Schule will uns nicht unterstützen

Hallo zusammen .
Gleich als erstes:
@cheffchen
Gehört unter anderem auch zu meinen Bezugsquellen

Für die angesprochene Leistung gibt es keinen Vordruck, sondern ihr müsst formlos beantragen .
Und bitte nicht nur ein lieblosen Dreizeiler!!
Meine Anträge sind auf 3-4 Seiten lang.
Dass euch die Schule nicht unterstützen möchte, kommt euch in diesem Fall „leider“ zugute .
All das wozu die Schule nicht bereit ist, gehört mit in diesen Antrag. Genau wie die Diagnose, warum aus welchem Grund diese Leistung nötig ist, was eure Tochter nicht alleine kann .
Und was jetzt auch zugute kommt:
Es gehört mit rein, dass ihr mit einer Muster 12 Verordnung eine entsprechenden Pflegedienst beauftragen wolltet, aber 28 Pflegedienste die Leistungsübernahme abgelehnt haben.
Was auch wichtig wäre: erkundige dich im Vorfeld, wer die Leistungsintegration bei Diabetes anbietet, zu welchem Stundensatz. Hier wäre es von Vorteil, wenn du 2-3 Dienstleister finden würdest.
Auch das gehört in diesen Antrag. Eine Bearbeitungsfrist von 14 Tagen setzen mit dem Schlusshinweis.
Sollten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nach ihrer Ansicht Unterlagen fehlen bitte ich um gesonderte Mitteilung innerhalb der nächsten drei Tage.
Das ganze würde ich vor ab per E-Mail und selbstverständlich per Einschreiben Rückschein versenden .
Grüße Susanne
Womit ihr aber ebenfalls rechnen könnt: wenn ihr nachrichtlich beantragt, oder nur einseitig, dass euer Antrag gemäß Paragraph an die Krankenkasse oder den Landkreis weitergeleitet wird , da sicher keiner zuständig fühlen möchte. Ihr müsst euch also darauf einstellen, einen von beiden muss man „hart" ran nehmen

Nochmal die Frage: Von welchem Bundesland reden wir?
Zwar sehr traurig, aber wahr: Ein Diabetes wird hier in Deutschland nicht einheitlich behandelt.
Schulhelfer gibt es glaube ich nur in Berlin.
Lehrer sind in Rheinland-Pfalz und in BaWü ganz sicher zu Hilfsleistungen verpflichtet - in BaWü gibt´s eine entsprechende Verwaltungsvorschrift, in RLP ein entsprechendes Rundschreiben an die Lehrer ...
Es gibt auch noch die Möglichkeit eines persönlichen Budgets, das wird nur ganz wenig in Anspruch genommen, weil´s relativ aufwändig ist. Damit kannst du selbst aber eine Person zur Betreuung suchen und bezahlen.
Pflegedienste helfen ja auch nur sehr begrenzt ... beim ersten Schulausflug ist die Katastrophe schon vorprogrammiert. Das wäre für mich keine Lösung.

Hallo,
es tut mir sehr leid, dass Euch so etwas passiert.
Es ist und bleibt einfach ungerecht. Ich kann auch nur empfehlen, Euch nach ganz oben zu wenden und wenn ihr die Kraft habt, diesen Fall publik zu machen.
Ob es an dieser Schule dann noch eine positive Zukunft für Eure Tochter geben kann, könnt nur ihr entscheiden.
Übrigens wird das Thema hier
kinder-mit-typ1-diabetes.com/2016/11/04/...chule-besuchen-darf/
auch gerade aufgegriffen.

Alles Gute.
LG Kirsten

Woher kommt Ihr- welches Bundesland?
Ich halte es für sehr schwierig, wenn man sogar die Schulung verweigert. Trotzdem müsst Ihr laut auftreten mit Fachwissen und eben auch dem Hinweis auf Diskriminierung.
Vielleicht gibt es in eurer Gegend von Dianino eine Nanny, die mal paar Tage in der Schule die Unwissenheit der Pädagogen begleiten könnte.
www.stiftung-dianino.de/so-hilft-dianino...nino-diabetes-nanny/

Alles Gute und im Notfall die Notbremse ziehen und eine andere Schule suchen bevor das Kind seelisch Schaden nimmt.

Mir fiel bei den wie erwartet vielen Antworten voller Protest und Empörung auf, dass wir im Forum uns ja stets als große Gemeinschaft auffassen, aber in solchen Fällen immer raten, dass der Betroffene dies oder das tun sollte.
Das ist auch vollkommmen richtig und sicher auch hilfreich. Darüber hinaus müsste doch auch noch mehr möglich sein! Ich weiß nicht wie das gehen könnte und man kann sicherlich auch viel falsch machen, denn gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht. Aber was oft zu fehlen scheint, ist Druck auszuüben, um Entscheidungen herbeizuzwingen. Dabei müssten wir doch irgend etwas tun können...

Hallo Andreas,

schöner Mist das Ganze !

