Skip to main content

Werde unser Facebook Fan

Liebe Eltern von Kindern und Jugendliche mit DM

Patrick1989
Benutzer


Junior Schreiber
Junior Schreiber

Beiträge: 18

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1989
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
04 Okt. 2011 21:12 #59387 von Patrick1989
Liebe Eltern von Kindern und Jugendliche mit DM wurde erstellt von Patrick1989
In diesem Forum habe ich viele Beiträge gesehen, wo sich Eltern über Ihre Kinder aufregen bzw. nicht mehr wissen was sie machen sollen.
Für Jugendliche und Kinder die gerade in die Pubertät kommen gibt es nichts schlimmeres als Ihre Krankheit.
Man muss spritzen und sich um all den Shit kümmern wo andere einfach essen können und sowas.
Die Krankheit mit der man sonst ach so gut klarkam wird aufeinmal zu einer Qual. Man will sie einfach nicht mehr haben.
Zum Bsp. habe ich Beiträge gesehen wo der 17-20 Jährige Sohn sich garnicht mehr um seine Gesundheit kümmert und alles was mit DM zu tun hat links liegen lässt. KLar das ist echt ein großes Problem denn die gefahr Nebenerkrankungen zu bekommen schläft NIE. Somit ist auch berechtigt das Ihr (Eltern) euch sorgen macht und auch dagegen angehen wollt, doch ganz im ernst das hat keinen Sinn....... Du MUSST aber Spritzen... Du MUSST messen..... Du MUSST dies oder jenes....
Ganz einfach gesagt das Problem liegt in der Psyche des Kindes und Ihr (Eltern) verstärkt dieses Problem nur.
Dadurch das immer dieses: "DU MUSST" gesagt wird, wird dieses Problem immer mehr wachsen und es wird zu einer totalen diabetes inakzeptanz kommen. Also wirklich wenn euch selbst etwas so nerven würde bzw. Ihr mit etwas nicht klar kommt
dann wollt Ihr auch nicht hören: Du MUSST aber.... oder ???
Ich habe mit 16 DM bekommen und kam damit total gut klar, doch ich habe echt scheiße durchlebt und die letzten Jahre nur damit verbracht mit meinem DM klarzukommen und die Nebenerkrankungen zu überstehen und hatte selber damit zu kämpfen.
Also ich will euch Eltern damit nicht Angreifen, ich will euch nur nah bringen das man mit DU MUSST echt nicht weiterkommt.
Achtet mehr darauf auf euren Sohn einzugehen denn auch wenn man es nicht wirklich merkt macht man mit den "DU MUSSt Sätzen" nur Indirekte bzw. direkte unbemerkte Vorwürfe....
Eure Kinder werden nicht zu euch kommen (grade Jugendliche) und sagen mama mir geht es schlecht, ich komm damit nicht mehr klar und will das ganze nicht. Am besten ist es soviel wie es geht mit euren Kindern zu reden, nicht nach gründen suchen oder sagen aber das muss doch klappen. Redet mit euren Kindern fragt wie es läuft oder schneidet das thema kurz an, Ohne Vorwürfe oder ähnliches. Und ganz ehrlich so hart wie es klingt wenn euer Kind soweit ist das es komplett abschottet und alles nicht mehr akzeptiert könnt Ihr nix machen...... Abwarten euer Kind wird merken das es Ihm schlechter und schlechter geht und selbst merken das was geändert werden muss..
Ich schreibe dies nicht weil ich meine Erkrankung akzeptiere, das werde ich Nie, dafür hab ich zuviel durchgemacht doch so langsam lerne ich damit zu Leben...

So habe ich es erlebt und das viele reden ohne vorwürfe und sowas hat mir echt geholfen.
Viele von euch denken jetzt wahrscheinlich WIESO? Vorwürfe mach ich nicht und sowas!
Doch in den meisten Fällen merken sie es nur nicht, doch ihr kind wird es so auffassen.
Achten Sie darauf Wie sie etwas und was sie sagen das macht es Ihrem Kind echt leichter...
Folgende Benutzer bedankten sich: tokio90, Lissy97, Lina, elisabethsanni und 3 andere Leute haben sich zudem bedankt.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Andrea Sch
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 872

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
05 Okt. 2011 08:08 #59396 von Andrea Sch
Hallo Patrick,

danke für Deinen Bericht aus dem "feindlichen Lager" ;)
Du hast vollkommen recht, dass "Du musst" zu keiner Lösung führt. Ich habe ja 2 Jungs mit 16 und 13, und ich kann Dir nur zustimmen, mit Vorwürfen geht gar nichts!
Am besten funktioniert bei uns, wenn ich ohne Wertung auf die Konsequenzen hinweise, nicht nur beim Diabetes, sondern auch beim Lernen, Aufräumen, Rauchen,...
Wir haben ja den Vorteil, dass wir beim älteren Sohn schon Erfahrungen mit der Pubertät sammeln können, bei jüngeren dann das Ganze mit Diabetes :unsure:

