Hallo Tanja,
wir hatten vor 2,5 Jahren auch Pumpenstress mit der KK.
Justus war bei der Manifestation 10 Jahre alt und wollte am allerliebsten sofort eine Pumpe, da er das von einer Freundin schon kannte.
Also fingen wir quasi sofort an, unsere behandelnde Diabetologin zu beschwallern. Die hat auch nicht allzu lange abgewartet und nach 2,5 Monaten wurde der Pumpenantrag gestellt.
Zeitgleich wurde Justus dann auch von einem langwirksamen Insulin auf ein schnellwirkendes umgestellt (Novorapid), da unsere Ärztin meinte, dass die KK erstmal alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sehen möchte, bevor sie eine Pumpe bewilligt.
Nico's Remisionsphase wäre noch nicht vorbei und wir sollen anstatt Protaphane Levimir ausprobieren sagt der MDK.
Das Noch-Nicht-Ende der Remissionsphase ist KEIN Argument, den Insulinwechsel würde ich vielleicht schon noch ausprobieren, wenn es für euch praktikabel ist.
Jedenfalls wurde unser Antrag abgelehnt, da Justus zu gut eingestellt war. Unsere Hauptindikation für eine Pumpe waren Hypos und eine damals noch nicht wirklich vorhandene Hypo-Wahrnehmung. Daher hatte Justus auch einen "grandiosen" HbA1c von 5,9.
Ich saß damals bei jedem Basketball-Training dabei und habe meinen Sohn in der Optik gehabt und regelmäßige BZ Kontrollen durchgeführt.
Das war der KK allerdings egal. Eine Verbesserung des HbA1c sei nicht zu erwarten und daher bräuchte das Kind auch keine Pumpe, so die Argumentation. Originalton: für uns zählen nur medizinisch messbare Werte.
Schlussendlich haben wir 2 Ablehnungen bekommen, 3 Widersprüche eingelegt und unzählbar viele unerfreuliche Telefonate mit der KK geführt. Die 3. Prüfung durch den MDK erfolgte dann nicht mehr in Duisburg, wo die KK ihren MDK sitzen hat, sondern wurde hier vor Ort vorgenommen. Das ist wohl das normale Procedere. Nach der 3. Prüfung durch den MDK hat sich dann endlich ein Gutachter erbarmt und uns die Probephase genehmigt.
Da wir Sorge hatten, dass nach der Probephase die endgültige Genehmigung nicht erteilt werden würde (nach dem ganzen Stress im Vorfeld), haben wir während der Probephase einen KK Wechsel vollzogen. Damit war dann alles gut

Während unserer "heißen" Phase habe ich hier Kontakt mit einigen Müttern aufnehmen können, die ebenfalls Probleme mit der KK hatten. Eine war darunter, die auch als Indikation Spritzenphobie angegeben hatten. Dies wurde nicht anerkannt. Die KK wollte lieber eine Psychotherapie bezahlen, damit das Kind die Phobie überwindet (kein Scherz!).
Ich kann euch nur raten, "dran" zu bleiben und eine langen Atem zu behalten. Im Ernstfall würde ich auch einen KK-Wechsel vornehmen.
Guck' mal hier:
www.springerlink.com/content/101088l9nw02364v/fulltext.pdf
Thema: Die Verordnung einer Insulinpumpe aus Sicht des MDK
Vielelicht könnt ihr anders argumentieren, wenn euch die Vorgehensweise des MDK bekannt ist.
LG, Cordula