Vor- und Nachteile
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Mitte Juli wurde bei meinem Sohn Diabetes festgestellt. Ich könnt sicher noch nachvollziehen wie es sich angefühlt hat, damals, in der Klinik. 14 Tage Druckbetankung mit Infos, Schulungen ect pp.
Unter anderem hatte ich auch ein Gespräch mit einer Sozialmitarbeiterin. Sie hat mich darauf hingewiesen, dass ich nun einen Behindertenstatus für meinen Sohn beantragen kann, auch, dass er eine I-Kraft in der Schule haben kann.
Damals wollte ich davon noch gar nix wissen, es war einfach alles viel zu viel Information und schließlich hat er "nur" Diabetes. Nun mache ich mir schon mehr und mehr Gedanken darüber. Und die neue Rektorin der Schule hat mich auch schon angesprochen, warum er keinen I-Helfer hat.
Ich möchte euch erfahrene Mamis gerne fragen:
welcher Nachteile hat so ein Ausweis?
Haben eure DiabetesKids I-Helfer? Wenn ja, was machen die? Kommen die nur zum Spritzen?
Es sind nun fast vier Monate rum und ich fühle mich immer noch wie eine Anfängerin, schrecklich... :blush:
Lieben Dank für Lesen und Antworten
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Therapieform: CSII + CGM (Zugelassenes Closed Loop Insulinpumpensystem mit Glukosesensor)
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also wir haben unseren SBA auch erst nach 1 Jahr beantragt.
Nachteile: kenne ich keinen.
Vorteil: Kostenfrei Bus und Bahn für das Kind und ernorme Steuervorteile (das war bei uns der grund)
I-Helfer ist ein großes Thema und leider. ja sogar Gemeinde anders ob das den überhaupt bekommt und für wie lange.
Hier (berlin) bekommt man den sehr einfach und der hat das Kind beim Essen im Blick, Essen wiegen und beim Sport.
Das ist das minimum, bei einig gibt der auch insulin ab oder ist den ganzen Tag beim Kind, was ich etwas viel finde aber andere Eltern brauchen das halt und damit OK.
Ach so i-Helfer hat nichts mit dem SBA zu tun.
Zum Spritzen kommt Pflegedienst zum Essen, wenn man aber Schulhelfer erwischt der Ahnung hat macht der das auch, bei uns leider nicht ;O).
wart mal noch 2 monate, dann bist Profi ;o)
Cheffchen
ps: ach so, willkommen hier im Forum, hast ne frage, stelle sie, wie sind alle im gleichen Boot (Forum ;O) )
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Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Nachteile hat der Ausweis u. U. schon ... aber nicht jetzt. Später bei der Berufswahl, Jobfindung, da kann´s mitunter schon zum Nachteil werden ... einfach weil heute ganz viele Firmen lieber Strafabgaben zahlen als einen schwerbehinderten Kollegen einzustellen.
Vorteile hast du jetzt ganz klar bei der Steuererklärung - gibt eine Pflegepauschale von 932,-- € und einen zusätzlichen Steuerfreibetrag von 3.700,-- € und das macht sich schon bemerkbar.
Die paar Busfahrten und der gesparte Eintritt im Vergnügungspark - das rechnete sich für uns nicht; die Steuerersparnis aber durchaus schon.
Bei uns empfehlen die Ärzte, den Ausweis bei Kindern zu beantragen; bei Jugendlichen ab 16 Jahren dann aber eher nicht mehr. Knackpunkt ist nur: Der Status behindert ist dann aktenkundig und dein Kind kann den nie wieder ablegen, auch wenn das volksläufig ganz oft so erzählt wird.
Wir haben das Teil jetzt eben im Schrank liegen und es passiert nix weiters damit.
Bei öffentlichen Stellen musst du eine Schwerbehinderung angeben, nur den Diabetes nicht unbedingt.
Gilt aber auch wieder nicht für den Führerschein: Da musst du, wenn es spezifisch gefragt wird.
Die I-Kraft ist eine ganz andere Geschichte. Bei uns haben Diabetiker in der Regel keine I-Kraft. Die managen das alleine oder per Handy-Verbindung nach Hause mit Unterstützung der Lehrer/in. Eine I-Kraft sitzt in der Schule dabei und dein Kind hat meinem Empfinden nach dadurch einfach einen anderen Status. Bei kleinen Kindern noch unproblematisch, je älter, je schwieriger ... Sie sollen ja so normal als möglich aufwachsen. Das funktioniert am besten ohne.
