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Integrationskraft für die Schule. Ja oder nein?

Paulo
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Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2012
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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28 Feb. 2018 13:55 #107973 von Paulo
Hallo, zusammen.
Ich bin sehr glücklich, diese Seite und Sie zu haben, und weil es möglich ist, Erfahrungen mit Menschen zu teilen, die vor denselben Herausforderungen stehen wie ich und meine Familie. Mein Sohn startet im Sommer in die Grundschule und bekommt einen Essensservice, um beim Essen mit der Insulinpumpe zu helfen. Ich weiß nicht, ob jemand die gleiche Erfahrung zu dieser Zeit hat. Wir kennen und kennen eine Familie, in der wir neben dem Profanitäts-Service auch einen Integrations-Force-Service anbieten. Ich möchte nicht, dass mein Kind gegenüber anderen überempfindlich und anders ist. Durch einen integrativen Kraftsdienst wird es immer jemanden in der Schule geben, der meinem Kind bei einigen Aufgaben hilft. Ist es gut für mein Kind oder Wut in der Zukunft, Probleme zu verursachen, weil er nicht lernt, mit Diabetes aufzuwachsen und alleine zu leben? Ich weiß nicht, was ich entscheiden soll. Ich würde gerne einige Meinungen und Erfahrungen hören. Es tut mir leid, aber ich bin seit 2013 in Deutschland und lerne immer noch die Sprache.

Paulo Nunes

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equestria
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Gold Schreiber
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Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2011
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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28 Feb. 2018 21:42 #107989 von equestria
Hallo Paulo,

Ich kann leider mit den Begriffen "Profanitäts-Service ...Integrations-Force-Service ... integrativen Kraftsdienst" nicht viel anfangen, aber ich erzähl Dir mal unsere Geschichte, da unsere Tochter im Dezember 2016 Diabetes bekam um im Schuljahr 2017 eingeschult wurde - wir sind Dir also genau ein Jahr voraus....

Der erste Kontakt mit der Schule war so ca. im März 2017 mit dem ersten Info-Abend für Eltern, wo wir natürlich da waren und mit der Schulleitung und den Lehrern über Diabetes sprachen. Es stellte sich schnell heraus, dass die Schule uns
a) keine Steine in den Weg legte
b) und uns sogar die Unterstützung der Lehrer und des Tagesheimspersonal zusicherte.
Man muss dazu sagen, dass die Schule sowohl über eine Ganztagesklasse, als auch über ein Tagesheim verfügt (das ist leider in jeder Schule in Deutschland anders oder speziell geregelt..). Sie schlugen uns vor lieber das Tagesheim, als die Ganztagesklasse zu wählen, da dort Nachmittags immer das gleiche pädogische Personal arbeitet. Die Erzieher und die Lehrer bekamen von unserer Kinderdiabetologie eine Schulung.
Alle Einschulungdkinder unserer Kinderdiabetologie bekamen ebenfalls eine mehrtätige Schulung. Das war toll und stärkte das Selbstbewußtsein (bei allen!). Es stellte sich heraus, das unsere Kleine ohne Probleme sowohl die Pumpenfernbedienung (Accu-Chek Combo Aviva) als auch das Glukoselesegerät (FreeStyle Libre Lesegerät) ohne Problem bedienen und ablesen konnte. Das Schulpersonal muss also nur unterstützen, kontrollieren und beim Mittagessen abwiegen. Die Tage laufen folgendermaßen ab.
* Frühstück zuhause
* Pausenbrot bekommt sie von uns mit (wie bei allen Kindern) und es sind Zettel dabei wo draufsteht wieviel KE abzugeben sind - nach 1 Woche ist das schon Routine
* Mittagessen muss von dem Schulpersonal (bei uns vom Tagesheim) abgewogen werden. Sie wissen durch die Diabetes-Schulung und durch unsere Gespräche und v.a. durch unsere Tabellen wieviel Kohlenhydrate in welchem Lebensmittel drinstecken. Zum Glück wird der Speiseplan vorab veröffentlicht und wir geben ihn kommentiert am Montag morgen ab (besser gesagt unsere kleine auf die wir sehr stolz sind..)
* Am Nachmittag gibt es noch kleine Snacks, die ebenfalls vom Personal abgewogen werden.

