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Markus hat einfach keine Lust





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18 Sep. 2010 22:05 - 18 Sep. 2010 22:10 #41466 von
Markus hat einfach keine Lust wurde erstellt von
Hallo Zusammen,

ich weiss im Moment einfach nicht mehr weiter!!! Ich könnte heule und schreien und bin echt am Limit mit meinen Kräften. Wie ihr ja wisst hat Markus seit gut fünf Wochen Diabetes und war davon 3 1/2 Wochen im Krankenhaus. Von Anfang an war die Diagnose für ihn ein riesen, riesen Schock und er wollte und will es auch jetzt noch nicht wirklich akzeptieren. Das Krankenhaus hat ja u. a. deswegen den Kinderpsychologen eingeschaltet und ich habe die Therapie auch befürwortet. Wegen dem Schulanfang allerdings finden die nächsten Gespräche erst ab Anfang Oktober statt. Jedenfalls ist es so, dass er sich zwar den Blutzucker misst und sich auch seine Insuline spritzt aber ich muss ihn ständig daran erinnern! In der Schule macht er das anscheinend schon bzw. sein Banknachbar sagt ihm regelmäßig, dass er komisch ist, er soll doch mal messen und bingo, jeden Mittag seit Schulanfang hat er regelmäßig so um die ´51 mg/dl Zucker!! Er trinkt seine 2 BE Capri Sonne und isst eine langsame BE hinterher und nach ein paar Minuten geht es ihm wieder gut und die Werte passen wieder. Wir haben jetzt in Absprache mit unserer Dia-Praxis seine IE für Basal und Bonus-Insulin jeweils um eine Einheit reduziert, wollten sehen was das bringt.

Die Dia-Beraterin hat ihn eindringlichst darum gebeten sein Diabetestagebuch ordentlich zu führen, regelmäßig zu messen und auch alles leserlich einzutragen. Fakt ist, Markus trägt gar nichts ein, darauf hat er keinen Bock und heute musste ich den ganzen Tag darauf achten, dass er nicht nur anständig misst und spritzt, ich meine ich gucke ja auch immer wieviele Einheiten er aufgezogen hat zur Kontrolle. Er weiss ja auch, dass Insulin und BE gleich stark sein müssen aber das ist ihm scheissegal! Ich musste heute dringend zum Einkaufen und habe ihm vorsichtshalber für die ZM noch etwas hergerichtet. Ich komme heim und frage ihn ob alles in Ordnung ist, ja, ja, seine Antwort. Rums, ab ins sein Zimmer, Tür zugeknallt, will seine Ruhe haben. Gucke in die Küche, Teller mit der ZM ist weg. Denke passt, er hat gegessen, will ihn sein Zimmer, er schreit mich an ich soll ihn in Ruhe lassen, er hat die Schnautze voll von dem Scheiss-Diabetes, ich soll gefälligst wieder raus gehen!!! Ich versuche mit ihm zu reden, klappt nicht wirklich aber er wird ruhiger, zu messen hat er sich strikt geweigert, keine Chance!!. Was hätte ich denn machen sollen? Kann ihn schlecht ko schlagen und selbst messen! :-( Bin dann raus aus seinem Zimmer, dachte ist wohl besser ihn in Ruhe zu lassen. Hat auch was gebracht, er kam nach ein paar Minuten, ihm tut es leid, er weiss auch nicht wie er sich verhalten soll, ihn kotzt alles an sagt er. Schmeisst sicht in meine Arme und weint!! Ich hätte mitheulen können!! Er will einfach nicht Diabetes haben sagt er, er hat darauf gar keinen Bock und sowas von die Schnautze voll. Immer frage ich ihn wie es ihm geht, wie seine Werte sind, ich wäre ein richtiger Kontrollfreak!

