Also ich kann dir nur unsere Erfahrung schildern: Meine Tochter hat eine GdB von 50 %, ist also offiziell schwerbehindert. Das habe aber letztlich ich ihr "eingebrockt" und aus 40 % und H wurden als sie 16 war die 50 %. Sie wollte immer nur ein ganz normales Kind sein und vertritt die Meinung, sie kann alles, was gesunde Kinder auch können. Auf gar keinen Fall möchte sie einen Mitleidsbonus oder anders behandelt werden. Wir haben sie darin auch immer bestärkt ... dass sie ein ganz normales Kind ist, für das dann halt auch allgemein gültige Regeln gelten + zusätzlich ihren BZ im Zaum zu halten.
Also liegt bei uns das Schreiben vom Versorgungsamtes einfach in der Schublade. Sie hat es bei den Bewerbungen nicht angegeben, aber sehr wohl ihren Diabetes in der Bewerbung erwähnt. Wie auch dein Arbeitsamt-Berater wissen die meisten erst mal nix damit anzufangen. Man hat nachgefragt, wie das ist, ob sie eine Pumpe hat. Sie hat das kurz erklärt, dass sie ihren BZ eben steuern muss ... fertig. Mehr wollte gar keiner wissen.
Aber das ist wie gesagt, ihr Umgang damit. Ich habe auch Bekannte, der ganz klar sagt, ein Unternehmen, das ihn als Schwerbehinderten nicht haben möchte, das ist nicht das richtige Unternehmen für ihn.
Also wäre für mich wichtig: Was möchte dein Sohn? Wie wichtig ist ihm das und wie offen geht er mit dem Thema um. Und danach würde ich mich richten.
Natürlich kann er Stukkateur werden und wenn er das Thema nicht großartig aufhängt, dann wird wahrscheinlich keiner der potentiellen Arbeitgeber überhaupt großartig nachfragen.
Und den Arbeitsamttermin? Für mich wäre der gestorben. Wie will dich denn ein Arzt vom Arbeitsamt beraten? Ihr habt doch einen Diabetologen. Und dein Sohn weiß doch an was er jetzt Spaß hat ... Ich wusste gar nicht, dass das Arbeitsamt eigenen Ärzte hat - aber lasst euch von denen um Gottes willen nicht "strubbelig" machen. Der kann dir sowieso nix sagen, was du nicht besser wüsstest!