Angeranzt worden im KH. Puh!

Muss euch wieder was berichten.
Mein Großer hat die Nacht Fieber mit 39+ bekommen, auch musste ich alle 4 Stunden Salbutamol inhalieren. Entsprechend gering waren die Kräfte sich heute ins KH zu schleppen. Erik musste ich notgedrungen mitnehmen, ich hab so kurzfristig niemanden gefunden, der ein krankes Kind betreuen kann. Klar haben wir Freunde, die haben aber alle selber Kinder, denen man ungern ein krankes Kind an die Hand geben möchte. Steckt ja alle an.
Also nahm ich ihn mit.
Im Krankenhaus dann habe ich mich um Tom gekümmert, während Erik sich ins Bett gelegt hat und dort unter dem TV- Programm ein wenig weggedöst ist.
Tom habe ich mit einem guten Wert (was um 180) von meiner Frau "übernommen". Wir haben dann versucht ihn zum Essen zu überreden, damit er nicht wieder die Brust nimmt. Es war sehr müssig. Er wollte nicht. Stattdessen wurde er quengelig und hat geweint. Ich nahm ihn daraufhin in den Arm und er schlief dann ein. So schlief er dann etwa 2Stunden, ohne was von Mama zu bekommen.
Als er nach 2 Stunden noch immer nicht fitter wurde, machte ich mir Sorgen und meinte, wir sollten nun mal messen. So vom Gefühl her hätte ich gesagt, er hat eine Unterzuckerung!
Hat ja nix gegesssen, dafür geweint.
Wir also der Schwester Bescheid gesagt, gemessen und BONG! Wert von über 400!!!!
Woher verdammt?!
Ich bin fast vom Glauben abgefallen, als ich das sah. NICHTS, aber auch GAR NICHTS will passen! Ich sah schon wieder den vorwurfsvollen Blick. Ich musste mehrfach beteuern, dass wir Tom nichts gegeben haben. Das schlimme: Tom hatte auch erstmals Ketone im Blut. Ich glaube der Wert war 1,3 oder sowas. War das erste Mal, dass wir mit dieser Problematik konfrontiert waren. Ich glaube, wir kommen NIE MEHR aus dem Krankenhaus raus.

Tom hat daraufhin eine Einheit (1.0) mit dem Pen sofort gespritzt bekommen. Dann wurde etwa eine halbe Stunde später der Katheter von der Diabetes- Schwester untersucht. Eigentlich wäre der Wechsel erst morgen dran gewesen. Wir haben dann unter ihrer Aufsicht den Katheter erstmals ganz alleine gewechselt (was sehr anstrengend war! Allein das lange Liegen von Tom bis das Desinfektionsmittel nach dem zweiten Mal Wischen von alleine getrocknet war...). Das hat immerhin geklappt.
Woran der Explosionswert letztendlich gelegen hat kann uns keiner so recht sagen. Der Katheter, so die Schwester, sah eigentlich gut aus. Aber man steckt nicht drin. Dann kann es der Virus sein, der bei meinem Großen die Nacht zuvor ja schon für Fieber gesorgt hat. Auch das soll ja Einfluss aufs System nehmen.
Wie sollen wir sowas nur jemals eigenverantwortlich handeln?
Und dann hieß es, dass sogar extra noch der Diabetes- Facharzt vorbei schaut. Also der Haupt- Diabetologe, der neben unserer Ärztin dort tätig ist.
Auch das noch! Der Facharzt. Na der wird uns bestimmt nicht nur wegen gestern noch einen erzählen. Ihr könnt euch vorstellen, wie niedergeschlagen ich dieses Gespräch erwartet habe.
:dry:
Tom hat sich nach der Pen- Injektion dann recht schnell erholt. Sein Wert ging so auf 170.
Dann kam der Arzt.
Er hat sich wie ich finde echt viel Zeit genommen! Normalerweise bin ich ja von unserer Ärztin überzeugt und fand das erste Treffen mit dem Dia- Arzt nicht sooo toll, aber er war dann überraschend verständnisvoll.
Er hat sich erstmal mit uns über das Stillen unterhalten und fand sehr gut, dass wir es mit der Wiegemethode zumindest versuchen. Überhaupt keine Belehrungen oder so.
Dann fragte er, wie es mit dem KE Rechnen so läuft. Da hab ich ihm berichtet, was gestern passiert war und was ich eigentlich instinktiv lieber gemacht hätte. Nämlich wie gesagt erst den Schnitz und den Keks spritzen und dann eben, wenn Tom das Brötchen mümmelt, dann eben dieses ggf. hinterher.
Und eben auch, dass es deswegen auf der Station Stress gab.
Da war plötzlich und völlig überrascht auf UNSERER Seite und meinte, dass es zu einer artgerechten Entwicklung eines Kleinkindes eben nunmal dazu gehört, dass das Kind auch mal ein Brötchen mümmelt!
Das sei NORMAL!
Aus diesem Grund hätten wir doch gerade diese verdammte Pumpentherapie gewählt, damit wir eben genau darauf individuell reagieren konnten! Er ließ sich von mir vorrechnen, was ich gemacht hätte, bestätige die Berechnung und sagte dann auf der Station Bescheid, dass wir ausdrücklich diese Pö-a-Pö Gabe von Insulin ruhig machen soll. Dieses Addieren der Summen soll aufhören! Er mümmelt, also geben wir Insulin. Er mümmelt weiter, also geben wir ggf. nochmals!
Und so weiter!
Das war wie ein Lob für uns! Wie eine Bestätigung, dass wir das nicht wirklich falsch gemacht haben.
Und mehr noch, er war ja sogar auf unserer Seite und sagte, dass wir das Mümmeln in der Lebensphase durchaus noch tolerieren dürfen.
Denn was wir ja auch noch gar nicht bedacht haben: Tom hat ja erst 4 Zähne! Selbst wenn er "normal" essen wollte, er könnte gar nicht! Er braucht selbst für Kartoffelpüree eben noch seine Zeit. Die sollen wir ihm auch lassen. Da waren wir echt froh!
Dann wurde noch der Korrekturfaktor angepasst. Bislang haben wir jede KE mit 0,25 multipliziert. Der Diabetologe meinte nun, dass wir es mit 0,5 versuchen sollen. Ich fand den Sprung zu hoch, aber ich sagte ehrlich, dass mir halt auch die Erfahrung fehlt. Er meinte wir sollen es probieren, den Rest sähe man dann. Tja, man fühlt sich wie im Versuchslabor...
Nachdem der Diabetologe dann weg war, gingen wir eine Runde spazieren. Endlich mal gemeinsam ein paar Schritte gehen. Das tat gut.
ich verabschiedete mich dann von meiner Frau und fuhr heim. Erik ging es schlechter, er musste wieder heim und dann ins Bett. Kaum waren wir zuhause, war das Fieber dann auch wieder da. Kacke.

