Schöne Werte

Hallo Simone,

es ist echt schön, dass hier mal ab und zu steht, dass den Kindern es nach Jahren auch noch gut geht und dass sie zurecht kommen mit dem Diabetes, da bin echt ein wenig beruhigt, denn mir geht es so wie Tanja, man liest immer so schreckliche Sachen, wie Augenhintergrund messen lassen, weil man durch Diabetes blind werden kann, Nieren checken lassen usw. usw. irgendwie hört man von allem nur die Hälfte und hat ständig Angst, dass man alles richtig macht, damit ja nichts passiert wenn sie "ausgewachsen" sind....

Da ist es echt mal angenehm, wenn sich eine Mama zu Wort meldet, deren Kind schon länger an Diabetes erkrankt ist und mitteilt, dass dem Kind nix fehlt, außer dem Diabetes halt

Lg Tanja (aus Bayern)

PS: Müssen ja jetzt irgendwie unterscheiden, sonst werden wir noch verwechselt :woohoo:

Wir sind ja nun auch schon seit mehr als 2,5 Jahren "im Geschäft". Gerade gestern waren wir zur Augenkontrolluntersuchung und es ist alles bestens. Sehstärke top. Augenhintergrund ebenso.

Selbst wenn sich eine Sehschwäche eingestellt hätte, hätte ich sie natürlich auf den Diabetes geschoben. Wie blöd!
Mein Vater und ich tragen seit unserer frühesten Kindheit eine Brille. Eine Schwester meines Mannes und auch deren Tochter haben jeweils schwere Sehfehler.
Alles wird auf den Diabetes geschoben. Sobald Lukas ein Zipperlein hat oder zickig ist oder sich unwohl fühlt: Diabetes! Werte checken!
Wie doof! Aber so bin ich in den vergangenen Jahren gedrillt worden. Sobald irgendetwas aus der Spur läuft, bringe ich das sofort mit dem Diabetes in Verbindung.
In mir glimmt quasi ständig eine kleine Panik-Flamme die nur einen Luftzug braucht, um in mir ein Großfeuer zu entfachen.

Bei unserer lezten Routinekontrolle in unserer Diabetesambulanz wurde mir gesagt, dass irgendein Urinwert nicht in Ordnung wäre. Das hat bei mir sofort Panik ausgelöst. Ich konnte gar nicht nachfragen wie-was-wo?, sondern habe einfach das Teströhrchen eingesteckt und brav einige Tage später den Urin im KH abgegeben.
Was war das Ende vom Lied: Der beunruhigende Wert (Urinalbumin) war auf 192. Vorher auf 5,8. Nachher - bei der Zwischenabgabe - auf 5,9. Alles im grünen Bereich. Der Ärztin war es sichtlich peinlich.
Panik völlig umsonst. Irgendjemand hat im Labor geschlampt. Oder das Röhrchen war verunreinigt, oder was auch immer. Trotzdem hat es mich schlaflose Nächte gekostet und vor meinem inneren Auge habe ich mein Kind schon an der Dialyse gesehen.

Nein, so etwas braucht kein Mensch!

Übringens: Unsere Nacht war grausam. Nur hohe Werte. Der Morgenwert super: 103!

LG
Andrea

Blöde Nacht, blöde Nacht, blöde Nacht......
Abends um 21 Uhr Hypo mit 46 :ohmy: Tiefstrekord, dann bis 22 Uhr raufgekriegt auf 178, 2 Stunden später gemessen, 144, schlafen gegangen. Passte ja wieder, keine Gegenreaktion. Heute Morgen Harnstreifen Keton schwach positiv :dry: , aber kein Zucker, dafür der BZ auf 278. Hungerketone, doch nächtlicher Unterzucker? Hab schon wieder zuviel gelobt gehabt. Diese Woche ist der Wurm drin, nix passt.
Und Mama geht gleich zum Arzt wegen wieder verstärkten Magenschmerzen. Auch eine Errungenschaft unserer familiären gesundheitlichen Situation. Es ist einfach alles zuviel grad. Ständig ist man im Rad, auf Draht oder besser gesagt unter Strom. Bei 2 Kindern mit (verschiedenen) Problemen net einfach.

