Hallo Aleksandra,
was du beschreibst, hört sich nach umgangssprachlich genanntem "wildem Fleisch" an. Diese Hautwucherungen entstehen, wenn eine Wunde (die Beschädigung der Zehenhaut durch das Einwachsen des Nagels) "geschützt" werden soll. Es bildet sich an verletzten Stellen, gerne an Nagelbetten der Zehen- oder Fingernägel erst recht lockeres Gewebe, das dann später bei Nichtbeachtung "aushärtet", weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber so grob kommts hin.
Also ab zum Chirurgen. Der wird dir, falls es sich um wildes Fleisch handelt, in mehreren Sitzungen stückweise die Oberfläche des wilden Fleisches veröden. Das wird mit einem "heißen Stab" gemacht, aber laut meiner Tochter (die das vor 2 Jahren am Daumennagel hatte, nachdem sie diese Hautfetzen, die schonmal seitlich entstehen, abgerissen hatte) tut das nicht weh. Dann solltet ihr euch um den Nagel und die Entzündung kümmern. Vermutlich musst du täglich desinfizieren durch Sprays oder baden, damit die Entzündung nicht weiter fortschreitet und das beschädigte Gewebe abheilen kann. Im Prinzip habt ihr dann zwei Möglichkeiten: Entfernung des Nagels oder das Setzen einer Nagelspange (googel mal danach), wobei letzteres durchaus angenehmer und komplikationsloser ist.
Vermutlich wird dir auch gezeigt, wie du deine Nägel am besten schneidest, denn eingewachsene Zehennägel entstehen durch zu tiefes Abschneiden des Nagels an den Seiten. Es bleiben dann meist kleine Spitzen seitlich übrig, die man gar nicht sieht, die wachsen ungestützt vom restlichen Nagel, weil der ja rausgeschnitten wurde, in die falsche Richtung, nämlich voll rein in die Seitenhaut. Stell dir deinen Zehennagel als Jalousie in einem Fenster vor. Entfernst du seitlich Teile, kann es sein, dass du die äußeren Ecken nicht erreichst und diese dort dann rumbaumeln ohne Halt. Wird dir deine Jalousie zu lang, solltest du sie nur vorne und gerade (!) abschneiden, niemals rund oder gar in die Seitenhaut hinein.
Ich wünsch dir und deinem Zeh alles Gute, berichte mal, wie es dir/ihm geht.
Liebe Grüße,
Tanja