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Hemmung beim Katheter setzen/Spritzen

Eli
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Senior Schreiber
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12 Feb. 2009 10:31 #28093 von Eli
Hemmung beim Katheter setzen/Spritzen wurde erstellt von Eli
Hallo,

mich würde mal interessieren, wie Eure Kids mit dem Katheter/Spritze setzen umgehen - sind sie eher abgebrüht (daran gewöhnt) oder gibt´s bei einigen von Euch auch Theater.

Bei uns ist das so, dass Dustin immer wieder richtiggehend mit sich kämpfen muss, auf den Auslöser des Serters zu drücken.
Vorgestern hat er eine geschlagene Stunde gebraucht, um sich endlich zu überwinden.
Blöd war nur, dass die Werte durch Verstopfung des Katheters eh schon hoch waren.

Er meint, dass es nicht der Schmerz ist, der ihn zögern lässt, sondern eher die Vorstellung, wie die Nadel ins "Fleisch" schießt - also eine reine Kopfsache.

Mich lässt er da überhaupt nicht heran, er macht das von Anfang an selbst, nur BZ-Messungen "darf" ich durchführen (und das auch nur nachts).

Er hatte ja auch ein starkes Problem mit dem Setzen des Sensors für die ständige Glukosemessung - da sackte bei ihm regelrecht der Kreislauf u. der BZ ab.

M. E. nach ist das bei ihm ein wirkliches Kopfproblem, wobei ich natürlich schon nachvollziehen kann, dass es einfach nervt, sich ständig irgendwelche Nadeln ins Fleisch schießen zu müssen. Aber unsere Kids müssen ja nun mal damit leben.
Mir tut er dann auch richtig leid, wenn er sich so quält.
Ich versuche ihm dann mit Vernunft und gutem Zureden zu kommen. Allerdings wird
er dann richtig aggressiv - also lass ich ihn dann lieber in Ruhe.

Hat jemand von Euch Tipps, wie man seinem Kind dieses Kopfproblem nehmen kann bzw. ein wenig Beistand leisten kann, ohne zu nerven? Ist da vielleicht der Psychologe der Diastadion angezeigt?
(Bei Manifestation habe ich bei mir selbst BZ gemessen und mir auch eine Spritze in den Bauch gesetzt - um die ganze Geschichte nachvollziehen zu können.


Vielen Dank im voraus
sagt Yvonne

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Gottwalt
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12 Feb. 2009 11:07 #28095 von Gottwalt
Hallo Yvonne,

also erstens ist das soweit ganz normal! Kaum ein Mensch verletzt sich gerne selbst. Wie stark ausgeprägt diese völlig normale Blockade ist und ob sie durch Gewohnheit und Routine weitgehend überwunden werden kann ist unterschiedlich. Wir mußten S..., solange wir ihn spritzen mußten, immer mit aller Kraft festhalten, um ihn überhaupt spritzen zu können - und das, obwohl er völlig von der Notwendigkeit überzeugt ist und auch selbst kam, um gespritzt zu werden. Jetzt, beim Setzen des Katheters, ist es nicht mehr ganz so problematisch, die Setzhilfe hat es für ihn etwas distanziert. Dennoch versucht er tausenderlei Ausflüchte, um dann zum Glück hinterher meist zu sagen "hab es ja nichteinmal gespürt" (manchmal tat es auch schon weh, aber er ist eigentlich überhaupt nicht kompliziert bei Schmerzen). Wir nehmen ihm das extra ab, damit er nicht mit sich selbst kämpfen muß sondern mit uns kämpfen kann.

Wäre es weiterhin so schwierig wie anfangs mit dem Spritzen, so hätten wir das Angebot einer entsprechenden psychologischen Betreuung angenommen, denn es ist ja ein Dauerdruck, der nicht förderlich ist.

Das Messen ist, seit wir den Pelikansun einsetzen, völlig problemlos, war davor auch mit relativ viel Theater verbunden.

