BE-Gaben während des Schlafs - ein Tipp
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Claudius schrieb:
Das Runterdrehen von Basalinsulin ist zur Bekämpfung von Hypos ungeeignet, weil viel zu langwierig. Deshalb halte ich auch von Pumpen, die sich im Hypofall abschalten nichts. Basalinsulin ist für den Grundstoffwechsel da. Es zu entziehen, führt ins Chaos.
Für richtige Hypos ist das Runterdrehen natürlich ungeeignet, aber wenn der BZ "so in bisschen niedriger als man es nachts gern hätte" ist, klappt es meist sehr gut, wenn man die Pumpe für 1-2 Stunden auf 80-90% stellt.
Vom Abschalten halte ich allerdings auch nichts. Wir haben die Funktion (als wir vor einem Jahr mit CGM angefangen haben) ein paar Wochen ausprobiert und dann wieder abgeschaltet.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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Ja, deswegen habe ich ja extra die bz Werte hin geschrieben.Das Runterdrehen von Basalinsulin ist zur Bekämpfung von Hypos ungeeignet
Das erspart einiges an zu füttern in der Nacht, was ja nicht gerade so toll ist und wenn man das so sicher umgeht.
Cheffchen
Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde
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Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
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Deshalb gilt bei mir, dass an der BR nicht geschraubt wird, sobald sie funktioniert. Seit ich das so mache, wird nur selten eine neue BR Einstellung nötig. Am Anfang der Diabeteszeit habe ich ständig an allem geschraubt und so viel Grundlegendes nicht entdeckt bzw. Chaos produziert.
Claudius
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Wobei es wohl schon Unterschiede macht, ob mit kleineren %-ualen TBR-Änderungen ein Bisschen Power rausgenommen wird oder ob ein Auto-Shut-off, ggf. auch noch aufgrund falsch niedriger Sensormessungen, die BR für 2 Stunden komplett ausknipst.Claudius schrieb: Deshalb gilt bei mir, dass an der BR nicht geschraubt wird, sobald sie funktioniert. Seit ich das so mache, wird nur selten eine neue BR Einstellung nötig. Am Anfang der Diabeteszeit habe ich ständig an allem geschraubt und so viel Grundlegendes nicht entdeckt bzw. Chaos produziert.
Ich selbst bin z.B. jemand, der die %-uale TBR recht häufig nutzt. Dafür halt weniger die BR-Umprogrammierung zu Anpassung an Up- oder Downregulationen oder andere Insulinempfindlichkeitsschwankungen.
Auch beim Maestro, sprich Teupe himself, finden sich hilfreiche Hinweise, wie mit Basalunterbrechungen umgegangen werden kann. Z.B. wenn es um das Vorgehen im Zusammenhang Pumpe ablegen und Baden/Schwimmen geht.
Allerdings ist dass Schrauben an der BR bei Teupe kein Standard-Konzept, weil es sich halt nicht gut berechnen lässt. Für den Anwender ist es dann wohl eher eine Frage von Erfahrungswert und Fingerspitzengefühl ... . :whistle:
Gruß
Joa
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Katheterwechsel ist im Moment nicht witzig. Leider funktioniert es nachts bei uns nicht, ohne dass er aufwacht...
Schöne Grüße!
Silke
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ich erlaube mir mal wieder einen Thread im IC zu verlinken, bei dem es auch um Katheter(wechsel)fragen und Dosierungsschwierigkeiten bei geringem Insulinbedarf ging.Pinguin117 schrieb: Leider funktioniert es nachts bei uns nicht, ohne dass er aufwacht...
Man muss sich wohl schon ein paar Gedanken, auch über die Grenzen der Möglichkeit der CSII-Therapie machen und versuchen, diese möglichst zu minimieren.
Ansonsten auch noch der in letzter Zeit mehrfach diskutierte Hinweis, dass bei niedrigem Insulinbedarf so manche nächtliche Resistenz ggf. nicht auf Katherfehler, sondern auf ein zu kurz wirkendes Analoginsulin zurückführbar sein könnte. Bei den Analoga ist bei kleinen Insulinmengen die Nahrungsresorption länger als die Insulinwirkung, was dann dazu führt, dass insbesondere Fett und Eiweißanteile zu zähkorrigierbaren Resistenbildungen gegen die Insulinwirkung führen, so dass normale Korrekturen erst mal verpuffen können.
