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Therapieumstellung bei Dr. Teupe - ein Fallbericht

renatek
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04 Juli 2014 20:55 #92467 von renatek
Hallo,


nach jahrelanger ICT mit Protaphane, Actrapid und Novorapid (zum Korrigieren und "Naschen") war es für meine Tochter in der Tat eine Umstellung, dass sie jetzt mit Pumpe das Insulin unmittelbar zum Essen dazu abgeben muss, am Tisch. Sie misst nach wie vor oft eine halbe Stunde vorher und gibt dann ggf. auch schon mal eine Korrektur ab. Dass sie dann nicht schon gleich auch das Insulin für das Essen mit abgeben darf, musste sie sich ganz bewusst abgewöhnen.

Ja, und wir müssen beim Mittagessen jetzt FPE berücksichtigen und verzögern, was wir bei Actrapid nicht mussten. Das ist schon auch ein zusätzlicher (Lern)aufwand und klappt noch nicht immer gut.

Spontanes Eisessen war noch nie ein Problem, da sie Eis schon immer danach mit Actrapid gespritzt hat. Jetzt gibt sie den Bolus für Eis nach dem Essen über 4 Stunden verzögert ab.

ABER gegen andere Naschereien, in der Schule und bei Freunden, kam sie halt schon immer nur mit Novo an. Auch Obstorgien sind mit Normalinsulin schwierig - da hilft nur später nochmal was nachessen. Vor allem ist schnelles Insulin aber halt für größere Korrekturen schon viel besser. Bei Normalinsulin in der Pumpe müsste man dann wahrscheinlich halt trotzdem zum Pen mit schnellem Insulin greifen? Und die Frage ist, wie oft das nötig wäre... Begeisterung ist von einem Teenager dafür keine zu erwarten.

Wir korrigieren mit Pumpe deutlich weniger als unter ICT, da die Einstellung mit Basalrate stabiler ist, aber Verschätzen und Vergessen gibt es halt nach wie vor. Bei uns käme es, glaube ich, wirklich mal auf einen Versuch an, um die zusätzliche Belastung realistisch einschätzen zu können, aber ich habe irgendwie Skrupel vor Insulinumstellungen...

Renate

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04 Juli 2014 22:50 #92473 von
Es fällt mir etwas schwer eine Antwort zu schreiben.
Diese Diskussion um Insulinart, DEA und Insulin-AK ist manchmal ziemlich emotional.
Ich will und muss hier niemanden überzeugen, ich will eine Alternative aufzeigen für diejenigen die "mehr wollen".
@Heike: Ich habe jetzt eine Weile überlegt wie Du die Frage meinst, aber ich bekenne mich dazu: ich erlaube auch so nicht alles was meine Kinder wollen :laugh:
@Steffi: Selbstständig werden mit Diabetes ist immer schwierig. Ich glaube aber, dass sich Kinder auch an einen DEA gewöhnen können. Auch zwingt einen ja niemand diesen wirklich immer einzuhalten. Gut dann sind die Werte halt postprandial erhöht, aber einen FPE Bolus kann man von jüngeren Kindern auch nicht verlangen und dann darf sich Mama u.U. mal wieder die Nacht um die Ohren schlagen. Für mich überwiegen die Vorteile momentan einfach deutlich.
@Renate: Ich glaube es ist schwierig Normalinsulin unter ICT und Normalinsulin in der Pumpe zu vergleichen. Unter CSII hat man eine andere Therapiestruktur, es sind ja trotz Normalinsulin auch keine zwingenden Zwischenmahlzeiten notwendig. Deinen Einwand mit dem Obst kann ich deshalb so nicht bestätigen, mit Bolusreduktion wegen des niedrigen GI gab es bislang keine Probleme.

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marielaurin
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05 Juli 2014 07:55 #92475 von marielaurin

JarisMama schrieb: @Steffi: Selbstständig werden mit Diabetes ist immer schwierig. Ich glaube aber, dass sich Kinder auch an einen DEA gewöhnen können. [...] Für mich überwiegen die Vorteile momentan einfach deutlich.