Lieben Gruß

Gottwalt

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cilipu
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12 Feb. 2009 11:33 #28097 von cilipu
Hallo,

bei uns ist es etwas anders gelager, da Maxine die Sachen noch nicht alleine machen kann....

aber Spritzen war bei uns immer ein Kampf, ich mußte Maxine mehr oder weniger niederringen, alles sehr unschön. Jetzt mit dem Katheter ist es wesentlich einfacher und besser. Sie findet es nicht so schlimm, auch wenn sie über die Nadel (beim Silhouette ja ziemlich lang) mault.
Wie haben das Kathetersetzen mit etwas verbunden, das sie sehr gerne macht aber eigentlich nicht darf. TV schauen - alle drei Tage eine definierte Menge während ich den Katheter lege. Dafür darf ich mir aussuchen, wo ich ihn hinlege und sie hält still. Ok, man kann diese Methode sicherlich in Frage stellen, aber da ich nach dem Spritzen glaube ich selber traumatisiert war, wollte ich diese Schwierigkeiten beim Katheter erst gar nicht aufkommen lassen.

Bei Dustin funktioniert es sicherlich nicht ganz so einfach, aber vielleicht kann man ja über ein ähnliches Schema nachdenken. Dann hat er vielleicht ein Ziel vor Augen, das ihn sich leichter überwinden läßt.

Aber psychologische Betreuung finde ich auf jeden Fall hilfreich. Solche Ängste können sich ja auch langfristig festsetzen und das wäre eher kontrpraduktiv....

viele Grüße
Claudia

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12 Feb. 2009 16:55 #28103 von
Hallo Yvonne,

habt ihr schon mal probiert, die Stelle vorher mit der "Betäubungscreme" Emla einzustreichen?
So haben wir es am Anfang gemacht. Eine Fläche einstreichen, ca. 1/2 Std einziehen lassen, dann Cremereste gut entfernen und los gehts.
Das haben wir ein paar Wochen so gemacht, dann hat Marie irgendwann von selber gesagt, sie brauch es nicht mehr. Die Creme wird für die Kids übrigens vom Kinderarzt verschrieben.

LG Martina

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Wibbel
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12 Feb. 2009 20:09 #28105 von Wibbel
Hallo!

Oh, ich kann mir das gut vorstellen :ohmy:
Allerdings kann ich wohl auch keine große Hilfe sein, weil Mareile das nohc nicht alleine macht.

Wir hatten nach der Diagnose ca. ein Vierteljahr einen Affentanz bei jedem Katheter und Sensor, den sie von Anfang an auch hatte. Es war nervenaufreibend und ich war hinterher immer richtig fertig. Es wurde besser, als es einmal richtig geknallt hat zwischen uns beiden und wir beide geheult haben. Danach ging`s bergauf. Ich habe ein Ritual geschaffen, d.h. Mareile darf beim K-Wechsel und beim Sensor fernsehen. Wir machen das also zwischen 18.00 und 19.00 Uhr, wenn es etwas für die Kleinen auf Kika gibt. Den Sensor machen wir nachmittags oder am Wochenende vormittags und dabei gibt es eine Folge von einer DVD. Seit Mareile vom Fernsehen abgelenkt ist, gibt es überhaupt kein Theater mehr. Das Ganze hat sich so normalisiert, dass es überhaupt kein Thema mehr ist. Wenn wir mal dringend einen Katheter wechseln mussten und es musste schnell gehen, im Bett oder so, dann überwindet sie sich auch, hält ein Kuscheltier fest und meint hinterher "Ich habe gar nichts gemerkt".

Aber der "Eierpikser", wie wir den Serter nennen, hört sich auch wirklich schlimm an beim Auslösen. Ich kann schon verstehen, dass sich dein Sohn da überwinden muss. Wie wäre es denn, wenn er für den K-Wechsel auch eine kleine Belohnung bekommt, die ihr wie ein Ritual einbaut. Wenn er jetzt schnell den Katheter setzt bekommt, darf er noch fernsehen oder bekommt er als Zwischenmahlzeit ein paar Gummibärchen oder sowas. Läßt er sich von sowas noch überlisten oder ist da zu alt dazu? Irgendwie musst du ihn "erpressen", glaube ich, denn eine Stunde für einen Katheter ist ja echt die Hölle. Danach ist der BZ-Wert doch bestimmt super hoch.

Also, ich würde mir eine "Erpressung" ausdenken, denn manchmal muss man Kinder damit überlisten. Oder du musst ihm die Zeit lassen und davon ausgehen, dass es immer besser werden wird und diese Phase auch vorüber geht - denn das wird sie ganz bestimmt.