Ja bin ich im Augenblick auch, gebe ich zu, ist doch für mich auch alles neu, will halt einfach dass es ihm gut geht, das habe ich ihm auch gesagt und ihm versprochen mich selbst nicht mehr so reinzustressen. Herausgestellt hat sich letzttendlich, dass er seine ZM nicht gegessen hat, den Teller leergeräumt hat, damit ich nichts sage. Er hatte keine Lust zu essen obwohl er aber für die ZM mit Actrapid gespritzt hatte! Resulat? 51 mg/dl, mal wieder!! Sein Diabetes-tagebuch will er auch nicht führen, wozu auch, er hat ja das USB-Messgerät, soll die doch selber schauen!


Markus wird 13 und ist voll auf dem Weg in die Pubertät, zickiger wie ein Mädchen und total empfindlich! Schnell auf 180 und stellt dann total auf Durchzug. Es ist so schwierig im Augenblick, ich kann bald nicht mehr!! Ich versuche ihm immer wieder zu erklären, dass er bitte mithelfen soll damit es ihm gut geht, ist ihm egal. Kann mir einer von euch einen Rat geben wie ich ihm erklären kann, dass es wichtig ist sein strenges System, auf dem er im Moment noch eingstellt ist, einzuhalten um seine Gesundheit nicht zu gefährden? Und wie bringe ich ihn dazu alles in sein Tagebuch zu schreiben? Ich kann mich jeden Tag aufs Neue hinsetzen und alles eintragen. Aber wie soll er dann mit ins Skilager fahren, wenn ich mich nicht auf ihn verlassen kann? Keine Ahnung, ich bin ratlos.... :( :S

LG Tanja
Letzte Änderung: 18 Sep. 2010 22:10 von .

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Charly54
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18 Sep. 2010 22:19 #41472 von Charly54
Charly54 antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo,

ach Mensch... :( Es tut mir richtig leid, das alles so schwierig bei euch läuft.
Ich habe leider nicht so viel Zeit ganz viel zu schreiben, mir waren nur spontan zwei Dinge aufgefallen.

Immer frage ich ihn wie es ihm geht, wie seine Werte sind, ich wäre ein richtiger Kontrollfreak!

Das ist eine ganz böse Falle und da wirst du an dir arbeiten müssen. Das kann ich mir gut vorstellen wie es ihm da geht. Versuche nicht nur den Diabetes zu sehen, sondern dein Kind so wie er ist. Ich weiß noch wie es bei uns am Anfang war. Überall wo wir hin gekommen sind ging es um das Thema Diabetes. Es hat gar nicht lange gedauert und ich wollte einfach nicht mehr drüber reden, es sollte nicht mehr ständig das Thema Nr. 1 sein.
Ich wollte es machen und mich der Sache stellen aber nicht ständig drüber reden müssen.

wie soll er dann mit ins Skilager fahren, wenn ich mich nicht auf ihn verlassen kann?

Hast du ihn das schon mal gefragt? Was sagt er dazu?
Hast du inzwischen jemanden in eurer Nähe gefunden mit dem sich Markus vielleicht mal treffen kann?

liebe Grüße, Katrin

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18 Sep. 2010 22:35 #41477 von
Hallo Katrin,


vielen Dank für deine schnelle Antwort. :-)

Ich weiss ja, dass ich ein Kontrollfreak bin :-( Ich habe halt schreckliche Angst, dass ich was übersehe, dass es ihm schlecht geht und ihm noch mehr passiert. :-( Ich will ja auch an mir arbeiten un dich versuche doch auch, dass ich in ihm nur Markus sehe, Markus der so ist wie er immer war aber wenn ich ihn so ansehe, wie er so mit seinem Schicksal hadert, dann kann ich es nicht wegdrücken!! Es tut mir einfach so unendlich leid und ich kann nichts aber auch gar nichts daran ändern... Ich weiss was du meinst, es ist auch bei uns nicht anders, überall wo wir hinkommen wird drüber gesprochen, ich hoffe das legt sich bald!