LG,
Irene (aus Wien, weil wir ja auch 2 sind!)

Huhu,
ich schließe mich einfach mal an mit den blöden Werten. Weiß nicht, ob das nur an den Ferien liegt...
Aber es ist so wie bei euch: in mir schlummert auch eine (recht große) Fackel und habe panische Angst, was kommt jetzt!! (Die Brille ist in Gedanken schon eingeplant, nur weil er ein Autokennzeichen nicht so schnell erkennt, was n quatsch!!) Der Bruder darf nicht ins Bett pinkeln (das war der Anfang von Tims DM) ohne dass ich kurz vor einer Panik stehe und denke: okay, jetzt auch der kleine Bruder. Entspannt ist hier nix mehr und ich am allerwenigsten.

Freue mich auch über alle die hier berichten, alles ist gut (auch nach langer DM Zeit). Um mich herrum gibt es 3 Nachbarn, die alle DM1 haben, die sind (aus meiner Sicht) schon ganz schön alt, kratzen an dem Rentenalter und sehen mit einer Ausnahme auch ganz gesund und vor allem glücklich aus. Die haben alle über 20 Jahre dieses Anhängsel. Also kann es doch so unglaublich negativ wie ich es mir zur Zeit noch reinziehe, gar nicht werden, oder???
Liebe sonnige Grüße aus Bremen!!!
Tanja

Hallo Nordlicht ,

ich arbeite in einer Anwaltskanzlei bei uns im Ort und mein Chef erzählt mir immer wahnsinnig gerne von seinem besten Freund, den er schon aus Studientage kennt, mein Chef wird dieses Jahr 50! , und dieser Freund hat seit gut und gerne 30 Jahren DM Typ 1, er hat während der Studienzeit bekommen, er trägt zwar eine Brille aber die schlechten Augen hatte er auch schon vor dem DM und sonst geht es ihm prima Der läuft Marathon und solche Dinger, das halte ich mir immer und immer wieder vor Augen, wenn mich die Panik zu sehr im Griff hält. Allerdings glaube ich, dass es doch normal ist, wenn gerade wir, die noch nicht solange dabei sind wie die "alten Hasen" einfach mal mehr Angst haben und noch nicht so gelassen mit der Sache umgehen. Es tut doch immer wieder gut, wenn man hört, dass es Leute gibt, die steinalt mit DM 1 werden und ihnen fehlt gar nichts. Ich versuche so oft die Gedanken an später zur Seite zu schieben und mir einzureden, dass alles gut gehen wird Manchmal hilft es mehr, manchmal weniger.

Wir haben in unserer Familie schon sovieles durchgestanden, dann wird Markus auch mit DM fertig werden! Basta! Das will ich so und dafür kämpfe ich auch. Weisst du, mein Bruder hat in dem Jahr als Markus geboren wurde einen ganz schlimmen Gehirntumor gehabt, die Ärzte haben in damals operiert und haben gemeint, ein halbes Jahr noch!! Das halbe Jahr wird nächstes Jahr im Mai 13 Jahre alt!!!! :silly: :laugh: Wenn man den Glauben ans besser werden nicht verliert, dann kann man alles schaffen und mein Bruder ist der beste Ansprechpartner für mich wenns um den DM geht, er hat zwar Typ 2 aber er musste am Anfang auch Insulin spritzen und kennt das mit den blöden Werten auch zur genüge. Ich habe großen Respekt vor meinem Bruder, er wurde durch den Tumor blind, hat aber seine gute Laune und vorallem seinen Humor nicht verloren und schafft es auch alleine zu wohnen, sich zu versorgen und nun versorgt er auch noch seinen Diabetes, ok Typ 2 ist was anderes wie bei uns aber er weiss im Prinzip auch um was es geht und von daher haben wir ein Vorbild in der Familie

Vielleicht spielen bei uns die Werte einfach nur verrückt, weil sich der Organismus von Tim und Markus noch nicht so richtig aufs Insulin von außen eingespielt hat? Wer weiss das schon so genau, wichtig ist doch auch irgendwie, dass wir dann nicht in Panik verfallen sondern korrigieren um die Werte wieder stabil zu bekommen. Natürlich nicht immer einfach aber immer irgendwie machbar....

glg aus Bayern, Tanja