Das Regelwerk von Teupe

Hallo Lena,

deine Buchbesprechung kommt für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt, da ich gerade mal wieder am Grübeln bin, ob "das" das Richtige für unsere Bedürfnisse ist und ich mir das Regelwerk zulegen sollte.
Zutrauen würde ich es mir auf lange Sicht auch (bin gewesene Intensiv-Kinderkrankenschwester und kann daher mit einem gewissen medizinischem Grundverständnis protzen :laugh: ), bin mir aber nicht sicher , ob ich Justus damit nicht überfordere.

Der wird jetzt bald 15 und steuert geradewegs auf seinen pubertären Zenit zu.
Im Großen & Ganzen ist er ganz kooperativ, wenn auch immer mal wieder genervt.
Einstellung passt auch meist ganz gut, bislang war der HbA1c immer <7.

Mich würde der Teupe schon reizen, aber was nützt mir das, wenn Justus nicht mitspielt? Es gibt Phasen, in denen ich schon froh sein kann, wenn er selbständig ans Messen & Bolen denkt. Ist ja nicht so, dass er das vorsätzlich verpeilt, aber im Kopf ist gerade Großbaustelle.

Mit jüngeren Kindern, deren DM-Management allein in der Hand der Mutter / betreuenden Person liegt, kann das ja alles gut funktionieren - aber mit einem muffelfurzigen Teenager auch??

Wie schätzt du das ein? Wäre das trotzdem praktikabel?
FPE bolen wir hier bei Bedarf auch, manchmal passt es super, vieles ist noch in der Testphase.
Ich brauche für Justus im Grunde eine Therapie, die "passt", aber für ihn eben auch praktikabel ist.

LG, Cordula

P.S.: Kleiner Nachtrag: habe gerade nochmal den ganzen Thread gelesen. Heute Abend bespreche ich mich nochmal mit GöGa und ich denke, dann werde ich "DEN Teupe" schlussendlich doch bestellen :blush:

cociw schrieb: Mich würde der Teupe schon reizen, aber was nützt mir das, wenn Justus nicht mitspielt?

Hallo Cordula,

genau die Frage stellt sich mir auch immer wieder.

Bin mal gespannt, was du in Zukunft zu berichten hast.

LG, Heike

Bin mal gespannt, was du in Zukunft zu berichten hast.

Jo - ich auch

Mein erster großer Wunsch wäre eine Stabilisierung der Nächte.
Bei Justus geht das immer in Phasen: mehrere Wochen funktionieren die Nächte und ich messe das letzte Mal gegen 22 Uhr.
Dann ist es von einem Tag auf den anderen wie "Schalter umgelegt" und ich messe mich wieder doof und dusselig.
Bislang habe ich das immer auf die vermaledeiten Pubertätshormone geschoben, aber vielleicht werde ich ja eines besseren belehrt.

Ich habe festgestellt, dass ich einfach für meinen Gesundheitszustand den Schlaf brauche. Bislang habe ich das offensichtlich unterschätzt, immer nur gedacht "geht schon".
Da ich aber zusätzlich zu meinem immer aktiven Morbus Crohn jetzt auch seit 6 Monaten weiß, dass ich MS habe und die Therapie dafür auch anstrengend ist, muss ich jetzt mal versuchen, die "Gesamtsituation zu optimieren" :huh: - wenigstens nachts.

LG, Cordula

Hallo Cordula,
das tut mir wirklich leid, hätte ja jetzt nicht noch eine "Autoimmunerkrankung" dazu kommen müssen...
Und ja Schlaf ist wichtig - und die Nächte sind sicherlich das was den Typ 1 Diabetes so anstrengend und frustrierend macht.
Ich denke das Geld ist gut investiert und kann mir fast nicht vorstellen, dass jemand nachher sagt, hätte ich das Buch bloss nicht gekauft.
Bei Justus ist das Verzögern der Boli ja nun auch nicht mehr das Problem, eher die Hormonresistenzen die einen bei nicht ganz passender Basalrate stunden- oder tagelang beschäftigen können. Aber auch hier bekommt man mehr Hilfe, wie sich die Basalrate im Verlauf des Alters verändert, als in anderen Büchern. Und beim Thema Hormoresistenzen ist Teupes Korrekturschema (Schema sicherlich hilfreich.
Das Mitmachen sehe ich jetzt nicht als Problem, ich glaube das das Wort Regelwerk einen falschen Eindruck erweckt... Ja, Teupe empfiehlt dass bei hohen Insulinkorrekturen die Tagesgesamtmenge nicht steigen sollte. Das ist sicherlich nicht einfach mit einem Teenager. Aber er bietet ja auch eine anderen Weg an: nämlich die dann folgende Downregulation erfolgreich anzupassen.
Also machs einfach - du wirst es nicht bereuen. Und bei Fragen zum Buch gibt es ja den ein oder anderen Experten
Liebe Grüße
Lena

