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Unterzuckerung - wo liegt genau das Problem?

Markus79
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06 Dez. 2017 15:57 #107179 von Markus79
Unterzuckerung - wo liegt genau das Problem? wurde erstellt von Markus79
Hallo,

dank des Libres bekommt man jede Unterzuckerung mit...gerade in der Nacht. Meine Tochter hatte vor einem Monat einmal eine Dauer-Low (!) Nacht hinter sich und auch in den Folgenächte war sie nach Anpassung der Basalrate immer mal wieder einige Zeit im roten Bereich ... warum auch immer. Ein paar Mal haben wir den Blutzucker gegen gemessen, das passte soweit.

In den Schulungen wird ja darauf hingewiesen, dass dieser Zustand unbedingt zu vermeiden ist wegen. u.a. Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Gegenregulationen etc. und im Extremfall natürlich die Ohnmacht. Meine Tochter hat aber überhaupt keine dieser Symptome auch nicht in der Dauerlow-Nacht. Und im Gegensatz zu Nächten mit zu hohem Zucker sind die Werte am Tag dann sehr gut (bei hohen Nächten sind dann auch die Tage zu hoch). Unterzuckerungen am Tag bemerkt meine Tochter recht gut, da haben wir das Problem also nicht. Als Konsequenz reagiere ich inzwischen auf Unterzucker sehr entspannt...vielleicht auch etwas zu entspannt.

Nun zu meiner Frage:

Warum sind gelegentliche nächtliche Unterzuckerungen so schlimm, wenn sie am Folgetag einen nicht beeinträchtigen?

Vielleicht kennt ihr noch Argumente. Von unserem Diabetologen kam da nicht so viel brauchbares ("ist halt nicht normal, sollte man vermeiden") Gestört hat es ihn aber auch nicht groß.

Vielen Dank, Markus

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SuSanne36
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06 Dez. 2017 17:02 #107180 von SuSanne36
Hallo Markus,

was bzw. Welcher Wert ist denn bei euch tief ??
Unterzuckerungen?
Da hat ja jeder eine andere, persönliche Grenze.

Bevor man hier ins Detail geht ?

Grüße Susanne

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Kosima
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06 Dez. 2017 17:02 #107181 von Kosima
Hallo Markus!
Generell gibt es bei starken Unterzuckerungen zwei Probleme: zum einen kann der Wert so stark abfallen, dass es zum Koma kommen kann, gerade in der Nacht merkt man das vielleicht auch nicht gleich, der Libre hat ja keine Alarmfunktion. Wenn dieser Zustand eintreten sollte, wäre es ein akuter Notfall, der Glukagonspritze oder sogar Krankenhaus erfordern würde. Leider weiß man ja nicht, wo genau diese Grenze verläuft, der Libre zeigt ja ab unter 2 nur noch low an (ich würde mir da eigentlich auch noch etwas genauere Werte wünschen...). Zum anderen ist es so, dass sich der Körper quasi an niedrige Werte gewöhnt und so die Hypowahrnehmung auch am Tag beeinträchtigt sein kann (auf längere Sicht gesehen). Deshalb sollten die Werte möglichst nicht zu niedrig sein.
Viele Grüße
Susanne

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06 Dez. 2017 17:03 #107182 von
Hallo Markus,

ich denke zu diesem Thema gibt er mehrere Punkte zu sagen:
1) liegt der BZ wirklich sehr, sehr lange sehr niedrig (in der Nacht würde ich sagen unter 60), dann geht das natürlich an die Reserven, auch wenn das scheinbar nicht bemerkt wird, greift der Körper dann ständig auf die eiserne "Leberreserve" zu, das sollte ja kein Dauerzustand sein.

2) Zu bedenken gibt es allerdings, ob "LOW" wirklich "LOW" ist, bei uns grad in der Nacht oft nicht, sondern zu 99% eben 60 oder höher, und eine Nacht mit 60 ist ja nicht wirklich ein Problem, da gibt es viele Gesunde, die das auch haben, .... ABER, die können halt nicht weiter fallen, das ist natürlich bei Typ I möglich ... fällt dein Kind nicht weiter, dann wäre es OK, man muss halt für sich entscheiden, ob man sich da drauf verlassen will.

