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Mit Insulinpumpe in eine OP -Wer hat Erfahrungen?

Claudius
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26 Dez. 2016 01:10 #103533 von Claudius
Hallo allerseits,
wir stehen vor einer kleinen OP, ca. 30Min, mit einer Vollnarkose. Deshalb meine Frage nach Erfahrungen mit Pumpe und OP.
Ich konnte leider in der Suche nichts darüber finden, werde aber nach der OP über das Erlebte berichten.

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EgonManhold
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26 Dez. 2016 14:52 #103535 von EgonManhold
Hallo Claudius,

bei OPs bzw. Vollnarkosen von ca 30 - 60 Minuten lassen die Anästhesisten ddie Pumpe meist laufen. Unter der Voraussetzung, der BZ war vorher in einem"vernünftigen" Bereich und er ist vorher informiert.
Und die Kanüle/PatschPum,pe darf natürlich nicht in der unmittelbaren Nähe des OP-Bereichs liegen.

Bei länger dauernden OPs/Narkosen sollte man es dem OP-Personal überlassen, wie sie den BZ in dieser Zeit regulieren. Ich werde nachher mal ein Referat dazu hier auf der Webseite eintragen.

Gruß Egon

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....

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Claudius
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26 Dez. 2016 23:25 #103537 von Claudius
Vielen Dank für die Info, auch für die kurze Zusammenfassung, die ich mir durchgelesen habe. Mal sehen wie es läuft. Auf alle Fälle werde ich mit in der Klinik sein. In einem telefonischen Vorgespräch kamen schon so prima Aussagen, wie: "Ach, Blutzucker messen kann die Nachtschwester auch mal machen, dafür müssen sie nicht mit aufgenommen werden."
Ich hoffe wenigstens im OP wissen sie was sie machen.
Viele Grüße
Claudius

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SandrineBlue



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26 Dez. 2016 23:52 #103538 von SandrineBlue
Meine Erfahrung: 3 mal Vollnarkose + Pumpe, einmal <30 Minuten, zwei große OPs mit mehreren Stunden Vollnarkose.

Pumpe im OP war nie ein Problem, allerdings war das alles meine Aufgabe. Der Wert wird unter der OP Kontrolliert, die Pumpe hat sich aber niemand angucken wollen oder so. Im Zweifel wird sie wohl dann doch einfach abgemacht, wenn was nicht klappen sollte (hypo etc).

Problematischer war immer die Zeit danach, die Nachtschwester ist bei meinen Hypos Nachts immer super panisch geworden, hatte absolut keine Ahnung von Typ1ern ("Waaas??? Mit einem Wert von 40 kann man noch bei Bewusstsein sein???") Solange man selbst für sich sorgen kann, alles gut. Ansonsten eher schwierig.

Bei so einem kurzen Eingriff ist das aber vermutlich unkompliziert.

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reiner123
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27 Dez. 2016 10:31 - 27 Dez. 2016 12:31 #103539 von reiner123
Mein Sohn, 21 Jahre, hatte dieses Jahr 2 OPs.
Einmal eine ambulante OP unter Vollnarkose, die nicht länger als 30 Min. dauerte. Hier wurde die Pumpe drangelassen, BZ zu OP-beginn lag bei 180. Nach der OP lag der BZ fast bei 300, den wir aber erstmal nicht korrigierten, da sich mein Sohn nach Aufwachen aus der Narkose erbrach. Erst als die Übelkeit nach ca. 1 1/2 Stunden nachließ, der Kreislauf stabil war, korrigierten wir vorsichtig.
Die zweite OP ging über mehrere Stunden. Hierzu wurde die Pumpe entfernt, während der OP liefen Insulinperfusor und Glucoseinfusion.
Beide OPs verliefen bzgl. Diabetes ganz problemlos.

