Mal ganz persönlich...

Liebe Katinka,
Ich hatte gestern die gleichen Gedanken wie Du. Meine Tochter hat seit 6 Monaten DM und in dieser Zeit fuehle ich mich um 10 Jahre gealtert. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht verzweifelt bin und mit dem Schicksal hadere. Mein Mann und ich koennen immer noch nicht ueber dieses Thema reden ohne zu weinen. Viele Sachen sage ich ihm garnicht, um ihn nicht noch mehr zu belasten. Ich surfe fast jeden Abend im Internet um mehr ueber DM zu erfahren. Ich kann mich auch noch nicht mit dem Thema "Spaetfolgen" beschaeftigen. Alles was damit zusammenhaengt, klicke ich sofort weg, weil ich dazu emotional noch nicht in der Lage bin. Ich glaube wir muessen in ganz kleinen Schritten lernen, wieder stark zu sein, aber es ist so verdammt schwer. Deshalb sollten wir jede Hilfe annehmen die wir bekommen koennen.
Ich wuensche Dir ganz viel Kraft und kann Dir versichern, dass ganz viele Eltern in Gedanken bei Dir sind.
Yvonne

Hallo Katinka,

ich denke jeder von uns Eltern ist durch sehr schwierige Zeiten nach der Manifestation von Diabetes gegangen. Auch für mich war das sehr schwierig, so dass ich jede weiteren Kinderwünsche zu den Akten gelegt hatte und mir in der Hinsicht auch endgültige Schritte überlegt hatte.
Ich selbst habe nie eine Kur gemacht, obwohl ich glaube es hätte mir sicherlich gut getan. Mein Weg aus dre Krise war der sehr bewußte Umgang mit Diabetes und die Verbindung mit meinem Studium und mit meinem restlichem Leben. Seit dem fühle ich mich nicht mehr als Opfer eines Schicksalschlags, sondern habe das Gefühl dass es mich zu einem reiferen Menschen macht, der selbsttätig mit dem Problem umgehen kann.
Ich nehme mal an dass neue Krisen kommen werden und dass auch die Altersstufen meiner Tochter damit zu tun haben, aber ich habe die Hoffnung dass ich immer wieder einen Weg daraus finde - denn es gibt einen.

Ich drück dir die Daumen dass du deinen Weg aus der Krise findest, vielleicht mußt du erst verschiedene Sachen ausprobieren und ich denke auf diesem Wege sind die Sachen, die bis jetzt genannt worden sind ganz gute Vorschläge (Selbsthilfegruppe, Kur oder Psychotherapie).

Viel Kraft wünscht dir
Ruela

Hallo,

es tut gut zu lesen, dass es vielen so geht wie mir und nicht mit der Situation klar kommen. Ich bin zwar auch in einem Elternverein, aber da habe ich das Gefühl, alle kommen so gut damit zurecht, nur ich nicht.

Außerdem muss man für das Kind ja immer stark sein. Z.B. wenn die Werte aus nicht erklärbaren Gründen sehr hoch sind und meine Tochter selber ganz verzweifelt ist. Dann die Angst, ob mein kleiner Sohn auch erkranken wird. Die Nächte, an denen ich mir alle 2 Stunden den Wecker stellen muss usw. usw....

Ich glaube, ich muss nun wirklich mal für mich etwas tun.

Liebe Grüße

Hallo.

Inzwischen kann ich in etwa nachvollziehen, was meine Mutter damals ( vor 34 Jahren ) mitgemacht hat. Es setzt einen immens unter Druck.
Aber meine Mutter hat es überlebt, ich habe es überlebt und alle anderen werden es auch überleben. Es ist Mühsam aber heute hat man mehr Möglichkeiten.
Früher wurde einem gesagt, wenn er 20 wird, hat er Glück, oder wenn er etwas zu sich nimmt, das er nicht soll, stirbt er.
Was ich damit sagen will. Nutze die Möglichkeiten, die Dir in der heutigen Zeit zur verfügung stehen. Es ist nichts dabei sich Hilfe zu holen, denn schlußendlich geht es um Deine Gesundheit und davon hast Du nur eine.