Meine Frau rief dann an und berichtete mir, dass sie Tom nach dem Spaziergang wieder gemessen hatten. 58!!
Shice! Die Achterbahnfahrt ging weiter. Sofort sollte er essen. Widerwillig ließ er sich ein Dreiviertel Glas gefallen, der BZ war danach auf 180. Puh.

Der Abend brach an, Tom sollte schlafen. Nach dem heutigen Tag ohne Brust wollte er diese nun natürlich unbedingt haben. Meine Frau wog Tom ab, gab ihm sein Ambrosia und berechnete nun erstmals die 0,5 für ca. 150ml Muttermilch.
Die entsprechende Einheit gab sie dann. Und zu unserer großen Überraschung war der Wert 2 Stunden später bei 176!!!
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich wir darüber waren!
Zum ersten Mal hat etwas funktioniert! Zum ersten Mal!
Von 180 nach Stillmahlzeit und Korrekturgabe 2 Stunden später auf 176.
Was für ein kleiner Mini- Schritt, aber nach dem Lob für mich vom Arzt und der Bestätigung nun sehe ich zum allerersten Mal einen wirklich winzigen Schimmer der Hoffnung, nachdem der Tag so denkbar ungünstig angefangen hat.
Freut euch mit mir über diesen kleinsten Erfolg.

Super!!! Das ist doch kein kleiner Erfolg, sondern ein riesiger Schritt. Ihr habt selbst gewogen, gerechnet und gebolt und es hat geklappt. Und jetzt habt ihr euch schon eure erste eigene Therapieänderung erarbeitet/erkämpft. Genauso werdet ihr bald selbst Ideen haben, die Basalrate zu ändern.
Und so wird es weiter gehen. Natürlich wird es genauso oft nicht hinhauen und ihr werdet nicht wissen, warum. Die Ärzte übrigens auch nicht immer
Das ist das Leben mit DM, try and error :silly: Und ihr werdet es schaffen. Weil wir eine Fußballerfamilie sind, heißt bei uns immer: "Nach dem Messen ist vor dem Messen".
Das hat mich gerade am Anfang furchtbar frustriert, man wiegt und misst und rechnet und trotzdem haut es nicht hin Insbesondere das Forum hat mir da sehr geholfen. All die Berichte von den anderen Leidensgenossen und die Erkenntnis, nein ich bin nicht zu blöd, sondern nichts ist so beständig wie die Unbeständigkeit.
Mein Sohn war schon 7. Um wieviel schwerer muss es bei einem Baby, wo ja noch viel kleinere Mengenabweichungen von KE, Insulin und anderen Hormonen zu großen Schwankungen führen.
Ich wünsch dir eine einigermaßen entspannte Nacht und vieeeeeeeeeeeel Schlaf.