Das hier ist exakt der Punkt! Du fügst das Wort "momentan" ein, super! Denn ich glaube, dass man jüngere Kinder, die man (noch) viel einfacher - und in der Familie und nicht nur mit Freunden oder in der Schulmensa oder beim Geburtstagskuchen in der Schule oder ganz einfach, wenn die nächste Pause naht - unter Kontrolle hat, viel leichter lenken kann als solche, die man den ganzen Tag nicht sieht, die auf sich selbst gestellt sind. Das fängt bei der Eisdiele an (unsere Kinder dürfen auch nicht alles, nur ist es halt doof, wenn die Horde Kinder sich spontan überlegt, jetzt sofort ein Eis zu essen und dein eigenes müsste dann erstmal den DEA einhalten, dann sind alle anderen schon fertig und wieder im Spiel). Das wird kommen, aber für euch, Lena, ist es toll, dass es jetzt so gut funktioniert und vermutlich noch einige Jahre so weiterlaufen wird.

Was später ist, kann euch jetzt erstmal egal sein.

Für uns mit einer 14jährigen würde Normalinsulin ohne Pumpe (die sie strikt ablehnt) erhebliche Einschränkungen bedeuten, denn es würde uns wieder zurückfahren auf die Zeit des Essens nach Plan und nicht satt werden, weil die Pausen in der Schule zeitlich einfach nicht zum Insulin passen und mein Kind erheblich unter Stress und Dauerhunger stand, sich ausgegrenzt fühlte, weil alle anderen spontan dürfen und sie nicht, als Actrapid unter ICT noch Thema war.

Wenn es gar nicht anders ginge oder bei uns erhebliche gesundheitliche Probleme zu erwarten seien, keine Frage, das haben ja auch schon viel vor uns unter CT geschafft, aber wenn es nicht zwingend sein muss (und momentan ;) muss es das für uns nicht), fahren wir mit Analoginsulin super, in allen Bereichen.

Liebe Grüße,
Tanja

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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stef1
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05 Juli 2014 12:49 #92479 von stef1
Hallo Jarismama,

ein Punkt fällt mir hier bei der Diskussion immer wieder auf: die Tatsache, dass bei Normalinsulin Zwischenmahlzeiten nötig sind. So haben wir alle es noch aus unserer Zeit, als wir - meist - Actrapid gespritzt haben in Erinnerung.
Die Frage wurde zwar schon einmal gestellt ... aber mir ist es noch nicht so ganz klar ... wird bei Normalinsulin in der Pumpe bei einem größeren Bolus für das Mittagessen, keine spätere Zwischenmahlzeit fällig? Oder braucht nur Ihr keine, weil ein kleines Kind noch nicht so große Mengen verspeist und daher auch nicht soviel Insulin gebolt wird (und daher dann natürlich auch die Wirkdauer geringer ist).
Was wäre aber, wenn ältere "kleine Fressmonster" mal eben 10 KEs zu einer Mahlzeit verschlingen (schnelle KEs)? Da muss man dann doch eine spätere Mahlzeit miteinkalkulieren?
Ansonsten hast Du Recht, einige Mahlzeiten - vor allem unser Abendessen - würde im Moment bei uns bestimmt besser mit einem länger wirkenden Insulin abgedeckt.

LG und Danke für Deine Anregungen. Ich finde es immer wieder interessant, wenn Ideen und Beispiele hier im Forum dargestellt werden ... davon lebt das Forum! Steffi.

S., geb. 08/2005, D. seit 03/2012, Pumpe Accu chek combo seit 06/2012

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Joa
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05 Juli 2014 12:58 - 05 Juli 2014 13:42 #92480 von Joa
Hallo zusammen,

ich finde es schade, dass Lenas Entscheidung zur Umstellung auf Normalinsulin bei Jari punktgenau mit der Veröffentlichung der an anderer Stelle diskutierten (und zu diskutierenden) Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken der analogen Insuline zusammenfiel.

