Immer hohe Werte nach dem Frühstück

Ich habe mal wieder eine Ernährungsfrage.

Helena frühstück konstant jeden Morgen ihre heißgeliebten Zimt-Flakes (Vollkornanteil ca 40%) mit Milch.
Insgesamt frühstückt sie normalerweise um die 2.3KE, davon 1.8 KE Flakes. Unser Faktor ist momentan 0,2. Unter der Woche ist sie in der Regel bis ca 7.30 fertig mit Essen.
Im Kindergarten möchte sie dann gerne irgendwann zwischen 9-10 Uhr Brotzeit machen, dann wird logischerweise gemessen und je früher desto höher der Wert - meist gut über 300.
Der Wert normalisiert sich auch ohne Korrektur allerdings bis 10.30 Uhr. Trotzdem dürfte er doch nicht erst soo hoch ansteigen?! Auch erst spritzen und 15 Minuten später frühstücken bringt nichts.
Zuhause am Wochenende messe ich so früh selten, sprich erst wieder zum Mittagessen wenn ihr nicht schwindlig ist - mittags liegt sie meist gut oder eher zu niedrig um die 80. Da bekomme ich also diese hohen Werte einfach nicht mit. Auch im Kiga sinkt der Wert von selbst ab, aber warum schnellt er erst so hoch?

Sie isst genau die selben Flakes in ähnlicher Menge auch Abends als Nachspeise. Da haben wir dieses Problem nie. Abends haben wir allerdings einen Faktor von 0,4. Also habe ich heute morgen mal mit 0,3 versucht, gegen 9 Uhr war der Wert bei 230, um 10.15 wurde erneut gemessen und sie hatte nur noch 60. Also auch nicht das Wahre.

Basalrate hab ich auch schon erhöht - kein spürbarer Effekt.

Hat noch jemand eine Idee?!?

Hallo Verena,
Kann es evtl sein dass du dich bei der ke-Berechnung vertust?
Ich weiß ja nicht wie groß die Portion ist aber eigentlich hat eine Miniportion mit Milch immer so 3 ke, fast egal welche Flakes... Also eine Portion ist soviel wie in diesen minipacks zB von kelloggs drin ist.
Vielleicht liegt da das Problem.
Lg Sandra


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Hallo Sandra,

ne das ist sehr unwahrscheinlich. Laut Packung haben 100g Flakes 68g KH - Helena ißt zwischen 20-27g davon, also zwischen 1,3 und 1,8KE. Ich wiege es auch jedes mal genau ab (muss ich mir eh schon immer anhören dass ich doch mal weniger wiegen und mehr schätzen sollte. Milch rechne ich extra dazu. Also das kanns leider nicht sein.

wir hatten unseren Peak auch immer vor der Frühstückspause, bis zu 300, danach ging's rapide bergab, sodass sie am späten Vormittag eher zu Unterzuckerung neigte. Jetzt spritze ich immer für 2 KE extra zum Frühstück. Basalrate habe ich gleich gelassen.

Hallo,

meiner hat auch gerade diese Zimt-Flakes Phase. Er bekommt 30g mit etwas Milch und wir berechnen 3KE. Werte sind nach 3h auch okay.
Flakes sind bei uns mit das einzige, dass noch regelmäßig gewogen wird.

Gruß, Rika

Hallo,
Möglicherweise ist das Insulin zu schnell raus. Dann solltest du mit einer Verzögerung spritzen. Schau doch mal, ob die Werte besser sind, wenn du erst nach dem Essen spritzt.

Gruß basti

ja das wäre natürlich auch eine Idee, ich spritze halt wenige Minuten vor oder direkt zum Frühstück.

Allerdings spricht da dann wieder dagegen dass sie von diesen sehr hohen Werten ja ganz ohne Korrektur wieder runter kommt. Sie frühstückt ca um 7, so gegen 9 sind die WErte dann so hoch, ab 10/10.30 wieder ganz normal. Sprich würde man um diese Zeit nicht zufällig messen würden wirs gar nicht mitbekommen.

Ich habs heute mal mit einem Multiwave-Bolus versucht und den zweiten Teil um 8.30 Uhr abgegeben. Hab die ERzieherinnen gebeten gegen 9 Uhr zu messen, jetzt bin ich gespannt auf das Ergebnis.

Also das wars auch nicht. Um 9 Uhr war sie auf 340, um 10.30 ohne jegliche Korrektur auf 76. Ich kapiers nicht.

Hallo Verena,
ich glaube nicht, dass die Verzögerung des Insulins der richtige Ansatzpunkt ist. Es gab vor kurzer Zeit eine Diskussion mit gleichem Inhalt, such doch mal unter Allgemeines.
Der erste Schritt ist immer die Nachtbasalrate zu prüfen und ev. zu erhöhen und an einen DEA zu denken. Ich bin ja der Meinung, dass es eine vernünftige Diabetestherapie ohne DEA nicht gibt. Bei Zimtflakes (hoher GI) zum Frühstück kann dieser unter Analoginsulin und defensiver BR schon 20-25 min benötigen. Die schöne/rel. schnelle BZ Normalisierung ist vielleicht auch durch die Eigenproduktion mitgetragen?
Die kurzer Wirkzeit von Analoga macht aus meiner Sicht zwar viele Probleme, die pp Anstiege nach dem Frühstück gehören aber nicht dazu.
Gruss, Lena
PS: bleib ruhig dabei alles abzuwiegen-nur so ist bei kleinen Kindern eine vernünftige Diabetestherapie möglich.

noch als Ergänzung:
eine weitere Fehlerquelle kann noch die aus meiner Sicht zu hohe "Negativkorrektur" der Pumpe sein, nicht alleine, aber als Verstärker. Ich kann nur für die Combo sprechen, hier wird bei einem Blutzuckerwert unter dem Zielwert genauso viel Insulin abgezogen, wie zur Korrektur eines Wertes über dem Zielwert.
Als Beispiel: BZ vor dem Essen 70, Zielwert 110, Sinkfaktor 200 macht eine Negativkorrektur von 0,2 IE. Tatsächlich wäre es hier besser mit KEs aufzufüllen. Ganz grob wären das bei 20 kg KG 0,3 KE, wenn Du also von deinen Zimtflakes 0,3 KE ohne Insulin lässt, wäre deine Negativkorrektur nur 0,06 IE (0,3*0,2).
Ansonsten bleibt der Frühstücksfaktor auch nicht dauerhaft unter den Tagesfaktoren. Bei 0,5 IE Analog wirkt kaum mehr was nach einer Stunde, die Normalisierung kommt bei resistenzfreier Stoffwechsellage also nicht durch den Essensbolus selbst zustande.