Mensch, das freut mich für euch!!!! :silly:

Mit dem Katheter steckt man wirklich nicht drin. Es kann immer sein, dass er verstopft. Das liegt vor allem an den kleinen Dosen, die da durchlaufen. Deshalb bekamen wir damals auch die Verdünnungslösung und weil man das besser anpassen konnte. Bekommt ihr das Humalog 100 oder Humalog 50?

Ist doch toll, dass ihr schon gemerkt habt, dass mit Tom was nicht stimmt. Dieses Gefühl, dass was nicht stimmt, war schon ganz gut so. Meist ist das ja bei den Müttern sehr stark ausgeprägt und sorgt dafür, nachts bei den kleinsten Mucks, senkrecht im Bett zu sitzen. Oder wenn es am Tag still wird.
So wie es aussieht seid ihr auf einem guten Weg. Und aus der Klinik kommen sie alle raus. Warum solltet ihr da eine Ausnahme sein? Es fühlt sich nur so an. Wie du vermutet hast, könnte es durchaus auch ein Infekt sein. Das wird der morgige Tag zeigen.
Hoffentlich geht es dem Großen bald besser. Momentan ist das Wetter so wechselhaft, dass es ein Wunder ist, wenn man selbst gesund bleibt. Bei uns in Baden-Württemberg grassiert schon seit Wochen eine wüste Grippe mit Magen-Darm. Ich nehme mal an, dass der Rest Deutschlands auch betroffen sein wird.

Alles in allen fühl dich auf die Schulter geklopft. Auf beide natürlich, damit du nicht einseitig belastet bist, und lass dir sagen: “ Weiter so!“

Hallo,
na geht doch langsam und ist doch super das es mit dem Stillen so klappt, is ja auch für Frauchen wichtig als bestätigung.
Die DiaDocs sind oft echt entspannt, denn sie wissen zwar was in den Bücher steht aber ach das vielles da von halt leider kaum umsetzbar ist und jeder halt sein zwischenweg finden muss. Die Schwestern auf Station halt nicht, sind befehlsempfänger und die müssen ganz anders reagieren, auch wenn ohne sie nichts laufen wurde.
Zu den BE Faktor verdopplung und mal probieren, so ist DM leider, da ist viel Probieren und Erwahrung und da wird er schon recht nahe sein, las es nach her vielleicht bei 0,45 sein aber eigentlich haben die oft recht, nicht immer und das wird sich heufen, den bald seit ihr die Profis und der Doc berät euch bloss noch ;O).

Cheffchen

Ähm. ist Humalog Insulin?
Da haben wir ein anderes. Bei uns läuft Novorapid durch die Pumpe.
Oder meinst du was anderes?
Ja, das mit den Kleinstmengen hat die Diabetes- Schwester uns auch erklärt. Sie fand es ungewöhnlich, dass die Einstichstelle geblutet hat, nachdem der Katheter entfernt wurde.
Könnte auch damit zusammen hängen, vielleicht hätten wir zufällig ein Gefäß getroffen oder sowas.
Zufällig? Also das ist unser dritter Katheter. Wenn bei jedem dritten der Käse passiert, dann aber gute Nacht Marie.


Danke Tonja. Ich merke, dass ich auch schlapp werde. Männergrippe kann ich mir dieses Mal aber nicht leisten.
Ich hab noch keine Idee, was ich morgen mache. Mit Fieber kann ich Erik nicht in den KiGa bringen. Wir haben aber auch morgen Mittag die nächste Schulung.
Da muss ich natürlich dabei sein. Wie ich das mache weiß ich noch nicht.
Ja und dann nutze ich die 2, 3 Stunden aktuell, um weiter nach Forschungen und Studien Ausschau zu halten. Ich schreibe erste Entwürfe für einen Brief. Die Tage war es hier im Forum mal zu lesen. Ich glaube auf einen meiner Beiträge. "Lorenzos Öl" gibt es für Diabetes nicht.
Das glaube ich auch. Ich bin ja auch nicht Nick Nolte. Seien wir ehrlich, dafür bin ich zu dumm, selbst wenn ich wollte.
Aber ich kann vielleicht die Menschen motivieren, die an solchen Sachen forschen! Denen möchte ich halt einen Brief schreiben und ihnen Tom zeigen. Damit sie sehen, wofür sie morgens zur Arbeit gehen. Vielleicht ist es unnötig. Mag sein. Aber zum einen hilft es mir weiter mit der Diagnose klar zu kommen (weil ich mich dann nicht nur in das Schicksal ergebe) und zum anderen kenne ich mich, wenn ich "Montagsunlust" habe. Vielleicht hilft ein nahbarer Brief anderen, wenn sie mal "Montagsunlust" haben.
Haltet mich für bekloppt, das ist OK. Denn das tun die im KH auch schon.

