Langsam nervt es :-/

Hallo,

der Bericht von DocCheck bestätigt die Untersuchungen/Statistiken anderer Autoren.

So sinnvoll und lebensrettend (für Mutter und/oder Kind) Kaiserschnitte in sehr vielen Fällen sind, werden sie auch immer wieder aus "nicht medizinischen Gründen" durchgeführt.

Teilweise, weil die Frauen es gerne möchten, teilweise aber auch, damit eine Entbindung nicht in die Wochenend-/Feiertagsbereitschaftszeit der zuständigen Ärzte fällt. Manchmal sicher auch, weil ein Kaiserschnitt der Klinik mehr Geld einbringt, als eine normale Entbindung. Natürlich steht das dann so nicht in der Begründung (und wird auch der Schwangeren so nicht mitgeteilt), da steht eine medizinische Indikation.

Ich weiß, dass meine Aussage nur sehr schwer (bzw. von mir gar nicht) zu beweisen ist, aber ich war lange genug in verschiedenen Krankenhäusern tätig, um das beurteilen zu können. Selbst die KK bzw. die MDKs können das i.d.R. nicht nachweisen. Sie haben oft viele Indizien, aber der letzte Nachweis fehlt.

Wenn man sicher weiß, warum nach Kaiserschnittentbindungen T1-Diabetes gehäuft auftritt, kann man in der Zukunft sicher auch heraus finden, wie man das vermeiden kann.

Gruß, Egon

EgonManhold schrieb: Wenn man sicher weiß, warum nach Kaiserschnittentbindungen T1-Diabetes gehäuft auftritt, kann man in der Zukunft sicher auch heraus finden, wie man das vermeiden kann.

Der Gedanke kam mir allerdings auch schon. Wenn es wirklich diese besagte Bakterien wären, dann kann man sie dem Kind nach der Geburt doch sicher auf anderem Wege zuführen... oder etwas in der Richtung.

Und von was haben Kinder ohne Kaiserschnitt dann eine gestörte Darmflora? Oder liegts an den Müttern, dass sie vielleicht aufgrund einer ganz anderen Sache diese Bakterien nicht oder nicht in ausreichender Anzahl haben oder sind es vielleicht nicht erkannte HPV-Viren, die die Kinder bei Spontangeburten mitnehmen oder sonstwas der Mutter?

Diese Virusinfektionssache find ich auch erstaunlich. Wie viele von euch hatten kurz vor Manifestation eine Infektion? Ich kenne mittlerweile 5 (ist nicht die Welt, aber das sind alle Typ-1-Kinder, die ich privat kenne und die alle dasselbe vorher, 3-5 Tage vor Manifestation hatten - normale Erkältung mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen).

Bei uns trifft auch so vieles nicht zu

• Kein Kaiserschnitt, Geburt in 2 Stunden völlig problemlos
• Stillkind, 8 Monate voll (wars vielleicht auch das?)
• kein Schnuller
• Sina war ein "unnormal gesundes" Kind, wie mir der Ki-Arzt immer wieder sagte, weil wir ja nur zu den Vorsorgeuntersuchungen in die Praxis kamen, sie hatte nie diese ständigen Schnupfen und ist auch heute extremst wenig krank, Fehlzeiten in der Schule hatten wir seit der ersten Klasse nur die zwei Wochen KH wegen DM
• aber: Sina hat, wie ihr Bruder auch, mit 14 Monaten angefangen Kuhmilch zu trinken, jeden Morgen, das stand ja auch mal zur Debatte, trifft aber vielleicht auf viele von euch nicht zu
• und: Sina hat seit dem 9. Lebensmonat Brot gegessen. Aber wisst ihr, wie viele Leute Brot essen, seit 10.000 Ackerbaujahren? Was muss noch dazukommen, dass das einen DM auslöst, das Auftreten des DM ist dann anhand der Brot essenden Bevölkerung schon extremst wenig (oder wurde ein DM früher vielleicht nicht erkannt und die Kinder sind dann einfach gestorben?

Und vielleicht ist es auch etwas ganz anderes, genauso wie bei Allergien, da kann man auch nicht verhindern, dass das Kind welche bekommt, auch mit Stillen nicht (ich kenne 4 Kinder durch meine 8jährige Leitung der Babyschwimmkurse, die während der Stillzeit eine heftige Neurodermitits entwickelt haben, so dass ein sofortiger Stillabbruch geraten wurde - sie haben es gemacht - und die Kinder bekamen wieder superrosige Babyhaut. Dann gab es einige Kinder, die ebenfalls Neurodermitis in sehr ausgeprägter Form hatten - der eine konnte keinen Broccoli vertragen, der andere hat gekratzt, wenn Mama nicht in Sichtweite war (das hat man übrigens in einer Mutter-Kind-Kur komplett abgestellt durch psychologische Betreuung und jeden Tag zehn Minuten mehr Mama"entzug", nach 10 Wochen kam er mit völlig normaler Haut zurück, was auch so blieb, da war er übrigens 11 Monate alt), da gab es zig Ursachen und wenn man sie gefunden und abgestellt hatte, war alles prima.
Hat Sina vielleicht wegen der recht langen Stillzeit den DM erst so spät bekommen? Passt sicher auf einige von euch auch nicht, da eventuell noch länger gestillt?