3) Ich habe mir ganz am Anfang der Erkrankung Sorgen gemacht, dass meine Kind irgendwann mal nicht mehr aufwacht, irgendwie wurde da im Spital die große "Panik" verbreitet. Sehr froh war ich, als ich etwa nach einem halben Jahr einmal auf einem DIA-Seminar war und die Fachärztin folgende Aussage tätigte: Kein ansonsten gesundes Typ 1-Kind stirbt während des Schlafs an einer Unterzuckerung, außer du handelst grob fahrlässig, im Sinne von Unmengen an Insulin abgeben, ohne dass es benötigt wird ... von da an konnten wir alle wieder VIEL besser schlafen; sinngemäß gleiche Aussage habe ich auch im Teupe-Buch gelesen, und der wird ja wissen, wovon er spricht!

4) Zu bedenken gibt es wahrscheinlich auch noch, dass der "Normalbereich" des BZ-Wertes wohl auch nur ein grober Richtwert ist und von Kind zu Kind und vor allem auch, je nach Alter variiert. Ich zB bin schon lang kein Kind mehr :) und stehe oft als Nichtdiabetiker mit einem BZ auf, der doch deutlich unter 60 liegt. Wird von meinem Sohn ein Blutbild gemacht, liegt sein erlaubter Normbereich lt. Laborauswertung zwischen 40 und 140 mmol.

So, das wars, vielleicht hilfts dir ein bisschen weiter, lg, sabine

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Sandra2016



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06 Dez. 2017 20:10 - 06 Dez. 2017 20:13 #107183 von Sandra2016
Das Thema treibt mich auch um, wir sind bisher sehr besorgt um nächtliche Hypos . Mein Kenntnissstand war, das auch leichte Hypos (um 55-70) zu einer temporären Unterversorgung des Gehirns führen (können) mit möglichen mittel- bis langfristigen Folgen wie Konzentrationsstörungen (durch leichte Schädigung des Gehirns). Ich weiß allerdings nicht mehr, wo ich dies gelesen habe - in "Kinder und Jugendliche mit Diabetes" finde ich es nicht.

Wir hatten eine Phase mit nächtliche Hypos zwischen 1 und 3 Uhr (trotz Reduzierung + Abschaltung der Basalrate), und ich habe manchmal vor Erschöpfung des CGM nicht piepen gehört, so dass der UZ für bis zu 2 Stunden andauerte (zwischen 50 und 65). Als ich um 4 Uhr aufgewacht bin, hatte schon eine Gegenregulation eingesetzt, Werte waren wieder über 100. Macht es in einem solchen Zustand noch Sinn, Traubenzucker zu geben und evtl. - anders als sonst - sogar hierfür zu bolen (weil ja schon genug Zucker im Blut), um die Speicher wieder zu füllen?) Oder belässt man es dann besser bei der köpereigenen Schutzfunktion ohne weitere externe Eingriffe?

Ein interessantes Interview zum Thema: www.diabetes-online.de/a/Interview_Schwab
Letzte Änderung: 06 Dez. 2017 20:13 von Sandra2016.

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Markus79
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07 Dez. 2017 09:12 #107187 von Markus79
Hallo,

danke für die Antworten.
Eine typische "tiefe" Nacht beginnt am Abend mit ca 130er Werte - gegen 3 Uhr nähern wir uns der 50 - und morgens sind wir dann bei 80+. Wobei ich nicht glaube, dass dies schon eine Gegenregulation ist, da meine Tochter häufig morgens wieder ansteigt. Wie dem auch sein, ohne Libre würde jeder an eine perfekte Nacht denken.

Da meine Tochter gut gelaunt aufsteht, sehe ich zur Zeit keine wirklichen Gründe etwas an der Einstellung zu ändern. Das Interview kannte ich nicht...ist aber das Detaillierteste, was ich bisher gelesen habe dazu. Ich verstehe das jetzt erst einmal so, dass man erst aufpassen muss, wenn der Insulinbedarf stark abnimmt. Oder mache ich mir das zu einfach?