Dieses Verfahren klappt nach über einem halben Jahr quasi reibungslos. Der Anfang war es ein bischen holprig, da die modernen Hilfsmittel (Pumpe,FGM) suggerieren, das alles halb so wild ist, in Wirklichkeit ist es aber immer noch ein ernstes und anstrengendes Thema. Deshalb stand kurzzeitig die Debatte an, ob eine unterstützende oder "Integrationskraft" das Mittagessen betreuen sollte - aber fast alle (Experten) rieten davon ab. Eine reine Mittagsunterstützung kommt nur zu bestimmten Zeiten und dann könnte unsere Kleine nicht mehr mit Ihren Freunden essen - saublöd. Eine volle Integrationskraft bekommt man gar nicht so leicht - ob sie mehr hilft oder schadet kann ich nicht sagen, es kommt wohl auf den Einzelfall an -aber in Gesprächen wurde sehr schnell klar, dass es eigentlich nur um das Mittagessen geht... Also hatten wir unsere Unterstützung angeboten und nochmal Gespräche geführt und siehe da....es hat sich alles in mehr oder minder Routine aufgelöst :)

Wir hatten und haben viel Glück - es hängt fast alles von den Personen ab die dort arbeiten. Wenn Sie der Thematik nicht abgeneigt sind, müsste es ohne weitere Hilfe (sprich Integrationskraft) klappen....
...aber wie immer kann man diese Geschichte nicht auf eine andere Situation übertragen. Was ich Dir aber auf jeden Fall raten möchte: besorgt euch so schnell wie möglich ein FGM oder CGM System.

Wünsche euch alles Gute, viel Kraft und Geduld und hoffentlich auch mal einen Abend zu feiern.
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Cheffchen
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Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

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01 März 2018 00:40 #108003 von Cheffchen
Hallo @Paulo Nunes,
Integrations-Force-Service meinst wohl IKraft oder Integrationskraft oder Schulhelfer, drei Namen für das selbe je nach Region.
Die Frage ist auch was für eine unterstützung gibts in der Schule, den viele Lehrer zbd Erzieher übernehmen die aufgaben von einer IKraft, was sich natürlich Wöchentlich ändern kann.
Eine IKraft sitzt ja nicht den ganzen Tag neben Kind, diese kommen oft nur bei bedarf zum Sport/Essen/Ausflüge auch mehrtägige und werden von anderen Kinder eher als Erzieher angesehen.
Ich bin klar pro IKraft, da ich auch viele Kinder kenne die alles super alleine machen wolten oder müssten und später kommt der zusammenbruch mit verweigerung, was natürlich nicht sein muss aber die chancen scheinen größer zu sein.
Oder wenigstens ein Pflegedienst der zum Essen kommt zwecks berechnen und abgeben wenn andere das nicht möchten/dürfen/sollen.

Cheffchen

Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

---
Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
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fredjak



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04 März 2018 10:44 - 04 März 2018 10:48 #108025 von fredjak
Hallo Paolo,

unser Sohn hat heute vor 2 Jahren Diabetes Typ 1 bekommen, da war er in der ersten Klasse. Wir hatten viel Glück mit der Lehrerin, das es I-Helfer gibt haben wir erst sehr spät erfahren. Als wir den Antrag stellten, ist 6 Monate nichts passiert.- glücklicherweise hatten wir die Lehrerin. Heute haben wir einen Anteil am I-Helfer, ist der nicht da haben wir Pech gehabt. Zum Glück ist die neue Lehrerin ebenfalls gut.
Wir haben Pumpe G640 ( ohne Sensor ) und Freestyle Libre
Bei uns läuft das so:
Morgens Frühstücken und eingeben, zwischendurch scannt er selbst, oder wird vom I--Helfer oder von der Lehrerin daran erinnert. Beide haben eine Schulung durch uns bekommen, das klappt. Den Snack den er mitbekommt für die Pause wird von uns mit den KH beschriftet, gibt er alleine ein. I-Helfer oder Lehrerin schauen drauf (4-Augen Prinzip). Mittags gibt es eine Hausaufgaben-Spiel-Betreuung mit Mittagessen. Hier kommt ein Pflegedienst der nimmt den Speiseplan und rechnet anhand der g die KH aus. Die Faktoren schreiben wir jede Woche auf den Plan.
Wir haben Glück gehabt überhaupt einen Pflegedienst zu finden der für 30 min rüberkommt, das die dafür eine Stunde abrechnen ist mir persönlich egal.

Integrationshelfer für die vierte Klasse ( also für August) habe ich am Freitag gestellt. Diesesmal habe ich dem Landkreis mitgeteilt das es ein Urteil in Hessen gibt, welches das klar regelt und sie sollen sich Gedanken machen wie sie das umsetzen.

Rede vorher mit der Schule, biete Schulungen an. Wir haben unseren Sohn berühmt gemacht ( seine Worte) in dem wir sehr offen damit umgegangen sind. Es gibt Bilder in der Sporthalle und im Klassenraum sowie im Lehrerzimmer von Ihm. Alle Klassen wurden informiert ( die Schule hatte Angst) - es war der richtige Schritt.

Wichtig ist, überflute die Lehrer nicht mit Informationen und mach dein Kind selbstständig. Er soll sagen, was er jetzt machen würde ( und nicht mach jetzt dieses und jenes).

Gedanken machen wir uns über die weiterführende Schule.....dort werden die Lehrer weniger Zeit haben....

Ich hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen und immer wenn Du denkst es wird zuviel, dann atme durch und denke daran es gibt viele die es mit Krankheiten härter getroffen hat.....

Grüße aus dem Rhein-Main Gebiet
Letzte Änderung: 04 März 2018 10:48 von fredjak.

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