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Papa sieht den Diabetes (viel zu) locker - was tun?

unbridled



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08 Juni 2022 18:02 - 08 Juni 2022 18:24 #118391 von unbridled
Hallöchen, 

ich habe ein kleines großes Problemchen: mein Papa sieht meinen Diabetes viel zu locker. Ich weiß, das klingt jetzt erst mal komisch, weil eigentlich ist das ja gut, wenn man nicht so viel Druck macht. Aber ich habe manchmal das Gefühl, er versteht nicht, wie schlimm Dia wirklich ist bzw. sein kann. Er bekommt es auch nicht täglich mit, meine Eltern sind getrennt und meine Mama kümmert sich um wirklich alles (wofür ich ihr sehr, sehr dankbar bin). 

Und jetzt kommen wir zum Problemchen: 
die nächtlichen Unterzuckerungen.

Die Nächte bei mir sind meistens der letzte Mist, egal, was ich mache. Zu hoch oder zu tief. Da ich den Sensor nicht höre bzw. generell nicht wach werde, kann ich Unterzucker nicht verhindern. Und egal was ich sage, am nächsten Morgen kommt: „Ach, das war ja eine niedrige Nacht! Mein Alarm hat gar nicht gepiept.“ Aber mein Vater muss doch trotzdem schauen und kann sich doch nicht auf den Alarm verlassen, gerade, weil er ja weiß, dass er bei Libre Link Up nicht zuverlässig ist (zumindest bei ihm).
Auch wenn ich dann mal wach bin (mehr so halb), erinnere ich mich nicht dran. Heißt: wenn mir irgendwer 1 KE Saft und Traubenzucker reinschiebt und ich 5 Minuten später aufwache, esse ich das Gleiche nochmal, weil ich nicht weiß, was war. Also müsste er das auch nachtragen. Was er nicht macht. 
Es kann aber auch sein, das ich wach bin, sage: „Alles gut, ich esse was“, aber es gar nicht richtig realisiere und nichts esse. Egal, wie oft ich aufgefordert werde. Man muss das bei mir also wirklich kontrollieren. 
Teilweise musste meine Mutter mich dann über eine halbe Stunde lang anrufen, damit ich wach werde und esse. 

Soll ich mir jetzt nachts den Wecker öfter stellen oder länger wach bleiben? Meistens unterzuckere ich von 21-23 Uhr. Kann man sich das Aufwachen irgendwie antrainieren? 

Das ist übrigens nicht das einzige Szenario. Mein Papa geht davon aus, dass…
Pizza am Abend kein Problem ist,
ich meinen Dia schon allein manage, 
Unterzucker nicht ganz so schlimm ist bzw. sich nicht schlimm anfühlt, 
ich das mit dem Essen schon irgendwie hinkriege. 
Letztens auch wieder eine  Bemerkung; ich fahre bald auf Klassenfahrt und er fährt in den selben Ort. Er meinte dann: „Eigentlich müsste ich ja nicht mitfahren, 3-4 Stunden die ich dahin brauche hälst du doch auch ohne Sensor aus wenn der abfällt, musst du halt stechen, ist eh alles nur schnickschnack.“ Ich bin 14, wir machen Wassersport und mein Blutzucker macht alles, aber nicht das, was ich denke, was er tut.

Insgesamt habe ich das Gefühl, er nimmt den Dia nicht komplett ernst. Ich bin ja aber bald auf Klassenfahrt und ich muss mich gerade nachts auf ihr verlassen können, dass er jemanden anruft zum Beispiel. Wie kann ich ihm klarmachen, wie ernst Dia ist? 

Danke für das durchlesen von dem langen Text, 

Elie 
 
Letzte Änderung: 08 Juni 2022 18:24 von unbridled. Begründung: Rechtschreibfehler

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Cheffchen
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09 Juni 2022 01:30 #118394 von Cheffchen
Hallo @unbridled,

ob das Aufwachen selber antrainieren kannst, glaube ich nicht, da würde höchsten die alten Indianer einfallen, vor schlafen gehen, extra was Trinken, das nachts auf Toilette musst.
Das kann aber keine Lösung sein, hast Handy auf Vibration und mal auf Teller gelegt inkl 2-3 kleine Löffel?
Dann sollte alarm aber auch so sein, das Alarm echt Alarm ist und nicht, man könnte vielleicht.

Ansonsten würde ich sagen, richtiger Sensor wie Dexcom, die Daten kann man auch vernünftig teilen und dann vielleicht gleich Pumpe die auch gesteuert wird.

Wie das aber mit dein Papa machst, steh ich auch etwas auf dem Schlauch.
Klar bist schon 14, bist aber auch erst 14.
Das tagsüber das alles machst, ist super und relativ normal, das nachts das aber so funktioniert, kann keiner glauben und schreibst das ja selber.
Was meint denn Doc zu bzw gibts vielleicht ein Selbsthilfegruppe in der gegennt, wo du dich austauschen kannst und dein Papa vielleicht auch und so etwas auf richtung gebracht wird?

Wegen Klassenfahrt würde mir sonst nur noch einfallen, ein Lehrer oder freundin mit ins Boot holen.

Cheffchen

Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

---
Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
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mibi74
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09 Juni 2022 09:29 - 09 Juni 2022 09:33 #118395 von mibi74
Hallo Elie,
es wird keine kurzfristige Lösung für die Problemlage geben. Aber Gespräche helfen ungemein und zwar welche, die nicht mit Türknallen enden. Jetzt ist das aber so ein Ding zwischen Eltern und ihren Kindern.

