Menschen Hautnah
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Gestern gab es Menschen Hautnah, Thema: Diabetes
Ich habe noch nicht alles gesehen, aber fand ich bis dahin sehr gut.
Es wird auf Typ1 und Typ2 eingegangen.
Warnung: Die Bilder aus der Fußambulanz der Typ2 Diabetiker sind nicht sehr Ansehnlich... ( Milde ausgedrückt )
Gruß
André
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André
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ich habs auch gesehen und fand die Sendung für Typ2-Diabetiker sehr toll, überaus informativ und endlich hat mal jemand deutlichst gezeigt, was passiert, wenn man sich um seinen DM nicht kümmert (was ja für beide Typen gilt), das wird leider viel zu häufig einfach "vergessen" oder eben nicht drauf hingewiesen von den Ärzten, gerade bei Typ 2, wie ich im Bekanntenkreis feststellen musste.
Wenn ich mich daran erinnere, dass Oma als Typ2-DMler lange Zeit HbA1c-Werte von zwischen 12 und 15% hatte und das immer mit einem freundlichen Nicken vom Arzt abgesegnet wurde... *schauder*. Sie hat Glück gehabt und hatte keine Folgeschäden (bis auf ihre extrem verminderte jahrzehntelange Sehfähigkeit, manchmal glaube ich, sie hat den DM unbemerkt schon lange Jahre mit sich herumgetragen). Ich vermute, dass der DM nicht ausreichend Zeit hatte bei ihr, um noch andere Schäden hervorzurufen, denn sie hat ihn erst recht spät bekommen bzw. wurde er erst sehr "spät" bemerkt, da war sie schon Ü70 und hat einige Jahre mit Tabletten überbrücken können. Zu meiner Schande muss ich aber auch gestehen, dass ich damals null Ahnung vom DM hatte und einfach darauf vertraut habe, dass bei Oma alles ok sei. Heute würde ich vermutlich mehr drauf achten und ihn nicht mehr oder weniger ignorieren.
Typ 1 bzw. eine vernünftige Erklärung des Unterschieds zu Typ 2 kam leider wieder zu kurz meiner Meinung nach. Da wurde der Begriff "Diabetes" einfach wieder für beides verwendet, was sicherlich ok ist, aber es wurde nie deutlich erwähnt, dass der kleine Erik (den ich übrigens sofort hätte klauen können, so süß wie er war) eben nicht falsch gegessen und sich zu wenig bewegte, Aussage in der Sendung war: "Er hat ihn halt einfach früher bekommen" und die Aussage empfinde ich als irreführend und schlichtweg falsch.
Es gab mal eine Quarks & Co. - "Alles über Zucker"-Sendung (da ging es vom Rohstoff Zucker bis zu DM 1 und 2), da wurde sehr gut erklärt, warum viele Typ2-ler im Anfangsstadium durch Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion eine voranschreitende Krankheit bzw. noch Schlimmeres vermeiden können und der Typ1-ler gar keine Chance hatte, den DM zu verhindern.
(zum Typ 2-ler: Gewichtsreduktion durch Sport und vernünftige, fettarme Ernährung bzw. Reduktion des Körperfettanteils, man muss ja nicht zwingend übergewichtig sein, um an DM2 zu erkranken, wichtig ist hier wohl der Körperfettanteil, heißt: du hast zwei 70-kg-Personen, der eine ist voll durchtrainiert, der andere Bürohengst ohne Bewegung, ohne Sport. Nr. 2 hat offenbar die besten Chancen, auch an DM2 zu erkranken, sofern sein Körperfettanteil einen gewissen Prozentsatz überschreitet und durch den Fettstoffwechsel (?? -> Egooooon, zu Hilfe bitte! )die Verteilung der BG in die Zellen gestört ist, Typ 2 stellt ja noch ausreichend Insulin selbst her, nur wenn dann noch massig KH und immer noch keine Bewegung dazukommen, kann der Stoffwechsel das alles gar nicht mehr loswerden und schwupps, sagt die Bauchspeicheldrüse: "Vergiss es, ich kündige!" ). Bitte korrigieren, falls falsch, danke schön!
Liebe Grüße,
Tanja
die seit Sinas DM-Diagnose 15 kg abgenommen hat und viermal wöchentlich schwimmen geht
Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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Wobei ich finde es etwas problematisch, dass sie immer wieder betonen, dass Typ I rechtzeitig erkannt, weniger Probleme macht als Typ II nach zehn Jahren - merkwürdige Analogie, rechtzeitig erkannt macht Typ II auch keine Probleme, zu spät erkannt macht Typ I sehr viel mehr Probleme... und das Typ I häufig UZ hervorruft, während bei Typ II der hohe Zucker nicht runterzukriegen ist, ist doch auch nicht unbedingt nur korrekt. :blink: Aber es findet eine Abgrenzung statt, das ist sehr gut. Und Aufmerksamkeit durch die Medien in seriöser Form ist ja auch nicht verkehrt.