Was nun löst nun (in Kombination) eine Betazellenzerstörreaktion aus?
Ich bin ja irgendwie noch auf dem Allergietrip, Sina hatte zwar keine Allergien, immer noch nicht, aber die Reaktion ist eine ähnliche: Das Immunsystem greift die Betazellen an und hindert sie an der Insulinproduktion. Das ist meiner Laienmeinung nach ein ähnlicher Vorgang wie bei einer Überreaktionen bzw. einer Fehlleitung des Immunsystems bei Allergien.

Ich musste bei Julius Blutbild letztens doch mal schlucken, als die Kinderärztin sagte, es sei alles super, bis auf die Eosinophilen Granulozyten, die seien extremst erhöht - ein Jahr davor war noch alles prima. Julius reagiert seit eineinhalb Jahren heftigst auf Insektenstiche aller Art, das wissen wir, auch Stillkind, 10 Monate sogar. Als Sina in seinem Alter war, fing bei ihr bald der Durst an ... falls es bei ihm auch bald losgeht, bin ich für die Granulozyten , dann müssten wir nur noch rausbekommen, was sie erhöht - und wir sehen, wir stehen wieder am Anfang der Überlegung.

marielaurin schrieb: Hat Sina vielleicht wegen der recht langen Stillzeit den DM erst so spät bekommen? Passt sicher auf einige von euch auch nicht, da eventuell noch länger gestillt?

Bei uns passt es auch.
- gute 11 Monate voll gestillt
- weitere 2 Jahre teilgestillt (aber immer noch nennenswerte Mengen, bis zuletzt )
- Manifestation 4,5 Monate NACH Stillende (3 Monate nach dem 3. Geburtstag)

DianaT schrieb:

marielaurin schrieb: Hat Sina vielleicht wegen der recht langen Stillzeit den DM erst so spät bekommen? Passt sicher auf einige von euch auch nicht, da eventuell noch länger gestillt?

Bei uns passt es auch.
- gute 11 Monate voll gestillt
- weitere 2 Jahre teilgestillt (aber immer noch nennenswerte Mengen, bis zuletzt )
- Manifestation 4,5 Monate NACH Stillende (3 Monate nach dem 3. Geburtstag)

Ich hab meinen Kleinen auch 2 Jahre gestillt und davon fast voll, weil er ja ein Essproblem hat. Im Mai hat er sich dann abgestillt und ab da ging es ihm immer wieder schlecht und keiner wußte was los war. Der 1. September war dann unser Schicksalstag aber ich war auch endlich froh zu wissen was los war, da ich echt Angst hatte das was schlimmeres dahinter steckt.

Tanja schrieb u..a.:

(oder wurde ein DM früher vielleicht nicht erkannt und die Kinder sind dann einfach gestorben?

JA, ALLE T1-Diabetiker sind zumindest bis 1922 an der Krankheit relativ schnell verstorben. Erst 1922 gelang es Insulin aus tierischen Bauchspeicheldrüsen zu gewinnen und so zu bearbeiten, dass es T1-Diabetikern verabreicht werden konnte.
mehr dazu siehe Suchmaschine: Banting, Best

Beschrieben wurde der T1-Diabetes bereits von den Ägyptern und anderen vor ca 6.000 Jahren. Nur wusste man nicht wodurch diese Symptome entstehen und wie man sie verhindern bzw. behandeln kann.

Gruß, Egon

Ich weiß. Ich meinte auch eher, ob ein DM bis vor wenigen Jahrzehnten noch viel häufiger unentdeckt blieb und die Kinder durch unbehandelte Ketoazidosen verstarben, für die Eltern dann aus unbekanntem Grund. Vielleicht ist die angeblich steigende Zahl der Manifestationen nur Zufall, weil man heute eine wesentlich bessere und flächendeckendere medizinische Versorgung hat als bis 1960/70 beispielsweise. Wer zu der Zeit auf dem Dorf gelebt hat, hatte vielleicht keinen Arzt oder "nur" die Veterinäre, zu denen wir früher auch gegangen sind, da keine Humanmediziner in erreichbarer Nähe waren. Bei Sina wäre das sicher nicht so gut ausgegangen wie es jetzt ist, da wären einige unbehandelte Stunden mehr ziemlich böse geworden.

Auf die Kaiserschnitte bezogen: Früher, noch nicht allzu lange her, gabs halt nicht so viele Kaiserschnitte und somit mehr Todesfälle unter den Geburten, vielleicht aus dem Grund auch nicht so viele T1D, falls es einen Zusammenhang zwischen T1D und Kaiserschnitten gäbe.

