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Horror Einschulung und was ist eine Diabetesnanny?

kostas
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18 Aug. 2009 22:15 #32232 von kostas
Hallo,

heute war die Einschulung unseres Sohnes. Ich kann Euch nur sagen, diesen Tag werden wir bestimmt nicht vergessen.

Nach dem Gottesdienst ging es zur Schule, wo die Kinder Ihren Stundenplan erhalten haben. Anschließend wollten wir noch mit der Klassenlehrerin noch so einige organisatorische Sachen auch zum Thema Diabetes besprechen. Da sagt uns die Klassenlehrerin ganz frech, Sie kann sich nicht um den Diabetesalltag unseres Sohnes kümmern, hat noch weitere 23 Kinder denen Sie sagen muss, dass diese auf Toilette gehen müssen vor dem Unterricht, dass ist schon zu viel. Weiterhin sagt Sie dass sie keine Medizinerin ist.

Hierzu muß ich sagen: unser Sohn kann sich selbst spritzen wenn erforderlich und kann seinen BZ selbst messen und auch den Wert sagen( was ich eigentlich bewundertswert finde). Die Lehrerin muß nur den Wert ablesen und auf der Liste die wir angefertigt haben mit den Ganzen Angaben (wenn... dann...) ihm dann sagen ob es ok ist, oder ob er Traubenzucker, bzw. Weingummi zu sich nehmen soll. Das jedoch sagt Sie wird Sie nicht machen und sagt... hört euch dass jetzt genau an!!!!

Er ist jetzt alt Genug um selber seinen DM in die Hand zu nehmen!!!!!!!!!

Da Frag ich mich nur wo diese Frau lebt!! Wenn er so begabt ist und seinen DM selbständig regelt, dann könnte ich in doch sofort an der Uni anmelden, oder? ;)

Zum glück habe ich Diese Woche Urlaub und gehe morgen zur Schule und will versuchen mit Ihr nochmal zu sprechen, denn der Schulleiter bei dem ich heute anschließend gewesen bin. War sehr überrascht über das Verhalten der Klassenlehrerin. Habe Ihm auch gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde, da ich bei der Anmeldung unser Problem angesprochen habe und er mir verprochen das dass klappt und jetz sowas??

Habe auch mit dem Jugendamt telefoniert und dort sagte man uns, dass wir wenn das nicht klappen sollte eine Intergrationskraft gestellt bekommen, die dann täglich in der Schule ist und den DM regelt. Wir wollten eigentlich dass unser Sohn in der Schule ganz "normal" wie die anderen Kinder ist und nicht als das kranke Kind wo immer extra wegen Ihm kommt behandelt wird.

Habt Ihr noch einen Tipp für mich, was ist eigentlich genau eine Diabetes Nanny und wie komme ich an info`s?

Bitte schreibt zurück.

Ich schreibe morgen was es in der Schule gegeben hat!!

Mfg

Tina

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Drusillaloony
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19 Aug. 2009 11:45 #32238 von Drusillaloony
Hallo Tina!
Tut mir soooo leid das ihr so einen besch... Start hattet!!!!
Gut ist, dass der Schulleiter auf eurer Seite steht!
Das euer Sohn sich mit 6 Jahren ganz allein um seinen DM kümmern kann ist nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil, es wäre schon eher ein kleines Wunder.
Stehen selbst wir Erwachsenen ja noch manchmal mit zwei großen Fragezeichen in den Augen vor dem Messgerät!
Nein, er braucht dabei Hilfe. Die kann bei jedem Kind anders ausfallen aber ganz ohne geht es sellten.
Wir haben für Tobias deshalb einen Schulhelfer beantragt (Intergrationshilfe). Die betreut Tobi in der Schule. Und klar, mag man nun meinen: Da ist mein Sohn ja als "besonders" gekennzeichnet.
Aber ganz so ist es nun auch nicht. Tobi hat in seiner Klasse noch ein weiteres Kind mit DM und die Schulhelferin steht nicht ständig bei ihnen, sondern ist für die Kinder der Klasse eine 2. Erzieherin (JÜL, 1 Lehrer und ein Erzieher regulär). Außerdem dient sie den Kindern als Sprachrohr, da nicht alle Erstklässler verbal so fit sind sich und ihrern DM zu verteidigen.
Vielleicht bringst du der Lehrerin einfach etwas Infomaterial mit. Sollte sie sich dennoch querstellen würde ich beim nächsten Gespräch den Schulleiter mit dazu nehmen. Ich glaube sie war vielleicht auch ein wenig im Streß während der Einschulung. Hattet ihr keinen Elternabend an dem ihr alles besprechen konntet? Wenn nicht, finde ich das auch ein bisschen schlecht von der Schule geregelt. Aber wer weiß, woran es lag.
Kopf hoch! Ihr habt ja den Schulleiter und die Behörde hinter euch. Das ist schon mal sehr gut!!!!
Lieben Gruß, ich drück euch die Daumen das alles gut wird!!!
Alexa