Schönen Gruß,
Markus

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Kosima
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07 Dez. 2017 12:36 #107189 von Kosima
Hallo Markus,
also ich entnehme dem Interview, dass es, wenn der Insulinbedarf schon abnimmt, schon fast ein bißchen spät ist...Mir persönlich wären die von dir geschilderten Werte auch ein bißchen zu niedrig. Ich versuche eigentlich immer, dass unser Sohn nicht unter 4 rutscht, da ich wirklich etwas Angst vor der im Interview auch geschilderten verminderten Wahrnehmung der Unterzuckerung habe. Unsere Diabetesambulanz will Unterzuckerungen immer strikt vermeiden und plädiert für eine höhere Einstellung, aber hier im Forum scheinen mir auch viele Kinder ziemlich nah am Normwert eingestellt zu sein, was ja bei den heutigen Möglichkeiten der Überwachung meiner Meinung nach auch sinnvoll ist. Ich würde die ganze Sache an deiner Stelle vielleicht auch noch eine Weile beobachten und nachts öfter mal scannen, bei den Kindern ändern sich die Muster ja relativ häufig. Im Endeffekt muss man natürlich individuell schauen, womit man (und selbstverständlich vor allem das Kind) am besten zurecht kommt und darf sich nicht zu verrückt machen, jeder Mensch ist ja auch anders.
Viele Grüße
Susanne

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Cheffchen
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07 Dez. 2017 15:44 #107192 von Cheffchen
Hallo,
das Problem ist das unter 3 (60 oder 55mg) die Hypo anfängt, weil das ein wert ist wo das Hirn anfängt schaden zu nehmen oder in der Entwicklung gestört wird, wie so das nicht gut ist glaube klar.
Die anderen Nebenwirken terten auch er bei älteren so richtig auf bzw. können diese als solches deuten. Alles drüber ist keine Hypo sondern nur nicht im Zielbereich, der unterschied ist wicht, auch bei gesprächen mit Doc.

Die Sache mit Libre und Nacht zu tief, ist so ein ding wie schon selber gemerkt hast, sobald richtig drauf liegt, siehst wie mit etwas glück die werte runter gehen, deswegen vielleicht mal drauf achten und bei bedarf picksen das sich umdreht.
Bei über 3 (60mg) geht es hier auch entspannter vor als früher, mensch sind wir früher durch die Wohnung gerannt wegen TZ, das liegt aber auch am älter / fetter werden (liest sie ja nicht ;o) ), ist einfach mehr Vollumen und damit nicht mehr ganz so anfällig.

Cheffchen

Nächstes Treffen 20.04.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

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Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
tslim x2 CIQ / Dexcom BYODA / xDrip / Nightscout

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08 Dez. 2017 00:38 #107196 von leseHexe
Hallo Markus!
Dies ist zwar nicht genau eine Antwort auf deine Frage, aber eben so das, was mir durch den Kopf ging beim Lesen:
wenn du denkst, es handelt sich nur um die, sagen wir mal "Messungenauigkeit" des Libre - dann ist doch alles gut und du brauchst nichts zu tun.
Handelt es sich aber wirklich um so niedrige Werte - dann wäre doch vielleicht eine weitere kleine Anpassung der für die Werte in dieser Zeit zuständigen Basalrate die einfachste Lösung?
Silvia

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Markus79
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08 Dez. 2017 10:12 #107198 von Markus79
Hallo Silvia,

habe mich mißverständlich ausgedrückt. Natürlich ist auch bei uns jede Nacht anders :-). Manchmal passt es mit der gleichen Einstellung perfekt, manchmal zu hoch und manchmal eben zu niedrig.

Mit der Erhöhung der Basalrate um ca. 10% erhöhe ich aber natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass es eher zu niedrig wird....ohne erkennbare Nachteile (zumindest kurzfristig). Und dies ziehe ich aktuell den höheren Werten vor, da es einfach auch für mich selber praktikabler ist (kein Warten bis zum Frühstück, keine Resistenzen, besserer Langzeitwert usw.). Die Befürchtung, dass ich es mir zu einfach mache, habe ich natürlich und daher dieser Thread.

Bei meiner kleinen Tochter (kein Diabetes) habe ich gestern morgen auch den Blutzucker gemessen ... 64 mg/dl :-). Solange sich der Insulinbedarf nicht entscheidend verändert und es auch nicht zu niedrig wird, werde ich das daher jetzt auch erstmal so lassen. Falls sich dadurch die Wahrnehmung von Hypos verschlechtert, werde ich mich melden. Falls jemand noch Erfahrungen zu ähnlichen Experimenten hat oder Aussagen von Ärzten abseits der Standardphrasen kennt, würde ich mich über Antworten freuen.

Schönes Wochenende,
Markus

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