Als neunjähriges Mädchen liebt man Jubiläen jeder Art: ein Jahr beste Freundschaft mit Anna, zwei Monate in Alexander verliebt, drei Tage mit Alexander zusammen. Doch der 15. Mai sollte das einzige Datum werden, das ich in meinem Kalender nicht mit Herzchen oder bunten Blumen verzieren würde: der Tag, an dem ich erfahren habe, dass ich zuckerkrank bin. Zuckerkrank?
Nach dem Termin, bei meinem Arzt Dr. Drömel mir eröffnet hatte, dass ich an einer Krankheit namens „Zucker“ litt, war meine Mutter mit mir ins Kinderkrankenhaus gefahren. Das stimmte mich ein wenig nachdenklich. Entschied das eigene Alter darüber, ob man in eine Klinik für Kinder oder für Erwachsene kam, oder die Krankheit, die man hatte? Denn dann hätte ich mit einer Alte-Leute-Krankheit wie Zucker ja nicht in eine Kinderklinik gedurft.