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Aggressivität bei hohen BZ Werten- wie damit umgehen ?

Antje77
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21 März 2023 12:59 #120959 von Antje77
Liebe Eltern, 
mein Sohn (fast 15) hat seit 2018 Diabtes Typ 1, da war er 10 Jahre alt. Am Anfang lief alles Bestens.  

Seit er in der Pupertät ist, läuft es nicht mehr so gut.  Wie viele, verdrängt er den Diabetes, "vergisst" zu messen oder zu spritzen. Alarme werden ignoriert oder ganz ausgestellt usw. 
Abgesehen von den Langzeitschäden durch die hohen Werte, wird er ziemlich schlecht gelaunt oder ziemlich überdreht ab BZ 200 und sogar aggressiv ab BZ 270 ... es ist als könne er nicht mehr logisch denken und wird laut und beschimpft mich sogar manchmal ziemlich derbe. Mal abgesehen davon, was er bei solchen Werten in der Schule noch mitbekommt.
Dann kann ich leider nicht ruhig bleiben.. ("so redet man doch nicht mit seiner Mutter") und werde wirklich sauer, obwohl es ja die hohen Werte sind. Einsicht seinerseits hält sich dann auch in Grenzen ("du willst mich ja immer nur kontrollieren", "ich krieg das alles alleine hin") . Ein Kreislauf. :-( 

Hat jemand Tipps für mich, wie man es in solchen Momenten besser aushalten kann ? Wenn seine Werte im grünen Bereich sind, redet er nicht so mit mir trotz Pupertät.  
Ich weiß, die Lösung wäre ganz einfach, wenn die BZ Werte gar nicht erst so hoch steigen würden...  aber das ist echt schwierig, wenn man nicht regelmässig misst und spritzt.
 
Danke für Tipps von eurer Seite :-) 
Antje 

 

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Leloo
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21 März 2023 15:25 #120964 von Leloo
Hallo Antje,
da kommt jetzt die Verhaltenstherapeutin in mir durch, wobei das so in verkürzter Form und ohne sich zu kennen natürlich schwierig ist... Mein Großer ist auch fast 15 (ohne Diabetes) und auch ich kenne solche aggressiven Ausbrüche bei ihm. Also ist das wohl auch ein Stück weit normal - wobei es jetzt nicht darum geht, das einfach so zu tolerieren. Er soll schon spüren, dass du das nicht möchtest. Die Frage, die sich für mich allerdings stellt, ist, ob die Aggressivität im Zusammenhang mit dem Thema Diabetes und hohe Werte auftritt. Machst du ihn in solchen Situationen aufmerksam auf seinen aktuellen Wert? Fragst du, ob er seinen BZ im Blick hat und ob er gespritzt hat. Sonstige Äußerungen zum Thema Diabetes? Dann ist er vielleicht nicht wegen der hohen Werte aggressiv, sondern weil er darauf angesprochen wird? Vielleicht ärgert er sich zusätzlich auch noch über sich selber. Möchte er denn Unterstützung von dir?
Ich weiß, das ist einfach gesagt, aber früher oder später müssen wir die Kinder loslassen. Die Angst vor Folgeschäden macht das nicht einfacher. Aber vielleicht (das ist kein Vorwurf, ich kenne dich ja nicht einmal) schaust du mal, was den aggressiven Situationen vorausgeht. Was sagst du zu ihm, was für Vorwürfe werden geäußert, welche Ängste sprichst du laut aus,.... Alles, was du tun kannst, ist für ihn dazusein.Du kannst ihm deine Unterstützung nur immer wieder anbieten. Mach dir klar, dass er in wenigen Jahren (die Zeit verfliegt so schnell) ganz für sich alleine zurecht kommen muss und das sicherlich auch schafft. Lass ihn machen! Lass ihn hohe und tiefe Werte spüren! Das mache ich mit meinem Diakind (knapp 9) heute schon so. Er weiß, wie schlecht es ihm geht, wenn er trotz hoher Werte noch auf eine Cola und Salzgebäck am Abend besteht. Hat er schon durch.... Er weiß auch, wie er sich fühlt, wenn er im Unterzucker ist und sich weigert, Traubenzucker zu essen, weil er lieber etwas anderes haben möchte, ich aber gerade nichts anderes habe...
Versuche, für ihn dazusein, wenn er dich braucht, aber dränge dich nicht auf. Er geht doch sicherlich regelmäßig in die Diaambulanz, oder? In dem Alter bringt es oft mehr, wenn andere Erwachsene diese heiklen Themen ansprechen. Auf die Eltern hört man nicht so gerne. Ich kann dich gut verstehen und bin schon sehr gespannt, wie ich mit meinem Jüngsten dann durch diese Zeit komme. Wobei meiner eine Pumpe mit Loop hat und das natülich einiges einfacher macht (vielleicht ist das eine Option für euch?).
Viele mitfühlende Grüße,
Kirsten
 
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Antje77
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22 März 2023 09:05 #120979 von Antje77
Liebe Kirsten,
vielen Dank für deine ausführliche Nachricht. Ich kann einiges daraus mitnehmen und muss wahrscheinlich wieder einen Schritt zurück gehen. Wenn es gut läuft, sorgt man sich ja nicht so sehr, aber wenn dann das Diabetesmanagement nicht so gut läuft dank Pupertät, häufen sich die Sorgen wieder. Zumal dann ja auch noch die anderen Pupertätssorgen dazu kommen ;-).
Wie auch immer - ich danke Dir sehr und werde versuchen , die Dinge entspannter anzugehen und so wie Du schreibst, einfach für Ihn da sein, wenn er meine Hilft braucht.
Liebe Grüße
Antje

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Gela



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29 März 2023 10:19 - 29 März 2023 10:22 #121054 von Gela
Liebe Antje, 

dein Großer wird von der ganzen Situation total gefrustet sein. Er kümmert sich so gut er kann in seinen Augen und trotzdem kommt nicht das gewünschte Ergebnis. Das lässt ihn manchmal verzweifeln und er weiß nicht weiter. Gleiches habe ich zu der Zeit erlebt und könnte mir daher seine Reaktion herleiten. Ein Gespräch auf Augenhöhe mit jemandem, der die Situation nachfühlen kann, weil er das auch erlebt hat, bringt denke ich am meisten. Habt ihr da jemanden vor Ort? 

Den Satz von Leloo finde ich super, ein gewisses Maß an Zurückhaltung ist da als besorgte Mama gut.

Versuche, für ihn dazusein, wenn er dich braucht, aber dränge dich nicht auf. 


 

Alles Liebe
Gela

DM1 seit 9/76, Insulinpumpe seit 1989
Mutmachprojekt

Dank meiner ständigen Begleitung seit September 1976 Silberner Zuckerwürfel am Band, Kreativlingin mit Kunst-und Mutmachprojekt für kranke Menschen
Letzte Änderung: 29 März 2023 10:22 von Gela.

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