Werte spielen verrückt

Was ist ein UHU, wenn ich mal so dumm fragen darf?

Ich kenne UHU nur als "unter 100", besonders gern gebraucht bei Schwangeren in den letzten 100 Tagen....

LG Heike

Hallo Heike,

ich meinte mit "alte Hasen" ja eigentlich erfahrene "Diabetesmanager"-Eltern oder Betreuer.
Joa hat das m.M. nach auf Alter bezogen, und von mir aus sind natürlich alle Unter-100-Jährigen :woohoo: angesprochen!

Danke für Eure Antworten.
Das Levimir 24 Stunden Wirkdauer hat ist mir neu, werd ich meinen Diadoc fragen.
Auf 6 KE beim Frühstück kommt mein Sohnemann durch ein Marmeladenbrötchen und eine Tasse Kakao.
Hab heut in der Ambulanz angerufen, dort sagte man mir ich soll das Basal morgens um 0,5 erhöhen und auch den Frühstücksbolus auf 2,5.
Gestern abend hatten wir einen superwert von 133, um 24.00 Uhr 116 und ab 3.00 uhr 168, der hielt sich bis heute morgen.
Die Ambulanz sagt 3 Wochen abwarten, wenn nicht besser anrufen.
Der Doc hat leise anklingen lassen das man wenn die Werte nicht besser werden über eine Pumpe nachdenken sollte, um die Nachtwerte abzufangen.
Da mein Sohn sich aber gegen eine Pumpe wehrt, hoffe ich, wir kriegen das so in den Griff.
LG bri

Zu den 24 Stunden: Levemir wirkt länger und gleichmäßiger als andere Basalinsuline. Ob das nun 24 Stunden sind oder ob die Gesamtwirkdauer einer Einzeldosis dosisabhängig ist und du somit mit eurem niedrigen Morgenlevemir überhaupt bis in den späten Nachmittag kommst, weiß ich nicht.

Und nun sollst du morgens das (wenige) Levemir und den Frühstücksfaktor erhöhen? Was genau bringt das dem nächtlichen Anstieg oder zielt das erstmal nur auf die Tageswerte ab? Ich möchte den DM manchmal echt gerne verstehen, aber bei sowas komme ich dann an meine Grenzen, aber ich bin auch nur Mama ...

Viel Erfolg!

Hallo Andrea,

Andrea Sch schrieb: ja, alle UHUs sind angesprochen!

Danke sehr.

... aber mir kommen die Mahlzeitenfaktoren sehr hoch vor, im Vergleich zum Basalinsulin (vor allem morgens).
Da dürfte schon Korrekturinsulin für fehlendes Basalinsulin eingerechnet sein.

So gemeint, hast Du sicherlich Recht mit der Überlegung. Das Basalinsulin scheint ja derzeit weder vorne noch hinten zu reichen. Die nun vorgeschlagene Lösung, den Bolusfaktor bei der Ausgangslage auch noch weiter zu erhöhen, kann eigentlich nur zu mehr Spaß mit Hypos führen?

Sinniger fände ich es, wäre die Ausgangslage die meine, erst mal das Basal deutlicher zu erhöhen und die Bolusfaktoren ein Stück herunter zu setzen, aber dafür den Morgenbolus auf zwei Spritzstellen zu verteilen, damit das NovoRapid schneller zur Wirkung kommt und nicht so lange wirkt. Und dann erst mal sehen ...

Das fände ich zumindest logischer als eine "Hauptsache irgendwas" Idee.
Vor allem weil das NovoR schon mit der 12er+ Dosis locker bis Mittag wirkt. Also 5 bis 7 Stunden relevanter Wirkungspotenz wäre der Dosis sicherlich zuzutrauen.

@Brianna: Wenn Ihr dem Vorschlag folgt wäre eine nicht insulinierte Zwischenmahlzeit gegen Mittag zu vielleicht eine in Betracht kommende Sicherheitsmaßnahme? Die wäre ja wohl jetzt schon ganz sinnvoll im Plan unterzubringen?

Gruß
Joa

Danke Joa, das war ja meine grobe (Laien-)Überlegung eine Seite vorher, zu der ich noch keine Antwort hatte.

Aber sag mal, wenn Levemir doch so lange ziemlich gleichbleibend (?) wirkt, wäre es dann nicht sinnvoller, die Abenddosis Levemir zu erhöhen, um diesen nächtlichen Anstieg in den Griff zu bekommen und den Frühstücksfaktor (deutlich) zu reduzieren, damit er nicht gegen späten Vormittag ins Loch rauscht, sofern der Trend häufiger dorthin geht? Nur bliebe dann eine 116mg/dl um Mitternacht vermutlich auch nicht dort ...

Trotzdem würde ich nichts auf eigene Faust ändern, muss ja einen Grund geben, warum zu nur wenig mehr Morgenbasal und höheren Faktoren geraten wird. Ich kann ihn aktuell nur nicht nachvollziehen, was nicht verwunderlich ist

Der nächtliche Anstieg scheint ja hier mit der höheren Morgendosis abgefangen zu werden, was unter Levemir vielleicht nicht anders geht? Ich kenne Levemir nicht, wir nutzen ein Verzögerungsinsulin, das den BZ-Anstieg ab grob 3 Uhr super abdeckt und auch vorher friedlich ist. Ich frage mich nur gerade, ob eine ähnlich gleichbleibende Wirkung über viele Stunden bei einem ab zweiter Nachthälfte ungleichmäßigen BZ sinnvoll ist, mag mich aber hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da zu wenig Erfahrung.

