Guten Morgen Patrizia,
da sollte wohl schon schnell mal Euer Diab-Team drübersehen.

Nun, Donnerstag ist ja bald. Allerdings wäre es schon hilfreich, wenn Du bei deutlichen Veränderungen des Insulinbedarfes, die Du ja bemerkst, auch zwischendrin mal den Sachstand übermitteln könntest, um Tipps zu bekommen.
Ich vermute, wie schon erwähnt, dass das Problem darin liegen könnte, dass ein paar Betazellen mehr die Kündigung eingereicht haben. Das destabilisiert eine bislang funktionierende Therapie ggf. deutlich. Und es kann auch, scheinbar paradoxerweise, mehr Hypotendenzen ergeben, wenn es zu unnötigen Leerungen des Glykogenspeichers der Leberzellen kommt (siehe erhöhte Nachtwerte), denn wenn dann wieder eine
ausreichende Insulinwirkung erzielt wird, holen die Leberzellen sich das Glykogen wieder zurück. Und dazu laden sie dann über
insulinunabhängige Glucosetransporter (GluT-2) die Glucose aus dem Blut in die Zelle. Daraus können durchaus Hypos mit Power entstehen.
Dagegen hilft, die Basalversorgung präziser zu definieren und den Basalbedarf nach Möglichkeit zu decken. Das hat bislang bei Euch eine Mischung aus Actrapid und (sehr wenig) Protaphane über den Tag geleistet. In der Nacht dann das Protaphane alleine mit Hilfe der Eigenproduktion. Schafft es das Protaphane alleine, muss die Eigenproduktion nicht mitwirken. Reicht es nicht so ganz, wird aus der Eigenproduktion zugeschossen.
Vielleicht macht es bei Euch Sinn, demnächst auf ein anderes Basalinsulin zu wechseln, alternativ wäre ggf. eine Insulinpumpe zu betrachten.
Erst mal würde ich mich aber dem Gedanken von Tanja anschließen, die Snack-BE's gegen 20 Uhr zu reduzieren und evtl. auch das Abendessen mit Novorapid zu decken.
Dann braucht es ggf. keinen Snack mehr, oder der muss für sich insuliniert werden.
Die andere Baustelle der resistent hohen Nachtwerte wäre dann zu sichten.
Modelle zum nächtlichen Bedarfsverlauf findest Du
in diesem Thread
.
Da ich deutlich dazu neige, die zweite Grafik (Modell Teupe) als Orientierungspunkt für eine Arbeitshypothese zu wählen, wäre das dann die weiße Linie (Vorschulalter bis Pubertät).
Ein relativ gleichförmiger Basalbedarf mit deutlichem Mehrbedarf in der Einschlafphase.
Wenn ihr das Abendessen mit dem Analoginsulin deckt, wäre zu schauen, ob der Einschlafbedarf noch ausreichend bedient ist. Reicht das Insulin dort nicht aus, gibt es eine Resistenz durch das Wachstumshormon. Die kann zäh sein. Das Protaphane kurz vor dem Einschlafen wird da wohl nicht rechtzeitig am Start sein?
Wie schon gesagt, das ist jetzt eine Arbeitshypo
these.
Vielleicht auch etwas viel auf einmal? Aber schau mal, was Euer Diab-Team für Ideen hat.
Gruß
Joa