wenn die Fassade bröckelt...
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mir wird immer ganz anders wenn ich denke, das ich Junior mindestens die nächsten 12 Jahre intensiv begleiten muss. Und die schwierigen Sachen wie Schule etc. liegen noch vor uns.
Und wann ich wieder mehr arbeiten kann und er mal aufs Zeltlager fährt.
Und wenn die Warumfragen kommen. UND UND....
Da denke ich auch, das schaffe ich niemals, aber es gibt ja keine Alternative.
Mein Sohn hat so ein sonniges Gemüt und meine größte Sorge ist, das der Diabetes seine fröhliche Art verändert.
LG
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also sooooo lange dauert es nun auch wieder nicht. In 2 Jahren wirst du schon merken, dass es einfacher geworden ist und ab der 1. Klasse hast du gewonnen. Ich kann natürlich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber soviel wie ich von der Schule deines Wohnortes mitbekommen habe, sind die GANZ anders eingestellt! Mach dir da mal keine Sorgen. Bei meiner Freundin ihrer Tochter geht auch ein Mädchen mit Diabetes in die Grundschul-Klasse. Funktionert gut und ohne I-Kraft.
Wichtig ist, dass du dein eigenes Vertrauen beibehälst und immer optimistisch bleibst. Natürlich wird nicht jeden Tag die Sonne scheinen. Es wird mit Sicherheit Probleme geben. Es wäre unrealistisch, dies auszuschließen. Und warum solltest du das nicht schaffen?! Ja klar schaffst du das!!! Also Hallo?, wer sich so einen Job wie du herausgesucht hat, der muss doch Nerven wie Drahtseile haben. :laugh:
Ich komm schon ins Schwitzen, wenn mehr als zwei Kinder im Sprechzimmer sind und ich die 1 Stunde in Schach halten muss, während der, der hinter meinen Rücken steht, anfängt die Schubladen auszuräumen oder am “Gaspedal“ der Bohrer herumspielt. Ganz beliebt der Ausknopf der Behandlungseinheit.
Also, da ist der Diabetes meines Kindes nicht so stressig. (Finde ich)
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Das macht echt Mut. Das mit den guten Nerven klappt ganz gut in der Arbeit.
Aber wenn es ums eigene Kind, ist man (ich jedenfalls) einfach zu emotional und hat nicht den Abstand.
Ich sehe nur wie einfach alles bei meiner Großen läuft; Kindergarten, bei Freunden zum Sport etc.
Und bei Leif ist halt alles viel komplizierter.
Schön das von der Schule zu hören.
LG
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mach Dir nicht allzu viele Gedanken wegen dieser Aussage...
Genau dasselbe habe ich als junge Erwachsene auch gesagt, mit exakt dem gleichen Wortlaut. Und ich kam mit dem Diabetes wirklich ganz gut klar, das war kein großes Thema. Es war nur das Gefühl, dafür verantwortlich zu sein, dass mein Kind wegen mir diese Krankheit bekommen könnte.
Deshalb habe ich mich gegen Kinder entschieden - was nichts daran ändert, dass es dann doch "passiert" ist. Ich habe Kinder bekommen und (bis jetzt) hat eins davon Diabetes.
Für mich ist nach der Diagnose meines Sohnes die ganze Welt zusammengebrochen - weil ich seit der Geburt immer unterschwellig diese Angst hatte... und dann Schuldgefühle.
Aber inzwischen habe ich gesehen, dass die Welt sich weiterdreht, und dass wir gut klarkommen. Dass es tolle medizinische Hilfsmittel gibt und die Forschung bestimmt noch viel für uns bereit hält.
Ich bin dankbar, dass mein Sohn entstanden ist. Und dass unsere Tochter mit allem Mut den ich zusammen genommen hatte vor der Diabetes-Diagnose unseres Sohnes auf die Welt kam.
Ich würde es im nach hinein immer wieder so tun - denn unsere Kinder sind einzigartig, großartig, ein Wunder - Diabetes hin oder her.
Im alltäglichen Wahnsinn habe ich auch manchmal meine "Zusammenbrüche", ich bin davon überzeugt das kennen wir alle hier. Manchmal reicht eine Banalität, um unser "emotionales Fass" zum Überlaufen zu bringen...
Jeder von uns hat seine eigene Geschichte und sein Päckchen zu tragen. Umso toller, dass wir uns in diesem Forum austauschen können...
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August26 schrieb: Hallo,
mir wird immer ganz anders wenn ich denke, das ich Junior mindestens die nächsten 12 Jahre intensiv begleiten muss. Und die schwierigen Sachen wie Schule etc. liegen noch vor uns.
So lang wird das wirklich nicht sein. Unser Diabetes-Kind ist 12,5 und ich begleite ihn schon mehrere Jahre nicht mehr intensiv. Genau genommen begleite ich ihn schon mehrere Jahre so gut wie gar nicht (also nicht außer Haus, zu Hause überlässt er gern alles mir, weil das eben bequemer ist).
Im Zeltlager, im Sinne von ZELTlager war er noch nie (ich aber auch nicht), in Jugendherbergen aber schon oft. Das erste mal mit 8 und immer ohne unsere Begleitung.
Kürzlich kam er damit an, dass er vielleicht gern 2 Monate auf Schüleraustausch nach Frankreich fahren würde. Klar dachte ich da an den Diabetes, den er dann 2 Monate ganz allein managen müsste, aber ich dachte mindestens ebenso daran, dass wo wir denn den jungen Franzosen unterbringen könnten, der dann irgendwann zu uns käme und wie das so wäre 2 Monate mit einem völlig Fremden...
