mittwoch schon alle Fruchtjoghurtgläser leer sind ...Pech! Am Donnerstag das Schokomüsli alle ist ... Pech! Gibt's halt nur noch Haferflocken.:evil: Das Obst ausgeht ...Pech.

Langsam kommt das bei meinem Kindern in den Köpfen an.
Es führen eben viele Wege nach Rom. Ob mein Weg der optimale ist, wage ich zu bezweifeln. Mir ist wichtig, dass sie selbst einteilen lernen und auf andere in der Familie Rücksicht nehmen. Das mit dem Diabetes knüpft nur daran an. Hoffe ich zumindest.
Letzte Änderung: 22 Nov. 2019 14:24 von mibi74.

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Sheila
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22 Nov. 2019 22:54 - 22 Nov. 2019 22:54 #112708 von Sheila
@mibi
Ich wollte nicht damit sagen, dass Eltern nicht auch Süßigkeiten reglementieren dürfen. Auch wir haben schon verschiedene Stadien der Süßigkeitensucht hinter uns und wohl auch noch vor uns. Und wir haben auch reglementiert am Anfang mal und theoretisch gilt das immer noch, wird aber nicht immer eingehalten;)

Ich dachte nur, dass wenn ein Kind heimlich isst und dafür kein Insulin abgibt, ist das doof. Und da ist mir in diesem Fall lieber, das Kind würde öffentlich alles essen dürfen und dafür auch Insulin abgeben.
Deswegen mein Ansatz, in dem hier vorgestellten Fall, einfach Süßigkeiten zur Verfügung zu stellen, bzw. aus der heimlichen Ecke herauszuholen, wenn dafür auch daran gedacht wird, Insulin abzugeben.

Aber das ist leider nicht immer alles so einfach und ich kann nachfühlen, dass man da manchmal verzweifelt.
Liebe Grüße
Letzte Änderung: 22 Nov. 2019 22:54 von Sheila.

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Cheffchen
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22 Nov. 2019 23:48 #112709 von Cheffchen
@Sheila, ich glaube du hast das mit dem heimlich noch nicht mit gemacht, das hat absolut nichts mit reglementieren oder nicht können ode dürfen zu tun.
Da geht es zu 99% um das einfach essen, selbst wenn 3 m weiter die Schüssel steht mit genau dem selbern zeug und Kind genau klar ist, wie viel Insulin abegeben werden müsste, selbst bei Pumpe ohne stechen.

Das ist auch oft einfach ein rebelieren und gibt sich leider erst von alleine wider, wenn die Zeit ran ist.

Cheffchen

Nächstes Treffen 27.01.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

---
Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
tslim x2 CIQ / Dexcom BYODA / xDrip / Nightscout

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mibi74
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23 Nov. 2019 11:00 - 23 Nov. 2019 11:05 #112710 von mibi74
Guten Morgen! :)

Liebe Sheila, es gibt nicht die perfekte Strategie, nicht, wenn man es so macht, dann passiert das nicht.
Wir werfen hier ALLE unsere Erfahrungen in einen Topf und schauen, was dabei herausgekommen ist.
Deine Erfahrungen und Ansichten sind genauso wichtig und wertvoll! :)

Meine Tochter ist 10, der Sohn 14. Im Umgang mit den Beiden mache ich große Unterschiede. Ich kann das gar nicht in ein paar Zeilen beschreiben.

Ich dachte, ich sei gegen die Revolution aus den Kinderzimmern gewappnet. Heute kann ich über meine Ignoranz nur lachen, denn man ist nie drauf vorbereitet. Die Pubertät kommt nicht mit einem Schlag über einen, sondern in Wellen.
Was das an Kraft und Ausdauer kostet, habe ich unterschätzt.

Meine Tochter ist seit September in der gleichen Schule, wie mein Sohn. Fährt mit dem Bus. Spielt jetzt im Orchester. Gerade war sie für 3 Tage mit der Bläserklasse in der Bläserfreizeit.
Sie ist jetzt ein ganz anderes Kind geworden. In nur drei Monaten! Durch meinen Großen war ich auf den Entwicklungsschub halbwegs vorbereitet. Und auch was an "negativen" Dingen mit kommen würde. Mädchen sind anders. Sie zicken anders, streiten anders, bocken anders und sind auch ausdauernder darin.

