Erfahrungen mit dem Omnipod

Hallo zusammen,
nachdem sich Janus ja bislang immer komplett gegen eine Pumpe und auch nur das Ausprobieren gewehrt hat, hat er sich jetzt nun doch dazu entschieden, es wenigstens mal zu versuchen.
Gestern hatte er den Termin in der Klinik, um sich eine "Testpumpe" auszusuchen. Da er mit dem Libre misst, musste es eine Pumpe sein, bei der man die Werte von Hand eingeben kann. Da kamen dann nur der Omnipod und eine andere "normale" Pumpe in Frage (welche genau, habe ich leider nicht mitbekommen, weil ich bei dem Termin nur am Ende dabei war).
Für mich war klar, dass Janus sich für die Omnipod entscheiden würde. Gesagt, getan - die Pumpe wurde gesetzt und ich habe ihn in die Schule gebracht. Als er nach Hause kam, war er schon ziemlich genervt, denn es hat ihm total weh getan. Das Pflaster hatte sich auch schon oben gelöst, was vermutlich dazu geführt hat, dass die Kanüle etwas "Spiel" hatte. Wir haben dann zwar noch ein Pflaster drüber geklebt, aber das hat nicht viel gebracht. Den Abend über saß Janus kerzengerade (nicht die bevorzugte Haltung eines Teenagers ) auf dem Sofa und nachts konnte er nur auf dem Bauch schlafen. Heute Morgen hat er es dann schon abgemacht, was ich auch verstehen kann. Ich denke mal, es lag daran, dass die Stelle einfach unglücklich gewählt war, denn die Pumpe saß am Bauch direkt in der Kuhle unterhalb der Rippen (ich hoffe, man versteht das). Da war die Kanüle dann wohl doch nicht richtig drin und man hätte wahrscheinlich gleich ein Pflaster dagegen kleben müssen.

Janus war jedenfalls super frustriert, denn für sich hatte es das Spritzen mit dem Pen in der Schule wohl schon "abgehakt". Andererseits meinte er aber auch, dass das Gerät an sich kein Problem war und man da sicherlich auch eine bessere Stelle findet.
Ich vermute mal, er wird die Ambulanz jetzt darum bitten, die den Omnipod zu beantragen (und mir graut davor, dass die Kasse das womöglich ablehnt).

Da hier ja sicherlich einige erfahrene Omnipod-Nutze sind würde mich mal interessieren, ob ihr bzw. eure Kids auch schon solche Probleme hattet und wo bei euch der Pod sitzt. Es ginge ja wohl auch am Oberarm, aber da sitzen ja die Libre-Sensoren und bei uns in der Klinik wird das Spritzen in den Oberarm generell nicht empfohlen. Und der Pod sollte ja da sitzen, wo man sonst auch das Insulin spritzt....

Die "normale" Pumpe kommt für Janus übrigens gar nicht in Frage. Sie ist ihm viel zu groß und zu schwer und außerdem kann er sich mit dem Schlauch so gar nicht anfreunden (was ich persönlich auch nachvollziehen kann).

Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen und schicke euch sonnige Grüße aus Südhessen
Astrid

Hallo Astrid,

ein Vorteil der OmniPod-Pumpe ist ja u.a., dass man den Pod an Körperstellen anbringen kann, an denen man nicht selber spritzen soll, z.B. am Oberarm. Man kann am Oberarm keine Hautfalte nehmen und gleichzeitig dort injizieren. Den angeklebten Pod kann man aber beim ausfahren der Kanüle etwas "abheben" bzw. eine Hautfalte bilden, so dass die Kanüle auf keinen Fall ins Muskelgewebe gehen kann.

Das Pflaster löst sich normaler Weise nicht von allein von der Haut ab. Eine mögliche Ursache kann sein, dass das Desinfektionsmittel an der Stelle noch nicht vollständig abgetrocknet war oder man nach dem entfernen der Schutzfolie mit einem Finger an die Klebefläche kam.
Am Besten ist, sich das von einem Ypsomed-Mitarbeiter oder mit diesem System gut vertrauten Diabetesberaterin erklären/zeigen zu lassen. Kleine Fehler können dazu führen, dass der Pod nicht die üblichen 3 Tage vernünftig kleben bleibt.
Bei anbringen im Bauchbereich sollte man i.d.R. stehen, damit die Haut ausreichend gespannt ist und es nicht zu "Verziehungen" kommt, wenn man aus der Sitzposition aufsteht.
Gerade wenn vorne an dem Pod das Pflaster nicht korrekt klebt, kann die Kanüle leicht aus dem subcutanen Gewebe/der Haut heraus rutschen. Dann muss der Pod ausgetauscht werden.

Wenn die Insulinabgabe schmerzhaft ist, sollte der Pod m.E. auch sofort gewechselt werden.

Gruß, Egon

Hallo Egon,

danke für Deine Antwort.
Vermutlich ist es so, dass da jeder im Lauf der Zeit so seine bevorzugte Stelle herausfindet. Der Oberarm ist aber wahrscheinlich bei Janus nicht so günstig, weil da ja auch der Sensor vom Libre sitzt.

Den Pod gestern hat die Diabetes-Beraterin in der Klinik gesetzt und Insulin war ja noch nicht drin. Vermutlich war die Stelle einfach nicht so glücklich und im Stehen wäre es vielleicht besser gewesen...

Gruß Astrid

Hallo,

blöd dass es beim ersten Mal daneben gegangen ist. Aber gebt nicht auf. Auf jeden Fall sollte der Pod im Stehen gesetzt werden. Egon hat alles schon sehr gut beschrieben. Wichtig ist auch, beim Ausfahren der Kanüle eine Falte zu bilden und den Pid dabei anzuheben.
Unser Sohn nutzt seit fast 2 Jahren den Pod und möcht ihn nicht missen. Bevorzugte Setzstellen sind Bauch und Oberschenkel.
Es ist schon Mal vorgekommen, dass der Pod nach dem Setzen schmerzte, aber ich glaube, das können wir an einer Hand abzählen.

Hallo Astrid,

meine Tochter trägt den Pod am Oberschenkel und am verlängerten Rücken, weil das die einzigen Stellen sind, an denen sie ein wenig Speck hat (wenn man bei ihr überhaupt von Speck reden möchte).

Am Bauch möchte sie nicht und vom Oberarm hatte der Diabetologe bei Kindern abgeraten.

Wir wechseln beim Setzen immer von links nach rechts alle 3 Tage, Oberschenkel 3 Wochen am Stück, hinten 3 Wochen am Stück, dann wieder Oberschenkel u.s.w. Das war der Rat des Diabetologen, um die Gefahr von Blutzuckerschwankungen zu minimieren.

Schmerzen hat sie keine und das Pflaster ist eigentlich auch nur in heißen Sommern ein Problem, wobei wir das Ganze mit Leukosilk absichern.


LG Lili