Lieben Gruß und alles Gute
Tina
Letzte Änderung: 27 Dez. 2016 12:31 von reiner123. Begründung: Nachtrag einer Zusatzsinformation

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reiner123
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29 Dez. 2016 00:26 - 29 Dez. 2016 00:39 #103570 von reiner123
Noch etwas, Claudius. Falls Du Dich wunderst, dass wir unseren Sohn mit 180 in die OP schickten und Du Dich nun veranlasst sehen solltest Deine Tochter (auch durch unseren 300erter Wert nach der OP) normnah oder sogar niedrig zur OP zu schicken: Die OP-Ärzte der 30Min Operation bestanden auf einen höheren BZ um die 200. Sprich daher mit den Ärzten und frage sie, mit welchem Wert Deine Tochter zur OP antreten soll.
Die längere OP wurde übrigens unter einer Spinalanästhesie durchgeführt. Die BZ-Einstellung vor, während und kurz nach der OP regulierten die Ärzte durch Insulinperfusor und Glucoseinfusion selbst.
Deiner Tochter alles Gute.
Tina
Letzte Änderung: 29 Dez. 2016 00:39 von reiner123.

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EgonManhold
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29 Dez. 2016 17:18 #103577 von EgonManhold
Hallo,

eine Anmerkung zu den perioperativen BZ-Werten:

Die damit befassten Fachgesellschaften empfehlen BZ-Werte im Bereich zwischen 120 - 160 mg/dl. (6,7 - 9,0 mmol/l)
Einzelne empfehlen auch Werte zwischen 100 - 180 mg/dl. (5,6 - 10,1 mmol/l)

Bei Werten unter 100/120 mg/dl ist die Gefahr der Hypoglykämie zu groß.
Bei Werten über 160/180 mg/dl kommt es eher/schneller zu Komplikationen. Von der Wundheilung/Infektanfälligkeit bis hin zur Gefahr des Herzinfarktes u.ä (bei älteren Patienten)

Auch bei nicht operierten Patienten auf einer Intensivstation sollten sich die BZ-Werte in dem genannten Bereich bewegen.

Gruß, Egon

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30 Dez. 2016 20:29 - 30 Dez. 2016 20:33 #103597 von Claudius
Hallo allerseits, vielen Dank für die Infos, wir sind seit heute wieder zu Hause und alles verlief recht unproblematisch.
Allerdings ist mein klarer Eindruck, dass im System Krankenhaus
1. zu wenig im Interesse des Patienten kommuniziert wird,
2. zu wenig Menschen arbeiten, die Mitdenken und den Sinn des eigenen Handelns einfach mal hinterfragen und
3. Diabetes 1 sehr oft mit Diabetes 2 verwechselt bzw. gleichgestellt wird.

Schon die vorgepostete Empfehlung zu perioperativen BZ-Werten zeigt die Inkompetenz auf. Was sagt der BZ-Wert zu Beginn einer OP aus über die Wahrscheinlichkeit einer Hypo innerhalb der OP-Zeit? Eigentlich so gut wie nichts. Wichtiger wäre das Wissen über noch wirkendes Insulin, über die Höhe der Basalrate, über die Dauer der OP, über die Auswirkung diverser Medikamente auf den BZ.

Nach meinen Erlebnissen der letzten drei Tage lautet meine ganz klare Empfehlung: Ein Kind/Jugendlicher unter 16 mit Diabetes 1 braucht bei OPs, die im Nachhinein eine Eigensteuerung verhindern oder Erschweren, eine Begleitung, die sich rund um die Uhr um den BZ kümmert. Das KH-Personal ist damit heillos überfordert, Chaos das Ergebnis.

Ich werde in drei Tagen noch einige lustige Geschichten berichten über die man sich köstlich amüsieren kann. Jetzt gibt es erstmal wichtigeres zu tun.
Guten Rutsch wünscht
Claudius
Letzte Änderung: 30 Dez. 2016 20:33 von Claudius.

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EgonManhold
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30 Dez. 2016 21:37 - 30 Dez. 2016 21:38 #103599 von EgonManhold
Hallo,

ich "muss" mal was sagen zur Krankenhausbehandlung und Pumpentherapie bzw. Patienten mit T1D überhaupt.