Ich bin ganz froh, dass er den Gedanken mit dem Schüleraustausch verworfen hat ( hinterher 2 Monate Schulstoff nachholen, fand er einfach zu anstrengend), aber auch das weniger wegen des Diabetes.
Schule ist gar nicht so schlimm. In dem Alter können sie schon recht viel selber machen.
Klar erinnere ich ständig ("250? Hast du dann auch korrigiert? Nein? Aber dann mal los!" oder "Heute ist Katheterwechsel! Nein, der hält nicht bis morgen. Heute!!"), aber sonst läuft der Diabetes bei uns echt schon mehrere Jahre so nebenbei mit, in etwa als hätten wir einen Hund: er braucht Aufmerksamkeit und macht Arbeit, aber er ist hier nicht die Hauptperson.
Das wird schon.
LG Heike
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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Diese ganze Achterbahn der Gefühle und die Erkenntnis, dass das Leben sich grundlegend ändern wird, ging hier allen Eltern so. Ich weiß, dass da wirklich gar nichts trösten kann. Es ist einfach ein furchtbares Gefühl, so machtlos zu sein.
Du weißt nicht, was auf dich zu kommt und das macht dir Angst. Ist vollkommen normal. Mit zwei kleinen Kindern hast du ganz schön viel zu tun. Doch genau das solltest du auch als Chance sehen, dass euer Leben bald wieder in halbwegs geordnete Bahnen kommt.
Mit den Zwillingen bist du höchstwahrscheinlich daheim und kannst so auch mit der Schule einiges regeln. Gut, dass jetzt Osterferien sind. Da wäre es ganz gut, der Klassenlehrerin eine E-Mail zu schicken, in dem du sie um ein Gespräch bittest. Vielleicht ist es sinnvoll das vorher mit der Diabetesberaterin abzuklären, die dich dabei evtl. unterstützen kann. Du wirst wahrscheinlich momentan emotional zu aufgewühlt sein, um sachlich zu bleiben.
Mach dir keine Vorwürfe, wenn mal was daneben geht. Wir sind nur Menschen und die machen halt nicht alles richtig. (Sonst wäre unsere Welt das reinste Paradies und davon ist die Menschheit ja bekanntlich noch ein ganzes Stück weg.)
Der Diabetes an sich, wird nicht verschwinden. Alles andere ist nicht in Stein gemeißelt. Da wird sich noch sehr viel zum Positiven ändern. Ich wüsche euch also trotz allem ein schönes Osterfest. Lasst euch die Tage nicht vermiesen, und falls ihr es nicht schon getan habt, viel Erfolg beim Eiersuchen.
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wie mibi74 schon geschrieben hat - Fehler passieren jedem von uns, mach Dich deswegen nicht fertig.
Aktuell gibt es keine Worte, die Dich trösten können oder die den seelischen Schmerz lindern. So platt es sich anhört - das einzige was hilft ist Zeit. Ihr werdet irgendwann richtige Profis sein und Euch bei Eurem Kind besser auskennen als jeder Arzt. Aber das kommt natürlich nicht von jetzt auf gleich - man wächst mit den Erfahrungen, die man macht. Und da gehören "Fehler" auch dazu....
Ich denke auch, dass es gut wäre, wenn jemand aus Eurem Behandlungsteam zum Gespräch mit der Lehrerin kommt. Man selbst schildert es oft am Anfang sehr dramatisch und schürt damit Ängste, obwohl es sich mit etwas "Eingewöhnung" auch im Schulalltag gut händeln lässt.
Dein Sohn ist in einem Alter, in dem er relativ schnell auch Eigenverantwortung übernehmen wird und die Zusammenhänge erkennt und danach handeln kann.
Wir hatten bei unserem Sohn auch das "Glück", dass er die Diagnose erst im Alter von 8 Jahren erhalten hat (zu Beginn der 3. Klasse) und da er vieles alleine machen konnte (und auch wollte) und wir wirklich eine unglaublich tolle, engagierte Lehrerin haben, lief es bei uns in der Schule völlig reibungslos.
Noch ein paar Gedanken von mir zu Deiner aktuellen Situation: wie Du ja auch schreibst befindest Du Dich im Schockzustand und das wird bestimmt noch ein bisschen so bleiben. Das alles zu meistern - mit Zwillingen in dem Alter, wahrscheinlich mit akutem Schlafmangel und den Umgang mit dem Diabetes zu lernen - dafür braucht es unheimlich viel Energie. Nimm Dir jede Hilfe, die Du bekommen kannst - Familie, evtl. zweitweise Betreuung für die beiden Kleinen.
Ich bin durch dieses Forum auf Dianino aufmerksam geworden - ich glaube, das wären aktuell für Dich in Deiner Situation genau die richtigen Ansprechpartner, um "Starthilfe" zu erhalten. Google das doch mal und nimm Kontakt auf - mit etwas Glück gibt es Hilfe in Deiner Nähe.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Energie, um diese schwere Zeit zu meistern!
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das ist eine sehr gute Idee mit der Unterstützung durch Dianino. Ich bin auch so eine Nanny und glaube zu wissen, dass es in und um Frankfurt ganz sicher welche gibt. Im äußersten Notfall fahre ich auch mal so weit ...
Sucht euch Unterstützung; vielleicht gibt´s auch eine Selbsthilferuppe in eurer Nähe - das hilft einfach so viel, denn ihr seid nicht allein. Wir sind ganz viele!
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