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Was machen die Eltern, was macht die Kita

ChristineBerlin
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Junior Schreiber
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24 Mai 2023 09:38 #121672 von ChristineBerlin
Was machen die Eltern, was macht die Kita wurde erstellt von ChristineBerlin
Hallo zusammen,
Mich würden eure Erfahrungen und Meinungen zu einem Thrma interessieren,  das uns bewegt. Bei meinem Sohn wurde mit 1,5 Jahren im November Diabetes diagnostiziert.  Seit Januar ist er wieder in der Kita. In seiner Gruppe machen die Erzieherinnen gerade alles zu Diabetes on top ohne zusätzliche Stellen. Es kommt ein Pflegedienst. Ab Sommer wechselt er in eine Gruppe für die größeren Kinder, da ist eine Inklusionserzieherin, die bereits einmal ein Diabeteskind betreut hat (der Kleine hat auch gerade den I-Status bewilligt bekommen).
Die Kita hat klar kommuniziert,  dass sie die Verantwortung letztlich bei den Eltern sieht. Konkret:
- Bei Ausflügen - ob mit Mahlzeit oder ohne- müssen die Eltern begleiten. Es müssen die Sorgeberechtigten sein, unsere Babysitterin (die das top machen würde und uns anruft wenn der Wert nicht OK ist und dann in Absprache mit uns was gibt) geht nicht.  
- Wenn die Betreuungssituation angespannt ist (Krankheitswelle),  sind wir die ersten, die den Kleinen abholen müssen.
 Ich kann das ein Stück weit verstehen.  Inklusion ist es allerdings nicht.  Daher meine Frage: Wie ist das bei euch? Was kann man von der Kita erwarten, was nicht?
Ich hab auch irgendwie die Befürchtung,  dass der Kleine als Belastung angesehen wird- und dass er das irgendwann merkt. Mal schauen, wie es ab Sommer wird. Ein Jahr ist meine Große noch in der Kita bis sie eingeschult wird, vielleicht müssen wir uns sonst mal nach einer anderen Kita unschauen.

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Leloo
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Diamant Schreiber
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24 Mai 2023 12:25 #121673 von Leloo
Hallo @ChristineBerlin,
das hört sich kompliziert an, aber ich glaube, ihr seid nicht die einzigen, bei denen es in der Kita etwas hakt. Ich kann nur für unseren Kindergarten sprechen und da ist es - bis Corona - total klasse gelaufen. Die Erzieherinnen haben sich damals alle schulen lassen. Mein Sohn war der erste mit Diabetes in diesem Kindergarten. Er hat von Anfang an dort zu Mittag gegessen. Wir hatten das Glück, dass die Köchin vor Ort Ernährungsberaterin war und sich mit Diabetes auskannte. Sie hat mittags also das Essen abgewogen und Insulin abgegeben. Faktoren waren mit uns abgesprochen. Eine weitere Erzieherin (Bezugserzieherin) schaute im Tagesverlauf nach dem Blutzucker. Wenn die beiden nicht da waren, nahm eine andere das Diabeteshandy an sich.
Wichtig war bei uns, dass ich den Erzieherinnen völlige Entscheidungsfreiheit bezüglich Insulinabgabe oder Kohlenhydratgabe gegeben habe, gleichzeitig aber die volle Verantwortung übernommen habe. Das war die rechtliche Absicherung und wurde von beiden Seiten nie in Frage gestellt. Außerdem war ich IMMER per Handy erreichbar und konnte Fragen beantworten, wenn etwas nicht klar war. Auf Ausflügen war die Bezugserziehrin dabei und hat sich gekümmert. Das war nie ein Problem.
ABER: Dann kam Corona und mein Sohn durfte nicht mehr kommen, als der KiGa langsam wieder aufgemacht hatte. Viel später erst durfte er vormittags für 3h kommen, weil aufgrund der Abstandsregelungen die Betreuung über die Mittagessenszeit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Mein Sohn hat nach einer Woche dann beschlossen, dass er genug vom Kindergarten hat und hat sich sang und klanglos davon verabschiedet. Wir sind nie mehr hingegangen, die Einschlung stand zum Glück kurz bevor. So lange also das normale Kindergartenleben lief, war Diabetes kein Thema und mein Sohn war ein Kind wie alle anderen auch. Sobald sich aber die Bedingungen geändert hatten, war er der erste, der durchs Netz fiel. Ich kann das Gefühl also nachvollziehen, wenn ihr das Gefühl habt, dass euer Sohn als Belastung angesehen wird. Das ist nicht schön und sollte unbedingt geklärt werden. Zumal ihr ja sogar schon mit Loop arbeitet und so den Erzieherinnen ja doch schon eine Menge abgenommen wird. Bleibt im Gespräch und habt vorallem selbst keine Angst. Das spüren die Erzieherinnen natürlich auch.
Viel Erfolg und alles Gute!

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Cheffchen
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24 Mai 2023 16:19 #121682 von Cheffchen
Hallo @ChristineBerlin,
wenn i-status habt, bekommt Kita ja das dreifache an Geld, was sie damit macht, ist ja ihr ding.
Das mit den Ausflügen, würde ich noch mal das Gespräch suchen, wenn sogar Babysitterin habt oder egal wer, der das in euren Namen macht, wo ist das Problem? Dann könnte man ja mal leise fragen was sie mit dem i-status machen.