Meine Erachtens kann man nicht erwarten, dass das pflegerische/ärztliche Personal sich mit Insulinpumpen auskennt und sie bedienen kann.
Selbst Diabetologen/Diabetesberaterinnen kennen meist nur 1 maximal 2 unterschiedliche Pumpen so gut, dass sie eine technische Einweisung durchführen können. Wobei noch eher die Beraterinnen als die Ärzte.

I.d.R. sind T1D in den Kliniken prozentual gesehen relativ selten. Bei ca 60.000 Insulinpumpenträgern in Deutschland, diese erst recht.
Im Medizinstudium ist der Diabetes und vor allem der T1D in wenigen Stunden "abgehakt".
Wer also nicht ein eigenes Interesse an diesem Krankheitsbild zeigt und das Glück hat, in einer zertifizierten Diabetesklinik/-abteilung/-praxis eine Teil der Assistentenzeit zu verbringen, lernt da nur sehr wenig drüber. Von praktischer Erfahrung ganz abgesehen.

Das Ganze ist schlecht und unbefriedigend für alle betroffenen T1D, spiegelt aber die Realität wider.

Gruß, Egon

PS:
Auch dieser Beitrag ist nur eine sehr verkürzte Darstellung der Gesamtsituation.
Ausführlich wird darüber in verschiedensten Bereichen diskutiert - meist ohne Einigung zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen.

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Letzte Änderung: 30 Dez. 2016 21:38 von EgonManhold.

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31 Dez. 2016 10:51 #103605 von Claudius
Hallo Egon,
aus deinen Worten "höre" ich jemanden, der sein Berufsleben "im System" Krankenhaus verbracht hat. Das Problem Diabetes 1 und Krankenhaus ist also bekannt. Die Schwestern und Pfleger werden damit alleingelassen, die Ärzte versuchen es irgendwie über die Bühne zu bringen. "Ich habe keine Ahnung von Diabetes, der Anästhesist ist dafür verantwortlich" sagt mir der Orthopäde, der meine Tochter operiert. Damit hat er völlig recht, er verantwortet nur die OP, derentwegen meine Tochter im KH ist. Er kann schließlich nicht die Bohrmaschine weglegen, um mal eben den BZ zu messen.
Aber das Krankenhaus als Teil des Gesundheitssystem muss den ganzen Menschen im Auge haben und nicht nur den Körperteil, der gerade Probleme macht. Das muss ich als Patient erwarten können, schließlich macht es keinen Sinn, wenn ich z.B. auf der Urologie liege, weil ich Blasenprobleme habe und dort leider an einem Schlaganfall versterbe, weil die Urologen und die Schwestern keine Ahnung davon haben, wie die Symptome eines Schlaganfalls aussehen. Ausgedacht, weit hergeholt?? - nein pure Realität, mein Schwiegervater ist vor 12 Jahren auf diese Weise gestorben. Er lag 36 Stunden mit einem unerkannten Schlaganfall auf der Urologie. Selbst für mich als Laien war die Diagnose in 30 Sekunden gestellt, hängende Gesichtshälfte, unverständliche Sprache. Nachdem ich dort Alarm schlug, ging die Verlegung richtig schnell. Drei Monate später ist er gestorben. Gesprochen hat er nie wieder!
Zurück zum Diabetes: meiner Meinung noch gehört ein Mensch mit Diabetes 1 solange in eine 1:1 Betreuung, bis er in der Lage ist, sich wieder selber um den Diabetes zu kümmern. Bei den Milliarden, die wir in unser Gesundheitssystem stecken, sollte/muss das möglich sein. Hier ist Handlungsbedarf und zwar dringend. Ich möchte nicht wissen, wieviele Hypos und Ketoazidosen in Krankenhäusern entstehen, weil sich niemand um den Diabetes kümmert.

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