Ich wede mir Deine Tipps zu Herzen nehmen!
Andrea

Valentin (08/1998, D seit 04/2006, Accu Check Combo seit 2009, Novorapid)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Patrick1989
Benutzer


Junior Schreiber
Junior Schreiber

Beiträge: 18

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1989
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
05 Okt. 2011 20:52 #59451 von Patrick1989
Nix zu danken =)! Aber es ist für jeden der DM hat echt nicht leicht. Viele denken mit DM kann man gut leben und das man das gut hinbekommen muss! doch die wenigsten wissen das DM auch VIEL schlimmer sein kann =(! Und bei vielen fehlt daher das Verständnis für diejenigen die es nicht so leicht schaffen damit zu leben !

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

mama_anja
Benutzer


Gold Schreiber
Gold Schreiber

Beiträge: 185

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2000
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
06 Okt. 2011 17:35 #59487 von mama_anja
Hallo Patrick,
Danke, dass du uns die Sicht des Betroffenen beschreibst und uns Tipps zum richtigen Umhang gibst. Mein DM Sohn ist 11 Jahre und ich habe jetzt schon Bammel vor dieser Pubi-Zeit. Die Null-Bock-Phase mit sehr sorgenvollen und kontrollierenden Elternverhalten unter einen Hut zu bringen ist sicherlich sehr schwer.
Ich kenne einen 20 jährigen Jungen, der in einer Pflegefamilie lebt und seit vielen Jahren DM hat. Der Bursche säuft ständig bis zur Besinnungslosigkeit und lässt sich von niemanden etwas sagen. Ich rechne echt mit dem Schlimmsten. Hast du eine Idee, was man in solch einem Fall machen kann?
Lb. Gruß
Anja

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Patrick1989
Benutzer


Junior Schreiber
Junior Schreiber

Beiträge: 18

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1989
Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
06 Okt. 2011 18:56 #59493 von Patrick1989
Wie du beschrieben hast ist das echt schon schlimm!
Wenn er Säuft um die Probleme zu ertränken denke ich das er sich von allen Missverstanden fühlt.
Alle sagen das es doch so einfach wäre damit zu leben doch er selbst merkt halt das es wirklich hart ist!
Geht auf diesen Jungen ein. Redet mit Ihm über Alkohol und seine DM. Bevor ihr dies tut versetzt euch in seine Lage und bleibt weg mit Vorwürfen oder irgendwas was Ihm den eindruck gibt Missverstanden zu werden. Zeigt ihm einfach das er nicht alleine ist und ihr hinter ihm steht. Anbieten zusammen zu einem psychologen zu gehen der sich auf DM speziallisiert eventuell Kur/reha/neueinstellung wie man es am besten bezeichnet wo andere Jugendliche in seinem alter sind....
Ich kenne das habe selber versucht probleme mit alk wegzudrängen und das hat mir letztendlich geholfen !

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

bigmam8
Benutzer


Senior Schreiber
Senior Schreiber

Beiträge: 64

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
06 Okt. 2011 19:35 #59494 von bigmam8
Pflegekids bringen nochmal eine besondere Problematik mit, haben ihr Ränzlein aus dem FRÜHEREN Leben lange auf dem Rücken. Unser Sohni ist 13, traumatisiert und essgestört. Richtig ist, dass man ruhig und sachlich über DB, deren Folgen, und auch über die Sorgen des Kindes reden muss. Ich persönlich halte aber auch das Setzen von Grenzen für sehr wichtig, und, das unser C. lernt, für sich und seine DB, die ich ihm leider, leider nicht abnehmen kann, Verantwortung zu übernehmen. Das ist leichter gesagt als getan, und wir haben als Grossfamilie bislang schon so manches Opfer gebracht, damit es Sohni gutgeht.
Sorry, aber so einfach den Eltern hier einen WATSCHEN zu verpassen, finde ich ein bischen anmassend. :(
Alles Liebe bigmam8

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.





Beiträge: 0

Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
06 Okt. 2011 19:54 - 06 Okt. 2011 19:54 #59495 von
Hallo Bigmam,

