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Kein Recht auf I-Platz im Kindergarten?

Elisa1988
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Neuling
Neuling

Beiträge: 3

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Geschlecht: Junge
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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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18 Okt. 2019 15:53 #112490 von Elisa1988
Elisa1988 antwortete auf Kein Recht auf I-Platz im Kindergarten?
Hallo, ja hört sich gut an, das Schreiben interessiert mich auch sehr :-)

Vielen Dank für die zahlreichen Nachrichten, wirklich toll!
Wir sind nun dank des VDK wo wir Mitglied sind auch etwas weiter. Ich werde kommende Woche ein Gespräch mit der KITA-Leitung anstreben. Ein wichtiger Schritt ist, dass die Erzieher geschult werden. Ob sie nun die Pumpe bedienen möchten, oder nicht und ob ein Pflegedienst erforderlich wird müssen wir besprechen. Bolus zum Frühstück und Mittagessen können wir als Eltern übernehmen, darum geht es weniger. Es geht uns um den Dexcom, also seinen Sensor und darum dass nach ihm geschaut wird. Durch das offene Konzept ist seine Bezugserzieherin nicht immer um ihn herum. Wer achtet darauf, dass der Sensor in Reichweite ist? Wer liest ihn ab? Wer achtet auf den Alarm, oder auf Anzeichen einer Unterzuckerung? Alles Fragen die noch nicht beantwortet worden sind. Raphael legt sich bei Unterzuckerung einfach in eine ruhige Ecke und möchte schlafen. Was, wenn das zu spät bemerkt wird? Eine Einzelfallhelferin wäre wirklich toll und für mich einfach beruhigend.

Vielen Dank euch allen für die Berichte, für die Anregungen und Tipps! Einiges werde ich umsetzen!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

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MatHar
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Schreiber
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Beiträge: 29

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Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2015
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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18 Okt. 2019 23:09 #112496 von MatHar
Der Einfachheit halber setze ich das Schreiben mal direkt hier rein.
Sollte das gegen Forenregeln verstoßen, bitte ich Admin/Moderator es einfach direkt rauszulöschen.
Wer Bedarf hat, kann mich auch anschreiben, dann schicke ich es per PN.
Viele Grüße und viel Erfolg für alle in ähnlicher Situation!

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nieov



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Beiträge: 81

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Therapieform: Andere
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19 Okt. 2019 10:56 #112497 von nieov
Moin,
meiner Erfahrung nach, in der Kommunikation mit anderen Menschen, die sich um mein Kind kümmern sollen, ist es, möglichst wenig Druck aufzubauen und den Leuten die Angst und vorallem die Verantwortung abzunehmen.

Du kämpfst ja quasi an zwei Fronten, einem gegen die Behörden und einmal "gegen" den Kindergarten. Gegen den Kindergarten und später auch Schule, darfst du nicht kämpfen. Sondern du mit versuchen durch Kommunikation die Leute auf deine Seite zu holen. Der Kampf ist das letzte Mittel.
Das Problem ist, das Erzieher und Lehrer Angst haben. Zudem wird ihnen in Rechtschulungen gesagt und eingetrichtert, dass sie in keiner Weise medizinische Handlungen vornehmen dürfen, ums ganz klein runterzubrechen, dürfen sie nicht einmal ein Pflaster kleben.

Und nun kommt da ein Kind mit Schlauch und Insulin und es kann ins Koma fallen und alles. Wenn die Erzieher diesen Eindruck gewinnen, wird es schwierig dort auf Freiwillige zu treffen, die sich den "Hut" aufsetzen.

Meiner Meinung nach ist es komplett wichtig das du denen anfänglich und selbstsicher klar machst: Lieber KiGa, ihr habe keine Verantwortung. Das einzige was ich von euch möchte, wenn ihr ein schlechtes Gefühl habt, euch unsicher seit: Ruft sofort den Krankenwagen und dann ruft mich an. Nicht mehr, nicht weniger. Und ich sorge schnellstmöglichst dafür, dass ihr nötige und wichtige Unterstützung und Wissen bekommt. Als erstes durch eine hoffentlich, gute und fundierte Schulung.
Die Schulende sollte in der Lage sein darzulegen, dass man mit Diabetes ganz gut umgehen kann, wenn man ihn denn kennt.
Und du hast ja schon wunderbare Trümpfe in der Hand: Du und der Vater sind quasi in der Nähe und ihr habt den Dexcom.