Hi!
Also:Heute waren die Werte ab mittags vorbildlich,zwischen 110 und 130.
Das lev. morgens noch deutlicher zu erhöhen obwohl er in diesem guten Wertebereich liegt wäre glaub ich nicht so gut.
Auch den Bolus zu reduzieren geht zwar morgens gut, aber mittags bin ich bei 0,75, da geht zwar noch was, aber nicht so viel.
Auch hab ich mir sagen lassen, das dir Wirkung von Novo nach 3 Stunden vorbei ist?
Viele Fragen, danke für die Geduld, aber es ist alles noch ziemlich neu, und ich möchte auch alles richtig machen oder zumindest keine groben Fehler.

Bis auf die hohen Morgenwerte war der Tag recht entspannt, freu.
Warten wir die Nacht ab, vielleicht kehrt jetzt wieder etwas Ruhe ein.
LG Bri

Levemir wirkt dosisabhängig und nach meiner Information (sowohl KH als auch Kur) keine 24 Stunden.
Wir haben mit solchen Schablonen mal die Wirkkurven aufgezeichnet. Zur Kur hatten wir 3.5 tagsüber und 1 IE nachts - das entsprach einer Wirkdauer von etwa 12 Stunden.
Jetzt haben wir 5.0 tagsüber und 4.0 nachts (beides infektbedingt, wie bei Cordula wirkt der Infekt wohl auch bei uns nach denn die Symptome sind längst weg) und diese Dosis wirkt auf keinen Fall länger als etwa 16 Stunden.

Ich dachte immer, das einzige 24-Stunden-Insulin wäre Lantus???
Oder halt dann Levemir in wirklich höheren Dosierungen...

Hallo Brianna,
ich wundere mich auch, dass der Mrogenfaktor noch weiter erhöht wurde und will mal deshalb die Kernaussagen von Joa nochmal neu formulieren, um die Zusammenhänge deutlicher zu machen.

Joa schrieb: Wenn die Leber gegensteuert und der Glucosetransport in die Zellen hakelt, dann ist in den meisten Fällen erst mal die Annahme eines vorangegangenen Insulinmangels im basalen Bereich die wahrscheinliche Ursache.
Das führt dann auch zu einer mehr oder weniger prägnanten Enthemmung der Glucoseausschüttung der Leber, die aus Sicht des Diabetikers insbesondere vom (basalen) Insulin gesteuert wird, sowie ggf. zu einer Störung der Glucoseverwertung in den Zellen auf Grund einer, mehr oder weniger ausgeprägten Fettsäurenresistenz (siehe Lipolyse). Das Ausmaß hängt jeweils vom Umfang des vorgehenden Insulinmangels ab.

Dann braucht es massiv erhöhte Bolusgrößen am Morgen, um erst mal die von einem vorgehenden Basalmangel gerissenen Gräben aufzufüllen. Sind die dann aber gefüllt, oft sogar schnell mal überfüllt, rauscht der BZ zu Tal, wie die Achterbahn vom Gipfel. Welcome to the rollercoaster.

Ihr habt heftige BZ-Anstiege in den frühen Morgenstunden, die von einem basalen Insulinmangel nachts herrühren. Das Problem sollte man versuchen zu beheben (z.B. mehr Basalinsulin abends, später spritzen, anderes Insulin oder Umstellung auf Pumpe)
Durch den basalen Insulinmangel steigen nicht nur die BZ-Werte, sondern es entsteht eine Insulinresistenz, die größer ist, als zu dieser Zeit üblich. Deswegen braucht dein Sohn zum Frühstück einen außergewöhnlich hohen Bolus, um diese Resistenz zu überwinden. Das kann aber leicht nach hinten losgehen. Ausgeprägte Hypos drohen. Je nach Stärke der Resistenz, kann es aber auch sein, dass der hohe Bolus noch nicht ausreicht und den ganzen Vormittag hohe Werte bleiben.

Wenn ihr das abendliche Basal erhöht habt und sich der morgendliche BZ-Anstieg auf moderate Werte einpegeln lässt, (z.B. 168, wie du geschrieben hast) dann müsst ihr die Vormittagswerte gut im Auge behalten. Könnte sein, dass ihr den Frühstücksfaktor drastisch reduzieren müsst, da dann keine verstärkte Resistenz mehr vorliegt.

Alles Gute

Tina

Ich weiss noch nicht, ob ich das richtig verstehe, aber:
Gestern abend gabs pizza, daher waren die Nachtwerte ziemlich hoch.
Heute morgen kam er mit 200 raus.
Hab den Morgenbolus auf 2,5 erhöht, er hat 1,5 Einheiten zusätzlich Korrektur gespritzt, und 2 st. nach Frühstück nen Wert von 247.
Du meinst also er würde insulinresistent?
Wenn er aber, wenn er nix gegessen hat tagsüber nen Wert von 120 hat reicht doch eigentlich das Basal aus, und ich muss morgens das Basal nicht erhöhen, oder?
Und wenn ich den Bolusfaktor fürs Frühstück weiter erhöhe, dann müsste der Wert doch niedriger werden, und nicht wie heut morgen höher?
Bin irgendwie total durcheinander.
Ach so, und bei einem 24.00 Uhr Wert von 116 trau ich mich nicht mehr so ans Basal ran, um es zu erhöhen.
Nicht das er in die Hypo rauscht.
LG Bri