"Schwerer" Diabetes

Hi,
ich will jetzt nicht sagen, dass ich glaube, dass es einen "schweren" Diabetes gibt, aber es gibt Unterschiede.

Sicher ist der Diabetes mellitus im Prinzip gleich.
Ich habe aber in der Kur Kinder kennengelernt, die z.B. sehr häftige Schwankungen haben, schnell eine Keto bekommen etc.
Ich habe daraufhin mal gesagt, dass unere Tochter Ella eine "Durchschnittsdiabetikerin" ist. Ella hat auch ihre Schwankungen und die auch nicht zu knapp, aber im Großen und Gnazen lässt sie sich recht gut einstellen. Wir hatten noch keine Keto und noch keine Hypo mit Bewußtlosigkeit oder Krampf.

Die kids aus der Kur hingegen....
da war ein Junge, der z.B. vor dem Fußballspielen einen BZ von 150 mg/dl hatte, 2 Sport BE bekam und trotzdem immerhalb von 30 min auf einen BZ von 30 sank. Nicht immer aber oft, der Knabe hatte seit 3 jahren DM und hatte bereits 3 oder 4 Hypos mit Bewußlosigkeit und verträgt zu allem Überfluss die Notspritze auch nicht gut....fängt sofort an zu spucken...

ein anderes Kind neigte sehr schnell dazu Ketone anzusetzten. Er wurde zuerst auf ITC eingestellt, bekam dann eine Pumpe, die sie nach einem jahr wieder gegen die spritzerei getauscht haben weil er eben so schnell Ketone ansetzt....der Arme landet dann immer mehrere Tage im KH........
Unsere Ella neigt Gott sei dank kaum zu Ketonen. Und sie unterzuckert auch nicht sehr schnell, z.B. beim Sport.

Nichts desto Trotz gibt es viel zu viele Menschen die durch ihr Unwissen selten dämliche Kommentare rauslassen, die speziell uns als erfahrene Dia-Eltern eher "nerven"

Den dämlichsten Spruch, den ich überhaupt nicht mag ist: ach Diabetes, naja es gibt Schlimmeres...
Es gibt vermutlich immer etwas Schlimmeres, aber für uns war und ist der Diabetes schlimm genug....auch wenn sich dieser sehr dicke, unsichtbare Elefant mittlerweile gut bei uns eingelebt hat und zu unserem Alltag gehört!

Lieben Gruss
Beate

Hallo zusammen,

ich glaube schon auch, dass es Unterschiede gibt, dass manche Menschen einfach gut einstellbar sind und andere (so wie bei uns) eben jeden Tag und vor allem jede Nacht bei gleichen Ausgangswerten und-situationen völlig unterschiedliche Werte zustandebringen.
Von schwerem Diabetes sprechen aber wohl meist die Unwissenden und sicher auch immer im Zusammenhang mit Typ II, weil die "Armen" ja Diät halten müssen, Bluthochdruck und was weiss ich alles noch haben.
Ich habe es aber inzwischen auch aufgegeben Aufklärungsarbeit zu leisten.
Letztens sagte die Mutter eines befreundeten Kindes mir, dass ihre Schwiegermutter ein Kind kennen würde, das plötzlich kein Insulin mehr brauche und somit geheilt wäre. Näheres konnte sie mir nicht berichten, die Telefonnummer der Eltern rückt die Schwiegermutter natürlich nicht raus! Ich sprach dann von Wunderheilung und das das sicher publik gemacht werden würde, aber weiter hörte ich dann auch nichts mehr.

Mir geht es so, dass es mich mehr stört, wenn Leute meinen, ach, der Kleinen geht es doch gut, das ist doch alles nicht so schlimm etc. Das sind die, die eben nicht wissen, dass wir jede Nacht aufstehen müssen, um zu messen und/oder zu korrigieren. Das jeder Ausflug oder sonstige Aktivitäten genauestens geplant werden muss, man Zettel schreibt, was ist wenn...
Aber ich habe es auch hier aufgegeben, das zu erklären, denn "Es gibt ja viel Schlimmeres."
Naja, wünschen wir diesen Menschen, das es sie nicht härter trifft als uns!

In diesem Sinne ein schönes WE!

Claudia

ClaudiaRathmacher schrieb unter anderem:

Letztens sagte die Mutter eines befreundeten Kindes mir, dass ihre Schwiegermutter ein Kind kennen würde, das plötzlich kein Insulin mehr brauche und somit geheilt wäre. Näheres konnte sie mir nicht berichten, die Telefonnummer der Eltern rückt die Schwiegermutter natürlich nicht raus!

Da muß ich nachhaken. Ich kannte in meiner Kindheit und Jugend einen gleichalten Jungen, der damals ebenfalls angeblich Diabetes Typ 1 hatte, ganz normal spritzte (ein wenig eine Mischung zwischen CT und ICT, aber mit Spritze, nicht mit Pen). Den kontaktierte ich nun, als unser S... seine Erstmanifestation hatte.