Es geht uns um den Dexcom, also seinen Sensor und darum dass nach ihm geschaut wird. Durch das offene Konzept ist seine Bezugserzieherin nicht immer um ihn herum. Wer achtet darauf, dass der Sensor in Reichweite ist? Wer liest ihn ab? Wer achtet auf den Alarm, oder auf Anzeichen einer Unterzuckerung?


Du achtest darauf. Damit nimmst du den Leuten wieder Verantwortung. Es gibt genug Taschen auf dem Markt, die ein Mobiltelefon fest am Kind fixieren. Per Dexcom Remote habt ihr Eltern die Werte und ihr gebt der Kita ebenfalls ein Handy. Wobei das Kita Handy von den Werten anfänglich sehr sehr großzügig ausgelegt werden sollte, damit es nicht ständig piepst. Piepsen bedeutet Alarm bedeutet Unsicherheit.
Ebenfalls musst du entspannt bleiben, gerade mal bei BZ Spitzen und kurzfristige, hohe Werte akzeptieren und nicht sofort vorbeifahren oder anrufen um zu korrigiern.

Wir haben in unser Zeit auch einiges durchgemacht, von einer massiven Fehlberechnungen des Mahlzeitenboluses durch den Pflegedienst über Yersienen über massive UZ Anfälle in der Schule. Wir haben das (äußerlich) immer entspannt genommen und den Leuten vor Ort immer ein sicheres Gefühl gegeben. Und somit hat sich Vertrauen aufgebaut und der Dia ist Alltag. Hinzu wird das Kind immer sicherer.

Parallel baust du dir ein unterstützendes Netzwerk auf, wie auch immer. Aber der betroffenen Einrichtung darfst du möglist nie sagen "Ihr habt das und das zu tun wegen Inklusion etc...." damit baust du Druck auf und die Bereitschaft zur freiwilligen Kooperation sinkt.
Also musst du die Leute Pudern und Sicherheit geben.

Ich weiß das klingt so einfach. Und ich hasse es wenn während der Arbeit mein Handy klingelt weil im Kopf sofort der Gedanke hochgeht "die Schule"......aber es wird sich bald normalisieren und stabilisieren.

Viel Erfolg!

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MotherofKarl
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Junior Schreiber
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Beiträge: 9

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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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19 Okt. 2019 23:47 #112507 von MotherofKarl
MotherofKarl antwortete auf Kein Recht auf I-Platz im Kindergarten?
Liebe Elisa,

