THEMA:

Hallo zusammen.
Hat jemand den Pflegegrad 2 per Klage beim Sozialgericht erhalten?

Loht sich dieser Weg?

LG 

Hallo Lu,

wir hatten auch erst vor kurzen ein Termin mit der Gutachterin, die uns deutlich gemacht hat nur im Modul 5 Punkte vergeben kann. Als Begründung hat sie interne Vorgaben genannt. Mich würden auch mal Gerichtsurteile dazu interessieren. Darf sich eine "unabhängige" Gutachterin, die auch noch Ärztin ist, eigentliche auf Vorgaben des medizinischen Dienstes berufen?

LG

@MeinJosi natürlich nicht aber sind wir mal ehrlich und sind nicht bei dir "Wünsch dir was" sondern bei "so ist es", die Gutachter sind freie Angestellte, da gibts vielleicht 50 im Bundesland aber nur für 30 gibts genügend Arbeit, jetzt rate doch mal welchen Gutachter eher gebucht und von der KK bezahlt werden?

Da hilft dann nur Klage, wo dann echten Gutachter hast, der es so macht wie soll.

@Lu, damit klärt sich deine Frage auch schon, natürlich bekommt man vor Gericht PG2 und das gar nicht so selten, das dauert halt und musst es halt begründen können und damit rechnet einfach die Pflegekasse.

Cheffchen

Wie lange dauert so eine Klage in etwa?

Erklärt hätte ich der Pflegekasse auch alles bereits im Widerspruch. Und das über mehrere Seiten. 

Die wollen einen gar nicht anhören. Der Widerspruch wurde nach Aktenlage bearbeitet. Kein Gutachten erstellt. Kein Punkt vom Widerspruch beachtet...... Nix. 

Es ist in meinen Auge eine Absolute Frechheit wie die Pflegekassen willkürlich entscheiden dürfen.    

 

1 eher 2 Jahre dauert das.
Der Vorteil, es geht ja ab Antrag, deswegen versucht Pflegkasse natürlich zwischendurch, das Antrag zurück nimmst oder neu stelzt, damit neueres Datum, also auch ganz komische tricks.

Cheffchen

Hallo Lu,

wir haben es gemacht und es lohnt sich natürlich. Zu verlieren habt Ihr nichts.

Bei uns war es
- Antrag 1/2021
-Erstes Gutachten von Medicproof (MDK der Privaten) 2/2021 telefonisch Erg: PG 1
- Zweites Gutachten weder telefonisch ich glaube 5/2021: Erg wieder PG 1
- Klage erhoben (SG Köln) unsererseits ich glaube 6/2021
- Gerichtsgutachten wurde angeordnet 10 oder 11/2021
- Gutachter hatte kurzfristig Anfang Januar .2022 Zeit (sonst wäre es März geworden)
-Gutachten lag vor 02 oder 03/2022, Erg. PG2
-noch ein bisschen hin und her mit der Pflegekasse und dem Gericht;
-Urteil 09/2022: PG2

Das dauert halt. Es ist aber wirklich vor dem Sozialgericht nicht so schwer und formalisiert wie sonst vor Gericht. Vordrucke gibt es überall im Netz(z.B. VdK o.ä.). Oder es lohnt sich bestimmt auch der VdK mit seiner Rechtsberatung, so teuer sind die nicht. Finanziell lohnt es sich mit dem Pflegegeld auf jeden Fall. Und diese Aussage: "es ist halt die Vorgabe", oder "mehr als PG 1 gibt es bei Diabetes nicht" macht mich richtig wütend. Eine Erfolgsgarantie gibt es aber leider nicht. Bei uns hat es geklappt. Wichtig: Achtet auf die Fristen, die dürfen Euch nicht raus gehen.

Ich drück Euch die Daumen.

Wir wägen auch die Klage gerade ab. Seit 2018 hat die Maus PG 2. Vorher wussten wir gar nicht, dass wir überhaupt einen PG bekommen können. Dann war vor einem Jahr die Nachbegutachtung, Ergebnis: PG 1. Wir haben widersprochen und nun einen neuen Gutachtertermin gehabt - das war aber keine Ärztin, keine Ahnung welche Ausbildung die hatte.  Wir haben ein Gegengutachten vorgelegt und einige Atteste wg. psychischer Belastung. Gewertet wurde nur Modul 5. Ergebnis: PG 1. Was mich am meisten ärgert: die Therapieverweigerung unserer Tochter wird als "altersgemäßes Abwehren und Schutzmechanismus ähnlich der Blutabnahme beim Arzt" bewertet. Nur, dass kein Kind jeden 2. Tag Blut abgenommen bekommt und auch die Nadel nicht liegen bleibt. Das mehr als einstündige in den Schlaf begleiten, weil sie sich fürchtet, wäre altergemäß - mit 9? Dass sie ihre Diät (Zöliakie und Nahrungsmittelallergien) nicht einhalten will und besseren Wissens falsch isst, ist altersgemäßes Autonomiebestreben. Ich bin echt sauer. Aber ich fürchte einfach, dass eine Klage zu nichts außer Frust führt. Aber Du hast Recht, Cheffchen außer Energie und Freude hat man nichts zu verlieren.

Haben denn noch andere eine  PG2 per Gericht erhalten? Vielleicht auch mit etwas älterem Kind? Unsere Tochter ist jetzt 9. Ich weiß, das das schwer ist
 aber nach 7 Jahren hat sie jetzt so richtig keinen Bock mehr auf Diabetes und Lebensmittelverbote (Zöliakie usw.) und das ist wirklich schwierig. Klar hängt das mit dem Alter zusammen, aber alte Msnschen mit Diabetes, die das Spritzen vergessen oder essen, was sie nicht sollen bzw. Essen verweigern werden ja auch höher eingestuft, als ältere Menschen, die das Problem Diabetes nicht haben. Da heißt es ja auch nicht,  ach ja, im Alter wird mn vergesslich bzw. störrisch.

Wir haben PG 1 mit der Diagnose T1D erhalten. Als mein Sohn dazu einen ADS diagnostiziert bekam habe ich einen neuen Antrag gestellt und darauf ohne Probleme PG 2 bekommen.
Bei uns war gerade der ADS mit ursächlich für die schlechte Therapie des T1D.
Die Neueinstufung auf PG 2 lief unter Corona nur als Telefontermin.
Jetzt hat sich der MDK zur Nachbegutachtung angekündigt. Einen Termin hierfür haben wir noch nicht. Mal sehen ob wir ohne Streit den PG 2 behalten dürfen.