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Termin MDK zur Feststellung des Pflegegrades

Tineline
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30 Mai 2017 07:25 #105385 von Tineline
Termin MDK zur Feststellung des Pflegegrades wurde erstellt von Tineline
Hallo zusammen,

wie der Titel schon sagt, steht bei uns morgen der MDK-Termin an, für die Feststellung eines Pflegegrades für unsere fünfjährige Tochter. Der Diabetes wurde im März festgestellt.

Unser letzter Diabetologen-Termin wurde leider seitens der Klinik abgesagt, so dass wir etwas unwissend in den Termin morgen reingehen.

Ich weiß es ist recht kurzfristig, da wir die Möglichkeit, hier im Forum nachzufragen, erst heute bedacht haben...:blush:

Seitens der Diabetologin wissen wir, dass wir uns auf den Termin vorbereiten sollen. Wir wissen aber nicht wie dieses vorbereiten aussehen soll...und ob wir unser Kind nun eher Krank oder Gesund darstellen sollen.

Sollten wir Unterlagen bereit halten?
wenn ja welche?
(BZ-Tagebücher haben wir durch die Pumpe in elektronischer Form)
Wie sollen wir den Alltag mit der Kleinen darstellen?

Danke und viele Grüße
Tineline

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marielaurin
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30 Mai 2017 08:21 #105386 von marielaurin
Wie sollt ihr den Alltag darstellen? So wie er ist.

Ich hab zwar nicht ganz verstanden warum man eine Pflegestufe beantragt, aber vielleicht ist das hier ganz interessant für euch: www.diabetes-kids.de/artikel/information...-typ-1-diabetes-5098

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid

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Bärin2017



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30 Mai 2017 13:52 #105392 von Bärin2017
Ich würde sämtliche Arztberichte nochmals lesen und in Kopie mitnehmen. Dann mach dir eine Liste mit allen Dingen, die die einfallen, wo euch die Diabetes einschränkt. Dort sollten auch solche Dinge wie Datum der Feststellung, Name des Arztes etc. drauf sein. Die Liste ist rein für euch. Du musst das Kind nicht übertrieben krank darstellen. Sage einfach wie es ist. Und vor allem beschönige nichts!! Viel Glück für den Termin

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sonne72
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30 Mai 2017 14:42 - 30 Mai 2017 17:52 #105395 von sonne72
Na dann versuche ich es mal mit einer hoffentlich konstruktiven Antwort. Bitte nicht auf Fehler achten, ich hab gleich einen Termin und hau das runter. Darstellung für kleinen Pumpenträger.

Warum man eine Pflegestufe braucht?

Weil es einem zusteht und man es kann.

Würde meine Frau nicht sozialversicherungspflichtig in meiner Firma arbeiten, wäre sie schon längst gekündigt worden. Wäre sie alleinerziehend, wäre sie jetzt vermutlich Harz IV-Empfänger.

Unsere Tochter war 3 als die Manifestierung eintrat und gerade im KiGa, normalerweise wollte meine Frau jetzt wieder beruflich einsteigen und was gegen die kommende Altersarmut unternehmen. Soweit die Theorie. Jetzt ist unsere Tochter 4, das ganze 9 Monate her, an ein normales Leben mit Job nicht zu denken.

Das Pflegegeld der Stufe 1 bedeutet derzeit 316 € und Beiträge zur Rentenversicherung für die Pflegeperson. Somit wird ein Teil der Renten- und Einkommensverluste wieder aufgefangen, wir reden hier nicht über Bereicherung auf Kosten der Allgemeinheit, auch wenn das unterschwellig manchmal in den Kommentaren so rüberkommt.

Zur Sache:

Überlegt Euch gut was Ihr aller für Euer Kind leistet, egal ob es für die Einstufung relevant ist oder nicht, das wird später entschieden. Schreibt es Euch übersichtlich auf damit Ihr es nicht vergesst, gebt eine Kopie an den MDK-Gutachter, damit es/sie es nicht vergisst und achtet darauf das er es dokumentiert.

