Hallo,
Interessantes Thema.
Bei meiner Tochter wurde mit 1,9 Jahren Typ1 festgestellt.
Ich hatte so ziemlich driekt das Problem den hohen Werte nach dem Einschlafen, Richtung 300 war keine Ausnahme. Dazu kam dann die Resistenz, die ich nicht verstand. Beinahe unkorrigierbar und meist irgendwann in der Nacht ein Katheterwechsel, furchtbar!
Nach 1,5 Jahren sind wir zu Dr. Teupe ins Diabetesdorf gefahren, dort fand sich dann die Lösung & entsprechende Erklärung zu dem Phänomen, wunderbar.
Sabine, die Art der Berechnung, die du erwähnst, kenne ich nicht. Steht das im Buch, wenn ja, würde mich interessieren wo. Klingt ja schön, berechenbar is immer toll. Kann ich mir jetzt aber irgendwie nicht so ganz vorstellen, davon hat er nie was gesagt und ich hab das auch nirgends gelesen, lass mich aber gerne belehren. Woher hast du das?
Nach dem Einschlafzeitpunkt werden Wachstumshormone ausgeschüttet, wenn dann noch das Kortisol kurze Zeit später hinzukommt, ist die Resistenz sicher. Da hilft dann nur noch ein fetter Bolus. Muss ich hier auch manchmal anwenden, wenn was schief gelaufen ist, oder es wegen irgendwelcher Faktoren nicht ausreichend im Vorfeld insuliniert wurde (Infekt, Downregulation etc. braucht auch das EI Aufschlag..) Der normale Tagfaktor für eine Korrektur bei uns bei 240 (1 IE senkt um 240), ist am Abend bei 155! Einiges mehr..
Im Übrigen lege ich Mila nicht über einem BZ von 160 hin, da bleibt man dann dran und "verbraucht" unheimlich viel Insulin, was sich dann wiederum auf die (Un-)Empfindlichkeit der nächsten Tage auswirkt, damit tut man sich keinen Gefallen. In unsicheren Zeiten, bei schon am Vortag festgestellter abendlicher Resistenz/Mehrbedarf gewöhne ich mir für die Zeit ein früheres Messen an um noch die Zeit für eine Korrektur zu haben und es nicht ganz so spät für die Maus wird. Bei einem zu hohen Wert um ins Bett zu gehen freut Mila sich (meist) über ein Bewegungsspiel (wir haben ein paar gute, die Spaß machen), das bringst total. Wenn man einfach nur wartet, kann man manchmal echt lange warten…
"1) Gebt Ihr das Insulin kurz vor dem Schlafen gehen/während des Einschlafens oder erst ab, wenn das Kind schläft?"
Ich gebe das Ei wie folgt:
Wenn ich das Zimmer verlasse, starte ich einen Bolus von 0,3 IE auf 30 Minuten verzögert. Dadurch habe ich zeitlichen Spielraum, wenn es mal länger dauert beim Einschlafen.
Breche diesen möglicherweise nach 20 Minuten ab und Bolle die 0,1 dann direkt, falls das Kind schon schläft.
Dann kommt noch ein Direktbolus dazu, meist 0,2 IE.
Und ich starte das eigentliche EI mit 1,2 IE auf 1 h verzögert.
Da wir Normalinsulin nutzen, klappt es so ganz gut. Die Empfehlung bei Analog ist auf 2 h zu verzögern. Aber man muss sich da ran tasten uns rumprobieren. Mir ist kompliziert immer noch lieber, wenn es funktioniert, als einfach und es klappt hinten und vorne nicht..
"2) Gebt Ihr das Insulin als "normen" oder als verzögerten Bolus ab - so wie ich das verstanden habe, besteht diese Einschlafinsulinresistenz für etwa 4 Stunden, mit einem Höhepunkt nach 2 Stunden (unser Insulin wirkt aber nur etwa 2 Stunden lang …?)"
Die Wirkung von Insulin hängt ja auch von der Größe des Bolus ab. 1,2 IE Normalinsulin wirken 2:40 h. Verzögert ca. 1 h länger.
Ich glaube, dass in meinem EI auch ein kleiner Anteil für FPE oder auch noch KH aus dem Abendbrot stecken. Wenn man bedenkt, dass Brot 2,5-3 h lang verdaut wird und FPE sogar 8-9 h, dann wundert es nicht. Mila ißt zwar auch schon um 6, aber dann ist um 8 noch längst nicht alles durch, da sie auch sehr langsam ißt, zieht sich das Ganze schön nach hinten. Ein bisschen helfen kann man sich, indem man klassisch Abendbrot ißt, das ist deutlich gleicher, als variables Gekochtes und die BE-Menge so anhebt, dass eine kleine Knabberschale rausspringt, damit hat man am Abend eine Feste Größe und das hilft sehr. Was ich noch wichtig finde, wenn Tags viel Bewegung im Spiel war & es Frei-BE gab, ziehe ich n kleinen Teil von den Gaben am Abend ab (nicht von den 1,2 auf 1 h!), sonst folgt eine Hypo der nächsten..
Liebe Grüße, Amelie