ich muss dir da einfach widersprechen :-) ich glaube nicht, dass Patrick uns Eltern eine "Watschn" verpassen möchte, im Gegenteil, er möchte uns einfach aus den Augen eines ehemal pubertären DMLers zeigen wie es ist im schwierigsten Alter DM zu bekommen und dass man mit Druck einfach nichts erreicht. Ich für meinen Teil bin sehr gerührt von Patricks Thread und kann mich in einigen seiner Sätze auch auf alle Fälle wiederfinden :-(.... Markus ist auch mitten in der Pubertät, hat einige Freunde, die schon etwas älter sind als er, teilweise schon 16 werden, die rauchen und Alkohol trinken und bei uns kommen die Fragen schön langsam, ob er auf Partys Radler usw. trinken darf.... Ich bin auch so ein Kontroll-Freak, der ständig mit "DU MUSST" Katheter wechseln, anständig messen usw. usw..... Jetzt muss Markus wieder jede Woche in die Praxis, da er nach den Ferien, für mich völlig unverständlich, da er in England und Kroatien alles toll gemeistert hat, alles schleifen hat lassen und nichts mehr gemacht hat. Die Quittung kam letzte Woche, er hatte am Morgen schon über 300 mg/dl und Ketone im Urin wollte aber unbedingt in die Schule.... Dort wurde es schlimmer und er musste in die Praxis gehen, von dort aus rief er dann bei mir an... Als ich dort hin kam, war er schon bei der Dia-Assistentin, die ihm schon ordentlich den Kopf gewaschen hat, weil er seinen Katheter nach vier Tagen immer noch nicht gewechselt hatte.... Nun muss er die nächsten Wochen einmal in der Woche hinkommen.... Der "Anschiss" hat mehr bewirkt als meine Worte von daher ist das auch in Ordnung.... Ich denke mal, wenn ich nicht immer alles kontrolliert hätte und nicht immer "DU MUSST ABER" gesagt hätte, wäre es evtl. gar nicht so weit gekommen? Von daher finde ich es super, dass Patrick uns seine Sicht der Dinge schildert und vorschlägt mehr aufs Kind einzugehen, ohne Druck und Zwang....

sg Tanja
Letzte Änderung: 06 Okt. 2011 19:54 von . Begründung: Schreibfehler

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Wenke
Mitglied


Moderator
Moderator

Beiträge: 3839

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2004
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
Private Nachricht
07 Okt. 2011 06:05 #59499 von Wenke
Wir waren alle mal in der Pubertät (die meisten von uns zum Glück ohne DM) und ich erinnere mich daran, dass schon für einen gesunden Jugentlichen das "du musst" zu den nervigsten Sachen überhaupt gehörte.

Was wünscht sich jeder Jugentliche eigentlich oft am meisten? Dass seine Eltern aufhören, ihn zu erziehen und ihn so akzeptieren, wie er nunmal ist, eben auch mit all seinen Schwächen (schlechte Noten in Latein, Nägelkauen, Unpünktlichkeit... und was es da alles gibt, tja und im Falle von DM eben auch mit zu-selten-messen, spritzen-vergessen, kein-Tagebuch-führen usw.).
Ich durfte GsD eine einigermaßen gesunde Jugend erleben. Aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte DM gehabt, dann hätte ich das sicher genauso gefunden, wie Patrick es sagt, eben einfach nur sch...!

Andererseits haben wir Eltern einfach und Angst und eben auch die Verantwortung. Wir können es weder mit unserem Gewissen noch mit dem Gesetz vereinbaren, unsere Kinder einfach machen zu lassen. Auch ich habe schon eine Höllenangst vor der Pubertät (wir haben noch eine "Galgenfrist", unser Großer ist gerade 7 geworden). Ich hoffe sehr, dass ich dann irgendwie einen goldenen Mittelweg zwischen "du musst" und "ich vertraue dir" finden werde, bei all meinen Kindern, besonders natürlich bei unserem DM-Kind.
Ich weiß aber schon, dass das verdammt schwer werden wird.

Ich hoffe, lieber Patrick, du bist deinen Eltern nicht allzu böse. Eltern meinen es in 95 % der Fälle gut und sind um ihr Kind besorgt. Dass das oft nicht gut ankommt, liegt leider in der Natur der Sache.

Vielleicht drucke ich mir deine Ausführungen mal aus und hebe sie auf, für in ein paar Jahren, damit ich mich daran erinnere, wenn ich mal wieder zu oft das Wort "musst" in den Mund nehme.

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
Folgende Benutzer bedankten sich: bigmam8

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Traumfee
Benutzer


Schreiber
Schreiber

Beiträge: 26

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2001
Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
Private Nachricht
07 Okt. 2011 06:13 #59500 von Traumfee
Hallo Patrick,

danke für deinen beitrag ich werde ihn mir ausdrucken und an die wand hängen, damit ich es nie vergesse :-)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Andrea Sch
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 872

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 1998
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
07 Okt. 2011 06:20 #59501 von Andrea Sch
Ich kann Heike nur zustimmen,
würde sogar sagen, dass es Eltern mit ihren pubertären Kindern zu 99% gut meinen!
Aber: Wie sagt schon das alte Sprichwort:
Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint"! :laugh:

LG
Andrea

Valentin (08/1998, D seit 04/2006, Accu Check Combo seit 2009, Novorapid)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: WebAdminEgonManholdmibi74Wenkemarielaurin
Ladezeit der Seite: 0.658 Sekunden