Hallo Burgfrau,
Ihr seid echt mutig!
Das hätten und haben wir uns nicht getraut; obwohl unsere Tochter schon mit dreieinhalb die Diagnose und bei Schulbeginn einige Erfahrung hatte, waren wir über den Pflegedienst sehr froh, der zum Frühstück, Mittag und Vesper kam. Mit den Jahren haben wir das eingeschränkt, aber erst Ende der vierten Klasse machte sie das wirklich allein - und musste meistens nicht mal die Mittagsmahlzeit schätzen.
Wenn Ihr das aber versuchen wollt, lasst es Euch nicht ausreden und versucht es! Trotzdem kann man ja jede angebotene Hilfe annehmen, sei es beim Wiegen, Rechen oder Telefonieren. Das BE/IE-Rechnen hätte der Pflegedienst ohnehin nicht übernommen, da helfen Tabellen sicher auch Eurem Kind. Mit dem Rechner in der Pumpe kommen die Kids bei entsprechender Förderung ja erstaunlich schnell klar.
Ihr solltet aber beobachten und das im Austausch mit Lehrern und Betreuern, wie gut der Kleine psychisch mit der Verantwortung klar kommt. Wenn die schulischen Leistungen oder die Freude an der Schule erheblich leiden, würde ich noch einmal nachdenken, ob Handlungsbedarf besteht, insbesondere wenn es sich wahrscheinlich nicht um kurzzeitige Probleme handelt. Wenn er das alles schaffen sollte, hat er praktisch einen enormen Vorteil gegenüber seinen Klassenkameraden - diese Erfahrungen prägen das ganze Leben.
Alles Gute!
Ralf