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das mit den weniger Problemen muss man so sehen, wenn man den Typ1 nicht erkennt stirbt man.
Wird er erkannt, kann nocht nicht viel passiert sein, denn z.B. zehn Jahre unerkannt Typ1 halte ich mal
für Unwahrscheinlich.
Der Typ2 kann sich unbemerkt Jahrelang austoben.
Und da kommt dann das Alter zum Tragen, denn die Gefäße geben das ab einen gewissen Alter nicht mehr her
das Ganze zu kompensieren.
Die Erklärung war kurz und Präzise, Typ1 autoimmun = kein Insulin und Typ2 = Resistenz ( also Kündigung ).
Ich bin da inzwischen genügsam geworden was das angeht.
Man sollte die Bezeichnungen anpassen.
Diabetes resistenzus
Diabetes autoimmunus
oder so...
Und wie gesagt, ich habe nicht alles gesehen, heute Abend.
Gruß
André
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Ich finde es auch weniger schlimm als in manch anderen Berichten, wo komplett alles durcheinandergewürfelt wurde. Hier ist es ja immerhin halbwegs richtig
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ich persönlich finde die Bezeichnungen Typ 1 Diabetes bzw. Typ 2 Diabetes korrekt und (pardon delphyne) nicht irreführend.
Die früheren Bezeichnungen Jugend(licher) Diabetes und Altersdiabetes stimmen schon längst nicht mehr und die Umschreibungen "insulinpflichtiger" bzw. "nicht insulinpflichtiger" Diabetes sind auch irreführend, da viele T2 Diabetiker nach einer gewissen Zeit auch insulinpflichtig werden, aber trotzdem T2er bleiben.
Und so ärgerlich es für die T1er Kinder und ihre Eltern häufig ist, wenn ihnen falsche Ernährungsweise als Ursache für den Diabetes unterstellt wird und sie bei Berichten über den Diabetes (gefühlt) zu kurz kommen, muss man ja doch bedenken, dass ca 95% DER Diabetiker T2er sind.
Auch ich kämpfe dafür, dass bei Berichten/Beschreibungen zum T2 Diabetes auch deutlich darauf hingewiesen wird, das es sich um den T2 Diabetes handelt und nicht mit dem T1 Diabetes gleichzusetzen ist. Ich habe inzwischen ein vorformuliertes Schreiben im PC, dass ich an Autoren/Redaktionen/Verlage schicke, wenn mir ein "falscher" Bericht auffällt.
Manchmal gibt es ein "Danke" für den Hinweis, meist erhalte ich aber keine Reaktion.
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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Es gab mal eine Quarks & Co. - "Alles über Zucker"-Sendung (da ging es vom Rohstoff Zucker bis zu DM 1 und 2), da wurde sehr gut erklärt, warum viele Typ2-ler im Anfangsstadium durch Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion eine voranschreitende Krankheit bzw. noch Schlimmeres vermeiden können und der Typ1-ler gar keine Chance hatte, den DM zu verhindern.
(zum Typ 2-ler: Gewichtsreduktion durch Sport und vernünftige, fettarme Ernährung bzw. Reduktion des Körperfettanteils, man muss ja nicht zwingend übergewichtig sein, um an DM2 zu erkranken, wichtig ist hier wohl der Körperfettanteil, heißt: du hast zwei 70-kg-Personen, der eine ist voll durchtrainiert, der andere Bürohengst ohne Bewegung, ohne Sport. Nr. 2 hat offenbar die besten Chancen, auch an DM2 zu erkranken, sofern sein Körperfettanteil einen gewissen Prozentsatz überschreitet und durch den Fettstoffwechsel (?? -> Egooooon, zu Hilfe bitte! )die Verteilung der BG in die Zellen gestört ist, Typ 2 stellt ja noch ausreichend Insulin selbst her, nur wenn dann noch massig KH und immer noch keine Bewegung dazukommen, kann der Stoffwechsel das alles gar nicht mehr loswerden und schwupps, sagt die Bauchspeicheldrüse: "Vergiss es, ich kündige!" ). Bitte korrigieren, falls falsch, danke schön!
Bei Vorhandensein der entsprechenden Veranlagung kommt es meist bei überkalorischer Ernährung zum T2 Diabetes. Es müssen nicht unbedingt (zu)viele zuckrige Nahrungsmittel sein, zu viel Fett und/oder Eiweiß tut es auch.
Die Zellen, an denen das Insulin ansetzt, um die Glucose aus dem Blut in die Körperzellen zu lassen, sind unempfindlich gegen Insulin.
In T2-Schulungen, wird das oft mit dem Schlüssel / Schlüsselloch - Prinzip erklärt. Der Schlüssel (das Insulin) ist da, sogar schon mehr als normal, aber die Schlüssellöcher (insulinempfindlichen Zellen) haben sich verändert, so dass das Schloss zu bleibt. Damit bleibt auch ein großer Teil der Glucose im Blut.