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Klar, der Behindertenstatus macht sich bei der Steuer bemerkbar aber ich habe auch bedenken, was später einmal sein wird, wenn er einen Job sucht. Meines Wissens muss man die "Behinderung" nicht angeben, sicher bin ich mir aber nicht. Und die Sache mit dem Führerschein hab ich auch nicht bedacht.
Ich zögere, weil ich mit meinem Kind eigentlich keine Kohle machen will. Hört sich jetzt vielleicht doof-, für mich fühlt es sich aber so an. Nur wegen der Steuer für immer irgendwie "belastet"???
Was den I-Helfer angeht wäre es hier wohl so, dass der zum Essen kommen und die Kontrolle über das Spritzen haben würde. Das funktioniert allerdings auch so. Hugo geht in eine freiwillige Ganztagsschule. Alle Lehrer und Betreuer haben an einer Diabetesschulung teilgenommen und die Leiterin des Hortes hat sich bereit erklärt, ein Auge aufs Spritzen zu haben. Bedeutet: er bekommt jeden Mittag ein Diabetikeressen mit 3 BE und spritzt somit auch jeden Mittag 1IE. Es sei denn, er ist zu hoch. Dann werde ich angerufen und bestimmt den Korrekturwert.
Ich denke auch, dass das für das Kind das Beste ist. Alles so normal, wie möglich. Allerdings ist die neue Rektorin da wohl anderer Meinung...
Ich danke dir für deine Meinung, es bestärkt mich etwas in meiner
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nur noch kurz wegen Job, da gibts eine besonderheit, wenn den hast und den Ansagt hast die Vorteile als Arbeitnehmer wenn den Job bekommst, musst die vorteile aber nicht nutzen.
Sagst den nicht an, das recht hast du auch, selbst wenn gefragt wirst, dann kannst dich aber auch nicht später darauf beziehen.
Also seh ich da kein nachteil und was bedeutet "aktenkundig".
Cheffchen
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Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Was eine Integrationskraft betrifft, so haben wir dazu keinerlei Erfahrungen. Moritz war in der ersten Klasse, als der Diabetes "eintraf". ER wollte auf keinen Fall jemanden - der für ihn fremd war - haben, der für ihn in der Pause oder beim Sport dazu kommt. Daher war einmal wöchentlich einer von uns beiden Eltern ab der zweiten Klasse beim Schwimmen dabei, bzw. nicht mit in der Schwimmhalle, sondern als "Beobachter" hinter Glasfenster
Dein Sohn könnte jetzt wohl in der dritten Klasse sein, oder? Vielleicht solltet Ihr bei Euren weiteren Überlegungen bzgl. I-Kraft zunächst auch Euren Sohn fragen, ob er das möchte/braucht/hilfreich findet? Möglicherweise ist er auch schon sehr vertraut mit dem Diabetesmanagement (jedenfalls soweit, dass es für die Schule "reicht") bzw traut sich dies allein zu, so dass es gar kein weiteres Thema werden muss?
Bei uns war es allerdings auch so, dass Moritz nie in der Schule Mittag gegessen hat, so dass für uns nicht zum Problem wurde. Erst jetzt geht er nach dem Schulwechsel zweimal wöchentlich in der Schule mittags essen; das eine oder andere Mal wurde dabei leider auch schon der Bolus vergessen - und das nach 3,5Jahren Erfahrung mit dem Diabetes... :whistle:
Einen Schwerbehindertenausweis haben wir nach ca 6 Monaten beantragt; auch wir haben länger abgewogen und uns dann dafür entschieden.
Zum Einen geht es ja nicht darum, "damit Geld zu machen", sondern ihn ggf. als Nachteilsausgleich zu nutzen. So ist es für uns nun in der Tat eine finanzielle Erleichterung, dass er keine Monatskarte für den Schulbus braucht; das sind monatlich immerhin ca. 80,- EUR (dieses "gesparte" Geld setzen wir dafür sehr gern für den Freestyle libre ein). Und da die Werte morgens bisher nicht immer so gut gepasst haben, wurde Moritz in 5 Wochen auch schon mind. 5 mal in die Schule gefahren, so dass wir hier auch keine "doppelten Fahrkosten" haben. Wie gesagt, es geht darum, Nachteile, die die Kids durchaus - mal mehr, mal weniger haben - auszugleichen.