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Gottwalt
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20 Aug. 2009 10:47 - 20 Aug. 2009 13:54 #32262 von Gottwalt
Hallo Tina,

mehr zu Diabetes-Nannies findest Du unter
In diesem Beitrag ist für Gäste nicht alles sichtbar. Um alles zu sehen, muss man registriert und angemeldet sein.


Grundsätzlich: Kein Lehrer muß sich um Therapie von Erkrankungen kümmern, wenn ein Lehrer dies macht, dann nur freiwillig. Es kann also auch kein Rektor seine Lehrer dazu zwingen.

Wenn das Jugendamt Euch schon eine Integrationskraft in Aussicht stellte, dann greift zu, würde ich meinen! Dadurch hast Du einen Haufen Sorgen weniger, und vieles wird auch für Deinen Sohn unproblematischer, denn er kann sich dann unbeschwert auf die Schule konzentrieren, bis er sich selbst wirklich um den Diabetes kümmern kann. Auch kann eine Integrationskraft ihm helfen zu lernen, den Diabetes so in den Schulalltag zu integrieren, daß es wirklich weitgehend "nebenher" funktioniert.

Unsere Kinder sind ja einfach zusätzlich herausgefordert durch ihre Krankheit, und dann sollte man ihnen schon auch zusätzliche Hilfen geben, wenn dies möglich und nötig ist. Eine Integrationskraft ist im Normalfall niemand, der an dem einen Kind klebt und dieses dadurch ausgrenzt, sondern einfach eine zusätzliche Kraft in der Klasse, die sich unter anderem auch um den Diabetes kümmert.

Lieben Gruß

Gottwalt
Letzte Änderung: 20 Aug. 2009 13:54 von WebAdmin.

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kostas
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21 Aug. 2009 07:09 #32271 von kostas
Hallo Gottwalt,

das Problem ist dass mein Sohn gehen kann laufen kann. Mir wurde gestern vom Jugendamt gesagt, dass mein Sohn praktisch nicht "behindert" genug sei für eine Integrationskraft.

Bei Dianino habe ich gestern auch angerufen, die Leiterin Frau Pfaff hat mir gesagt, dass die in die Schule gehen würden um die Lehrer zu schulen. Nur das hat wenig sinn, wenn jemand komplett abblockt. Wir haben denen ja schon alles erklärt.

Ich bin würklich entsetzt, dass einem keiner so wirklich helfen kann. Ist Eure Integrationskaft den ganzen vormittag in der Schule?

Man sagt einerseits das Kind ist schulpflichtig, anderseits aber bekommt man keine Hilfe. Wo gibt es denn sowas.

Nur wießt Du das Problem haben wir jetzt, da wir schnell handeln müssen wiel uns die Zeit davonrennt. Wir haben mir meinem Mann gesprochen und uns entschieden dass er auf jeden FAll die Schule wechseln wird. Darum kümmern wir uns. Ich weiß, dass das Problem nicht gelöst ist, aber diese Schule welche "christliche Werte" (ev. Schule) vermittelt, womit sie zumindest wirbt kann ich nicht weiter unterstützen. Nein!!!!

Habe mit meinen Schwiegereltern gespr. und die haben sich bereiterklärt zu helfen, bzw. in der Schule zu begleiten und ihm bei seinem DM- Mangegement zu unterstützen.

Aber trotzdem kann es doch nicht sein. Was machen die Familien die keine Oma und Opa im Rücken haben??

Mein Mann hat gestern mit der örtlichen Zeitung gesprochen und die werden einen Artikel darüber schreiben. Ich selber war von dieser Aktion nicht so erfreut, ich finde schon dasss man denen mal die Augen öffnen sollte, bin aber auch so ein kleiner Schissshase.

Naja schaun wir mal was es heute so geben wird.


Bis bald

Tina

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Gottwalt
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22 Aug. 2009 00:59 #32286 von Gottwalt
kostas schrieb:

Hallo Gottwalt,

das Problem ist dass mein Sohn gehen kann laufen kann.