Das hat der Arzt auch gesagt Cheffchen.
Ich fragte ihn, ob wir nach dem Vormittag ins Krankenhaus hätten kommen müssen. Also den Ausbruch des BZ nach oben und dann die Ketone im Blut. Er meinte, wenn wir damit selbstsicher umgehen und eben auf der Station anrufen, ggf. die Vorgehensweise gemeinsam abstimmen, dann müsste man dafür nicht zwingend extra kommen. Das wäre beherrschbar gewesen. Mit der nötigen Erfahrung.
Das hat mir auch ein bisschen Mut gemacht.

Ich weiß nicht ob das mit dem Novo funktioniert oder zugelassen ist.
Es gibt eine Verdünnungslösung, die kommt aus den USA. Damit wird in der Apotheke das Insulin von 100 auf 50 Einheiten gestreckt. Somit läuft mehr durch den Schlauch und es kann auch besser angepasst werde.
Hast du 0,1 auf U100
Werden 0,2 (0,1 ist Insulin) mit U50 draus, Bedenkt man die Zwischenschritte von 0,05 die die Pumpe macht, kann man die Basalrste und den Bolusfaktor noch viel feiner anpassen.

Ja, ich erinnere mich dunkel, dass mal in einem Nebensatz das mögliche Strecken des Insulin erwähnt wurde. Wurde aber nur im Rahmen der vorgestellten Möglichkeiten erwähnt, ich glaube beim PEN.
Oder als die verschiedenen Insulinsorten besprochen wurden, kann auch sein.
Ich glaube aber nicht, dass wir das aktuell haben. Wenn das mit dem Katheter aber noch öfter passiert, werden wir nachfragen.
Wir haben uns übrigens zusammen mit der Diabetes- Schwester den Schlauch hinterher ganz genau angeschaut. Es waren mehrere Knicke drin, die fand sie aber unkritisch. Was wir aber auch fanden war ein kleiner Lufteinschluss. Vielleicht 2mm groß. Sie fand das unkritisch, meinte das Bläschen würde sich spätestens am Katheter irgendwie festsetzen, den Durchfluss aber nicht behindern.
Mangels Erfahrung hab ich das nicht hinterfragt. Eine Luftblase aber fand ich allgemein schlecht. Gerade, weil unsere Mengen ja wirklich abnorm klein sind.
Oder ist so eine Mini- Luftblase wirklich kein Problem?

Also in der meiner letzten Schulung, vor ein paar Wochen, wurde sehr viel Zeit und Energie dafür aufgewendet, die Luft aus dem Schlauch zu bekommen. Ich würde daher sagen, dass es bei so geringen Mengen schon was ausmacht.

also wegen Bluten, ihr soltet Lotto Spielen, ist eher selten, wenn es hoch kommt 1 mal im Jahr wo es etwas blutet wo wir mal tuch 10sek drauf drücken müssen das es aufhört.

So nun bist schuld das ich ein blase in schlauch gemacht habe ;O)
1 IE sind ganz genau 10 cm
also 0,1 IE = 1cm und 0,02 IE= 2 mm
Wenn man bedenkt das ihr ca 0,25 IE/BE habt fällt das nur minimal ins gewicht.
Wie sagt man so schon, alles wa wie Sektbläschen aussieht ist kein Problem, wenn die sich aber sammeln zu 0,5 cm sollte das nicht so bleiben. Bei uns gabs zum zeigen bei der Schulung ein Picolo um zu sehen wie groß das ist .

Die blasen setzen sich selten fest sondern werden gespritz, die sind an sich auch nicht schlim, nur das halt stat insulin, Gas bekommst.

Noch zur beruigung, sind seit ü 3 Jahre im club und hatten 1 mal Keton 0.2, was eigentlich nichts ist, also so oft muss das nicht vorkommen.

Cheffchen