Auf die Brotsache bezogen: Die Bevölkerung isst seit Jahrtausenden Brot, warum sollte das dazu führen, dass es immer mehr T1D gibt? Da greift dann aber wieder die o.g. schlechte Versorgungssituation, dass T1D früher vielleicht gar nicht entdeckt wurde wegen der schlechten medizinischen Versorgung und die daraus resultierenden Todesfälle ohne einen Grund zu wissen hingenommen wurden. Da hat man 15 Kinder bekommen, in der Hoffnung, dass 5-7 überleben. Vielleicht war hier auch schon der ein oder andere T1D-Todesfall dabei, ohne erkannt zu werden, die Kindersterblichkeit war ja doch um ein Vielfaches höher. Versteht mich jemand?
Ich hab noch ein ich-bin-nicht-mehr-17-alte-Frauen-Schleudertrauma vom Phantasialand, vielleicht schreib ich ja etwas wirr :blink:

Zurück zum Thema "es nervt":

Heute der absolute Hammer! Mein Sohn kommt nach Hause und sagt:"Der xy hat gesagt, Sina hätte nur Diabetes bekommen, weil Gott uns bestrafen wollte, weil wir nicht getauft sind. Das hätten wir nun davon. Das stimmt nicht, oder?" :woohoo: Ich glaube wenn ich dabei gewesen wäre, dann hätte es Tote gegeben ... sowas geht gaaaaaar nicht. Aber was zum Teufel macht oder sagt man dann? Was bekommen solche Kinder zu Hause erzählt? Das sind Augenblicke, in denen ich dann echt sprachlos bin vor Entsetzen!

marielaurin schrieb: Zurück zum Thema "es nervt":

Heute der absolute Hammer! Mein Sohn kommt nach Hause und sagt:"Der xy hat gesagt, Sina hätte nur Diabetes bekommen, weil Gott uns bestrafen wollte, weil wir nicht getauft sind. Das hätten wir nun davon. Das stimmt nicht, oder?" :woohoo: Ich glaube wenn ich dabei gewesen wäre, dann hätte es Tote gegeben ... sowas geht gaaaaaar nicht. Aber was zum Teufel macht oder sagt man dann? Was bekommen solche Kinder zu Hause erzählt? Das sind Augenblicke, in denen ich dann echt sprachlos bin vor Entsetzen!

Hallo Tanja,

mal was neues! Grusel! Für was sind wir wohl bestraft worden? Wir sind getauft. Ich wollte Gott schon länger mal fragen, was er sich im einzelnen dabei gedacht hat...

Meine Tante glaubte zu wissen, dass Lars vielleicht DM bekommen hat, weil er zu früh in die Schule gekommen ist. (Er WOLLTE in die Schule, weil alle seine Freunde ein bisschen älter und damit schulpflichtig waren.)

Dass es Freunde gibt, denen man zu Hause erzählt hat, Lars habe wohl zu viel Süßes genascht, da sähen sie mal, wo das hinführen könne, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Den Quatsch hat vermutlich jeder schon gehört...

LG Heike

Ich würd mal sagen, der, der das gesagt hat, war selbst nur deshalb getauft, weil man das so macht und er meinte jetzt mal nen Superspruch raushauen zu müssen, oder er hat sich selbst seinen Reim drauf gemacht, warum er getauft wurde.
Christen sollten wissen, dass jeder jederzeit sich zum Glauben wenden darf und kann- das ist ja DIE Entscheidung, die Gott uns lässt-, weshalb ein vorzeitiges Bestrafen völlig hirnrissig wäre, zumal Jesus dann völlig zu unnütz gestorben wäre. :whistle: Ich denke, dass der Junge wahrscheinlich mal gefragt hat, warum er eigentlich getauft ist. Und die Eltern haben geantwortet: Damit Gott dich beschützt (oder ähnlich) Wieso sind nicht alle getauft?... Er hat dann halt seine Schlussfolgerungen gemacht.

Hallo,

ich denke die wenigsten Kinder denken sich das selber aus, ich vermute da stecken oftmals die Eltern dahinter.
ich erinnere mich noch gut an meine Zeit wo ich Ratten als Haustiere hatte. Da kamen schon die Kleinsten der Nachbarschaft und haben gemeint "Ratten sind iiihh". Na woher sie das wohl haben. Kinder sind eigentlich allem gegenüber aufgeschlossen.

Dass es Freunde gibt, denen man zu Hause erzählt hat, Lars habe wohl zu viel Süßes genascht, da sähen sie mal, wo das hinführen könne,

ich glaube das ist gar nicht ernst gemeint, die Eltern denken nur jetzt haben sie DAS Argument womit sie ihre Kinder dazu bringen nicht immer nach Süßigkeiten zu krähen.
Das ist sowas wie, "vom Lügen bekommt man eine lange Nase".

VG, Katrin