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Psychische Belastung für Geschwisterkinder

petra100
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01 Apr. 2011 22:27 #54570 von petra100
Hallo
bei uns kommt sicher auch öfters die Große (9J. ohne DM) zu kurz, weil die Kleine (7 J.seit 4 Jahren DM) im Mittelpunkt oft zwngsläufig im Mittelpunkt steht.

Ich bemühe mich, dass sich das im Rahmen hält, aber das klappt natürlich nicht immer. Da müssen wir dann leider alle durch.

Wir hatten am Anfang auch oft solche Szenarien, dass die Kleine mit dem Händewaschen und messen so trödelt, dass alle am Tisch sitzen und warten müssen. Wir warten auch auf sie....aber nur wenn sie in zumutbarer Zeit ihre Sachen erldigt! Sie wird rechtzeitig zum Waschen und Messen geschickt. Dann gibt es noch einen Moment am Tisch, wo wir auf sie warten, aber wenn sie dann nicht kommt, fängt das Essen ohne sie an.

Ich habe das einmal wirklich durchgezogen, danach ist es nie wieder passiert. Ich habe ihr erklärt, dass wir alle es genau so blöd finden wie sie, dass sie Diabetes hat und dass wir auch Rücksicht auf sie nehmen. Aber wenn sie ihren DM nutzt um uns alle zu tyrannisieren, dann spielen wir nicht mehr mit.:evil: Und siehe da...sowas kam nicht wieder vor!

Viele Grüße
Petra

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Sonnenblume
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02 Apr. 2011 07:36 #54574 von Sonnenblume
Bei uns gibt es zum Glück kaum Probleme. Früher sogar eher in die andere Richtung. Im ersten Winter mit DM wollte unser Diabetes-Kind mal nicht mit auf den Weihnachtsmarkt. Ich dachte, es kommt sowas wie "ich darf doch sowieso nix essen". Da sagt sie (damals 4): "Ich finde das so blöd, daß die anderen beiden keine Waffel oder Crepe kriegen, nur weil ich nichts darf". Das fand ich erstaunlich.

Als wir noch Actrapid gespritzt haben, gab es nachmittags um 15.00 Uhr immer 1 BE Zwischenmahlzeit. Die Geschwister haben sich ganz selbstverständlich mit an den Tisch gesetzt und auch 1 BE gegessen. Besucherkinder ebenfalls. Mit Pumpe wurde das natürlich alles viel einfacher. Aber sie kommen oft heute noch um 15.00 Uhr und fragen nach was zu naschen ;)

LG
Sonnenblume

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Wenke
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02 Apr. 2011 11:03 #54575 von Wenke

petra100 schrieb: Wir hatten am Anfang auch oft solche Szenarien, dass die Kleine mit dem Händewaschen und messen so trödelt, dass alle am Tisch sitzen und warten müssen. Wir warten auch auf sie....aber nur wenn sie in zumutbarer Zeit ihre Sachen erldigt! Sie wird rechtzeitig zum Waschen und Messen geschickt. Dann gibt es noch einen Moment am Tisch, wo wir auf sie warten, aber wenn sie dann nicht kommt, fängt das Essen ohne sie an.

Ich habe das einmal wirklich durchgezogen, danach ist es nie wieder passiert. Ich habe ihr erklärt, dass wir alle es genau so blöd finden wie sie, dass sie Diabetes hat und dass wir auch Rücksicht auf sie nehmen. Aber wenn sie ihren DM nutzt um uns alle zu tyrannisieren, dann spielen wir nicht mehr mit.:evil: Und siehe da...sowas kam nicht wieder vor!

Viele Grüße
Petra


Hallo Petra,
sag mal, kam sie dann, während ihr gegessen habt? Und wenn ja, was habt ihr gemacht? Habt ihr euch dann um sie gekümmert oder erst zu Ende gegessen?

Wir hatten das nämlich schon öfter. Besonders als wir noch die "echten Spritzen" benutzt haben. Vor denen hatte Lars irgendwann so eine Höllenangst, dass er meistens erstmal verduftet ist, wenn von Essen die Rede war.

Wir haben dann auch schon das ein oder andere mal mit dem Essen angefangen, weil eben alle Hunger hatten und er noch in irgend eine Ecke saß... natürlich kam er dann immer an, wenn alle anderen am Tisch saßen und zu essen angefangen hatten. Das war/ist dann ziemlich störend. Da habe ich dann die Wahl aufzuspringen und mich der Spritzerei zu widmen oder sitzen zu bleiben und einen Tobsuchtsanfall zu ertragen.

Irgendwann ist Lars auch mal total ausgeflippt beim Essen (weiß gar nicht mehr genau, was der Auslöser war). Er tobte und heulte... und sagte immerzu: "Ich kann nichts dafür, ich kann nicht aufhören."

Da habe ich ihm ungefähr das gesagt, was du gesagt hast, Petra: "Du kannst nichts dafür, dass du Diabetes hast. Und das tut uns auch allen leid. Und wir nehmen sehr viel Rücksicht auf dich, auch wenn du es nicht immer merkst. Aber dafür, dass du jetzt so austickst, dafür kannst du was und deshalb lassen wir uns das auch nicht gefallen!"