Es sollte eigentlich ein auf Kinder spezialisierter und geschulter Mensch kommen, dieser ist in der Regel examinierter Krankenpfleger, dennoch kann man an den Fragen manchmal schon erkennen, das z.B. der Unterschied Typ 1/2 nicht unbedingt präsent ist und der Umgang mit Pumpen nicht unbedingt geläufig ist.

Unterscheidet nach Oberpunkten - Tätigkeiten - Häufigkeit (täglich - ggf. mehrfach, alle 2 ... Tage, wöchentlich etc.) z.B.

1. Waschen

Abkuppeln/abnehemn der Pumpe, Katheterkontrolle, Funktionstest, ankuppeln, ggf. Kontrollmessung - täglich

2. Duschen/Bad

Kind schwitzt stark bei hohem Zucker, auch nachts, Vermeidung von Hautirritationen durch den Kleber und Infektionen an den Einstich-/Pflasterstellen. Abkoppeln der Pumpe, ... s.o. - alle 2 Tg.

3. Anziehen/Ausziehen/Umziehen/Toilettengang

Kind klein, Bekleidung darf Katheter nicht abknicken, Pflaster, unterstützend fixieren z.B. Hemd über Katheter ziehen, Verhindern, dass Pflaster abgerissen werden/Katheternadel herausgerissen wird, Pumpe sicher verstauen, befestigen, einpacken - mehrfach Tag

4. Katheterwechsel

Geplante spätestens jeden 2. Tag

und

ungeplante! Rausreißen der Nadel beim spielen, Pflaster gelöst, Funktionsstörungen der Pumpe - Durchfluss gestört, Reservoir nicht erkannt, etc. - 3/4 x Woche

Ablauf s.o., bzw. ergänzen und anpassen

Reservoirfüllen zur Vorbereitung des Wechsels

4. Hautpflege/Wundbehandlung

Entzündung der Hautstellen an den Einstich-/Pflasterstellen des Katheters, Pflasterallergie? Wundbehandlung, Pflasterlöser oder Pflegemittel auftragen, Fingerkuppen pflegen, Händewaschen, juckende Stellen eincremen... - mehrfach täglich

5. Nahrungsaufnahme

Rezepte umrechen, spezielle Einkäufe, Abwiegen der Nahrung - fest und flüssig, Berechnung KE, Zubereitung und Berechnung, !Überwachung der Nahrungsaufnahme! - widerspenstiges, schummelndes Kind/langsamer Esser,
Anhalten zum Essen damit der Spritz-/Essabstand nicht zu groß wird, Mahlzeiten-Insulin in Pumpe eingeben und abgeben, zurückwiegen und zurückrechnen wenn nicht aufgegessen wird, Auslesen und dokumentieren der Vormittagswerte aus dem Kindergarten, außerplanmäßige Nahrungasaufnahme/-kontrolle, Über-/Unterzuckerungen ausgleichen, regelmäßige Mahlzeiten, Notfall-KEs auch unter Zwang ... 5-6 x Tag

6. Sonstiges

Batteriewechsel
Sonderkontrollen bei Krankheiten 10-20 Tag
Ketonkontrollen
Übergabe KiGa beim Bringen und Abholen
Basaländerungen
Begleitung zum Spielen bei anderen Kindern, Kindergeburtstag, Schwimmbadbesuch, Abholen bei Vorfällen im KiGa, Anrufbereitschaft für den KIGa und Problemlösungen vor Ort

----

7. Regelmäßige Arzt-/Therapietermine
Kinderarzt, Zahnarzt, Diabetologe, .ambulanz, -beratung, Augenarzt - Kontrolle, Apothekenfahrten, Rezeptbestellungen, Vorratshaltung-Diabetesmanagement ....