Gruß
Joa
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Ansonsten bin ich ganz der Meinung von Claudius. Ich benutze die TBR wirklich äußerst selten, wenn schon, dann aber um sie zu erhöhen. Eine Basalratenreduktion um 10-20% nimmt einem fehlinsulinierten Abendessen (oder dem Toben danach) sehr wenig power. Ich möchte zu bedenken geben, dass viele Kinder hier einen nur 30% Basalanteil haben, der aufgrund der hohen Sinkfaktoren nachts wahrscheinlich noch sehr defensiv gewählt ist.
So bringt die Reduktion praktisch keinen Insulinentzug, dieser kommt dann noch verzögert... Da ist eine KE Gabe für mich die bessere Wahl, ich weiß wie der Abend lief und kann je nach vermuteter power die KE Höhe berechnen. Die Reduktion von 10-20% reicht aber meist durchaus aus um die Werte nach dem Frühstück explodieren zu lassen.
Insgesamt wäre hier natürlich auch wieder die Frage der wünschenswerten Nachtwerte, aber bei einem BZ von 90-125 mg/dl mache ich überhaupt nichts, drüber will ich ihn ja auch nicht haben...
Umgekehrt ist es natürlich egal, ob bei einer upregulation mittels TBR oder mittels Umprogrammierung reagiert wird, das ist ja Jacke wie Hose.
Ebenso kann ich von einer Sport/Bewegungsanpassung mittels TBR nur abraten. Im Boluswirkbereich funktioniert das sehr gut mittels Bolusreduktion. Unter kleinen Dosen Analoginsulin würde ich eher eine KE Gabe empfehlen, hier ist der Boluswirkbereich einfach zu kurz. Wenn hier allerdings ausnahmsweise ein verzögerter Bolus wirkt, sollte man die Bolusanpassung nicht vergessen.
Von Apfelsaft kann ich aber nur abraten. Aufgrund des niedrigen GIs ist er nicht zur Hypobekämpfung geeignet (entgegen aller üblichen Diabetesschulungen). Also bitte Traubensaft oder Traubenzucker verwenden, wenn es flüssig sein soll, ist Traubenzuckerpulver eine günstige Variante (man braucht halt eine Feinwaage), Gummibärchen gehen natürlich auch, kleben aber doch ziemlich in den Zähnen...
Katheterwechseln bei solch kleinen Kindern ist ein anderes Thema (um das ich keine Familie beneide), das wird zum Glück einfacher wenn sie älter werden.
Gruss, Lena
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Ebenso kann ich von einer Sport/Bewegungsanpassung mittels TBR nur abraten. Im Boluswirkbereich funktioniert das sehr gut mittels Bolusreduktion. Unter kleinen Dosen Analoginsulin würde ich eher eine KE Gabe empfehlen, hier ist der Boluswirkbereich einfach zu kurz. Wenn hier allerdings ausnahmsweise ein verzögerter Bolus wirkt, sollte man die Bolusanpassung nicht vergessen.
An dieser Stelle muss ich allerdings widersprechen.
Bei Justus (der aber mittlerweile 15 Jahre alt und 1,93 m groß ist und daher stoffwechseltechnisch vermutlich eher als Erwachsener zu bewerten ist) klappt der Sport nur mit TBR.
Beim Schul"sport" benötigt er die Absenkung auch nicht, aber wenn er zum Basketballtraining (1,5- 2 Stunden) oder -spiel geht, senkt er bereits 1 Stunde vorher die TBR und isst ggf noch eine Sport-BE, um mit einem ausreichend hohen BZ ins Training zu starten. Allerdings ist das auch kein Kinderturnen mehr, sondern eine U16 Landesliga, die schon einen gewissen körperlichen Einsatz abverlangt.
Die BR wird auf 30% gesenkt, in Phasen, in denen die BZ sowieso eher niedrig sind (das wechselt hier so phasenweise --> Pubertät???), teilweise sogar auf nur 10%. Mit Glück kommt er dann ohne zusätzliche BE über das Training, meist muss er aber doch noch was zu sich nehmen.
Ohne Senkung der TBR wäre Justus wahrscheinlich wie zu ICT Zeiten einen Großteil der Trainingszeit damit beschäftigt, zu messen und zu essen.
Nach dem Training wird die BR wieder auf 100% gestellt und auch im Anschluss hat er i.d.R. keine großartigen Ausreißer in die ein oder andere BZ-Richtung.
Aber auch das Handling der TBR beim Sport ist vermutlich so individuell zu handhaben, wie so vieles andere bei DM...
