Klassenfahrt

Hallo Margret,

Grundvoraussetzung dafür, daß man es so machen kann ist, daß die verantwortliche Lehrkraft dazu bereit ist.
Leider ist das nicht überall gegeben.

Uns wurde direkt beim Erstgespräch gesagt, daß die Schule im kommenden Schuljahr umstrukturiert wird (hier in Hamburg werden alle Grundschulen umstrukturiert), und daß bei 5 ersten Klassen sowieso niemals garantiert werden kann, daß die Kinder von einer festen Lehrergruppe betreut werden.
Die Schulleiterin meinte selbst, daß sie diese Situation auch pädagogisch schlecht fände aber nicht ändern könnte. Und daß sie unter diesen Umstände aber darauf bestehen müsse, daß das Kollegium in keiner Weise in die Betreuung des Diabetes eingebunden werde oder gar Verantwortung übernehmen müsse.

Ziemlich bescheiden, so auf den ersten Blick. Hoffentlich haben wir dennoch Glück und die Lehrer ziehen sich nicht auch auf diesen Standpunkt zurück.

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo Gottwalt,

Lehrer sind grundsätzlich nicht verpflichtet, für den Diabetes Verantwortung zu übernehmen oder ihn zu betreuen.
Das liegt allein an den betreuenden Lehrern und kann nur dann besprochen werden. Wir hatten diesbezüglich weder in der Grundschule noch in der Realschule bis Heute Probleme.
Das es auch oftmals anders ist, ist mir auch bekannt.

Hier ging es aber auch um eine Klassenfahrt, die bei uns erstmals im 3. Schuljahr stattfand.

Das das so funktionieren kann, weiss ich allerdings auch von einigen anderen Diabetiker-Kids und nur diese Erfahrung wollte ich hier weitergeben.

Margret

Hallo Margret,

ich wünschte, unser Kronprinz wäre mit seinem BZ so kontinuierlich, dass wir das so steuern könnten.
Leider unterliegt sein BZ noch starken Schwankungen.

Aber wenn ich hier so die Erfahrungsberichte lese fange ich an, mich mit dem Gedanken auseinander zu setzten, dass er vielleicht doch alleine mitfahren könnte. Er ist dann immerhin ein Jahr älter als jetzt - also 10 Jahre - und hat dann mehr als zwei Jahre Diabetes hinter sich.

Wir werden sehen.

LG AndreaH

Hallo Andrea,

in einem Jahr kann sich noch soooooo viel ändern.
Versuche dem Ganzen relativ gelassen entgegen zu sehen.
Der Tag, an dem sie nicht unter unserer Aufsicht stehen kommt so oder so irgendwann.
Hier war es so, dass ich mir wohl auch weitaus mehr Sorgen und Gedanken gemacht habe, wie mein Töchterlein.
Sie sagt ja auch immer ganz klar: "Mama mach Dir keine Sorgen, bin ich zu hoch muss ich halt spritzen, und bin ich zu tief gibts was leckeres! :woohoo: Und zur Not kann ich Dich doch immer anrufen!!!"

Wie gesagt, dann funktioniert das auch tatsächlich, selbst wenn wir normalerweise zu Hause einen Korrekturfaktor gar nicht immer kennen.

Ich wünsche Dir den gleichen Erfolg, den wir jetzt schon mehrfach hatten.

LG Margret

Hallo Christina. Meine Tochter war schon zweimal mit Diabetes auf Klassenfahrt, allerdings war sie bei der Manifestation auch schon 12 Jahre. Das hat bei ihr im großen und ganzen gut geklappt. Die Werte waren durch die vielen Wanderungen ziemlich niedrig, aber sie hatte genug Notfall BE´s mit. Das Essen war natürlich schwieriger abzuschätzen, sie hatte zwar die Waage mit, aber wer will schon vor 25 Mitschülern sein Essen abwiegen? Das hat sie jedenfalls nicht gemacht. So sind die Werte ein wenig Achterbahn gefahren, aber sie war nie ernsthaft hoch oder extrem niedrig. Sie merkt ihre Unterzuckerungen ziemlich gut. Jana hat mich bei der ersten Klassenfahrt abends angerufen und die Werte durchgegebn und gesagt dass alles o.K. ist. Bei der zweiten hat sie das nicht mehr gemacht. Bei einem neunjährigen Jungen (zufällig ist mein Sohn auch 9) würde ich selber mitfahren, gerade, weil es die erste Klassenfahr ist. Bei meinem Sohn in der Klasse hatten gerade die Jungs viel mit Heimweh zu kämpfen. Und dann auch noch mit dem Diabetes alleine klarkommen zu müssen, wenn man das erste MAl auf Klassenfahrt fährt ist glaube ich ein bisschen viel. Bei der nächsten Fahrt seid ihr dann beide beruhigter und er schafft es alleine. Viele Grüße Vera