Dazu noch Diabetestagebuch oder Ausdruck um starke Schwankungen und Messhäufigkeit zu dokumentieren, Arztbriefe etc.

Wenn man sich die für einen passenden Punkte raussucht und ggf. ergänzt stellt man leicht fest, das Diabetes bei kleinen Kindern tatsächlich eine Teilzeitpflegejob ist. In der Zeit würden ander Menschen eigentlich einer regulären Arbeit nachgehen und Geld und Rentenansprüche verdienen.

Nicht übertreiben, aber darstellen was man alles tut, wie es ggf. das Familienleben aller beeinträchtigt, Auswirkungen auf Geschwisterkinder etc. Nicht jammern, aber Probleme auch im Alltag deutlich und nachvollziehbar aufzeigen. Die MDK'ler die da kommen haben es oft mit anderen Schicksalen zu tun . Kinderkrebs im Endstadium etc. Unsere haben "nur Zucker", aber das ist schon schlimm genug.

So hoffe das hilft. Viel Erfolg. Und verprasst im Erfolgsfall nicht das ganze Geld auf einmal ;-)
Letzte Änderung: 30 Mai 2017 17:52 von sonne72.
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Sandra2016



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30 Mai 2017 21:21 - 30 Mai 2017 21:26 #105398 von Sandra2016
sonne71 hat auch unsere Situation auf den Punkt gebracht. :/ Ergänzend fällt mir noch als gegenüber dem MDK zu erwähnen ein, falls zutreffend:
Eventuell fehlende sogenannte Compliance des Kindes bei Angst vor Kathetersetzen/Sensorsetzen (Weglaufen, Schreiben...war bei uns anfangs schlimm), allgemein Wut/Ängste/Trauer bezogen auf Diabetes-Diagnose und die fordernde Dauertherapie, Stimmungsschwankungen/Aggression bei hohen Werten, Einnässen bei hohen Werten (und entsprechender Wäschewechsel etc.), nächtliche Unruhe.
Wir haben Pflegegrad 1 bekommen, was uns wenig hilft (ich konnte bisher nicht wieder in den Beruf einsteigen, Kindergarten mussten wir verlassen, bin ständig in Bereitschaft). Wir befinden uns derzeit im Widerspruchsverfahren. Jeglicher Mehraufwand bezogen auf die Essensaufnahme und -vorbereitung sowie im Bezug auf die Körperpflege (Pumpe abkoppeln etc.) wurde bei uns nicht anerkannt, ebensowenig die ständig nötige Begleitung zu allen Verabredungen, Sport etc. sowie das "Management" der Pumpe und des Sensors (es wurde u.a. nur eine (!) Insulin-Injektion alle zwei Tage gewertet (=Katheterwechsel)). Bei meinem Kind liegen noch weitere chronische Erkrankungen vor. @sonne71: Habt ihr schon einen Bescheid?
Letzte Änderung: 30 Mai 2017 21:26 von Sandra2016.
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Sandra2016



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30 Mai 2017 21:37 #105399 von Sandra2016
Noch ein Tipp zur Vorbereitung:
Schau Dir Vordrucke für Pflegetagebücher an. Wichtig: aktuelle Vordrucke, die die neuen Pflegegrade und die entsprechenden Begutachtungskriterien seit Januar 2017 berücksichtigen . Ich habe diese vor Begutachtung zu Hause ausgefüllt - zum Glück. Die Gutachterin hat in fast exakt derselben Reihenfolge die einzelnen Module abgefragt, wie sie mir bereits bekannt waren. So war ich auf die jeweiligen Fragen vorbereitet und konnte meine Antworten mit Beispielen untermauern. (Hat allerdings leider auch nichts genützt, s.u.; die Unterlagen haben mir aber auch beim Widerspruch geholfen, da ich so klar darlegen konnte, an welcher Stelle m.E. kein angemessenes Kreuzchen gesetzt wurde).