Oder anders, du beantragst gerne eine i-kraft, wenn sie nicht in der Lage sind wie andere Kitas das Kind zu betreuen, dann muss denen aber klar sein, das dann immer ein oder zwei Externe in der Kita rum hüpfen und der i-status gelöscht wird und damit das schöne extra Geld ohne echten aufwand auch futsch ist, ob sie das echt möchten?
Natürlich ist das nicht ganz so einfach eine i-kraft zu bekommen, muss man denen aber nicht erzählen und normal möchte Kita unter sich bleiben und Geld einsammeln.
Ja klar muss man vorsichtig sein, was man sagt, denn vieles ist nur mit guten willen der Erzieher möglich aber Kita macht das auch nicht ganz umsonst, das darf man aber auch nicht vergessen. Oft werden durch DiaKids Sporträume oder Spielgeräte Saniert, da der Personelle aufwand doch recht überschaubar ist.
Oder FSJ-ler der eingearbeitet wird, das der etwas schaut und vermittelt, ist ja keine Raketenwissenschaft.

Wenn gar nichts geht und es ein größerer Träger ist, vielleicht mal mit dem direkt reden, ob es nicht Kita gibt die sich da mehr auskennt und mehr unterstützt, wenn nicht dann Jugendamt/Kitagutschein, die kennen ja ihre Kitas, ob es nicht ein in der Gegend gibt die sich nicht so anstellen, wenn es nicht vorangeht, ja man muss Kompromisse machen aber dann bitte beide Seiten.

Erwarten kann man so einiges, verlangen leider nicht.

Nächstes Treffen 27.01.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

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Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
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Muecke
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25 Mai 2023 12:42 #121693 von Muecke
Hallo ChristineBerlin,

mein Sohn war bei der Diagnose dreieinhalb. Er hat einen 45-Stunden-Platz in der Kita, in der Gruppe sind mehr als 20 Kinder. Das Kita-Personal war nach der Diagnose sehr engagiert und aufgeschlossen und hatte keine Berührungsängste. Die Kita-Leitung hielt eine Integrationsassistenz von extern nicht für sinnvoll, mein Kind sollte keinen "Schatten" haben, und meinte, das Kita-Personal würde es allein schaffen. Das Personal wurde von unserer Diabetesberaterin geschult und mein Mann und ich waren über längere Zeit erst mit in der Gruppe, dann im Aufenthaltsraum und irgendwann sind wir "nur" noch zu den Mahlzeiten gekommen - immer mit dem Ziel, dass das Personal irgendwann ohne uns zurecht kommt. Alle waren sehr bemüht, aber nach einigen Monaten mussten sich alle eingestehen, dass es so nicht funktioniert. Das Personal war mit seinen "normalen" Aufgaben schon mehr als ausgelastet und der Diabetes hat - ganz besonders in dieser ersten Zeit - einfach sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Diese Phase hat das Verhältnis zwischen uns und der Kita sehr belastet. Also haben wir eine Integrationsassistenz (Nicht-Fachkraft, Teilhabeleistung) beantragt und bewilligt bekommen. Das hat viel Stress aus der Situation genommen und allen Entlastung gebracht, weil die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten dann klarer waren. Rückblickend wäre es für alle entspannter gewesen, direkt eine Assistenz dazu zu holen.
Auch mein Sohn wurde immer wieder als einziges Kind aufgefordert, zu Hause zu bleiben bei Personalmangel, sowohl in der Zeit ohne Assistenz als auch mit Assistenz, wenn die Assistenz z. B. krank war. Das war und ist schwer zu ertragen. Allerdings habe ich mich irgendwann auch gefragt, ob ich dann will, dass mein Kind in die Kita geht, wenn ich damit rechnen muss, dass nicht immer zuverlässig eingegriffen werden kann, weil nicht genug Personal da ist. Die Frage kann man sich aber auch nur stellen, wenn man das irgendwie mit dem Job vereinbart bekommt.

Ich wünsche euch, dass ihr für euch eine gute Lösung findet - letztlich ist es ja ein individueller Weg, den jede Familie für sich selbst finden muss.

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Susann65
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01 Juli 2023 20:50 #122041 von Susann65
Ich hab zehn Jahre in der Kita gearbeitet und OnTop alles gemacht. Meistens allein. Manchmal waren noch Kollegen bereit. Nach zehn Jahren bin ich gegangen, weil ich immer alles OnTop machen musste und nicht dafür mehr bezahlt wurde. Ich weiß, das es die vergangenen drei Jahre nicht mehr so toll gelaufen ist, wie es unter meiner  Planung war und ich weiß auch, dass meistens die Kitaleitungen am liebsten die Kinder draußen sehen würden.


Die Stiftung, für die ich arbeite, hat immer wieder Anfragen von Kitas und Schulen. Ich habe selten Schulen dabei die das gerne machen oder mitmachen wollen und auch in den Kitas ist es schwierig, weil das Personal meistens nicht vollständig vorhanden ist. Ich bin grundsätzlich gegen Teilhabeassistentin, weil man dann eben eine Sonderstellung hat.
Ich  kann mir nur wünschen, dass die Fachkräfte etc. alle diesen Job annehmen. Die Kinder sind toll man lernt was dazu und mit dem notwendigen Wissen durch die Eltern, durch Schulung sei es durch die Klinik oder Dianino oder die Eltern wer auch immer kann man das super machen in der Kita und auch in der Schule.

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