Wer Kinder in dem Alter hat und Lust auf Lesen hat, den empfehle ich: CHILL MAL! Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig Von Matthias Jung. Ich musste beim Lesen so lachen, weil ich so viele Situationen aus unserer Familie wiedererkannt hatte.

Das veränderte Verhalten mit den Diabetes ist auch nichts anderes, als ein Ausdruck, dass die Kinder erwachsen werden und offen aufbegehren. Als Eltern gehen wir davon aus, dass unsere Kinder das nicht machen werden, weil das ja wichtig sei für ihr weiteres Leben!
Und verdutzt müssen wir feststellen, ja Pustekuchen, die pfeifen drauf und unsere Ansichten sind Schnee von gestern.

Jetzt muss ich aber auch was Gutes sagen, damit hier nicht die Kinder ab 10 zur Adoption gegeben werden. ES IST NICHT ALLES SCHLECHT!!!!
Hat auch gute Seiten. Mein Mann und ich haben zu zweit wieder mehr Freiräume. Können die Kids mal zu Hause lassen. Die sind inzwischen auch mal gerne allein.
Wenn man am Ball bleibt, sich selbst auch an Kompromisse und Absprachen hält, dann läuft's! Dann macht es auch Spaß Teenager zu haben.

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Letzte Änderung: 23 Nov. 2019 11:05 von mibi74.

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smile366
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23 Nov. 2019 19:09 #112714 von smile366
Danke , es scheint wohl dann nicht so ungewöhnlich zu sein das die Kids solche Sachen machen .

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DeaG
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24 Nov. 2019 10:33 #112716 von DeaG
Hallo,
mein Sohn ist auch gerade in die fünfte Klasse gewechselt - und wir hatten in den ersten Wochen das gleiche Problem (nicht messen, nicht abgeben, manchmal auch nicht essen). Dann hab ich ein Gespräch mit den Klassenlehrern vereinbart (war sowieso geplant) und das auch thematisiert. Daraufhin wurde Moritz' Diabetes in der nächsten Klassenstunde thematisiert (mit seinem Einverständnis). Seitdem klappt es in der Schule super :-) Er misst, er bolt, er isst. Manchmal misst er sogar mehrmals und handelt entsprechend.

Das andere Problem, heimlich Süßes zu futtern, kennen wir auch zu Genüge - da wird dann auch der Traubenzucker für die Hypos gefuttert. Wenn ich sage, dass er doch wenigstens bolen soll, perlt das an ihm ab... Zur Zeit liegen die Süßigkeiten in rauhen Mengen hier offen rum (es war gerade das Martinssingen) - und trotzdem wird abends im Bett heimlich genascht und nichts gemacht - naja, wir Eltern machen dann was - nämlich zig mal nachts aufstehen, um die Werte wieder in den Griff zu bekommen... :angry:
Ich finde es beruhigend, dass es vielen hier so geht - und werde weiter versuchen, geduldig, liebevoll, konsequent zu bleiben...
LG Andrea

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25 Nov. 2019 17:22 #112729 von 4You
Unser Sohn hat seit fast 3 1/2 Jahren Diabetes und ist jetzt 13, also mittendrin. Und ich muss mir auch immer wieder vor Augen halten, dass er noch ein Kind ist, auch wenn er selber das anders sieht. Er muss sein ganzes restliches Leben den Diabetes ertragen, da soll er lieber jetzt zicken und später, wenn er mal allein lebt, halbwegs gut damit zurecht kommen.

Unsere Dia-Kids müssen zu früh Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen. Und ihre Rebellion ist meist gegen den Willen der Eltern gerichtet. Wir wollen, dass sie für die Süßigkeiten Insulin spritzen. Sie wollen das nicht.

Ich finde auch häufig genug nur noch die leere Verpackung in seinem Zimmer und wir haben auch schon alles durch.
Es ist schön zu hören, dass wir keine Ausnahme sind, sondern ein ganz normales Kind haben.
Also „Willkommen im Klub der Pubertiere“.

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