Zum anderen kann es später in manchen Berufen/Betrieben/Behörden auch durchaus von Vorteil sein, den SBA zu haben, da insbesondere Behören bei gleicher Eignung Schwerbehinderten den Vorrang bei einer Einstellung geben. Auch wenn es leider viele Betrieb gibt, die lieber eine Ausgleichsabgabe zahlen...
LG Alex
Alexandra mit Moritz *04/2005, Diabetes Typ 1 seit 04/2012,
Insulin Novorapid, Medtronic G780 (seit 05/2022); CGM (seit Nov 2017)
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meine Tochter hat seit Februar Diabetes. Sie ist nach 14 Tagen Krankenhaus wieder in die Schule. Eine Woche war ich zum messen und spritzen mit. Anschließend hat sie alles alleine gemacht. Ich koche jeden Tag vor, schreibe ihr auf die Dose was sie dafür spritzen muss. Das klappt super. Gibt es Unstimmigkeiten mit den Werten, schreibt sie mir übers Handy oder ruft mich an. Ihrer Klassenlehrerin sowie die Betreuung aus dem Ganztag, haben sich schulen lassen.
Meine Tochter würde keinen i-Helfer wollen. Sie würde sich ausgegrenzt und dennach wirklich "krank" oder nicht "normal" fühlen. Das wollen wir nicht. Sie soll möglichst normal wie alle anderen Kinder auch, aufwachsen.
Über einen Schwerbehindertenausweise denken wir auch seitdem nach. Noch haben wir keinen beantragt, weil ich mir einfach nicht sicher bin. Über Steuervorteile habe ich da noch nie nachgedacht. Ich denke her an später, denn ist es einmal eingetragen, bleibt es ein lebenlang. Ich möchte nicht später daran schuld sein, das sie nicht den Job bekommt, den sie gerne hätte weil sie als "behindert" abgestempelt wird, was leider in vielen Betrieben der Fall ist. Da wird lieber eine Strafe gezahlt. Ich kann da einfach nicht so richtig abwiegen was richtig und was falsch ist.
Liebe Grüße
Sabrina
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es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur den für euch richtigen Weg.
Ich war am Anfang auch total gegen einen SBH-Ausweis, wir hatten dann 40 % und H und ich war damit vollends zufrieden. Mit 16 fiel das H weg und es wurden 50 %, heißt meine Tochter ist schwerbehindert. Allerdings haben wir nicht mal einen Ausweis, sondern lediglich den Bescheid und der ist im Ordner abgeheftet. Ob sie ihn nutzt ... werden wir dann sehen, denn bei uns steht im nächsten Jahr Abi und damit Berufs-/Studienwahl an. Noch keine Ahnung, wie wir damit umgehen. Auf jeden Fall fühlt sich meine Tochter nicht schwerbehindert und wollte das auch nie ausgewiesen haben. Fakt ist aber auch, dass man mit einem Typ 1 nicht automatisch 50 % bekommt ... bei Kindern wohl schon, Erwachsene habens da schon wesentlich schwerer ... Sollte man vielleicht auch mit bedenken.
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missesBee schrieb: L
Ich zögere, weil ich mit meinem Kind eigentlich keine Kohle machen will. Hört sich jetzt vielleicht doof-, für mich fühlt es sich aber so an. Nur wegen der Steuer für immer irgendwie "belastet"???
Das kann man auch anders sehen: mit dem Geld, dass wir bis zur Vollendung des 16. Lebensjahrs an Steuern sparen, kann unser Sohn später mindestens ein Jahr sorgenfrei studieren und zwar auswärts! Wenn er einen Studienplatz in Köln findet, weiter zu Hause wohnen kann und demzufolge keine Miete zahlen muss, reicht es locker bis zum Bachelor oder noch weiter.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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Lea hat (noch?) keinen SBA. Aber wir überlegen auch hin und her.
Einerseits sehe ich das wie Wenke, das gesparte Geld wäre Lea sicherlich mal eine Stütze. Anderseits haben wir Angst das Lea später dadurch Nachteile hat.
Was passiert eigentlich wenn man, auch auf Nachfrage, den Ausweis nicht erwähnt? Wie könnte es "rauskommen" dass man einen SBA in der Schublade hat?
VG,
Alex
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