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Bärin2017



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31 Mai 2017 10:33 #105401 von Bärin2017
Ja die psychische Belastung des Kindes ist ganz wichtig anzugeben, da diese das Kind im ganzen weiteren Leben beeinflusst. Und wie gesagt bitte nichts beschönigen.

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Cheffchen
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31 Mai 2017 11:16 #105403 von Cheffchen
Hallo @Tineline,
für morgen ist echt etwas spät da Pflegetagebuch über ein paar Tage zu schreiben geht ja nun nicht mehr um deine vielleicht aussagen etwas zu untermauern.

Wie glaube von @Sandra2016 schon vorgeschlagen, schau dir jetzt wenigstens ein Pflegetagebuch mal an und fülle das aus oder wenigstens gedanklich, denn die fragen kommen.
www.pflege.de/downloads/pflegetagebuch-vordruck.pdf

Habe ich das richtig verstanden, ihre habt kein Diabtes-BZ-Tagebuch? nur das aus der Pumpe? Doc findet das OK?
(nur das dich drauf vorbereiten kannst und nicht wunderst, kann sein das MDK das nicht interessiert und ein richtiges Handschriftliches fordert, kannst aber auch glück haben.)

Cheffchen

Nächstes Treffen 27.01.2024, Berlin Marzahn/Ahrensfelde

---
Suche aus/in/um Berlin Kids bzw. Eltern für vielleicht mal auf eine Diät Cola ;O).
tslim x2 CIQ / Dexcom BYODA / xDrip / Nightscout

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Bärin2017



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31 Mai 2017 13:29 #105407 von Bärin2017
@Cheffchen, der Termin ist bereits heute, wenn ich das richtig verstanden habe.

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Tineline
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31 Mai 2017 15:32 #105408 von Tineline
Hallo zusammen,

ja, der Termin war bereits heute morgen.
Ihr habt uns alle sehr geholfen!

die Pflegetagebücher habe ich mir gestern abend mal angeschaut und bin mit meiner besseren Hälfte jeweils gedanklich durchgegangen, so dass der Termin heute morgen recht entspannt war.
Die Einschätzungen aus dem Pflegetagebuch ist die Dame mehr oder minder im Schnelldurchlauf durchgegangen, es gab kaum konkrete Fragen. Eher, ob die Sauberkeitserziehung altersgemäß abgeschlossen sei etc.
Es wird vermutlich auf Pflegegrad 1 hinauslaufen, keinesfalls jedoch höher. -so ihre Aussage.
Mir ist's recht, "Ziel erreicht". Letztendlich haben wir "nur" Diabetes.

Gut, wir haben anhand der Liste von Sonne72 unseren wöchentlichen Pflege-Zeitbedarf abgeschätzt und waren etwas erschrocken wie viel Aufwand "5 Minuten hier, 10 da" im Gesamtpaket sein können. Die Liste haben wir auch auf unsere Situation abgeändert und der guten Frau mitgegeben.

@Cheffchen:

ja, wir haben nur die Daten aus der Pumpe.
Unsere Kleine hat die Pumpe noch direkt während des ersten Krankenhausaufenthaltes zu Einstellung bei Neumanifestation bekommen und wir haben nachgefragt ob wir ein BZ-Tagebuch führen sollen.
Die Antwort lautete damals recht knapp "nein, die elektronischen vom Omnipod/Freestyle reichen". Wir sollen halt höchstens aufschreiben wenn etwas besonderes war, wie z.B. Kanüle vom Omnipod rausgerutscht oder - ganz frisch erst die letzten Tage - ein anmarschierender Infekt.
Letztendlich führen wir seit zwei Wochen tatsächlich eins für uns selbst, da ihre Werte momentan (nicht zuletzt wegen der Mittelohrentzündung) massiv schwanken und der letzte Diabetologen-Termin ausgefallen ist.

LG
Tineline

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