Das mit dem Skilager habe ich schon angesprochen. Seine Antwort: Dann bleibe ich halt daheim und gehe in die Schule, wie soll ich das denn machen, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, das klappt eh nicht und außerdem kann ich weder skikfahren noch boarden! Ich habe ihm dann gesagt, dass er dort ja boarden lernen könne und dass bestimmt noch andere Kinder in der Klasse weder das eine noch das andere können. Mal sehen hat er gemeint, ist ja noch ne Weile hin....

Andere Kinder aus unserer Stadt haben wir noch nicht kennengelernt leider aber ich bin gerade dabei einen Kontakt herzustellen und hoffe sehr, dass Markus das gut tun wird.

Lg Tanja

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chankn
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18 Sep. 2010 22:54 #41479 von chankn
chankn antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo Tanja

Ihr tut mir beide echt leid! Wie Katrin aber schreibt, es kann eine riesige Hilfe sein, jemand in der gleichen Situation zu kennen. Für unser Sohn, gerade 14 bei der Manifestation vor knapp 1 Jahr, war es eine enorme Hilfe, dass der kleine Bruder von seinem besten Freund auch Diabetes hatte. So konnte es sich bei seinem Freund "ausheulen", weil der ja von seinem Bruder sehr gut wusste, was es alles mit Diabetes bedeutet. Ausserdem war Chris sehr erleichtert, als er festgestellt hat, dass er nicht wie Opa streng Diät halten muss, sondern alles essen kann was er will. Opa ist tierisch neidisch!

Das Tagebuch führe ich aber immernoch selbst. Chris hasst diese Aufgabe und es ist ja das einzige bei dieser Krankheit, was ich ihm abnehmen kann, also mache ich es. Noch... So langsam versuche ich ihn aber jetzt dazu zu animieren, es auch selbst zu machen.

Wünsche euch beiden viel Kraft und Glück!

LG, Annika

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anki
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19 Sep. 2010 00:08 #41483 von anki
anki antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo Tanja!
Ich weiß wie es dir geht und es tut mir leid.Plötzlich sind so viele Pflichten dazu gekommen,dass einiges nicht als wichtig empfunden wird.
Leider muß ich auch immer die fleißige Liese sein, die ständig das Tagebuch führt.
Morgens schreibe ich den Wert und Be ein und wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, hat sich nichts weiterbewegt.Dabei denke ich, dass es fast normal ist, weil zu viele Aufgaben auf die Kids zukommen.
Der Stress in der Schule, Räume wechseln, im Essenraum anstellen, gleichschnell mit anderen Kindern sein.
Dazu ist das Messen, Spritzen und Tagebuch schreiben auch nicht gerade eine Freude.
Mich ärgert es genauso, dass er nie von allein drauf kommt.
Auch ich erinnere an das Essen zwischendurch und frage ständig, ob es ihm gut geht.Dann kommt auch schon ein patziges JA.Weil es langsam nervt.Diese Launen mit dem Unterzucker kenne ich zu genüge.Und wenn Jan-Ole gerade etwas nicht in den Kram passt, sagt er einfach"ich bin kein Diabetiker".Dabei denke ich, dass er noch nicht in der Pupertät ist.Vielleicht klappt in ein paar Monaten alles besser.Dafür drück ich dir die daumen!
LG Anki

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Wilfried49
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19 Sep. 2010 09:59 #41485 von Wilfried49
Wilfried49 antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo,
je ich kann deine Stimmung gut nachfühlen, Unser Sohn hat seit zwei Jahren DM1 und ist mitten in der Pubertät. Das erste Jahr war das Schlimmste, was wir in unserem Familienleben bislang erlebt haben. Er hatte oft depressive Zustände, wollte nicht in die Schule usw. Und bei den Lehrern und Freunden stößt man mit den Problemen, die mit DM1 verbunden sind, auch selten auf Verständnis.
Es ist ein kräftezehrender Langstreckenlauf. Und die DIA-Ratgeber finden wir in dieser Hinsicht auch wenig hilfreich, da sie diese Probleme eher kleinreden.
Inzwischen ist das rein Organisatorische kein Problem mehr, das hatte sich nach einem halben Jahr einigermaßen eingespielt. Aber die Hormonschwankungen, dann gelegentlich Infektionen oder Veränderungen im Urlaub, bei Klassenfahrten, Konfirmanden-Freizeiten, Teenie-Geburtstagen usw. bringen immer wieder alles durcheinander.
Wir sorgen erstmal für uns als Eltern, damit es uns gut geht; dann machen wir viel mit unseren Kindern gemeinsam; als Familie sind wir enger zusammen gewachsen (gemeinsame Spiele, gemeinsame Bastelaktionen (Modellbau, Reparaturen etc.), Unternehmungen wie Kletterpark, Wandern, Museumsbesuche (z.B. interaktive), Ausflüge etc. Dazu braucht man auch Zeit, muss seine Termine zusammenstreichen und aus der Alltagshektik rauskommen. Nicht gerade leicht! Aber nichts ist wichtiger als dass es uns und unseren Kindern gut geht.
Und das letzte, was unsere DIA-Kinder brauchen, ist Druck, Kontrolle, Vorhaltungen usw. von den Eltern. Natürlich sind wir anfangs auch immer mal ausgerastet, haben uns dann aber immer (am besten vor dem Schlafengehen) entschuldigt und erklärt, warum es uns schwerfällt, ruhig zu bleiben, wenn es mal wieder mit dem Spritzen, Messen etc. nicht klappt. Auch die Pubertierenden brauchen Liebe und Trost.
Viel Kraft und Zuversicht wünsche ich euch.
Es mag jetzt platt klingen, aber sowohl die DIA-Kinder als auch deren Eltern wachsen an diesen Problemen.
lg
Wilfried

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Miri.M.
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19 Sep. 2010 14:01 #41487 von Miri.M.
Miri.M. antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
...eine schwierige Situation...

Emma hatte von Anfang an keine Probleme mit der Akzeptanz des Diabetes.
Ist bei unserer Familiengeschichte ja auch nicht verwunderlich. Außerdem
hat ihre beste Freundin Diabetes und deren Schwester auch. Dann gab es an
der Grundschule noch weitere Dia.kinder...

Wir haben aber von Anfang an darüber gesprochen, wie gut es ist, das es
Insulin gibt und wie gut man diese Störung behandeln kann. Man darf trotzdem
alles essen und hat (bei uns jedenfalls) keine Schmerzen.

Unser Kinderdiabetologe erzählte von einer Störung bei einem Jugendlichen,
der überhaupt keine Glucose speichern kann. Der Junge ist verdammt, spätestens
alle zwei Stunden Nahrung aufzunehmen. Er wird nicht sehr viel älter... :(
Das tut mir so leid.

Ich dulde kein Selbstmitleid und bin da ziemlich ungeduldig.
Narürlich würde man seinen Kindern die Störung (ich weigere mich, dies als
Krankheit zu sehen) abnehmen, wenn es nur irgendwie ginge. Aber es geht nicht
und man kann gut damit leben. Punkt. Jammern, Selbstmitleid, Verzweiflung hilft
nicht, überhaupt nicht... Und wenn man sich auf den Kopf stellt, es nützt nichts.

Das ist eine harte Einstellung meinerseits, aber es funktioniert. Mein Mitgefühl
haben bei Diabetes in erster Linie Eltern von klitzekleinen Dia.Kids. Die kleinen
Mäuse werden gestochen und gequält, verstehen überhaupt nicht was sie verbrochen
haben. Das ist hart. Das muß man aushalten. (Die kleinen natürlich auch)

Wie gesagt, ich würde meiner Tochter die Störung abnehmen. Kein normaler
Mensch will so etwas für seine Kinder.


Ich denke, Du solltest Markus klarmachen, das Selbstmitleid nicht hilft
und das er sich zusammennehmen soll. (Ich weiß, das ist das Gegenteil von dem
was man eigentlich möchte... Mitweinen, trösten, verzweifeln)
Mach ihm klar, das das alles nicht so schlimm ist. Stell den Diabetes nicht in
den Mittelpunkt Eures Lebens. Gib ihm das Gefühl, das Du nicht nur an Werte, Einheiten
und Essen denkst.
Mittags ist meine erste Frage immer, wie es in der Schule war, ob´s was neues gibt. (Wird nur äusserst zäh beantwortet ;) )
Dann die Frage nach Hunger, Hausaufgaben und Plan für den Nachmittag.
Dann wird abgewogen und gemeckert, weil Emma mit ungewaschenen Händen am Tisch sitzt :laugh:
DANN wird gemessen. Da wir neben Actrapid auch Novorapid nutzen und Emma keine astronomischen Werte hat,
kann sie so ziemlich sofort essen. Ist sie zu hoch spritzt sie vor dem Essen, isst dann aber
relativ kurzfristig nach Insulinabgabe... Das nehmen wir so in Kauf. Ihr Hba1c zeigt, das das (im Moment)
so in Ordnung ist. Sollte sich der Wert verschlechtern kann man immmer noch was ändern.
Das Tagebuch führe ich , Emma ist da zu nachlässig (ich manchmal auch :blush: ).
Wenn sie später eine Pumpe will, muß sie
es selber machen, oder auf die Pumpe verzichten.

Diabetes ist lästig, aber gottseidank kein Todesurteil.
Tanja, ich hoffe, ich habe dich mit meiner Meinung nicht geschockt. :unsure:
Das ist eben meine höchstpersönliche Einstellung zu diesem Thema. Die habe ich mir
relativ schnell (nach anfänglicher Verzweiflung natürlich :lol: ) angeeignet.

Liebe Grüße
Miriam

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19 Sep. 2010 20:21 #41500 von
Hallo Ihr Lieben,

erst mal vielen Dank für euere aufmunternden Antworten :-)Offensichtich sind wir nicht die einzigsten, die einen "Kampf" mit dem Tagebuch ausführen, sehr beruhigend :-) Ich glaube, ich werde das in Zukunft auch so handhaben, dass ich das Tagebuch führe, ist einfach besser für uns und ich stresse mich dann auch nicht so. Vielleicht sehe ich auch einiges viel zu verbissen, ich möchte halt, dass es ihm gut geht.... Vielleicht ist es bei ihm auch einfach so, dass es nicht nur der Diabetes ist sondern auch die Pubertät :angry: Schrecklicher Zustand, ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich als Mädel auch so zickig war wie er es sein kann. :blink:

Vielleicht sollte ich Markus und mir einfach noch ein wenig Zeit geben, denn wir sind ja erst seit fünf Wochen dabei, vielleicht erwarte ich einfach zu viel von uns?

Dass wir enger zusammengewachsen sind, das habe ich schon bemerkt, denn er hat jetzt auch wieder viel mehr Lust mit mir etwas zu machen, vor seiner Diagnose hat er doch am liebsten nur noch Zeit mit Kumpels verbracht und wollte immer seine Ruhe, nun sucht er wieder viel mehr meine Nähe, vielleicht auch ein Zeichen von Angst und Unsicherheit? Und dann stresse ich ihn womöglich, weil ich ständig nachfrage.... Oh Mann, es ist wirklich nicht leicht.....

@Miriam:

Deine Einstellung finde ich nicht schockierend, im Gegenteil!! Ich finde das sehr gut, dass du es nicht als "Krankheit" sondern als Störung bezeichnest und auch total locker mit Emma umgehst und erst mal sie als Kind und Mensch in den Vordergrund stellest und dann erst nach Werten usw. fragst. Ich möchte das auch wieder können aber ich arbeite daran :-) Das versuche ich Markus ja irgendwie zu vermitteln, dass er nicht "krank" ist sondern eine Insulinschwäche hat, die er zum Glück von außen per Hand oder später mal per Pumpe, regulieren kann. :-) Das ist auch der Grund weswegen ich für Markus auch keinen Schwerbehindertenausweis beantragt habe, ich sehe darin für ihn im Moment noch keinen Nutzen! Allerdings habe ich halt auch Angst, dass er irgendwann mal Spätfolgen hat, wenn die Werte zu stark schwanken. Es macht schon Angst, wenn man erst so kurz dabei ist und dann soviele Informationen von allen Seiten bekommt, vielleicht sollte ich da auch einfach mal lockerer bleiben?

Miriam, du hast geschrieben, dass es früher kein Insulin gab. Woher hast du die Info, gibt es irgendwo eine Seite, wo man das alles nachlesen kann? Ich würde das auch gerne mal lesen und vielleicht auch einfach mal mit Markus drüber sprechen.

Auf alle Fälle möchte ich versuchen, dass wir Kinder in unserer Gegend ausfindig machen, damit Markus sich austauschen kann, ich glaube das wäre gut für ihn und er hat auch schon gesagt, dass er gerne wissen würde, wer an seiner Schule auch Diabetes hat. Wir haben nur erfahren, dass es dort Diabetes Kinder gibt aber wer sie sind, das wissen wir leider nicht.

LG Tanja

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chankn
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19 Sep. 2010 20:58 #41501 von chankn
chankn antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo Tanja

Wenn du auf "Frederick Banting" und "Charles Best" googlest, findest du ganz viele Infos über die Erfindung von Insulin (wenn man nun sagen kann, dass Insulin erfunden wurde, eher wurde es wohl "entdeckt"). Der erste Patient wurde 1922 behandelt.

Die Insulin-Sorten und das Zubehör ist ja auch jetzt GOTT SEI DANK viel besser als nur vor 10-20 Jahren. Messgeräte gibt es auch nicht sooo lange. Als ich klein war, hatte ich eine Freundin, die Diabetes hatte. Sie hatte riesige Spritzen, die ihre Mutter täglich auskochen musste, und musste immer ganz streng Diät halten. Da haben unsere Kinder es unheimlich viel besser!

LG, Annika

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cociw
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19 Sep. 2010 21:01 #41502 von cociw
cociw antwortete auf Aw: Markus hat einfach keine Lust
Hallo Tanja!

Als ich in deinem Bericht gelesen habe, wie es Markus gerade geht, musste ich spontan daran denken, ob er wohl gerade sowas wie eine Trauerphase durchmacht.
Nach dem 1. Schritt (nicht-wahrhaben-wollen) kommen da die "aufbrechenden Emotionen", also Wut, Zorn, Angstgefühle, usw..
Schließlich muss er gerade jetzt (in seinem "schwierigen" Alter) Abschied von seinem bisher bekannten Lebensstil nehmen. Du hattest sicher die "Nabelschnur" zu deinem Sohn schon altersgerecht länger gelassen und nun wird sie aus der Angst und Sorge heraus erstmal wieder kürzer. Das war bei uns auch so - wird aber besser, wenn man sicherer wird.

Ich gestehe, dass ich meinem Sohn mehr helfe oder abnehme, als ich es vor dem DM getan habe.
Er muss an so viele Dinge denken und sich selbst auch disziplinieren - mir ist wichtiger, dass er ans Messen und Bolen denkt.
Tagebuch führen habe ich von Anfang an gemacht - das war mir vorher schon klar, dass er das verbröselt. Mir war es aber zu wichtig, um es unter den Tisch fallen zu lassen.

Denke, dass sich im Lauf der Zeit einiges von selbst erledigt, ohne dass ich hier den Mega-Stress abziehe. So wie es gerade läuft, sind wir alle zufrieden. Justus ist extrem kooperativ und zuverlässig - mehr kann ich nicht erwarten.
Habe ja noch ein paar Jahre, bis er auszieht :woohoo:

LG, Cordula

Cordula mit Justus (*08/1999, DM seit 12/2009, CSII seit 05/2010)

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