Gerüchteweise soll es ja sogar Typ 1er geben, die beim Sport gar nicht unterzuckern :silly:
LG, Cordula
Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)
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sorry, da hast Du mich falsch verstanden. Justus ist ja nun kein Kandidat auf den "kleine Dosen Analoginsulin" zutreffen. Hier empfiehlt sich der vorherigen Essensbolus zu reduzieren, das entzieht schneller und mehr Insulin.
Eine Sportanpassung bei Erwachsenen mittels KE ist eher nicht zu empfehlen, weil zu viel gegessen werden muss. Dennoch ist die TBR nicht so gut geeignet, da die BZ Senkung unter körperlicher Bewegung vom momentan wirkenden Insulin abhängt - und dieses wird eben maßgeblich vom vorherigen Bolus bestimmt. Sprich: bei hohem Bolus vorher, kann es sein dass die TBR Senkung nicht ausreicht. Wenn die Bewegung allerdings deutlich nach dem letzten Bolus stattfindet, funktioniert diese Methode nicht, aber die großen und kleinen Kinder sind ja eh immer am essen...
Als Größenordnung wäre eine Bolusreduktion auf 70% zu nennen, kann aber noch weiter runtergehen.
Und meine Erfahrungen gründen sich auch nicht aufs Kinderturnen (da gibts bei uns bissle KEs), sondern auf die Ausdauerbewegung im Waldkindergarten.
LG, Lena
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Na ja, das ist bei Teupe halt die Anpassung an Bewegung über die Bolusdefinitionen, die auch soweit gut funktioniert. Sogar noch über die direkte Boluswirkung hinreichend, wenn die Bolusreduktion für eine weitere Bewegungszeit dafür gesorgt hat, dass aus der Nahrungslipolyse (Fettaufspaltung) ein gewisser, leicht erhöhter Fettsäurenspiegel entsteht, der seinerseits die Glucoseverbrennung in den Zellen hemmt. Soweit mal 'ne Theorie dazu.JarisMama schrieb: Und meine Erfahrungen gründen sich auch nicht aufs Kinderturnen (da gibts bei uns bissle KEs), sondern auf die Ausdauerbewegung im Waldkindergarten.
Bei sportlicher Action im Leistungsbereich Ausdauer, also nicht längerwierig an der anaeroben Schwelle, hat die reine Bolusanpassung so ihre Schwächen, weil der Sprottreibende davon bedroht ist, das Ende des Sports nicht mehr zu erleben. Da besteht die Gefahr, dass der Mensch sich vor auch auf Basalniveau an Ausgleichs-BE totfrisst oder trinkt. :S
Ganz interessant können die Ausführungen von Andreas zu seinen Anpassungen an Sport sein, laufen-mit-diabetes , wobei er allerdings eher dem Niveau der (fast) Olympioniken nahe liegt. Da gelten hinsichtlich Trainingszustand, Mitochondrienpotential etc. sicherlich auch noch andere Bedingungen, als bei normalen Freizeitsporttreibenden.
Vor einer längeren Ausdauerleistung, passt Andreas den Fettsäurenspiegel durch Erhöhung mittels BR-Reduktion gezielt an, um mit dem Start dann den Energieträger freie Fettsäuren in ausreichendem Maß zur Verfügung zu haben und nicht überwiegend auf Glucoseutilisation angewiesen zu sein. Dann werden die Fettsäuren auch locker verbraten und Resistenzen erzeugen nur die nicht verbrauchte Fettsäuren, egal ob aus Futter mit zuwenig Insulingabe oder aus basalem Mangel, ohne Leistungsverbrauch. Ist ja auch irgendwie logisch.
Teupe sieht beim Insulinentzug die Gefahr einer WH-Resistenz, wenn Lactat (anaerobe Schwelle) WH triggert und dem dann das Insulin fehlt.
Im Kurs wurde das mal andiskutiert. Wobei der Maestro im Jahr drauf anmerkte, dass eine Patientin über mehrere Tage bei einem Schwimmmarathon Basalinsulin fast völlig weggelassen hatte und dass dann keine Resistenzfolge erkennbar wurde.
Da gibt es wohl so Sachen zwischen Himmel und Erde, deren Einbau in ein Advice Device wahrscheinlich bedeuten müsste, dass Teupe erst mit 140 in Rente gehen kann. :woohoo:
Soweit mal der Ausflug in die Bewegungsanpassung, der hinsichtlich des Themas, BE-Gaben während des Schlafes wohl ein Bisschen off-topic ist... :pinch:
Gruß
Joa
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