Skip to main content

Werde unser Facebook Fan

Geglückte Eingliederung

Susann65
Benutzer


Gold Schreiber
Gold Schreiber

Beiträge: 111

Daten zum Kind:
Geschlecht: Mädchen
Geburtsjahr: 2006
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
23 Juli 2016 14:14 - 23 Juli 2016 14:18 #101809 von Susann65
Geglückte Eingliederung wurde erstellt von Susann65
Ich wollte mal aus dem Nähkästchen einer Kita plaudern und wie Eingliederung aussehen könnte.

Ich arbeite seit mittlerweile sechs Jahren für eine Kita(privater Träger) die damals ins kalte Wasser fielen mit dem ersten Diabetes Kind. Damals war es Neuland und keiner wusste was Pumpe, Pen oder BZ Messung ist bzw. gehandhabt wird.

Mittlerweile haben wir das vierte Kind in unserer Kita drin oder durch und können mittlerweile auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Beim ersten Kind bekam ich die Eingliederung durch eine Familienangehörige nebenbei mit, die dann nur langsam das Feld wieder verließ, danach kam es in meine Hände. Erzieherinnen wollten damals nichts übernehmen von der Verantwortung für den Diabetes.
Unser spezielles Vorgehen mittlerweile im Alltag: Kind wird bei uns gemessen und auch das Essen(abwiegen ect.) läuft problemlos bei uns mit allem was dazu gehört. Nach der Kita gibt es eine Begleitung in die Schule, sofern das notwendig ist und die Unterstützung von uns und das Installieren eines PD zur MIttagzeit. Wir schulen intern unsere Mitarbeiterinnen durch mich, eine spezielle Schulung durch die Klinik ebenfalls. Bei den Schulungen durch Klinikmitarbeiter bleiben oft Fragen offen, die wir im Alltag nie hatten, deshalb kann ich nur empfehlen im Fall einer Erkrankung auf Elternhilfe und ehrenamtliche Diabetes- Nannies zurückzugreifen, damit kann man im Alltag vieles schnell bearbeiten-
Ich habe im Rahmen meiner zusätzlichen ehrenamtlichen Tätigkeit(Dianino) eine Kita geschult, mit allem was benötigt wird. Notfallpläne, BZ Messungen, Versorgung mit Material und einem speziell zugeschnittenen Plan für das betroffene Kind. Auch da gab es viele Fragen und Ängste. Mittlerweile ist das Kind dort super angekommen mit demnächst einem PD auch ganztags wieder. Die alte Kita hatte das Kind einfach ..........nicht akzeptieren wollen und machte es sich superleicht. Schade.
Ich weiß, dass viele Kitas Berührungsängste haben und auch die Erzieherinnen sich nicht trauen, da es viel Unsicherheiten im Umgang bei Notfällen und dem Absichern der Pädagoginnen bei Zwischenfällen gibt.
Durch eine gründliche Eingliederung mit allem schriftlichen Verkehr über die Kitaleitung und der Eingliederung durch die Eltern kann das im Kindergartenalltag problemlos geschehen.

Ich bin immer wieder betroffen, wie die meisten Einrichtungen mit Diabetes umgehen, ich kenne mittlerweile zwei Fälle, da musste das Kind die Einrichtung verlassen. Das sollte und darf nicht geschehen in einem Kinderleben, in dem sowieso viel durcheinander gewirbelt wird durch den Diabetes.

Ich wünsche allen Kindern eine kooperative Einrichtung in Ihrem Leben, die mit dem Diabetes gut umgeht.

PS: Ich kenne auch tolle Einrichtungen, die sofort offen mit der Eingliederung umgehen
Letzte Änderung: 23 Juli 2016 14:18 von Susann65.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

stinjani
Mitglied


Schreiber
Schreiber

Beiträge: 32

Daten zum Kind:
Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2012
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
23 Juli 2016 22:17 #101810 von stinjani
stinjani antwortete auf Geglückte Eingliederung
Es ist schön, hier mal was richtig Positives über Kindergärten zu lesen. Wenn ich an viele Beiträge hier im Forum denke, in denen der Kindergarten leider nicht so viel machen kann oder will.

Ich weiß dann immer sehr zu schätzen, was für ein Glück wir hatten. Unser Sohn ist das erste Diabetes-Kind in seinem Kindergarten. Keiner der Erzieher hatte vorher Berührungspunkte mit Diabetes, trotzdem wurde unser Sohn ohne Probleme genommen. Ich bin in den ersten Wochen mitgegangen und habe alles übernommen, was mit Diabetes zu tun hat. Dann kam die Diabetes-Schulung und seitdem ist Bastian alleine im Kindergarten. Wie haben langsam angefangen mit 2 Stunden pro Tag und haben und langsam gesteigert. Anfangs hatten die Erzieher und ich viel telefonisch abgesprochen, jeden Tag. Irgendwann fingen wir an, dass Bastian auch in der Kita Mittag isst. Er wollte das unbedingt ;)

So machen wir das nun schon eine ganze Weile. Seine Erzieher könnte ich jeden Tag knutschen, weil sie ihm die Möglichkeit geben, ganz unbelastet die Kita zu leben und zu lieben. Ist wirklich so. Er ist ein absolutes Kindergartenkind :) und ich muss dazu sagen, dass niemand von aussen hilft, kein Pflegedienst o.ä. Die Erzieher machen alles alleine!

Das hätten sie übrigens vorher auch nie gedacht, das sie mal so autark damit umgehen können. Wir telefonieren nur noch sehr selten und sprechen morgens kurz ab, wie das Essen berechnet wird.

Es kann also zum Glück auch anders laufen...Ich vertraue den Erziehern mein Kind mit gutem Gefühl an.

Ich würde mir wünschen, dass viele andere Kindergärten sich mehr zutrauen würden und die Angst vor dem Diabetes verlieren könnten. Jedoch kann ich es sehr gut verstehen, dass große Ängste aufgrund der Verantwortung vorhanden sind.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: WebAdminEgonManholdmibi74Wenkemarielaurin
Ladezeit der Seite: 0.378 Sekunden