Hallo allesamt
Das Datum des letzten Beitrags bestätigt wohl die Aussage von Egon Manhold: es gibt kaum Infos, ausser, dass es sich um eine milde Form von Diabetes handelt, die meist einen milden Verlauf nimmt. Dabei kennt man den Mody erst seit etwa 15 Jahren und soweit ich weiss, gibt es keine Longitudinalstudien. Meine eigenen Erfahrungen (46J, vor2 Jahren endlich mit Mody2 diagnostiziert) waren aber lange auch mit strengster Diät eher frustrierend - vielleicht, weil es so spät entdeckt wurde und nebst dem auffälligen höheren Zuckerwerten einige Vitalstoffmangel nicht erkannt oder behandelt wurden.
Da ich drei Kinder habe, und da ich selber mit der rein diäthetischen Therapie nicht so glücklich war und wenig Energie hatte, habe ich mich recht intensiv mit dem Mody2 beschäftigt und möchte euch drei meiner Alltagshelfer vorstellen, mit denen ich gut ohne die klassischen blutzuckersenkenden Medis zurechtkomme und trotzdem satt werde!
Erstens: BCAAs, die sogenannten branched-chain amino acids. Das sind Leucine, Isoleucine und Valine, die zusammen diese Untergruppe der essentiellen Aminosäuren darstellen. Von Leucine weiss man, dass es insulinotrop ist, also Insulin auslösen kann und sich dabei (vermutlich) der Triggerfunktion von Proteinkinase bedient. So kann theoretisch der beim Mody2 defekte Glukokinase-Trigger umgangen werden und der Rest des Zuckerstoffwechsels (Insulinproduktion & Aufnahme durch die Zellen etc.) sollte ja problemlos funktionieren. Ich nehme kurz vor den Hauptmahlzeiten 1-2 Kapseln (pro Kapsel L-Leucine 360mg, L-Isoleucine & L-Valine je 120mg), was mir zu einer messbar höheren Glucosetoleranz verhilft. Es handelt sich dabei um reine Ergänzungsnahrung, die ich im Bodybuilding-Shop bekomme. M.E. einzige Nebenwirkung: Gewichtszunahme, was ich allerdings nach der strengen Diät und Verhältnissen von gerade noch 52 kg verteilt auf 172cm Körpergrösse gerne in Kauf nehme. Toll ist auch, dass ich je nach Hungerzustand einfach mehr oder weniger oder auch gar keine Kapseln zu mir nehmen kann.
Zweitens: wenn ich mich mal verschätzt habe und die Werte nach dem Essen zu hoch sind, ich extrem müde werde etc., dann nehme ich eine zusätzliche Kapsel, kombiniert mit etwas Aspirin. Habe mittlerweile die 100mg-Cardio-Version bekommen, was wegen der Gefässe für Diabetiker eh eine gute Idee zu sein scheint. Ansonsten geht auch eine halbe 400mg-Tablette. Aspirin scheint durch eine verlängerte Aktivität der Kalium-Kalzium-Pumpe die Durchlässigkeit der Zellen für Insulin zu erhöhen und die Effizienz anderer zuckersenkender Mittel (in meinem Fall BCAA) zu steigern. So komme ich zwar etwas zu rapide "oben runter" (anstrengend!) , kann aber auch ohne sportliche Aktivität (also wenn es mal stark regnet, oder wenn wir Besuch haben) den Zuckerwert in einer Stunde so um etwa 2.5 Punkte senken. Also beispielsweise von 9.7 runter auf 7.4 o.ä.
Drittens: Vor Kurzem habe ich auch noch das Co-Enzym Q10 für mich entdeckt. Da es erstaunlich anregend auf die Mitochondrien wirkt, "verbrennen" diese viel mehr Energie (= Glukose) und stellen diese dem restlichen System zur Verfügung. Es ist stark zuckersenkend; allerdings gemäss ersten Erfahrungen erst nach gut einer Stunde, dann dafür offenbar sehr schnell, so dass ich manchmal wegen dem rasanten Zuckerabfall in ein Stimmungstief gerate. Mittlerweile weiss ich das und nehme es nicht standardmässig täglich und auch nicht ohne in zeitlicher Nähe etwas Anständiges (oder sogar Unanständiges

) zu essen. Mit einer halben zuckerfreien Lutschtablette nehme ich 15mg zu mir, was eine gute Menge zu sein scheint. Eine ganze (30 mg) hat für meinen Geschmack fast zu starke Wirkungen, aber da die körpereigene Q10-Menge mit zunehmendem Alter sinkt, sind ältere Menschen vielleicht mit einer ganzen Tablette happy, während ich keine Ahnung habe, wie Kinder darauf reagieren würden.
Sowieso möchte ich betonen, dass die obigen Tipps nur denjenigen Patienten zu empfehlen sind, die z.B. mit einem eigenen Messgerät ihren aktuellen Blutzuckerspiegel messen können und die Körperreaktionen und Befindlichkeiten aktiv mitverfolgen - nicht zuletzt, da sich diese drei Mittel zumindest bei mir als echt wirksam erwiesen haben und also auch die Gefahr besteht, dass vielleicht ein Unterzucker entsteht.
Falls sich in diesem Forum aber ein paar solcher Leute befinden, die für gründlich und aufmerksam begleitete Selbstversuche bereit sind oder diese sogar in Begleitung einer mental offenen Ernährungsberatung oder eines/r Endokrinologen/in durchführen können, dann bin ich natürlich sehr gespannt auf eure Rückmeldungen oder auch Fragen.
Passt auf euch auf!