Kosima schrieb: Ich verfolge deine Beiträge schon eine ganze Weile und ich finde es echt toll, wie du dich da reinkniest. Dein Sohn kann sich wirklich nicht beschweren
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Das hast du lieb gesagt.

Ja, im Moment läuft es etwas besser. Man sagt ja 1 Jahr. Nun, der zweite Jahrestag nähert sich. Aus den Einschlägen und Kriegen sind inzwischen gefühlt diplomatische Verhandlungen geworden.
Wir haben einen Sensor. Inzwischen sogar das dritte Ei. Es war eng mit den Sensoren im letzten Jahr, aber durch Verlängerung standen wir nie ohne da. Oder Fiasp! Was hat es Diskutier gekostet. Aber ich bin so froh, dass wir auch mit unserem Ärzteteam Glück hatten, die überhaupt mit sich haben diskutieren lassen! Weißgott nicht selbstverständlich! Und dann hatten wir Fiasp. Heureka!
Und ich habe Glück mit dem Kindergarten. Wir hatten relativ schnell einen Pflegedienst, der kommt 1x täglich in die Einrichtung, Die Erzieherinnen machen allerdings nichts an der Pumpe, geben auch kein Insulin. Der Träger hat es ihnen verboten. Aber sie werten immerhin zu niedrige Werte aus und geben dann von sich aus vorgefertiges Trinken oder Essen. Immerhin! Und sie gucken, dass das Nightscout- Handy immer in der Nähe ist...
Was aber richtig entlastet und warum ich hoffe, dass es in diesem Jahr jetzt ENDLICH nochmals deutlich besser wird, ist die Integrationskraft! Schon im Sommer letzten Jahres hatten wir den Bescheid vom Amt, dass wir diese Kraft bekommen. Was ein Kampf! Aber dachten wir, wir hätten es jetzt, kam die böse Überraschung! Ein Kostenübernahmebescheid macht nämlich noch keine I- Kraft im Kindergarten! Quälende Wochen mit Hängen und Würgen im Kiga. Oft mussten wir für Insulingaben in die Kita oder den Bub eher abholen. Dies alles, weil von 6 zugelassenen Dienstleistern für I- Kräfte hier im REK kein einziger eine Kraft stellen konnte!
Was dann folgte, war der Sprung ins kalte Wasser! Nachdem wir nochmals und nochmals mit dem Amt verhandelt haben, hat das Amt die Kostenübernahme in ein persönliches Budget gewandelt. Heißt: Wir bekommen Geld und dürfen von dem Geld jemanden bezahlen, der als Integratioskraft agiert.
Also wurden wir Arbeitgeber! Seit dem 02.01. haben wir eine Angestellte. Aktuell laufen die Schulungen. Diabetes- Schulung, Geräteschulung, Hygieneschutzbelehrung und vieles mehr. Aber sie beißt sich durch und wir auch. Ein Kampf ist die Lohnbuchhaltung. Besonders bis ich ENDLICH die Unfallkasse am Start hatte ist doch etwas Schweiss geflossen. Krankenkasse und Finanzamt waren da noch recht einfach gegen...
Doch dazu mal an anderer Stelle mehr, die ganzen Erfahrungen was wir wann wie und wo gemacht haben, ist dein eigenes Thema, einen eigenen Elternblogeintrag hier im Forum wert!
Anyway: Manchmal schaue ich neidisch auf eine bestimmte erwachsene Diabetikerin. Die Dame stammt aus den USA, lebt aber hier und bloggt als "the.insulin.type". Wenn ich regelmäßig ihre Kurven sehe, denke ich: "Wir tun noch viel zu wenig!" (<-- also ich meine ihre CGM- Kurven! Nicht was ihr denkt!

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Denn die große Angst vor Folgeschäden, das Thema haben wir im Forum ja auch schonmal beschrieben, ist immer allgegenwärtig. Kommt es dazu, würde ich mir Vorwürfe machen vielleicht nicht alles getan zu haben.
Klar, es fällt eine große Last für einen kurzen Moment von einem ab. 0,3 besserer hba! Zum zweiten Mal in Folge sind wir auf dem Abwärtstrend! Aber gleichzeitig setzt jede Wertverbesserung auch immer einen neuen Meilenstein! Den gilt es mindestens zu halten, der Kampf geht sofort weiter, kaum dass man für einen Moment "puh"! gemacht hat! Erfolg baut auch irgendwie Druck auf...