In Sachsen-Anhalt und den meisten anderen Bundesländern muss das Kind mit I-Status nicht in eine dafür vorgesehene spezielle I-Kita. Viele normale Kitas haben eh schon I-Kinder (nicht alle sind nach außen hin auffällig, genau wie beim Dia), aber es braucht halt eine Kita, die zur Zusammenarbeit bereit ist. Wenn die keinen Bock drauf haben, kann das richtig nach hinten losgehen.
Da es vor kurzem das Gerichtsurteil gab, dass die KK die Ganztagsbetreuung von Dia-Kindern in der Kita übernehmen müssen, werden jetzt wohl mehr Eltern darauf hoffen, dass sie Pflegedienste finden, die Kapazität dafür haben. Gerade bei ganz Kleinen macht das einfach Sinn und in Hinblick auf die völlige Überlastung/Unterbesetzung der meisten Kitas. Ich bin selber Erzieherin und weiß, dass es in vielen Kitas und Krippen so gar nicht mehr entspannt zugeht. Eine Erwachsene Person mehr ist da in vielen Fällen hilfreich. Eine 1zu1 Betreuung wird ja zwischendurch mal nötig sein, wenn der BZ recht niedrig ist und auch die Essensbegleitung braucht Zeit und Konzentration. Lass mal wegen Krankheit beide Erzieherinnen ausgefallen sein und dann steht man ohne Betreuung da oder jemand, der sich nicht auskennt spielt an der Pumpe rum. Vor sowas würde es mich grausen.
Jedenfalls wenn der Arzt die Betreuung verordnet und auch in einem Begleitschreiben begründet, warum eine dauerhafte Betreuung durch den Pflegedienst nötig ist, dann kann das funktionieren. Muss halt hervorgehen, dass die Zeit zwischen den Mahlzeiten ebenfalls von Schwankungen im BZ betroffen ist und das Personal in den Kitas sich nicht darum kümmern kann. Der KK würde ich natürlich nicht auf die Nase binden, dass zwei Erzieherinnen damit umgehen können.
Wir haben die 8 Std täglich durch die Krankenkasse für unseren damals noch 2-Jährigen (Ende 2020) genehmigt bekommen. Mittlerweile wird die Verordnung für ein halbes Jahr gemacht und bisher auch schon 2 Mal ohne Probleme verlängert. Der Kinderpflegedienst, mit dem wir arbeiten, hat extra eine Person mehr eingestellt. Durch den Stundensatz ist die Person laut unserem Pflegedienst komplett gezahlt, auch wenn mal ein paar Krankentage dabei sind. Der Pflegedienst bekommt ja nur Geld, wenn sie tatsächlich zum Kind fahren. Bei uns sind jetzt 3 Personen bei unserem Sohn eingewöhnt und kennen sich mit seiner Pumpe aus. Da ist Urlaub und Krankheit gut mit abgedeckt.
Wir stehen mit den Pflegekräften auch in regelmäßigen Kontakt und halten die auf dem Laufenden. Bei uns sind es sogar Kinderkrankenschwestern, die zu unserem Sohn kommen. Die fühlen sich jetzt in der neuen Kita richtig wohl, weil sie dort toll integriert werden. Es muss ja nicht die ganze Zeit neben dem Betroffenen Kind gestanden werden. Die Damen kümmern sich auch gerne mit um die anderen Kinder und spielen/basteln mit und haben einfach ein wachsames Auge auf alles aber insbesondere auf unseren Sohn. Die Kita freut sich, gerade bei vielen Krankmeldungen oder bei Ausflügen über eine erwachsene Person mehr. Auch das diese dann noch medizinisch ausgebildet ist und bei Unfällen in der Kita mit helfen kann, ist ein tolles Argument, um Kitas auf eine Person mehr vorzubereiten.
Die erste Kita von uns war anfangs gar nicht bereit unseren Sohn ohne Begleitung wieder aufzunehmen. Dann wollten die Erzieherinnen aus seiner Gruppe aber plötzlich keine weitere Person mehr in der Gruppe. Da hat's etwas gedauert, bis die sich dran gewöhnt hatten. Im Nachhinein aber haben sie mir gesagt, dass es so am besten war. Da hatten wir dann aber schon eine neue Kita gefunden.