Liebe Grüße
Nina

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Tintarella
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13 Feb. 2009 18:06 #28122 von Tintarella
Tintarella antwortete auf Re:Hemmung beim Katheter setzen/Spritzen
Hallo Yvonne,

das gleiche Problem hatte Markus auch. Fast ein Jahr lang hat er sich den Katheter selbst gesetzt und plötzlich ging es nicht mehr. Er konnte einfach nicht auf den Auslöser drücken. Warum das so war, konnten wir nicht ergründen. Er lachte immer und hat es immer wieder versucht und es ging nicht. Somit habe einfach ich eine Weile den Katheter gesetzt. Ich habe ihm immer meine Mithilfe zugesichert, wenn er sie brauchte. Nach kurzer Zeit klappte es wieder von ganz allein. Laß ihm einfach etwas Zeit. Falls doch Schmerzen zu Grunde liegen sollten, ist uns empfohlen worden, den Katheter eine Stunde vorm Setzen in den Kühlschrank zu legen und die Einstichstelle mit einem Kühlpäckchen zu kühlen. Emla benutzt unsere Dia-Ambulanz nicht mehr, auch nicht zum Setzen des Sensors. Es wird nur noch gekühlt. Wir wollen das beim nächsten Wechsel auch probieren.

Gruß Kristina

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Eli
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18 Feb. 2009 08:09 #28270 von Eli
Hallo,

danke für Eure Überlegungen - allerdings läuft es mit einem fast 14-Jährigem nicht mehr ganz so einfach per Erpressung/Bestechung (leider, früher war das einfacher).

Gestern abend hatten wir wieder einen richtigen Affentanz, mit dem Ergebnis, dass er erneut den Katheter nicht gewechselt hat. Heute liegt er bereits den 6. Tag - welch ein Wahnsinn!
Er hat sich von mir den Oberschenkel abtasten lassen, wo noch eine freie, nicht verhärtete, Stelle zu finden ist. Allerdings sprießt dort bereits ordentlich die Behaarung, also muss zwangsläufig vorher rasiert werden. Dustin hat dann offensichtlich gewaltig mit dem Rasierer drübergeschrubbt, so dass dann schlussendlich die ganze Haut weh tat (da fehlt noch etwas die Übung).

Ende vom Lied - er hat geheult und sich sämtlichen Aktivitäten verweigert!
Der heutige Morgenwert betrug 19,6 mmol, die Korrektur von 5,9 hat das Bein noch gut (ohne Pumpenalarm) aufgenommen. Aber es zeichnet sich natürlich bereits seit einiger Zeit ab, dass er ständig hohe Werte durch verhärtete Stellen hat.

Katheter setzen am Bauch lehnte er von Anfang an grundsätzlich ab (wobei ich das wahrscheinlich ebenfalls nicht zulassen würde, wenn ich so einen supersuper dünnes Bäuchlein hätte). Der Katheter würde dort sicher auch sofort abknicken, weil sich bei Dustin eine völlig fettfreie Haut über die sehr deutlich zu erkennende Muskulatur spannt.

Ich fühle mich momentan selbst völlig überfordert und weiß echt nicht mehr weiter!

Yvonne

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Eli
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18 Feb. 2009 08:20 #28271 von Eli
Hallo Kristina,

genau so ist das bei uns - er kann einfach nicht abdrücken.

Ich bin ja fast der Meinung, dass das Sensor setzen der Auslöser für diese ganze Geschichte ist.
Wir hatten damals 4 oder 5 Fehlversuche, d. h. der Sensor saß, war aber kaputt und brach jedesmal den Funkkontakt ab. Also immer umsonst!
Irgendwann war Dustin mit den Nerven so fertig, dass er fast umfiel, kreidebleich, zitternd mit BZ-Absturz.

Leider lässt er mich überhaupt nicht ran. Selbst in den Anfängen hat er sich den Stahlkatheter selbst in den Po gesetzt, was ja aufgrund der nötigen Verdrehung des Oberkörpers keine einfache Geschichte war.

Zur Stunde liegt der Katheter den 6. Tag. Natürlich habe ich Angst vor der Entstehung eines Abszesses, der ja dann ewig zur Abheilung braucht und relativ festes Narbengewebe übrig lässt.

Ich glaub wir brauchen da wirklich den Psychologen.

Danke trotzdem
- ich bin inzwischen selbst mit den Nerven am Ende

Yvonne

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