Er sagte mir, daß er seit vielen Jahren kein Insulin mehr benötigt und die Ärzte ihm sagten "dann war es halt kein richtiger Diabetes". Da bei ihm bei der Erstmanifestation KEIN Antikörpertest gemacht worden war (war damals wohl auch noch nicht üblich) und inzwischen normale Insulinproduktion nachgewiesen ist sowie keine Antikörper nachweisbar sind ist es allerdings tatsächlich müßig darüber zu spekulieren, warum er für knapp zwanzig Jahre ganz normal wie jeder andere Typ 1-Diabetiker reagierte und therapiert werden mußte.

Wie gesagt, das Phänomen gibt es offensichtlich wie von Dir beschrieben, aber die Ursache ist wohl völlig unklar. Aber unser Diabetologe erklärte mir auch, daß man früher ja den Diabetes Typ 1 einfach nur aufgrund der Erscheinungsform diagnostizierte und dadurch auch bestimmte Mody-Typen mit darunterfielen sowie Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder Tumors keine Insulinproduktion (mehr) hatten oder die aufgrund einer Fehlbildung von Anfang an (fast) keine eigenen Inselzellen hatten. Insofern denke ich, daß es sicherlich immer wieder Menschen gibt, bei denen es so aussieht, als sei der Diabetes Typ 1 geheilt worden. Vermutlich handelte es sich dann aber eben nicht um den klassischen Diabetes mellitus Typ 1, so wie wir ihn heute klassifizieren, sondern die Krankheit zeigte nur dasselbe Erscheinungsbild.
Wobei ich mich ja auch wieder frage, was S... dann wirklich hat. Denn auch bei ihm konnten ja bisher keine Antikörper nachgewiesen werden.

Lieben Gruß

Gottwalt

Nachtrag: Es benötigen ja auch viele Menschen mit Diabetes Typ 2 Insulin. Da ist es aber in Einzelfällen durchaus möglich, gerade bei Kindern, durch Verbesserung des Allgemeinzustandes (Gewichtsabnahme, gesunde Ernährung, Bewegung etc.) wirklich wieder eine Normalisierung des Blutzuckers OHNE Insulingabe zu erreichen. Vielleicht handelte es sich bei dem Fall, den die Schwiegermutter der Freundin kennt, um solch einen Fall.

hi

aber seit mal ehrlich was wusstet ihr vor der erkrankung eurer kinder von diabetes?
ich wusste auch nur das gemessen und gespritzt wurde. pumpen kannte ich gar nicht. und ich wusste das man viel trinkt wenn man hoch ist.
ich wusste auch nicht das das kinder bekommen dachte immer nur alte und dicke:-)
ich wusste auch nicht das es typI und typII gibt.
dachte auch als ich es gehört habe mit Diabetes,das mein Kind nicht so alt wird wie "gesunde" Leute,

ich denke so geht es doch den meisten und klar muss man sich viel mist anhören aber ich war vorher genauso dumm.


lg domi

notoria schrieb:

hi

aber seit mal ehrlich was wusstet ihr vor der erkrankung eurer kinder von diabetes?
ich wusste auch nur das gemessen und gespritzt wurde. pumpen kannte ich gar nicht. und ich wusste das man viel trinkt wenn man hoch ist.
ich wusste auch nicht das das kinder bekommen dachte immer nur alte und dicke:-)
ich wusste auch nicht das es typI und typII gibt.
dachte auch als ich es gehört habe mit Diabetes,das mein Kind nicht so alt wird wie "gesunde" Leute,

ich denke so geht es doch den meisten und klar muss man sich viel mist anhören aber ich war vorher genauso dumm.


lg domi

Ziemlich viel, ich hab sogar im Bio-Leistungskurs in der Schule mal ein Referat über das Thema gehalten und *selbstlob* 15 Punkte darauf bekommen. Ich hatte in meiner Kindheit und Jugend selbst Kontakt zu mehreren Diabetikern.

Ich wußte auch schon viel über Diabetes, daher bin ich ja mit dem Verdacht und quasi Selbstdiagnose damals mit Marie ins KKH gefahren.

Ich hab in der Schule, 11. Klasse, im Bio-Grundkurs ein Referat über DM gehalten, um meine Note aufzupeppen. Mein Bruder absolvierte zu dieser Zeit seinen Zivildienst im KinderKK auf der Diabetes-Station und versorgte mich mit dem entsprechenden Equipment und Schulungsmaterial - im Vergleich zu heute war es ein rieseiges BZ-Messgerät, Pumpen gab es damals noch nicht.
Gleiches Ergebnis wie Marianne

Lg, Maja