5. Klasse/Start in neuer Schule

Hallo,
hier in Niedersachsen beginnt das neue Schuljahr für die Fünftklässler am kommenden Montag. Für meinen Sohn bedeutet das, aus der Dorfgrundschule (15 Mitschüler, 9 Lehrer, 100 Kinder) kommend, eine riesen Umstellung. An der GS wussten alle irgendwie Bescheid, haben ihn auf "überhörte" Warntöne hingewiesen, ihm TZ und Trinkpäckchen angeschleppt oder ihn beim Joggen um den Schulhof begleitet.
Nun muss er zukünftig alleine Bus fahren und wird mit 27 anderen Kids in eine von insgesamt sechs neuen fünften Klassen eingeschult werden, Nachmittagsunterricht wird es auch geben. Hinzu kommt, dass er seit gestern frisch mit T.slim und Dexcom 6 ausgestattet ist. (vorher hatten wir das Medtronic System) Das ist natürlich toll, aber wir müssen uns noch etwas einfinden und Vertrauen und Sicherheit im Umgang damit gewinnen.
Nun frage ich mich, was und wie ich am besten mit der Schule und den neuen Lehrern spreche.
Bisher habe ich nur schriftlich auf der Anmeldung vermerkt, dass er Diabetiker und insulinpflichtig ist. Ich dachte, die Schule/neuen Klassenlehrer würden im Laufe der Ferien Kontakt zu mir aufnehmen, haben sie aber nicht.
Mein Sohn möchte, dass ich anderen möglichst gar nichts zu seinem Diabetes sage, aber das geht natürlich nicht.
Ich habe gedacht, dass ich vielleicht einen Zettel zum Einlegen in das Klassenbuch anfertige, auf dem zumindest steht, dass er eine Insulinpumpe trägt, die immer mal wieder Alarmtöne absetzt und dass es wichtig ist, dass er immer und zu jeder Zeit essen und trinken und auf sein Smartphone schauen und seine Pumpe bedienen und BZ messen darf. Auch Notfallnummern würde ich notieren.
Da die Kinder ab der Fünften Klasse ja viele unterschiedliche Lehrer haben und auch häufig Vertretungsunterricht, hoffe ich, so alle Lehrkräfte zu erreichen.
Natürlich würde ich gerne auch über Hyposymptome und -gefahren informieren und allen die Anwendung des baqsimi-Sprays erklären und alle Lehrer bitten, Ilja ab und an zu fragen, ob er für sein Schulbrot gebolt hat und bei Ausflügen Traubenzucker mitzunehmen...
Aber das ist vielleicht ein bisschen viel, oder wie seht ihr das? Ich finde es schwierig, das richtige Maß zu treffen zwischen den Wünschen des Kindes, eigenen Ängsten, Vertrauen ins Kind zu haben, es aber nicht zu überfordern, sondern angemessen zu unterstützen...
Wie macht ihr es? Vielleicht hat jemand, der in einer ähnlichen Situation ist, Lust ein bisschen zu erzählen.
Danke und viele, liebe Grüße

Hallo,
wir haben im Vorfeld Kontakt zur Klassenlehrerin aufgenommen und sie über die Erkrankung (Insulinpumpe, Handygebrauch, ggf. Notwendigkeit zu Essen und Alarme) informiert.
Sie hat versprochen, die Info an die weiteren Lehrer weiterzugeben. Zudem hat mein Sohn ihr das Notfallspray gezeigt, welches ich mit einer kurzen Gebrauchsinfo versehen habe.
Um sein Diabetes-Management kümmert er sich selbst; was meistens auch ziemlich gut funktioniert. 
Er verwendet Dexcom G6 mit Dana RS und AndroidAPS, so dass wir seine Werte einsehen und ggf. korrigieren könnten. 

Ich denke, mehr kann man von Lehrern an weiterführenden Schule nicht erwarten. Spannend werden dann noch mal Klassenfahrten, aber die stehen noch nicht an. 
Euch einen guten Start!

