THEMA:

Hy

Ich würde mich an dieser Stelle gerne über aktuelle Anträge betr.  eines Pflegegrades austauschen. 

Meine Tochter hat seit Dezember 2021 Diabetes Typ 1 und wir haben einen Pflegegrad beantragt. Sie war zu diesem Zeitpunkt 9Jahre alt.
Das erste halbe Jahr haben wir sie mit Pen´s gespritzt, jetzt hat sie eine Insulinpumpe.
Unserer Meinung nach, wäre zunächst Pflegegrad 2 angebracht. In den ersten 2Jahren steht ja viel an und unsere Tochter muss viel lernen. 
Vieles kann sie nicht selbstständig.

Unsere Krankenkasse hat nach der Prüfung durch den MDK (telefonisch, kein Ortstermin) einen Pflegegrad abgelehnt. Wir erreichen nach dem MDK Gutachten nicht mal 12 Punkte.....
Das ganze empfinden wir schon fast als eine Demütigung. Laut Gutachten muss unsere Tochter keine Diät halten (...ich glaube so nennt sich der Punkt mit dem Essen) und kann eigentlich alle alleine......
Auch der Widerspruch wurde nach erneuter Prüfung abgelehnt! Seit der ersten Befragung durch den MDK hat übrigens niemand mehr Kontakt zu uns aufgenommen um uns erneut zu befragen.

Wir haben uns jetzt einen Anwalt genommen und werden Klage beim Sozialgericht einreichen.

Wie ist es euch so mit dem Pflegegrad ergangen?

Gruß Björn

 

Hallo Björn,

das ist echt eine Schweinerei. Bei den Telefonaten muss man natürlich echt aufpassen, was man sagt. Unser Sohn wurde mit 18 Monaten diagnostiziert und die TK wollte nur PG1 vergeben. Da meine Mutti auch eine Behinderung hat, kannte sie den VDK. Das ist ein Sozialverband, der sich mit genau diesen Dingen rund im Krankenkasse und so beschäftigt. Man zahlt monatlich zwischen 5-7€ Beitrag und wenn die für einen in den Widerspruch gehen oder vor Gericht einen einmaligen Beitrag von ca. 80€ für den Widerspruch. Deren Anwälte machen nur sowas und die kennen alle gesetzlichen Bestimmungen und bisherigen Klagen und Festlegungen. Die Anwältin damals hatte gesagt, dass Kinder ein Anrecht auf PG2 haben. Bei uns wollten die die Ängste nicht anerkennen und deswegen haben wir ursprünglich den 1 bekommen. Aber es gibt wohl Urteile, die festlegen, dass Ängste vorm Stechen und Pieksen bei Kindern gezählt werden müssen.

Grundsätzlich ist es natürlich hilfreich, wenn man beim Gespräch mit dem MDK etwas untertreibt, was die Selbständigkeit der Kinder angeht. 

Jedenfalls hat der VDK echt super unterstützt. Gibt es in jedem Bundesland. Würde ich jederzeit einem "normalen" Anwalt vorziehen, weil die halt andauernd die gleichen Fälle haben diesbezüglich. Die würden auch beim Behindertengrad und Kuren unterstützen, wenn da was schiefläuft. 

Hey

Ja, vom VDK habe ich inzwischen auch gelesen, leider erst nach der Beauftragung des Anwaltes. Ist, was den Kostenfaktor angeht, natürlich ärgerlich.
Auf der anderen Seite ist unser Anwalt jedoch auch auf Diabetes spezialisiert und vom Fach. In so fern sollte das passen.

Mich ärgert die gesamte Situation jedoch sehr. Als wenn die Erkrankung nicht genug mit sich bringen würde. Jetzt erzählt mir der MDK: "Kein Problem und KEIN Bedarf".    
Da fällt mir nichts mehr zu ein....... 

Wir sind auch nur am Kämpfen. Pflegegrad, Behindertengrad, neue Pumpe, Begleitung für die Kita, Probleme innerhalb der Kita (Personal wollte keine Schulung vom Pflegepersonal), finden eines Pflegedienstes, der komplett innerhalb der Kitazeit betreut und nicht nur zu den Mahlzeiten, anständigen Kinderdiabetologen finden und und und
Ja, man sollte meinen, dass es einfacher geht. Ist aber nicht so. Bisher hat bei uns noch nichts auf Anhieb geklappt. Den ersten Widerspruch für den Behindertengrad schreibe ich jetzt selber und wenn das nicht klappt, dann geht's wieder an den VDK. 

Hallo,
wir haben das gleiche Problem. Geboren 2009 Diabetes mit 8 Diagnose Typ 1. 
Erst 2 Jahre später haben wir den Antrag gestellt hatten PG 2 und bei der jetzigen Überprüfung im März, hat man uns den PG weg genommen. PG0. 
wir Einspruch eingelegt und erst einmal alleine Versucht weiter zu kommen, das zog sich bis Mitte Mai wo wir dann ständig die selben Fragen beantworten sollten. Den VDK gibt es bei uns nach Anmeldung hatten wir einen Holprigen Start und seitdem warten wir auf das Ergebnis.  
Wir haben noch die Diagnose ADHS dabei und warten auf die Dinge die da kommen. 
Krankenkasse TK. 
falls es jemanden gibt der da neue Möglichkeiten sieht wäre es doch prima wenn man sich darüber austauschen könnte. 
euch allen eine schöne Woche. 

Mit freundlichen Grüßen und bleibt Gesund 
Alexander 

der Antrag für meine tochter wegen PG2 wurde am okt/2020 gestellt.

Sozialgericht wie ich wollte Ärztliche Gutachten, frei wahl, und kein Arzt hat die zeit da zu irgendwie!

Man hört leider nur noch solche Geschichten und es bringt mich jedes mal wieder aus der Fassung. Die primäre Rolle sollte sein, zu unterstützen, aber tatsächlich werden eher Steine in den Weg gelegt, statt sie zu entfernen. Da ist die Devise aber immer wieder: Bei abgelehnten Anträgen un-be-dingt Widerspruch einlegen! 
Da muss man aber auf das ein oder andere achten:

Der Widerspruch muss:

• spätestens einen Monat nach Zugang des Bescheids
• schriftlich (aus Beweisgründen am besten als Einschreiben mit Rückschein)
• bei der Pflegekasse eingelegt werden.
• Einen Anwalt benötigen Sie dafür nicht.

Quelle

Auch, wenn es ganz schwer ist, bitte nicht den Mut verlieren! Wir waren irgendwann so weit, dass wir unseren kompletten Tag dokumentiert haben, weil die Pflegekasse uns die ganze Zeit unterstellt hat, dass wir ja gar keinen großen Aufwand hätten. Unfassbar. Diese Tagesdokumentation war zwar aufwendig, und ich konnte mir nur an den Kopf fassen, dass ich so etwas überhaupt machen muss - aber am Ende hat es geholfen.