Er hat noch ein bisschen getobt, sich dann aber langsam beruhigt.

Ach ja, der kleine Bruder, kopiert diese Anfälle natürlich. Lars ist schließlich sein großes Vorbild.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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Meike
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02 Apr. 2011 17:00 #54579 von Meike
Puh, wenn ich das so lese bin ich das erste Mal fast froh, dass mein Mann auch Diabetes hat. Abmessen, essen und testen war hier auch vor Luis' Erkrankung schon Normalität und einiges von dem was ihr schreibt ist vom Papa echt nerviger (nicht testen,obwohl ich extra früher bescheid sage, dass das Essen fertig ist etc...) Aber mir ist das bisher nie als Benachteidigung von mir oder Minas erschienen. Gegessen wird hier nicht so strikt nach Werten :blush: und der kleine ist selig, wenn er tatsächlich schon vor dem Frühstück ein gummibärchen ergattert weil Luis zu niedrig liegt. Ich bin gespannt wie es Aussieht wenn sie älter sind, denn 4_ahre (Luis) und 14onate(Minas) sindda eh noch nichtso aussagekräftig.

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dianak
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02 Apr. 2011 20:06 #54580 von dianak
Hallo Katharina,

wir haben/hatten das selbe Problem. Tochter heute 6 J. seit 3 Jahren DM und Sohn heute 11 Jahre. Ganz schlimm wurde es im 2. DM Jahr. Ich hab' mich kaum getraut, die beiden auch nur für 5 Minuten alleine zu lassen. Er hat sie regelrecht gehasst, kein normaler Wortwechsel zwischen den beiden war möglich, er ertrug kaum ihre Anwesenheit. Und sie hat ihren großen Bruder vergöttert und wurde nur zurückgewiesen. Das machte mich echt traurig. Aber was macht man da ? Hab' gefälligst deine Schwester lieb! Im dritten Jahr wurde es besser zwischen den beiden , aber sein Verhalten in der Schule und im im Freundeskreis wurde immer auffälliger.

Ich manage den Diabetes mehr oder weniger alleine, mein Mann ist viel unterwegs, beherrscht lediglich die Grundregeln. Natürlich ist man mitunter gestresst und immer extrem übermüdet. Ich war wirklich kurz davor, mir professionelle Hilfe zu holen, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste.

Eine liebe Freundin gab mir dann den Tip, doch einmal einen Mutter - Sohn Tag zu verbringen, d.h. er entscheidet was wir beide unternehmen - nur er und ich. Wir waren im Kino, Mc Donald und sind Nachts durch die Innenstadt geschlendert. Das tat uns beiden soooo gut, wir konnten offen über alles reden, so lang wir wollten.
Natürlich dachte er, dass ich seine Schwester viel lieber habe als ihn (was natürlich nicht stimmt). Sie ist immer Thema, bei den Großeltern, in der Nachbarschaft etc.. An dem Abend kam auch heraus, daß er wahnsinnig große Angst hat, auch DM zu bekommen. Das war mir überhaupt nicht bewußt. Man denkt immer, man vernachlässsigt sie nicht, oder doch?
Auf der anderen Seite tut man doch, was man kann.

Seit diesem Tag hat sich bei uns innerhalb der ganzen Familie ganz viel verbessert. Wir haben wieder einen richtig guten Draht zueinander, können vieles sofort besprechen und klären.

Letztlich war er wahrscheinlich immer nur auf mich wütend !


Diese Mama/Sohn Tage werden wir jetzt regelmäßig einplanen, zusätzlich hat er mit Karate begonnen, damit er dort seinen ganzen Frust abladen kann. Überlege mir auch, ihm eine Sandsack ins Zimmer zu hängen..