Nein, das ist kein Problem, das ist ein riesiges Glück ;-)

Mir wurde gestern vom Jugendamt gesagt, dass mein Sohn praktisch nicht "behindert" genug sei für eine Integrationskraft.


Habt Ihr den Bescheid mit Grad der Behinderung 50% und Merkmal "H"? Dann hat Dein Sohn schlicht und ergreifend einen Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe, falls diese benötigt wird (§ 54 SGB 12), und zwar völlig unabhängig von Eurem Einkommen oder Vermögen.

Natürlich benötigt längst nicht jeder Diabetiker eine Eingliederungshilfe, weil entweder die Lehrer gut genug helfen und die Kinder bereits selbständig genug und stabil genug eingestellt sind oder sowieso der Pflegedienst in jeder Pause kommt oder oder oder .... aber die Kinder, die eine Begleitperson in der Schule benötigen, haben einfach einen Rechtsanspruch darauf! Ohne wenn und aber.

Noch etwas diesbezüglich: Laut unserem Diabetologen verschlechtert sich üblicherweise mit der Einschulung die Einstellung so, daß der Hba1c als Indikator sich durchschnittlich um 1% verschlechtert (also z. B. von 6,5% auf 7,5%). Das muß NICHT hingenommen werden, und es gibt keinen Grund, dies als unabwendbar hinzunehmen!

Selbstverständlich kann es viele Gründe geben, keine Begleitperson zu wollen oder eine etwas schlechtere Einstellung in kauf zu nehmen. Aber NIEMALS kann die Verweigerung der zuständigen Behörden ein Grund sein. Im Ernstfall hilft da nur der Gang vors Sozialgericht (das ist kostenfrei, und das Sozialgericht ermittelt dann von sich aus, bestellt also Gutachter etc.), aber davor muß man explizit Anträge gestellt und schriftliche AblehnungsBESCHEIDE bekommen haben.

Lieben Gruß

Gottwalt

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kostas
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22 Aug. 2009 01:42 #32288 von kostas
Hallo Gottwald,

danke für Deine Info. Wir haben es geschafffftttttt!!!!!

Nachdem wir dem Schulleiter gesagt haben dass wir unseren Sohn von der Schule nehmen werden, ging plötzlich alles ganz schnell.

Heute habe ich Ihm gesagt dass wir an die Presse gegangen sind und plötzlich rief mich der Schulvorstand an und hat uns vörmlich angefleht Konstantinos auf der Schule zu lassen. Er wird jetzt die Klasse wechseln, die Klassenlehrerin hat mich auch noch angerufen und mir gesagt, dass sie alles daran setzen möchte, dass sich Konstantinos wohl fühlt auf dieser Schule und möchte von uns alles erklärt bekommen, damit sie Ihm helfen kann. Der Artikel wird morgen in der Hagener Zeitung stehen. Auf dieser Seite von Diabets- Kids ist es schon. Schau mal rein.

Ich werde mich aber auch weiterhin dafür einsetzen beim Integrationsamt diese Sache publik zu machen, damit auch den anderen Familien geholfen werden kann. Lt. Schulamt gibt es im Gesetz eine Lücke für Kinder die Diabetiker sind. Es besteht kein Rechtsanspruch darauf wurde mir gesagt. Ich frage mich warum dann überall im Fernsehen und in Zeitungen gesagt wird mit demn Slogan " DU BIST DEUTSCHLAND" wie kann ein Kind Deutschland sein, unsere Zukunft wenn wir sie nicht unterstützen???

Auf jeden Fall sind wir heute echt erleichtert gesesen und werden jetzt das Wochenende feiern.

Vielen Dank für Deine Hilfe,ich bleibe auf jeden Fall am Ball mit diesem Thema, werde auch den anderen Familien in unser Diabetikergruppe fragen ob wir vielleicht mal unterschriften sammeln können.


Mfg

Tina :cheer:

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Gottwalt
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22 Aug. 2009 01:55 #32289 von Gottwalt
Hallo,

die Lücke gibt es nicht im Gesetz, sondern in den Verordnungen zur Durchführung der Gesetze. Da werden Diabetiker in manchen Bundesländern nicht explizit aufgeführt.
Aber dies ist kein Gesetzesproblem, und die Lage ist zumindest für alle Diabeteskinder, die als Grad der Behinderung 50% und das H anerkannt bekommen haben, ganz eindeutig.

Aber gut, daß es jetzt eine Lösung gibt und schade, daß man erstmal so darum kämpfen muß!

Lieben Gruß und ein schönes Wochenende

Gottwalt

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