Ich habe beides gemacht! Bei der Abschlussfahrt in der 4. Klasse bin ich mitgefahren. Fand´ meine Tochter zunächst auch nicht besonders prickelnd ... aber das war gerade mal 2 1/2 Monate nach Erstmanifestation und da kam für mich gar nix anderes in die Tüte - ganz egal, was die Lehrerin gesagt hätte. Meine Tochter fand´s dann im Nachhinein gar nicht so schlimm ... ich hab´ mich zurück gehalten und war "nicht peinlich"! :silly:

Zur Integrationsfahrt in der 5. Klasse bin ich dann nicht mitgefahren. Das wollte sie zum einen nicht, zum anderen diente diese Fahrt ja auch dem Zusammenfinden der Klasse und da fand´ ich mich als Mutter auch einfach fehl am Platze. Ich hatte natürlich auch Bauchweh davor ...! Denn ich habe noch nie Bekanntschaft mit Lehrern gemacht, die die Verantwortung scheuen. Wir haben immer nur die, die überhaupt nicht so wirklich wissen, was Diabetes genau bedeuted und was alles passieren kann. Insofern war Leslie schon komplett auf sich alleine gestellt.

Aber es hat gut geklappt. Wir haben das mit dem Handy auch so vereinbart (dass die Karte am 1. Abend von der Freundin leertelefoniert wurde, sollte ich dir jetzt vielleicht nicht unbedingt verraten :laugh: ). Vor der Fahrt hatte hier eine auch eine ganz große Klappe. Zu Fahrtantritt wurde dann eine auf einmal ganz kleinlaut und dann war ich diejenige, die ihr gut zureden musste. Aber sie hat´s gut gemanagt und ich denke, das war auch wichtig für sie!

Also kurz und gut: Mit 10 Jahren und ständiger Handyerreichbarkeit deinerseits kriegt er das sicherlich gut hin! Und diese Erfahrung stärkt ihn auch! Integrationshilfe in Form einer fremden Person wäre bei meinem Kind übrigens undenkbar! Das fände sie völlig daneben, ihr eine wildfremde Person auf "den Hals zu hetzen" und meiner Meinung nach wird da auch das Gefühl des "Andersseins" statt der Selbstständigkeit gefördert! Aber da hat wohl jeder seine eigene Meinung zu!

Hallo Ihr Lieben!

Marco war schon dreimal auf Klassenfahrt: in der 2. Klasse (7,5 Jahre alt) für 3 Tage, hier in der Nähe, ich in erreichbarer Nähe und im Handykontakt sowie auf Kurzbesuch beim Frühstück, dann nochmal in der 4. Klasse (9,5 Jahre) ganz ohne meine Nähe, einmal am Tag rief er mich an, und zuletzt Anfang der 5. Klasse (10 Jahre) auch nur mit Handykontakt.
Es hat alles recht gut geklappt bis auf den einen Abend, als er um 11.00 vor dem Schlafengehen 350 gemessen hat und seine Mama nicht anrufen wollte, weil die sonst blöde Fragen stellt... und verlangt, dass er der Lehrerin Bescheid sagt, damit sie ihn in 2 Stunden zum Messen weckt... also hat er Korrektur gebolt und ist einfach schlafen gegangen. Glück gehabt, er ist mit 180 aufgewacht. Nächstes Mal bekommt er NOCH bessere Instruktionen und einen Wecker.

Die Lehrer waren zwar informiert, hatten auch Schriftliches von mir, haben sich aber kaum gekümmert, weil er ja alles selbständig gemanagt hat. Er hätte sie auch nicht um Hilfe gebeten, ist ja "uncool". Außerdem weiß er selbst viel besser Bescheid - besonders, wenn er weiß, dass er auf sich allein gestellt ist.

Ich würde ein 10jähriges Kind alleine mitfahren lassen, wenn es einigermaßen selbständig ist. Vorher habt Ihr ja noch viel Zeit, das Essen-Schätzen zu üben, da gibt es erfahrungsgemäß sowieso immer Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot und Cornflakes!!!

Viele Grüße, Susanna