Viele Grüße

Diana

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monday
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03 Apr. 2011 17:25 #54593 von monday
Hallo,
das Ganze ist wirklich ein Dilemma, müssen die einen verzichten, weil das andere Kind Diabetes hat, werden die Geschwister quasi für den Diabetes des Geschwisterkindes bestraft, dürfen die alles essen und das Diabeteskind muss zuschauen, wird das Diabeteskind zusätzlich "gestraft" bzw ausgegrenzt. Man kann es also nur "falsch" machen...
ich denke, man sollte Kompromisse finden. Man könnte z.B. eine Naschzeit einführen, wo man es für das Diabeteskind so integriert, dass es passt.
Bei uns ist das so, dass ich jedem Kind vom Einkaufen seine Naschration mitbringe, einteilen dürfen sie selber. Es muss dann aber auch für eine Woche reichen. Mein Sohn, der keinen Diabetes hat, verputzt seine Ration innerhalb des ersten Tages, seine Schwester ist da sehr vernünftig und isst nur ab und an mal ein bisschen. Das geht natürlich nur mit Älteren Kindern.
Ich halte nix davon, die Kinder in Watte zu packen und wir dürfen jetzt alle nicht mehr naschen oder zwischendurch mal Waffeln essen in der Stadt, das dürfen bei uns alle. Ich bin aber auch nicht so, dass wir von einem Essstand zum nächsten pilgern und alles essen, die Kinder müssen sich dann schon entscheiden, ob Pommes, Pizza, oder Waffeln oder Berliner oder Eis, es gibt eine Sache und die darf sich jeder aussuchen.
Mein Sohn bekommt auch Apfelsaft, obwohl Jana ihn nicht darf außer bei Unterzucker. Am Anfang habe ich dann keinen mehr gekauft nur die kleinen Trinkpäckchen, aber letztendlich müssen die Kinder doch lernen mit dem Diabetes zu leben. Wenn sie auf Klassenfahrt fahren trinken auch alle wie lustig Cola und essen die ganze Busfahrt Chips, die schränken sich dann auch nicht ein.
Wenn ich mir den Fuß breche müssen ja auch nicht alle an Stützen gehen, nur weil ich so frustriert bin, dass ich mich nicht bewegen kann.
Wir fangen auch mit dem essen an, weil bei uns ist eher das Internet das Problem, als das Messen, dann heißt es "ich muss noch messen" aber das heißt dann 10 min Internet und dann messen. Wir haben allerdings auch nicht mehr das Dilemma mit dem Spritzen.
gruß vera
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Manu98
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03 Apr. 2011 18:40 #54597 von Manu98
Hallo Vera,
das mit der Wochenration finde ich ne gute Idee! Könnte ich mir auch vorstellen! Aber wie du beschreibst, meine Tochter (Kein Dm) würde wahrscheinlich Alles auf einmal essen, während Manuel sich das bestimmt einteilen würde... Aber das entscheiden die Kids ja dann selbst...Ich bin neugierig, wie sieht denn so ne Wochenration bei euch aus? Im Moment darf bei uns Jeder normalerweise einmal am Tag was Süßes in normaler Portionsgröße (z.B. kleine Schüssel Chips, eine reihe Schoki, Handvoll Gummibärchen...) und zu besonderen Gelegenheiten (DVD-Abend ;) ) gibts Extras. Mal ein Berliner oder ähnliches wie bei dir beschrieben gehen auch mal so, aber dann auch nur jeweils Eins...
Constanze beschwert sich aber schon, wenn Manuel bei ner Hypo was Süßes isst- von daher Idee Wochenration ganz gut?!
Herzliche Grüße, Heike (Nur noch 23 Tage bis zur Pumpeneinstellung :laugh: )
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Wenke
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04 Apr. 2011 09:43 #54604 von Wenke
Das mit dem gebrochenen Fuß ist sehr schön und passend ausgedrückt.

Was findet ihr eigentlich, wann und wie (und ob überhaupt) man mit kleineren Geschwistern über die Krankheit der/des großen Schwester/Bruders reden soll?

Ich frage mich manchmal, ob Arne (der Mittlere) vielleicht denkt, wenn er etwas älter ist, bekommt er dann auch dauernd Spritzen...

Manchmal lässt er uns wissen, dass er auch gerne eine Krankheit hätte (vermutlich, um etwas mehr im Mittelpunkt zu stehen), aber grundsätzlich, könnte ich mir schon vorstellen, dass er doch ziemliche Angst davor hat, eine zu kriegen. Kürzlich beim Spritzen hat er mal ganz deutlich gesagt: "Aber nicht bei mir! Nicht bei MIR! NIEMALS!"

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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Paul
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04 Apr. 2011 11:43 #54609 von Paul
Hallo,wir ich habe noch einen Eric der 6Jahre alt ist und Paul mit 9Jahren hat Diabetes Typ1!Für Eric ist es ganz normal mittlerweile, er fragt sogar manchmal, ob Paul getestet hat!und sagt mir das Paul gerade aus dem Kühlschrank heimlich Milch getrunken hat, ohne zu spritzen!Er versteht auch, wenn ich sage wir wollen Paul das nicht voressen, und wenn es mal Kinder Pingui sein soll dann rechnen wir es Paul aus mit eine KE!lg.Wenke

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monday
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04 Apr. 2011 18:31 #54626 von monday
Hallo Heike,
ich würde von Anfang an mit den Kindern darüber reden. Ich habe mal mit einer Mutter gesprochen, die ein Kind adoptiert hatte und auf die Frage, wann man das den Kindern erzählt sagte sie: "auf dem Wickeltisch"
So denke ich ist das hier auch. MAn sollte einfach "normal" damit umgehen, darüber reden, wenn es passt und angebracht ist, aber den Diabetes auch nicht unentwegt zum Thema machen und sich dabei "einfach" auf das eigene Bauchgefühl verlassen.
Und wenn der jüngere dsagt, er will nicht gespritzt werden, dann würde ich ihm das auch erklären, dass er das nicht braucht, weil er keinen Diabetes hat...aber auch nicht versprechen, dass er das niemals braucht, weil man weiß ja nie... Und beim Arzt muss dann ja auch doch manchmal gepiekst werden.
LG Vera

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