erstmal möchte ich dir gerne sagen, dass ich weiß was Du gerade auf Dich nimmst um Deinem Sohn einen normalen KiGa-Alltag zu ermöglichen, während Du nebenbei noch deine Arbeit wuppst! Das ist wirklich eine ganz schöne Anstrengung und ich wünsche Dir viel Kraft weiterhin!
Wir hatten das auch für einige Monate mit unserem Sohn und es hat extrem an mir gezehrt, jeden Tag arbeiten zu gehen und zu jedem Mittagessen in die Krippe zu rennen und ihn dann auch immer total früh wieder abholen zu müssen, damit er nicht nach dem Mittagsschlaf einen unbemerkten UZ bekommt. Wir hatten in der ersten Zeit in der Krippe noch keinen Sensor. Die Belastung durch Job/Kind plus der Erkrankung fand ich enorm.
Karl ist auch mit anderthalb Jahren erkrankt und uns war eigtl ziemlich direkt klar, dass das seine komplette Betreuung in Frage stellen würde. Ich muss und will arbeiten und es kam nicht in Frage ihn aus seiner Krippe rauszunehmen, in die er immer gerne gegangen ist. Die Erzieherinnen haben sich allerdings auch nicht getraut und die Gesamtleitung hat damals entschieden, dass er nur bleiben kann, wenn er eine eigene I-Kraft bekommt. Wir haben innerhalb von einer Woche nach der Feststellung des Diabetes einen Antrag auf eine I-Kraft bei der Stadt gestellt. Die Stadt hat uns an die Krankenkasse verwiesen und die dann wieder zurück an die Stadt, weil natürlich niemand bezahlen wollte. Das ging dann so von März bis Juni. Dann habe ich rausgefunden, dass im SGB extra drin steht, dass die Suche nach der zuständigen Stelle NICHT auf Kosten der Antragstellerin gehen darf und deshalb die erste angerufene Stelle immer erstmal zuständig ist und sich das Geld dann zurückholen kann, sollte sich bspw. noch herausstellen, dass die Krankenkasse zahlen muss (ist bei uns bis heute nicht geklärt...). Auf dieser Grundlage habe ich dann bei der Stadt angerufen und, nach vielem Machen und Reden und Tun, der zuständigen Stelle mitgeteilt, dass ich beim Sozialgericht einen Eilbescheid gegen die Stadt erwirken würde, wenn sie weiter so tun würden, als wären sie nicht zuständig. Weil es einfach genug war. Es war dann wie im schlechten Film: zum Ende der Woche hatten wir den Bescheid, in dem die Stadt die Kosten für Krankenbeobachtung (oder so ähnlich) übernommen hat. Mit dem sind wir dann zu verschiedenen Pflegediensten und Vereinen gegangen. Über einen Trägerverein in unserer Nähe haben wir dann eine Frau gefunden, die wir geschult haben, auch mit Hilfe eines Pflegedienstes (kann der Kinder- oder Diaarzt verordnen) und die seitdem jeden Tag für 5 Stunden mit in die Krippe geht und ein Auge auf Karl hat. Es ist abgesprochen, dass sie ihn ansonsten möglichst "in Ruhe lässt", damit er wie alle anderen Kinder dort spielen und groß werden kann und nicht immer seinen eigenen Erwachsenen im Schlepptau hat. Seitdem ist vieles einfacher geworden und ich fühle mich sehr sehr entlastet.
Ich denke, dass das auch eine Möglichkeit für Dich/euch wäre. Bei uns gab es damals eine Stellungnahme des Arztes, dass Karl zu klein ist und einen zu unregelmäßigen BZ hat um irgendwie alleine in die Krippe zu gehen. Mit dem und einer Verorodung über außerhäusliche Pflege, haben wir dann diesen Bescheid bekommen. Es kann sein, dass im Endeffekt die Krankenkasse zuständig ist, aber das ist für uns egal, weil wir erstmal Hilfe bekommen haben. Ich habe auch mal nachgefragt wegen eines I-Platzes für den Kindergarten und da dieselbe Erfahrung gemacht wie Du: Diabetes kein Fall für I-Platz... Fällt mir nichts zu ein. Bei Diabetes ist man ständig in irgendeiner Grauzone unterwegs, gefühlt. Nervig und blöd.

Ich hoffe, es klappt vielleicht mit einer I-Kraft bei euch. Lasst euch nicht abwimmeln, stellt einen Antrag bei der Stadt oder der KK, wie ihr wollt. Uns hat auch der Diaarzt die ganze Zeit unterstützt dabei und die Stellungnahme geschrieben etc. Wenn Du gerne mehr Infos hättest, dann schreib mir doch mal, dann schicke ich dir gerne mal unsere Unterlagen als Scan.

Liebe Grüße
Luzie

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tumilein



Neuling
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20 Okt. 2019 21:49 #112514 von tumilein
tumilein antwortete auf Kein Recht auf I-Platz im Kindergarten?
Kann ich bitte den Antrag haben?
Ich mache schulungen für Kindergärten und Schulen in Bayern, damit unsere Kinder das Recht haben in Schule oder Kia oder Kita zu gehen.
Solche Unterlagen würden mir sehr helfen.
Bitte an v.haedrich@diabetikerbund-bayern.de
Wer hatte noch den Online Antrag bei seinem Sozialamt gehabt.

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FLOmoh



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17 Feb. 2023 11:43 #120566 von FLOmoh
Wäre es möglich die Stellungnahme zu bekommen? Unser kiga tut sich da schwer. Danke. 