Der Körper versucht das durch vermehrte Insulin(Schlüssel)-Produktion auszugleichen, was aber nicht funktioniert, da da Ganze ja nicht am Schlüssel sondern am Schlüsselloch liegt.
Bei Gewichtsverlust (= Fettabbau) normalisieren sich die "Schlüssellöcher" wieder - und die Zellen lassen wieder Glucose in die Körperzellen.
Bei beginnendem T2 Diabetes ist der BZ-Anstieg aber so gering, dass zunächst keine Symptome bemerkt werden. Man fühlt sich mal etwas schwach, muss mal etwas häufiger zur Toilette aber sonst spürt man nichts. Die BZ-Werte sind nüchtern oft im oberen Normbereich und tagsüber irgendwo im 200er Bereich.
Irgendwann merkt der Betroffenen, dass er schlecht sehen kann, geht zum Augenarzt - und der schickt ihn zum Hausarzt, der ihn auf Diabetes untersuchen soll. Dann sind am Augenhintergrund schon Veränderungen sichtbar, die auf eine lange Diabetesdauer mit BZ-Werten im 200er Bereich hinweisen. Nur wusste der Betroffenen bisher nichts davon!
Statt zum Augenarzt, gehen sie u.U. auch zum Hausarzt, weil sie so ein "komisches Gefühl" in den Füßen haben = die ersten neurologischen Störungen oder Durchblutungsstörungen fangen an sich bemerkbar zu machen.
Soweit die Kurzfassung einer Kurzfassung zum T2 Diabetes.
Gruß, Egon
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Ich fand ihn ganz gut, zumindest besser als so ziemlich alle anderen, die ich bisher gesehen habe.
Dass der Unterschied zwischen Typ I und Typ II mal wieder zu kurz kam, stimmt leider. Das trägt leider wenig zum besseren Verständnis in der Bevölkerung bei. In Lars' Klasse kursieren ja wohl auch immer noch so Gerüchte a la "der hat zu viel Süßes gegessen". (Ich würde das gern mal ändern, aber das möchte mein Herr Sohn nicht.)
Und man glaubt ja nicht, wie wenig Ahnung sogar bei medizinschen Personal vorhanden ist! In den Herbstferien ist Lars vom Fahrrad gefallen und eine Platzwunde musste im Krankenhaus ambulant versorgt werden. Als die Krankenschwester in der chirurgischen Ambulanz von Lars' Diabetes hörte, schaute sie mich total ungläubig an: "Was? Zucker? Bei einem 7-Jährigen? Das gibt's wirklich?" Nachdem ich ihr bestätigt hatte, dass es das gibt, fragte sie dann: "Aber spritzen muss er doch wohl noch nicht, oder?" :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Wir unterhielten uns kurz und es stellte sich heraus, dass sie offensichtlich überhaupt noch nie von Typ I gehört hatte... hätte ich bei einer Krankenschwester irgendwie doch erwartet.
In eben diesem Krankenhaus wurde meine Mutter (Typ II, 2010 verstorben) vor Jahren auf Insulin eingestellt. Zwischen den Typen unterscheiden die da anscheinend nicht so genau. Zucker ist Zucker, gehopst wie gesprungen, schätze ich...
(Dass wir da nicht mehr hingehen, bleibt nur so am Rande erwähnt.)
LG Heike
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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EgonManhold schrieb: Hallo,
ich persönlich finde die Bezeichnungen Typ 1 Diabetes bzw. Typ 2 Diabetes korrekt und (pardon delphyne) nicht irreführend.
Ich finde halt Typ I und Typ II hört sich an wie 1. und 2. Grades bei Verbrennungen. Ich krieg relativ oft solche Kommentare: "Wenn sie Typ I hat, ist ja noch gut, meine Oma hat den Typ II das ist richtig schlimm, die muss auch jetzt jeden Tag spritzen." oder "Was bedeutet Typ I Diabetes? Da braucht sie dann noch keine Tabletten? Kommt aber sicher irgendwann, war bei meiner Oma auch so"
Kriegen wir ja alle irgendwann zu hören. Finde ich halt problematisch. Es sind ja nun zwei völlig verschiedene Krankheiten von der Ursache her, die Therapie ist in vielen Fällen anders, eigentlich sind nur die Folgen immer die gleichen, oder?
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du hast Recht, der T1- und T2- Diabetes sind zwei völlig unterschiedliche Erkrankungen, die EIN gemeinsames Symptom haben, nämlich in unbehandeltem Zustand erhöhte BZ-Werte.
Bei den Komplikationen/Spätfolgen gibt es i.d.R. große Unterschiede, die auch an den unterschiedlichen Ursachen der Diabetes-Typen liegen. Wobei natürlich ein Teil der Komplikationen bei beiden Typen vorkommen können. Da möchte ich jetzt aber nicht näher drauf eingehen, da das m.E. dieses Forum sprengen würde.
Auf konkrete Fragen dazu werde ich aber natürlich antworten.
Gruß, Egon
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