Mit 8 Jahren nässt Sie

Hallo,

unsere Tochter ist pünktlich zu ihrem 9. Geburtstag trocken geworden. Sie war ab ihrem 7. Lebensjahr in Behandlung, da sie auch tagsüber nicht trocken wurde. Von der Ärztin hat sie hierfür Tabletten bekommen, damit sie tagsüber trocken wird. Bei ihr war das Problem, dass die Blase zwar organisch in Ordnung war, aber sie ab einer bestimmten Füllmenge überlief, da die Nerven meldeten, dass die Blase voll war, musste sie ständig auf Toilette. Mit 8 Jahren war sie tagsüber trocken. Danach hat es noch fast ein Jahr gedauert, bis sie auch nachts trocken war. Die Ärztin meinte, dass wir Geduld haben müssen. Dem war auch so. Kurz vor ihrem 9. Geburtstag war auf einmal nachts die Windel trocken. Nachdem sie 4 Wochen trocken war, ließen wir die Windeln weg und seitdem ist der Spuk vorbei. Jetzt wacht sie sogar auf, wenn sie auf Toilette muss, was vorher nicht der Fall war.
Die Ärztin sagte auch damals das ca. 10 % aller Kinder erst zwischen dem 8. und 10. Lebensjahr trocken werden.
Wenn sie bei ihren Freundinnen übernachtet hat oder diese bei ihr, haben wir ihr die Höschenwindeln für Kinder ab 7. Jahren (aus der Drogerie) mitgegeben. Diese waren sehr unauffällig und sie hat ihnen immer erzählt, dass ihre Blase zu klein ist und sie daher nachts noch nicht trocken ist, wenn sie gefragt haben.
Der Zwillingsbruder war mit 6 Jahren trocken.
Wir haben immer versucht locker mit dem Thema umzugehen, damit für sie kein Leidensdruck aufgebaut wird, da unser größeres Problem, dass sie tagsüber nicht trocken war, sich nach der Tabletteneinahme erledigte. Ihr Körper hatte einfach noch nicht die Entwicklungsreife zum trocken werden.
Leider ist das einnässen nachts für viele noch ein Tabuthema. Als ich mich nämlich umhörte im Bekannten- und Kollegenkreis, hörte ich auf einmal von einigen Kindern, die nachts erst mit 8/9 Jahren trocken wurde. Darüber wird halt nicht gerne geredet.

Übrigens hatten wir zwischen dem 7 und 9 Lebensjahr auch einen Wert zwischen 8 und 9. Seit dem Sommer sind wir endlich wieder unter 8 auf 7,5 gefallen und sind im Moment relativ stabil zwischen 80 und 180. Wird sich aber wohl bald wieder wandeln, da die Vorpubertät ansteht. In den zwei Jahren konnten wir machen was wir wollten, wir kamen nicht runter.


Viele Grüße

Tanja

Das Problem hatte ich bei meinem Nicht-Diabetes-Kind. Er war auch mindestens 11 bevor nachts sicher kein Malheur mehr passierte. Ich bin jahrelang mit ihm in die urologische Ambulanz marschiert, habe Trinktagebücher führen müssen, Klingelhosen ausprobiert, Placebos, weil man an die Psyche glaubte und erst als sie ihm einen Katheter durch den Penis legen wollten, war bei mir Schicht im Schacht. Ich habe daraufhin den Kinderarzt gewechselt. Der hat ihm Minirin verschrieben. Das hatte er mit 7 schon mal bekommen, allerdings als Nasenspray. Als Spray wird es aber über die Schleimhaut zu schlecht aufgenommen als das es hätte wirken können. Tabletten genommen, die Welt war in Ordnung und irgendwann ging´s dann ohne Tabletten. Ich glaube auch, dass das Problem gar nicht so selten ist, sondern eher, dass nicht drüber geredet wird. Klassenfahrten oder beim Freund schlafen waren immer Horror ... er hat gebibbert, dass es gut geht und ich auch.

Manchmal merke ich, dass ich wirklich schon ein alter Hasa bin!
Dieses Thema hatten wir auch schon einmal:



www.diabetes-kids.de/forum/geschlossene-...ich-mal--52940#52974

LG
Andrea

Bei uns ist es leider auch immer noch ein Thema.

Mein Sohn war mit 3 Jahren trocken. Tags und in der Nacht. Als die ersten Symptome auftraten dachte ich an eine verkühlte Blase- niemand ahnte, dass es bereits Symptome von Diabetes Typ 1 waren.

Seit her haben wir das Problem nicht in den Griff bekommen. Für Kinder die noch nicht lange trocken waren und dann Diabetes bekommen sei es wohl häufiger der Fall. Das würde sich bis zur Einschulung „verwachsen“. Dem ist aber nicht so.