Hallo,
Ich kann deine Situation verstehen. Uns ging es genauso. Die Erzieher wollten einfach nicht, hatten Angst. Doch sie haben Ihn aufgenommen. Wir haben es also probiert und sind gescheitert. Die Erzieher haben es sich nicht angenommen. Im SPZ hat man uns ebenfalls gesagt, das eine Einzelfallbetreuung nahezu unmöglich ist zu erhalten.

Nun denn, als ich realisiert habe, dass sich unsere Erzieher verwehren und ich auch gehört habe dass die Erfolge in anderen Kitas in der Umgebung genau so waren (ein Kind musste die Kita dann letztendlich verlassen...) habe ich mich selbst darum gekümmert. Und es war nicht halb so schwer wie alle behauptet haben. Wir haben sofort die Zustimmung erhalten und 2 Monate später wurde unsere Einzelfallhelferin, gefunden. Es war buchstäblich unsere letzte Hoffnung denn mein Sohn kann nun ohne Mama in die Kita und sie geht sogar wieder arbeiten. :)

Wir haben keine Hilfe von unserem SPZ und der dortigen Sozialarbeiterin erhalten aber frag doch einfach mal bei dir nach. Eventuell sind sie ja zuversichtlicher.

Ansonsten hier kurz zusammengefasst wie ich es gemacht habe.
Du musst dein zuständiges Sozialamt finden. In der Kreisstadt im Kreishaus. Dort musst du dich an das Integrationsamt wenden und die sollten einen Antrag für soetwas haben. unseres hatte diesen sogar online als Download parat.
Diesen Antrag musst du ausfüllen. Ich habe noch eine Stellungnahme für die Kita geschrieben und den Arzt um eine Empfehlung gebeten sowie den Mehraufwand auf 2 A4-Seiten dargestellt.
Zudem brauchst du den Schwerbehinderten Ausweis wenn vorhanden und der Arzt muss noch den Antrag für den Pflegedienst ausfüllen zum Spritzen und Messen. Und natürlich die Diagnose vom Arzt.
Nach SGB XII steht dir eine Integration zu. Sogar für die volle Zeit in der Kita und bei uns macht sie alles. Insulin geben, Blasen aus dem Schlauch, Betreuung bei zu hohem und zu tiefem Blutzucker usw.

Man hat uns jeglichen Mut genommen, doch wir haben es versucht und haben dann Erfolg gehabt. Wichtig war nur an der richtigen Stelle einen schriftlichen Antrag zu stellen.

Diabets mit 1 1/2. Ein halbes Jahr mit Mama (und Nightscout) in der Kita und seit dem er 2 ist, hat er eine Einzelfallhelferin. Er ist jetzt 3 1/2 und hat einen HbAC1 von 6,5 (nicht duch Unterzucker erkauft). Er ist voll integriert und isst wann und soviel er möchte, wie die anderen Kinder auch.

Ich hoffe ich kann dir etwas Mut zusprechen.

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Sie1986
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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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19 Feb. 2023 09:06 #120573 von Sie1986
@Flohmoh

Man kann auch über den Dia-Doc eine Verordnung erhalten, dass das Kind durchgend durch den Pflegedienst begleitet werden muss - wegen schwankender Werte, Insulinabgaben und Hypo-Behandlungen weil Kita unterbesetzt und nicht bereit, sich zu kümmern und geschultes Pflegepersonal nötig ist. Unser Sohn wird bis zu 8 Std täglich durch den Pflegedienst begleitet. Diagnose mit 18 Monaten, er ist im Oktober 3 geworden.
Das läuft über häusliche Krankenpflege und Teilhabe am sozialen Leben. Kann nur schwierig werden, einen Pflegedienst zu finden. Wir haben einen speziellen Kinderpflegedienst und unser Sohn ist dort der 2. mit Komplettbetreuung. Es wurde extra für ihn jemand angestellt. Im Endeffekt wechseln sich 3 Damen ab (Urlaub, Krankheit), die alle auf unseren Sohn eingewöhnt sind.

Wenn du mir privat schreibst, kann ich dir das gerne noch genauer erklären.

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