Wie Lena schrieb, reifte ihre Entscheidung völlig unabhängig von Risikoerwägungen, sondern alleine auf Grund der Beobachtungen, dass bei dem nun 4-jährigen Jari die Wirkkurven des Analoginsulins nicht mit dem physiologischen Geschehen der Nahrungsresorption übereinstimmen.

Daher sollte man/frau meiner Ansicht nach nicht der Versuchung erliegen, sich in seinen eigenen Therapieentscheidungen angegriffen zu fühlen und deswegen argumentativ in die Verteidigung gehen zu müssen.

Interessanter scheint mir die Les- und Fragehaltung, was funktioniert mit Humaninsulin bei einem 4-jährigen besser und mit welchem (Mehr-)Aufwand, bwz. mit welchen Veränderungen der Therapiehandhabung.

Dann kann ja jeder für sich die Falldarstellung sichten und gewichten und eigene Überlegungen dazu anstellen. Diese erst einmal bitte unter der Vorraussetzung, dass mögliche Risikofaktoren der Insulin sich nicht unterscheiden. Denn das wäre ein anderes Thema, auch wenn es naturgemäß ständig in dieses Thema hier, den konkreten Fallbericht von Lena, hineinspült.

Ich selber als erwachsener Diabetiker sehe für mich selbst den Handhabungsvorteil beim Analoginsulin. Aber bei mir sind die Bolusgrößen und somit die Resorptionszeiten des Insulins andere, nämlich längere, als das bei kleinen Bolusgrößen der Fall ist. ;)

Aus physiologischen Gründen wird bei mir als Erwachsenem (u.a. mit großem Magen und viel mehr Oberfläche der Darmwandungen) die aufgenommene Nahrung außerdem auch noch deutlich schneller aufgenommen, als dieses bei (kleineren) Kindern der Fall ist. :P
In bestimmten Bezügen, insbesondere sehr langsame KH oder hinsichtlich FPE-Anteilen, hätte bei mir aber auch Normalinsulin seine Vorteile. Gut, ich muss dann halt mit Analoginsulin entweder zweimal mit entsprechendem Zeitabstand einen Bolus abgeben oder den Bolus verzögern.

Ich finde es aber ausgesprochen informativ und anregend, Lenas Darstellung der von ihr gesehenen Vorteile bei einem Kind zu lesen.

Für Eltern die sich bewirkt durch die Risikodiskussion zu den Analoga Gedanken machen, dürfte der Fallbericht ebenfalls ein Bisschen Orientierungshilfe bieten?

Lena hat selbst gesagt, dass sie, würde es bei Jari mit Analoginsulin besser funktionieren, den Versuch der Umstellung auf Normalinsulin erst einmal zurückgestellt und vom weiteren Verlauf der fachlichen Diskussion der Risikofaktoren abhängig gemacht hätte.
In diesem Sinne ...

Gruß
Joa
Letzte Änderung: 05 Juli 2014 13:42 von Joa.
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05 Juli 2014 13:10 #92481 von
Hallo Tanja,
das hast Du schön formuliert!!!
Mehr mag ich gar nicht sagen und werde mir zu diesem Thema keine weiteren Beiträge mehr lesen.
"Eine Alternative für diejenigen , die "mehr wollen"" kommt für uns wohl erst in Frage, wenn es keine Alternative mehr geben sollte.... aus Liebe zu einem lebenswerten Leben, das er noch eine Leben lang vor sich hat!
Jeannette

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05 Juli 2014 13:19 #92482 von
Von Deiner souveränen Haltung kann ich mir was abgucken!
Ich bin sicher noch zu neu dabei, um mir einfach wichtige Fakten rauszuziehen!
Ich hoffe, Lena, Du bist mir nicht böse?! Das ist reiner Selbstschutz...
Danke
Jeannette