Aber - auch wenn es sehr, sehr schwer fällt - zunächst würde ich noch versuchen, das ohne große Drohungen zu lösen. In einem 4 Augen Gespräch oder Eltern / Direktor / Klassenlehrer ist es persönlicher, der / die Andere kann sich nicht so einfach stur stellen. Ein ruhiger Ton, sachliches Erklären aber auch Zuhören können da viel helfen. Verständnis für die berechtigte Angst der Lehrer zeigen, aber auch Lösungen anbieten, z.B. Handy. Erst wenn das alles nichts hilft, können ja schwerere Geschütze aufgefahren werden.

Sicherlich hatten wir auch das Glück, daß unsere Diaambulanz selber einen Lehrer geschickt hatte, der eine Schulung der Lehrer vor Ort machte. Die Schulung dauerte etwa 1 Stunde, bei der wir auch anwesend waren. Inzwischen macht die Schulung allerdings meine Frau selber. Sie geht in Absprache mit den Lehrern auch direkt in die Klasse, um die Mitschüler zu sensibilisieren, das klappt erstaunlich gut.

@Inga Marie:

Dabei müssten wir doch irgend etwas tun können...

Daran denke ich auch schon eine Weile. Eine Möglichkeit ist vielleicht, sich in einer Selbsthilfegruppe zu engagieren, und dort findet sich evtl. auch die Möglichkeit, daß dort jemand gut auf Lehrer einwirken kann, wenn man das selber nicht gut kann. Ich spreche mich da auch nicht von frei, schließlich geht es um das eigene Kind und da reagiert man dann manchmal zu emotional.

Inga Marie

Druck ausüben? Was eine tolle Aktion wäre, ein Traumgespinst, was sich in meiner Phantasie auftut.
Was passieren würde, wenn sich in der Schule plötzlich Familien einfinden, deren Kinder normal zur Schule gehen ohne dass die Lehrer sich so verhalten.
Facebook macht's möglich. Treffpunkt vor dem Schulhof Nummer X, um die und die Zeit Y. Mit Spruchbänder. “Ein Herz für Kinder mit Diabetes“ oder so.

Hallo,
ixh habe mir auch schon Gedanken gemacht, wenn auch Schule noch weit entfernt ost.
Kann man eigentlich als Eltern am Schulunterricht teilnehmen, wenn von Seiten der Lehrer keine Hilfe zu erwarten ist?
LG Meike

Ich kann jetzt nur aus Erfahrung berichten, dass das mit der Unterstützung funktioniert.
Ich habe von Seiten unserer Elterninitiative eine Mama zur Lehrerkonferenz begleitet; dort hat sich im Prinzip die Sportlehrerin quer gestellt und der Rektor wollte ihr beipflichten, dass sie gar nix muss.
Nachdem er hörte, dass die Mutter Unterstützung mitbringt, hat er sich selbst mit der ADD, also unserer Schulbehörde in Verbindung gesetzt (was er bis dato wohl noch gar nicht getan hatte!) und wurde von dort sofort zurück gepfiffen. Es wurde ihm von dort gesagt, dass Unterstützungsarbeiten sehr wohl zu leisten sind und die Lehrerkonferenz war am Ende zwar lang, aber ganz harmonisch ...

Hallo noch mal, als erstes noch mal
@August 26
Aufgrund meiner Kontakte zu Krankenkassen und Landkreisen kann ich dir sagen, dass dieses Thema auf beiden Seiten ein Reizthema ist. Keiner fühlt sich zuständig. Aber hoffentlich kommt nun endlich im März 2017 ein Gesetz heraus wer in welcher Höhe zu welchem Anteil zuständig ist .

Grundsätzlich kann ich jedes Elternteil verstehen, dass du voller Wut und Zorn über demotivierte Kindergärtner oder auch Lehrer sind, die einfach aus Angst und Unwissenheit sich im Vorfeld gegen die Aufnahme unserer Kinder sperren .
Aber ich bin auch der Meinung, das es der falsche Weg ist, der Schule entsprechend zu drohen und Stress zu machen, auch wenn einem innerlich danach ist .
Ein sachliches Gespräch , was ich die Schule wünscht und unter welchen Voraussetzungen das Kind weiter diese besuchen darf führen wahrscheinlich eher zum Ziel. Wenn einen die Schule bei der Beantragung der Integrationskraft hilft hat man auch hier bessere Chancen auf Erfolg.

Wir brauchen dieses Gesetz so sehr, damit es uns Eltern leicht gemacht wird, wenn wir diese Hilfe Integration in Anspruch nehmen wollen, müssen, wir nicht ständig dafür kämpfen müssen.
Sicherlich gibt es auch sehr positive Beispiele, wo diese Leistung nicht nötig ist, weil es motivierte Kindergärtner und Lehrer gibt, wo man als Eltern ein gutes Gefühl hat, sein Kind gut aufgehoben weiß.

Grüße Susanne