Hallo Yvonne,
es tut mir leid zu hören, dass es euch auch getroffen hat. Pia war noch nicht 2 Jahre als bei uns der Diabetes "ausbrach". Wir hatten Glück und wir wurden sofort auf die Pumpe eingestellt (nach intensiver Schulung, konnten wir selber entscheiden). Die Diabetesberater und Ärzte sagten, dass sie jeden Antrag bei der Versicherung durchkriegen würden. Bei der einen dauert es etwas länger, die anderen machen es sofort. Es hängt alles immer von der Begründung ab. Es gibt irgendwo einen Beitrag, der die Indikationen für eine Insulinpumpe zusammenfasst, mit deren Begründung eine Pumpe genehmigt werden sollte. Dazu gehört unter anderem, Kleinkindalter und Spritzenphobie. Dies liegt bei euch vor und somit sollte eure Krankenkasse dem Antrag stattgeben. Aber es hängt wohl vieles vom Sachbearbeiter ab. Wir hatten Glück unsere private Krankenversicherung hat ohne nachfragen die Pumpe genehmigt.
Pia hat zum Glück alles gut mitgemacht. Das tägliche BZ-Messen (so 8 Mal am Tag) läuft mittlerweile einfach so nebenbei. Das Kathetersetzen ist nicht spassig, aber sie hat keine Riesenpanik. Ich habe schon an anderen Stellen beschrieben wie wir das so machen. In den ersten Wochen war das aber auch noch anders und ich bin froh, dass sie das jetzt so gut mitmacht. Durch das kurzwirksame Insulin und die Pumpe muss Pia auf nichts verzichten. Auch wenn ich rein aus der Zahnhygiene versuche auf Süssigkeiten zwischendurch, wie Bonbons, Lollies und Schokolade zu verzichten. Aber Pia isst immer noch genug "ungesundes" mit relativ viel Zucker, z.B. Milchreis und Schokopudding usw. Aber auch Gemüse und Obst.
Ich messe immer nocheinmal bevor ich schlafen gehe, d.h so zwischen 22 und 24 Uhr. Je nachdem wie die Werte dann sind stelle ich mir für 2 Stunden später noch einmal den
Wecker. Aber ansonsten versuche ich Pia nachts nicht zu wecken. Aber meist macht sie mir einen Strich durch die Rechnung und wacht einmal so zwischen 2 und 4 Uhr morgens auf und will eine kleine Milch. Das nutze ich dann zum messen. Zum Glück ist Pias Basalrate in der Nacht gut eingestellt und ich mache mir wenig Sorgen um Unterzuckerung in der Nacht, eher ist sie mal zu hoch oder erst am Morgen so bei 60. Mit der Pumpe kann man die Basalrate viel feiner auf den tatsächlichen Bedarf einstellen, d.h. eine häufige nächtliche Unterzuckerung ist auch eine Indikation für die Pumpe. Uns wurde aber im Krankenhaus gesagt, dass ein Koma im Unterzucker selten vorkommt und das Kind daraus auch selber erwacht. Suche doch einmal im Forum nach Gegenregulation. Aber natürlich kann eine Unterzuckerung ganz schön hässlich sein. Pia läuft übrigens bei Werten um die 30 noch quietschfidel durch die Gegend. Natürlich versuchen wir diese Werte aber zu vermeiden. In der Nacht kann man mit der Pumpe einer Unterzuckerung leichter entgegensteuern. Wenn z.B. der Wert um 22:00 Uhr schon relativ niedrig ist, so bei 80 dann gebe ich keine zusätzlichen Kohlenhydrate sondern senke an der Pumpe die Basalrate.
Ich wünsche dir viel Kraft und denke immer daran, dass sich deine Einstellung gegenüber der Krankheit auch auf dein Kind übertragen kann. Je ruhiger du an die Sache herangehen kannst, desto besser kann dein Kind es annehmen. Das ist so wie mit vielen Dingen im Leben eines Kleinkindes. HAt die Mama Angst, dann hat auch das Kind Angst. Ich weiß, dass das leichter ist als getan. Auch ich habe in den ersten Tagen sehr damit gehadert, da war es vielleicht ganz gut, dass ich oft zu den Schulungen gehen mußte. Da konnte ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen ohne das Pia etwas mitbekommen hat. Ansonsten bin ich eher ein pragmatischer Typ und akzeptiere (meist) die Krankheit. Aber so alle 3-4 Wochen bekomme auch eine Phase, wo ich alles an die Wand schmeißen könnte und die Krankheit verfluche. Aber vor Pia lasse ich mir das nie anmerken.
Liebe Grüße und Alles Gute
Astrid
Hier noch ein Link zur Beantragung einer Pumpe:
Tips zum Pumpenantrag