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Joa
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05 Juli 2014 13:28 - 05 Juli 2014 13:30 #92483 von Joa
Hallo Steffi,
.
.

stef1 schrieb: Hallo Jarismama,

auch wenn ich nicht Lena bin ...
.

die Tatsache, dass bei Normalinsulin Zwischenmahlzeiten nötig sind.
...
aber mir ist es noch nicht so ganz klar ... wird bei Normalinsulin in der Pumpe bei einem größeren Bolus für das Mittagessen, keine spätere Zwischenmahlzeit fällig?

... antworte ich mal aus meiner Erfahrung heraus, das sind dann so gute 15 Jahre gewesen.
Die Frage ob eine Zwischenmahlzeit erforderlich wird oder nicht, hängt von der Bolusdefinition (und von der Art des Futters) ab.

Grundsätzlich lässt sich die Bolusgabe auch mit Normalinsulin so handhaben, dass keine Zwischenmahlzeit erforderlich ist.

Das bedingt dann einen passenden SEA und eine passende Bolusmenge.
Mahlzeiten mit hohem KH-Anteil und auch noch hohem GI sind eher schwieriger, um den schnellen Glucoseanstieg im Blut abzufangen. Da kann man dann z.B. den Bolus deutlich erhöhen, was bei Normalinsulin auch noch die Resorption des Bolus verlängert. Dann können Zwischenmahlzeiten durchaus konzeptionell geboten sein.
Es lassen sich mit der Pumpe aber auch andere Bolustechniken anwenden.

Z.B. das Konzept des "Superbolus". Da wird das Basalinsulin für 2-3 Stunden, bei Normalinsulin geht es mit drei Stunden, auf den Bolus aufgeschlagen und die Pumpe für die entsprechende Zeit temporär auf Null-Abgabe gesetzt.
Eine andere Verfahrensweise kann sein, den SEA gut einzuhalten (und dem Bolus ggf. sogar einen Insulinaufschlag für schnelle KH zu gönnen). Dann ist allerdings doch wieder eine Zwischenmahlzeit vor dem Essen meist zweckmäßig, vor allem wenn der BZ zur Bolusabgabe im Normbereich liegt. Hier dann eine gemäßigte Zufuhr schneller KH als Puffer für die bereits beginnende Insulinwirkung.
Diese "Vorspeise" muss dann auch nicht berechnet, also für sich mit Insulin abgedeckt werden.

Letztlich ist das etwas anders, aber doch nichts wirklich Anderes, als wenn man sich mit analogem Insulin Gedanken über Bolusverzögerungen macht.

Gruß
Joa
Letzte Änderung: 05 Juli 2014 13:30 von Joa.
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Lilis Mum
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05 Juli 2014 13:42 #92484 von Lilis Mum
Hallo Lena,

ich möchte mich gerne nochmal Steffis sachlicher Frage nach den Zwischenmahlzeiten bei Normalinsulin in der Pumpe anschließen. Weißt Du, ob diese dann wie Steffi schon fragt von der Bolusmenge abhängig ist oder ob sie in jedem Fall wegfällt? Auch würde mich interessieren, wie lange ihr im Korrekturfall braucht, um den Zucker wieder in der Zielbereich zu bringen. Unter ICT hat das bei uns halbe Tage gedauert. Ist das bei Euch jetzt anders?
Ich freue mich für Euch, daß es jetzt stressfreier für Euch läuft!

Danke schonmal für Deine Antwort und lG
Heike

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Lilis Mum
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05 Juli 2014 13:49 - 05 Juli 2014 13:50 #92485 von Lilis Mum
Oh, da habe ich Joas Beitrag bei meiner Fragestellung wohl überlesen.
Frage beantwortet, Lesen 6, setzten...

Danke, Joa!
Letzte Änderung: 05 Juli 2014 13:50 von Lilis Mum.

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