LG

Hallo @lenaya,

ein kleines bisschen schmunzln musst ich schon bei "im Laufe der Ferien Kontakt zu mir aufnehmen", Lehrer und Fereien ans kommende Schuljahr denken, vielleicht Dorfschule aber sonst nicht. Wenn selber nicht aktiv wirst, interessiert das keinen und macht auch nichts.
Spätestens am ersten Elternabend hast deine Chance aber das Lehrer da groß aufpasst, da musst schon mächtig Glück haben.
Je nach dem wie erfahren die Lehrer sind, solltest das mit Handy & co aber schnell klären, bevor er unnötig Ärger bekommt, vielleicht eine Mail mit kurzen Hypo Symptome und das dann bitten sollen, das TZ nehmen oder messen, mit Glück machen Sie das.
Das mit Nasenspray und fragen wegen Schulbrot gebolt, könnte zu weit gehen und fraglich ob überhaupt Zeit und interesse daran hat, das würde ich wenn überhaupt nur im gespräch versuchen, wo halt reagieren kannst.
Egal wie, mach nicht zu viel Infos, sonst schaut sich das erst keiner an.
Das Diabetes hat und Handy Medizinisch nutzt und deine nr, wäre ein Guter anfang.

Cheffchen

Guten Morgen, Cheffchen hat das bereits sehr treffend geschildert. 
Der Unterschied zwischen der Grundschule und einer weiterführenden Schule ist gewaltig!

Zur Beruhigung: die 5er gehören noch zu den "Kleinen" und müssen mehr beaufsichtigt werden. Könnte sein, dass sie in der Pause das Schulgelände nicht verlassen dürfen.
Es wird nämlich ausgeschwärmt und andere Sachen gekauft. Döner, Pizza, Lkw's (Leberkäswecken)

Was sie definitiv wissen müssen, dass dein Kind Diabetes hat und was bei Unterzuckerung zu tun ist.
Das gehört unter Erste Hilfe und MUSS von jedem Lehrer angenommen werden. 
Alles andere ist utopisch. 
Auch ich würde das mit dem Handy und Klingeltönen möglichst schnell sagen, damit es keinen Ärger gibt. Da verstehen sie keinen Spaß und herrscht kein Toleranzbereich.

Zur Klassensituation noch:
In der Klasse meiner Tochter geht es halbwegs mit Erkrankungen. Da muss sich nur eins regelmäßig übergeben. Ohne Vorwarnung. Sobald es erschrickt oder gestresst wird, kehrt es sein Innerstes nach außen. 

In der Klasse meines Sohnes ist einer mit Torret, der auch keinen Stress oder Aufregung haben darf, denn dann kippt er zusätzlich ohne Vorwarnung um. 
Ein anderer hat bis vor den Ferien regelmäßig zur Dialyse müssen und nun über die Ferien eine Niere bekommen. Er kommt hoffentlich im September wieder. Die Niere arbeitet wohl nur eingeschränkt.
Tja, dann hat eins Bulimie und da muss es auch schon zu diversen hektischen Situationen gekommen sein.
Mein Sohn ist mit seinem Diabetes ja fast schon ein Normalo. 

Außerdem kommt noch etwas dazu, was du vielleicht noch gar nicht so auf dem Schirm haben wirst.
@lenaya
Dein Kind wird in wenigen Wochen um längen wachsen. Man kann die Veränderung quasi tagtäglich sehen. Innerhalb von 3 bis 5 Wochen ist dein Kind kein Kind mehr.







 

Hallo, ich bin es nochmal.
Vielen Dank für eure Antworten.
Das waren auf jeden Fall hilfreiche Tipps und es tut einfach immer gut sich noch mal klar zu machen, dass auch andere Kinder das alles schon gemeistert haben.
Heut war auf jeden Fall die "Einschulung" und die Klassenlehrerin macht einen sympathischen ersten Eindruck.
Sie hat den Kids auch schon gesagt, wohin es auf Klassenfahrt geht im Frühjahr: Borkum (!) Ich musste erstmal schlucken, ausgerechnet eine Insel .... Naja, da hab ich ja noch ein paar Monate, mir zu überlegen, wie wir das hinkriegen sollen.
Vielleicht ist die Control IQ der T:slim ja so gut, dass es quasi von alleine läuft. haha.
Ich werde mich sicherlich dann noch einmal mit Bitte um ein paar Tipps an euch wenden.
LG Lena