Nun geht unser Sohn in die 2. Klasse und hat immer noch das Problem. Zum Glück haben wir eine einfühlsame Schulhelferin.
Tagsüber gibt es schon einen direkten Zusammenhang mit den Blutzuckerwerten. Sind die Werte top blieb die Hose öfter trocken, geht er höher- fängt er an „auszulaufen“. Nachts scheint es unabhängiger zu sein. Bei schlechten Werten muss ich immer wieder nachts auch Höschen-Windeln wechseln. Diese sind dann „Übervoll“. Die kann man übrigens bei der Krankenkasse ab dem 4. Lebensjahr beantragen.

Organisch wurde mein Sohn auf dem Kopf gestellt. Man kann soweit nichts finden. Da er vor der Erkrankung bereits trocken war, geht man davon aus, dass es auch nicht an den Wachstumshormonen liegt.

Im Herbst war mein Sohn auf einer Diabetesfahrt von Diabetes.de. Dort war er auch nicht der Einzige, der nachts kontinuierlich Windeln trägt. Tagsüber kann er die „Pfützen“ leichter kaschieren. Bei längeren Autofahrten oder besuchen von Veranstaltungen wie Kino etc. trägt er auch Windeln. Ich selbst komme aus dem Waschen nicht mehr raus. Ich muss ihn täglich zum Teil mehrfach die Wäsche wechseln. Ich wünschte mir auch so sehr, dass es endlich aufhört. Klingelhose nützte nichts bei uns, da er durch das Alarmsignal in Stress geriet und das wiederum den Blutzucker dann nach oben trieb, was wiederum zum Einnässen führte. ( in der Nacht)

Aber wir werden noch einmal tagsüber einen Anlauf mit der Klingelhose zu Hause probieren. Denn die psychische Belastung des ständigen Versteckens für meinen Sohn ist enorm.

Ich möchte nochmal was zur Klingelhose loswerden. Mario ist 6,5J. und war nachts noch nie trocken. Organisch alles ok (bis auf die Bauchspeicheldrüse ). Geduld war das Mantra, dem wir folgten. Jetzt geht er ja in die Schule. Ich habs nochmal bei der KiÄ erzählt, na klar, Tiefschläfersyndrom.
Klingelhose. Oje, Mario liegt auf einer piependen und vibrierenden Pumpe ohne auch nur im entferntesten wach zu werden. Na ja, wir sollten es versuchen. Mario war um ehrlich zu sein begeistert. Wir hatten ihm immer gesagt, dass er nichts dafür könnte usw. Ist ja auch so. Aber im Rückblick erschien es mir so, als hätte ihn das hilflos gemacht: Du KANNST es ja gar NICHT merken. Ich hab ihn vor falschem Ehrgeiz gewarnt. Er wollte es unbedingt ausprobieren. In der 1. Nacht konnte er vor Aufregung kaum schlafen. War ständig zur Toilette. Hose trocken, Daumen ins Buch geklebt. Ich fands nicht so toll, denn schlafen find ich nachts auch mal ganz sinnvoll. 2. Nacht: der Höllenlärm bricht los, ich stehe im Bett. Ich wecke den Zwerg. Er ärgert sich furchtbar. Ich versuche ihn zu beruhigen. Wir benutzen das System jetzt gute 2 Wochen. Er wacht vom Alarm nicht richtig auf, aber er scheint ihn unterbewusst zu hören, denn mit einemmal hält er während des Urinierens an! Seine Hose ist zwar nass, aber er liegt nicht in einem See. Für mich ein großer Fortschritt. Ich wecke ihn dann richtig. Er geht zur Toilette, macht die Blase leer und hat dann viele Stunden Ruhe. Kein Vergleich zu davor. Auf jeden Fall hat es für mich den Anschein,als hätte er selbst das Gefühl, dass er jetzt einen Einfluss hat, eine Möglichkeit, die ihm hilft trocken zu werden. Er nimmt es nicht mehr so hin, sondern weiß, das Gerät weckt ihn. Er wirkt positiv verändert. Ich weiß nicht, ob es wirklich rüber kommt, was ich meine.
Ich war vorher sehr skeptisch und von trocken sind wir auch noch ne Weile entfernt, aber für unsere Familie war es wider Erwarten eine richtige Entscheidung. Denn das ständige Waschen war echt keine Freude. Im Hort gibts ein Buch über Bettnässen von einem Windelhöschenhersteller. Die Zahlenangaben lassen mich vermuten, dass es statistisch gesehen ja auch in unserer Klasse ein weiteres Kind geben müsste... Hat mich nachdenklich gemacht, gerade weil ja auf Grund meiner Intervention die Klassenfahrt vom Anfang der 1. Klasse ans Ende geschoben wurde...

Hallo:)

Rede mal ganz offen mit deiner tochter,vielleicht hat sie schulische probleme oder ängeste die sie dann nachts verfolgen..


Probiers aus

Liebe Grüße Evelin :woohoo: