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Insulinpumpe: Ohne Insulin wie viele Stunden bis zum Tod durch Ketoazidose?

Bibi
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02 Dez. 2017 23:26 #107153 von Bibi
Hallo

Heute habe ich mit einer befreundeten Ärztin über die Ketoazidose bei Insulinpumpenträgern diskutiert. Ich habe behauptet, dass Insulinpumpenträger ohne Insulinzufuhr etwa innerhalb von 12 Stunden an einer Ketoazidose sterben.
Sie hat mir das nicht geglaubt, hat diese 12 Stunden für sehr übertrieben gehalten.

Nun weiss ich natürlich, dass man das nicht so pauschal sagen kann, dass es auf viele Faktoren draufankommt ...

Aber im Netz finde ich auch keine ungefähren Angaben.

Weiss jemand da mehr oder hat einen Link dazu?

Oder was habt Ihr so für Zahlen im Kopf?

Danke, falls jemand antworten mag, liebe Grüsse Bibi

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mibi74
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03 Dez. 2017 08:48 #107154 von mibi74
Morgen Bibi!

Der, der den Tod sucht, wird ihn nicht so einfach finden, denn sterben ist etwas, wogegen Kopf und Körper bis zum letzten Atemzug kämpfen werden.
Der, der den Tod nicht sucht, kann dafür sehr schnell ins Nicht hinübergleiten, denn dazu bedarf es oft nur ein paar Sekunde Unaufmerksamkeit.

Ich denke, man wird deswegen nichts darüber lesen können, um selbstmordgefährde Personen nicht auf dumme Ideen zu bringen, wie sie möglichst qualvoll zu Grunde gehen können.
12 Stunden, ist meiner Ansicht nach, nicht realitisch.
Das dauert viel länger.

Heute ist der 1. Advent. Mein Sohn macht gerade Frühstück. Wir gönnen uns lieber eine Extraportion Insulin und ein Stück Christstollen. Macht viel mehr Spass, als düsteren Gedanken nachzuhängen. ;)
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Bibi
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03 Dez. 2017 09:43 #107155 von Bibi
Ja ne, ich häng keinen düsteren Gedanken nach ... uns geht es gut, auch wir geniessen den ersten Advent heute!

Es ist einfach Neugier, die mich treibt, das mal genauer wissen zu wollen ... und ja, wir haben hier in den nunmehr fast 10 Jahren leben mit Typ-1-Diabetes halt einfach schon so oft die Erfahrung machen müssen, wie schnell sich doch eine Ketoazidose entwickeln kann, da reichen einige Stunden ohne Insulin zum Beispiel nachts.
Zum Glück waren diese Ketoazidosen (ausser diejenige bei der Erstmanifestation) bis jetzt nie fortgeschritten genug, um lebensbedrohlich zu sein ...

Mein Sohn sagt übrigens, er hat 24 Stunden im Kopf.

Ich wünsche allen eine friedliche, komplikationsfreie Adventszeit! Liebe Grüsse, Bibi

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mibi74
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03 Dez. 2017 10:06 #107156 von mibi74
Ich schätze, dass es sehr Typ abhängig ist. Mein Kind(seit 11 Jahren Diabetes) reagiert nur sehr langsam mit einer Ketonbildung auf hohe Werte. Plötzlich Tod umfallen tut damit keiner. Man kennt ja die Symptome. Durst, Übelkeit, Erbrechen.
Kommt eine Erkrankung mit ins Spiel kann das schneller gehen, siehe Hungerketone.

Trotzdem glaube ich, dass der Grund, warum das nicht so einfach zu finden ist, der ist, dass dieses Wissen ein zweischneidiges Schwert für suizidgefährdete Personen ist. Der Personenkreis ist ja normalerweise nicht sehr hoch, aber die Pubertät ist schwierig und der Weg zum Erwachsenen werden mit allerlei seelischen Stress behaftet.

Ich bin selbst nicht sicher, ob ich das so wissen möchte, weil ich glaube, das dieses Wissen mehr schadet als nützt.

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Bibi
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03 Dez. 2017 10:18 #107157 von Bibi
Also ich glaube echt, dass ich, wenn ich als Typ-1-Diabetiker Suizid begehen wollen würde, jetzt nicht stundenlanges Leiden in Form einer Ketoazidose in Kauf nehmen würde, sondern mir einfach viel zuviel Insulin spritzen würde ...

Aber um Suizid geht es hier nicht, ich weiss gar nicht, warum Du das immer wieder erwähnst!

(Und wenn ich als Typ-1-Diabetiker wirklich planen würde, durch eine Ketoazidose sterben zu wollen, spielt das Wissen darum, wie viele Stunden es dauert, bis ich tod bin, jetzt nicht so eine Rolle, finde ich, denn wenn ich die Ketoazidose nicht behandle oder behandeln lasse, werde ich auf jeden Fall irgend wann sterben.)

Aber wie gesagt, ich möchte hier nicht über Suizid diskutieren!!

Mich interessiert einfach die Frage, nach wie vielen Stunden ein Typ-1-Diabetiker mit Insulinpumpe ohne Insulin an einer Ketoazidose stirbt ...

Für mich persönlich ist diese Frage auch wichtig, weil ich dann einschätzen kann, wie intensiv ich meinen mittlerweile erwachsenen Sohn mit Ty-1-Diabetes und Insulinpumpe, der hier bei uns wohnt, überwachen muss ...

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mibi74
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03 Dez. 2017 12:21 #107158 von mibi74
Hm. Mir ist schon klar worauf Du hinaus willst und ärgern will ich Dich bestimmt nicht nicht. :) Was ist, wenn ich oder jemand anderes jetzt schreibt, in 14 Stunden oder in 24 Stunden. Was machst Du mit diesen Wissen? Was macht das Wissen mit Dir? Gibt/gäbe es Dir mehr Sicherheit? Wenn dein Kind über das Wochenende weg ist, oder ihr im Wochenendurlaub, allein ohne Kind weg seid.

Mir ist klar, ich habe zwei von den Wänstern, dass man sich als Eltern immer Sorgen macht. Mein Sohn, der jetzt 12 ist, bleibt nun öfter mal über Nacht bei einem Freund. Angenehm ist das nicht. Ich mache mir auch Sorgen und würde ihn am liebsten anrufen und erinnern zu messen. Aber das mach ich nicht. Warte geduldig, ob er mich anruft. Meistens tut er es nicht. Nur wenn es Probleme gibt. Darauf vertraue ich. Muss ich vertrauen.
So haben es meine Eltern mit mir auch gemacht. Und ich bin mit gerade erst 17 geworden, von zu hause ausgezogen. 400 km weit weg. Meine Mutter hat damals zu mir gesagt, wenn ich es unbedingt möchte, werden sie mir keine Steine in den Weg legen. Und sie hat mir noch viele andere Dinge mit auf dem Weg gegeben und mich entscheiden lassen. Dafür bin ich ihr heute sehr dankbar, weil sie mir die Chance gab, mich abnabeln zu können.
Ich spreche also nicht nur als Sicht einer Mutter.

Ich kann nicht sagen, was zu viel oder zu wenig Kontrolle ist. Für mich fühlt es sich momentan, in meiner Lebenssituation richtig an. Wie geht es Dir damit? Wie empfindet es dein Sohn? Das ist doch das ausschlaggebende. Wie viel Kontrolle lassen sie mit über 18 noch zu? Kann man da sagen, in 14 Stunden rufst du mich an oder in 24 will ich deine Blutzuckerwerte sehen?

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03 Dez. 2017 13:04 - 03 Dez. 2017 13:05 #107159 von Bibi
Mein Sohn lebt ja noch hier bei uns, im Alltag sehe ich ihn als mindestens morgens und abends und kann mit ihm über den BZ reden.

Nun ist es aber so, dass er zu extremen BZ-Werten (tiefen oder hohen, bis 20 mmol/l sind hier alltäglich ...) neigt ... ja und eben rasch (innerhalb von vielleicht fünf Stunden ohne Insulin) Ketoazidosen entwickelt, wo es ihm wirklich nicht mehr gut geht und er teilweise selber auch nicht mehr adäquat reagieren kann (zu wenig Insulin abgibt oder immer wieder über die Pumpe abgibt, obwohl nach einigen Versuchen klar sein müsste, dass da nichts mehr ankommt und er sich das Insulin mal direkt über die Einwegspritze applizieren sollte ...).

Ja, und dann ist es eben so, dass ich bei der Erstmanifestation auf der Intensivstation neben ihm sass und ihm bei dieser ersten Ketoazidose beigestanden habe, die ihm fast das Leben gekostet hat (Blut-pH 6.7!).

Und: Er trägt ja auch das Dexcom 5-Gerät und ich sehe normalerweise den BZ-Verlauf auf meinem Handy und kann ihn via WhatsApp an eine Insulinabgabe erinnern, wenn ich zum Beispiel sehe, dass sich an einem hohen Wert über Stunden nichts verändert ...

Wenn er jetzt aber eine oder mehrere Nächte nicht zu Hause ist, steigt mit Sicherheit irgendwann die BZ-Übertragung an mein Handy aus aus unterschiedlichen Gründen und vorzugsweise dann, wenn er extrem hoch oder tief ist !! (Murphys Law)

Und da stellt sich mir natürlich immer die Frage: Hat er korrigiert? Sinkt der BZ jetzt? Oder hat er was gegessen, steigt er? Wie lange kann ich warten ohne einzugreifen, wenn ich den BZ-Verlauf nicht sehe ...

Nachts kann ich meinen Sohn selber nicht wecken und fragen durch einen Telefonanruf, er ist dadurch nachts nicht weckbar. Falls ich also nachts, wenn er nicht zu Hause ist und bei mir die BZ-Übertragung mal wieder nicht funktioniert, etwas über seinen BZ erfahren will, muss ich seine Begleitpersonen wecken ...

Deshalb ist für mich persönlich die Frage wichtig, wie lange ich in solchen Situationen zuwarten kann ...
Letzte Änderung: 03 Dez. 2017 13:05 von Bibi.

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03 Dez. 2017 14:18 #107160 von mibi74
Ich gebe dass mal so wieder, wie es bei mir ankommt.
Unselbstständig, von Eltern fremd überwacht und kontrolliert. Ich kann das wirklich alles nachvollziehen, wie es Schritt für Schritt zu der Situation kam und kann selbst auch nicht ausschließen, dass es mir auch so gehen könnte. Wer weiß schon, was in ein paar Jahren ist. Mit Krankenhaus und so kenne ich mich aus, doch das habe ich unter verdammt schlechte Erfahrung abgehakt. Jedes Mal.:blink: Das hat schon ein paar Jahre gebraucht.

Aber hier läuft was falsch. Vollkommen falsch. Dein Sohn sollte mal ein paar Tage weg und zur Besinnung kommen. Und mir scheint, das Handy gehört mit seiner Überwachung auch in eine Schublade gesperrt, damit man wieder einen freien Kopf bekommt. Das Erste was er meines Erachtens lernen muss ist, dass Mami und Papi ihn nicht immer zur Seite stehen und er das selber in den Griff bekommen muss. Schon mal an die Skifreizeit gedacht, oder eine kleine Bootsfahrt? ;)
Außerdem, wo ist denn dein Hebel an dem Du ziehen kannst, um zu motivieren? Meiner wäre so: kein Führerschein ohne Besserung. Und wenn er den schon hat, dann würde der Autoschlüssel konfisziert oder mein Auto wäre für ihn gestrichen bis er in einem Gesundheitszustand ist, wo das führen eines PKW zu verantworten ist.

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Bibi
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03 Dez. 2017 16:01 #107161 von Bibi
Das schätzt Du vollkommen falsch ein! Er ist 18!! Er ist jedes Jahr mehrere Wochen zum Beispiel mit der Schule (Skilager, Studienwochen) oder in den Ferien alleine auch im Ausland unterwegs seit er 10 Jahre alt ist, und da hat es niemanden dabei, der sich mit Diabetes auskennt und da macht er alles alleine. Ich war da noch nie selber mit (Gott bewahre ...) und habe während diesen Zeiten auch keinen Kontakt mit ihm ...

Und ich muss ihn nicht motivieren, er macht sein Diabetes-Management sehr gut im Normalfall, sein HbA1C liegt zum Beispiel meistens bei oder unter 7 ... und sein Diabetologe lobt seine Selbständigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein jedes Mal!

Und dennoch bin ich auch immer noch in die Diabetes-Sache involviert, überwache mit, diskutiere mit ihm, korrigiere nachts, wenn er zu Hause ist und der BZ zu hoch oder zu tief ist, wenn ich koche, rechne ich die KH-Einheiten aus, etc.

Der Führerschein mit Diabetes ist hier in der Schweiz übrigens ganz strikt geregelt: Der BZ muss bei Fahrtantritt und bei längeren Fahrten in regelmässigen Zeitabständen in einem akzeptierten Bereich sein und dokumentiert sein, ansonsten zahlt die Versicherung bei einem Unfall nicht ...

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03 Dez. 2017 16:11 #107162 von Bibi
Aber hier geht es nicht um meinen Sohn und seine Selbständigkeit, niemand hier aus dem Forum kennt uns persönlich und kann deshalb irgend ein Urteil abgeben über ihn und sein Diabetes-Management, oder über uns und unseren Lebensstil und ob wir ihn überbehüten (beileibe nicht!!!), oder nicht.

Und es geht auch nicht darum, wie man sich als Diabetiker am einfachsten das Leben nehmen kann, etc.

Ich habe eine einfach, emotionslose Frage gestellt darüber, wie lange ein Typ-1-Diabetiker ganz ohne Insulin überleben kann so im Durchschnitt, das ist das einzige, was mich interessiert und was ich diskutieren möchte!

Anscheinend weiss niemand etwas Genaueres darüber (?) oder möchte nicht antworten ...

Ich würde mich freuen, wenn jemand diese Frage noch beantworten könnte oder mir einen Tipp geben könnte, wo ich allenfalls eine Antwort darauf finden kann.

(Ja, den Diabetologen werde ich mal fragen, wenn ich ihn sehe ... die Sprechstunden finden übrigens schon lange ohne uns Eltern statt, wir bringen unseren Sohn nur hin und holen ihn wieder ab, weil der Weg ohne Auto sehr umständlich ist und lange dauert ...).

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