Bekommst du es allein hin, dich mit deinem Vater an einem Tisch zu setzen und darüber zu reden?
Dabei meine ich das nicht wortwörtlich. Nach meiner Erfahrung entstehen die besten Gespräche, wenn man etwas zusammen macht. 
Wandern, Essen gehen, Eis essen ...

Wichtig ist, dabei nicht anzuklagen. "Du machst ..."  Oder :"Immer machst du ..." 
Sondern von dir aus zu sprechen.

"Ich fühle mich schlecht, weil ich Angst  habe, dass ..."
"Ich mache mir große Sorgen, dass ..."
"Ich brauche noch deine Unterstützung/Hilfe, weil..."

Dier Pumpe und einen gescheiten Sensor wäre eine gute Lösung für dich und auch ein Angebot, was man mit den Eltern und dem Diabetesteam besprechen kann. 

Wenn du mit deinen Eltern nicht weiterkommst, dann wirst du vermutlich nicht ohne die Hilfe eines Erwachsenen weiterkommen und der müsste dann etwas mehr Einfluss haben. 

Ich denke da an einen Vertrauenslehrer der Schule. Die sind für beides zuständig. Für Schulprobleme, aber auch andere Dinge, die Jugendliche belasten. Dabei haben sie einen Sonderstatus. Sie stehen unter Schweigepflicht. Aber sie können dich mit Sicherheit unterstützen, weil sie dir gegenüber stehen, dich eventuell sogar persönlich kennen, du viel offener mit ihnen reden kannst und sie den Abstand haben, der vielleicht nötig ist. 

Liebe Grüße

Michaela

 
Letzte Änderung: 09 Juni 2022 09:33 von mibi74.

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Nina77



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12 Juni 2022 10:15 #118414 von Nina77
Hallo Elie,
Versuche doch zusammen mit deiner Mama bei der Deutschen Diabeteshilfe über das Projekt Klassenfahrtbetreuung eine Begleitung zu bekommen, da Du Dich auf Deinem Papa nicht verlassen möchtest. Unter dem Link findest Du weitere Infos um Projekt. Die Projektkritetin ist sehr hilfsbereit, freundlich und hilft bei der Antragstellung.

menschen-mit-diabetes.de/projekte/klassenfahrtbetreuung

LG

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Nina77



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12 Juni 2022 10:16 #118415 von Nina77
*Projektleiterin

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12 Juni 2022 21:58 #118425 von S123
Hallo unbridled,
 ich musste gerade herzhaft lachen. Deine Beschreibung und einige Tips sind wirklich witzig. 
Manche Menschen sind unbelehrbar. Vielleicht gehört dein Papa dazu. Probiere dein Glück, aber eventuell bleibt es dabei, dass du die Verantwortung trägst. 

Wir haben den Dexcom und auf dem EmpfängerHandy ist die direkte EmpfängerApp und zwei FollowerApps installiert. Alle Apps bimmeln bei verschieden geringen Werten. Ab einem Wert von 3,8 geht bei allen Apps der Alarm los. Das ist ziemlich nervtötend und vor allem erweckend. Falls man doch wieder einschläft, klingeln die Alarme nach 5 Min noch lauter. 
Ansonsten kann der Vibrationsalarm auf Teller mit Löffel gut funktionieren oder eine Watch, die an deinem Arm vibriert. (Macht mich zB nicht wach)

Das Problem ist allerdings, dass du bereits in einen anderen Zustand gleitest. Für dich ist es also potentiell unmachbar wach bzw bewusst zu werden und dir selbst zu helfen. Wenn dir also keiner akut helfen kann, brauchst du ein Hilfssystem, das vorher greift. Dann kannst du besser vorbeugen.
 Daher finde ich die Idee mit dem vielen Trinken gut. Da greift ein anderes Reiz-Reflex-System. Ob es da noch mehr solche Tricks gibt? 
kann man sich nicht auch anrufen lassen? Mit so automatischen Weckrufen? oder öfter dein*e Freund/Freundin bei dir übernachten lassen?

Was deinen Papa angeht, musst du gucken. Wenn er unbelehrbar bleibt und deine alternativen Hilfssysteme nicht glücken, dann denk immer dran: Selbstschutz geht vor!

fühl dich lieb gegrüßt!

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Sebastobeva
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13 Juni 2022 00:42 - 13 Juni 2022 00:54 #118427 von Sebastobeva
Hallo Elie,
vielleicht möchte dein Vater dir etwas den Druck nehmen. Rede doch nochmal direkt über deine Ängste und auch über dein Gefühl, dass er Diabetes vielleicht nicht Ernst genug nimmt. 
Bei meinem Sohn steht jetzt auch eine Klassenfahrt an. Der Klassenlehrer hat zugesagt, dass er um Mitternacht nochmals den Sensor scannt. Am Bett wird Saft platziert, um nachts schnelle KE bei der Hand zu haben. Außerdem ist mein Sohn nicht allein im Zimmer. Sollte der Senor kaputt gehen, dann werden wir im Notfall hinfahren.
Dein Papa ist ja scheinbar auch in der Nähe... vielleicht nimmt er es doch ernster als du denkst. 
Viele Grüße 

Übrigens kann das gar nicht klappen nachts etwas zu essen noch dazu bei Unterzucker. Besser ist es aus meiner Sicht Saft zu trinken.
Letzte Änderung: 13 Juni 2022 00:54 von Sebastobeva.

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