Hallo Lena,

nochmals besten Dank für deine ausführlichen Schilderungen.
Diese waren jetzt der letzte Anschub, den ich wohl brauchte:
das Buch habe ich soeben bestellt und bin jetzt echt gespannt, was mich erwartet.
Ich fürchte, zunächst erstmal viel Denkarbeit und Kofqualmen :laugh: :laugh:

LG, Cordula

Hallo Cordula,
das glaube ich nicht mal. Eure Einstellung kann so schlecht eigentlich nicht sein bei dem HbA1c in der Pubertät, wobei der HbA1c manchmal ein schlechter Marker für die Zufriedenheit mit der Therapie ist...
Es ist zwar empfehlenswert vorne mit dem Lesen anzufangen, ich würde Dir als Einstieg aber S. 393 empfehlen, die altersabhängigen Basalraten. Während des Pubertätshöhepunktes sind die Dawn- und Dusk Hügel schon sehr hoch, die Absenkung dazwischen liegt aber unter dem Tagesniveau. Da Teupe mit 50 % Basalrate arbeitet, kannst Du Dir aus der jetzigen Gesamt-Tagesdosis im Prinzip die Basalratenschritte grob ausrechnen (ich habe mir dazu einfach die einzelnen Stundenschritte ins Diagramm eingetragen). Der Basalratenanteil ist natürlich so ein Thema für sich, wir sind inzwischen bei 40%- aber Jari ist ja auch erst 4, bei Justus würde ich wahrscheinlich eher höher gehen. Sonst finde ich wirklich das die Up-und Downregulation die Sache ist, die im Hintergrund die Fäden zieht.
Ich würde mich über einen Bericht freuen.
Gruss, Lena

JarisMama schrieb: .
Es ist zwar empfehlenswert vorne mit dem Lesen anzufangen, ich würde Dir als Einstieg aber S. 393 empfehlen, die altersabhängigen Basalraten.

Siehe auch hier: basalraten-formen-und-lebensalter-ein-vergleich
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Da Teupe mit 50 % Basalrate arbeitet, kannst Du Dir aus der jetzigen Gesamt-Tagesdosis im Prinzip die Basalratenschritte grob ausrechnen

Die 50% Messlatte gilt wohl erst mal unter der Voraussetzung gewichtserhaltender Nahrungszufuhr. Was ja in pubertären oder sonstigen Wachstumsphasen nicht unbedingt der Fall ist. :woohoo:
Die Berechnung der alpinen Berggipfel auf der BR in der Pubertät oder des Einschlafinsulinbedarfes vor der Pubertät nach TDD-Anteilen kann natürlich nur sehr grob sein, zumal diese Mehrbedarfe zwischen den Individuen, aber auch individuell erheblichen Schwankungen unterliegen, vergleicht man die Anteile der Steigerungen der Zeitabschnitte in Dusk/Dawn anhand des Anteils an der TDD (Tagesgesamtdosis(TotalDailyDose)).

Gruß
Joa

Ich wollte damit nicht sagen, dass Cordula mal kurz die Basalraten Form und Höhe an das Schema anpassen soll (ich hoffe das ist nicht falsch angekommen). Trotzdem finde ich einen Vergleich der aktuellen Basalrate mit dem Teupe-Modell ganz hilfreich. So sieht man am besten wo es am ehesten fehlt (oder zu viel ist) und kann hier schrittweise mit dem Ausprobieren starten.
Ich wollte hier auch nicht eine 50%ige Basalrate empfehlen, meine Erfahrung ist (wohlgemerkt bei einem 4 Jährigen) dass es mit 35-40% BR deutlich ruhiger läuft. Könnte mir also vostellen, dass 40% ganz gut passen könnten.
So-hoffentlich alles richtig gestellt.
LG, Lena

Update:
Wie ich just mitbekommen habe, ist das Teupe-Buch nun auch über DIA-Shop zum Preis von 135,- Euro incl. Versand zu bestellen.
Immer noch kein Schnäppchen Preis, aber ein Bisschen preiswerter schon ...

Gruß
Joa

p.s.
Wenn ich mit der Forumssuche einen alten Thread ansteuere und der Beitrag ist von einem abgemeldeten User geschrieben worden, lande ich wohl in sonsteinem anderen Thread?

Joa schrieb:
p.s.
Wenn ich mit der Forumssuche einen alten Thread ansteuere und der Beitrag ist von einem abgemeldeten User geschrieben worden, lande ich wohl in sonsteinem anderen Thread?

Hallo Joa,

nein, nicht das ich wüsste. Du bist doch hier auch richtig gelandet.

Von den 135 EUR habe ich vor ein paar Tagen auch gehört.

LG Heike